Ein Remix der Geschichte mit dem inzwischen verstorbenen Helios53
Die neunzehnjährige Johanna von Hohenburg und ihre nur wenig jüngere Cousine und Zofe Maria ritten im langsamen Schritt durch den Wald, der um die Burg Haldenburg wuchs und zum Grundbesitz von Johannas Vater Arnulf gehörte. Sie hatten wichtige Dinge zu besprechen, zumindest erschienen sie Johanna besonders wichtig. Und da sich die Damen auch ungestört über intime Dinge unterhalten wollten, hatten sie auf die Begleitung einer schützenden Eskorte verzichtet. Sie fühlten sich ja so sicher, denn es herrschte tiefer Friede, der Burgherr war beliebt, niemand wollte ihnen Böses. Ein Fehler, wie sich kurze Zeit später herausstellte.
„Sagt, teuerste Cousine“, begann Johanna das delikate Thema, „glaubt ihr nicht, dass es hoch an der Zeit wäre, Euch unter die Haube zu bringen? Seht doch, ich bin schon geraume Zeit verehelicht gewesen, als ich in Eurem Alter war und ich habe keine Nacht und keinen Tag bereut.“
„Verehrte Herrin und geliebte Cousine“, antwortete Maria schüchtern, „wenn ich der Wahrheit die Ehre geben soll, dann muss ich gestehen, dass ich mich in meinen einsamen Nächten stets danach sehne, dass mich ein starker Arm behütet, mich männliche Lippen liebkosen und … und …“
„Und was, Maria?“, fragte Johanna ganz direkt. „Dass Euch der glühende Speer eines Recken durchbohrt und euch himmlische Wonnen verschafft? Dass Euch sein Same befruchte und ihr in den Genuss, seiner fleischlichen Gewalt kommet?“
Maria war unfähig, darauf zu antworten und nickte nur zögerlich, als plötzlich links und rechts des schmalen Weges verlotterte Gestalten aus dem dichten Buschwerk stürzten, die Pferde mit entschlossenem Griff in die Zügel zum Stehen brachten und die beiden jungen Frauen aus den Sätteln rissen. Nur einen kurzen Schreckensschrei konnte Johanna ausstoßen, dann wurde ihr mit einer schmutzigen Hand der Mund zugehalten. Wütend trat sie um sich, schlug mit ihrer Reitpeitsche Striemen in hässliche Gesichter, kratzte, strampelte und versuchte die Hand zu beißen, doch es war vergeblich. Die Wüstlinge entrissen ihr die Peitsche, fesselten ihre Hände, knebelten sie mit einem Streifen, den einer der Unholde aus ihrem Unterrock riss und banden ihr einen größeren Fetzen davon so um den Kopf, dass sie nichts mehr sehen konnte. Mit Maria, die vor Schreck starr und stumm geworden schien, verfuhren die Wegelagerer auf gleiche Weise. Zuletzt verbanden sie beider Handfesseln mit einem Seil, welches in der Mitte am Sattel von Marias Stute befestigt war. Wortlos saßen zwei der Schurken auf und ritten voraus, Johanna und Maria wurden mitgerissen und stolperten dahin, ohne auch nur eine Ahnung zu haben, wohin sie traten. Immer wieder fiel eine von ihnen hin und wurde am Boden geschleift, ehe das Pferd angehalten wurde.
Nach einiger Zeit sah der Anführer ein, dass das keinen Sinn hatte. So kamen sie viel zu langsam voran und von Minute zu Minute wuchs die Gefahr, von den Leuten Haldenburgs erwischt zu werden. So wurden die Augenbinden wieder gelöst, dafür aber das Tempo verschärft. Johanna und Maria mussten laufen, wenn sie nicht am Seil geschleift werden wollten, doch zum Rennen war ihr Schuhwerk nicht geeignet
Mühsam entledigte sich Johanna nacheinander ihrer modischen Schuhe und legte damit eine Spur, die ihrem Vater und Gatten hoffentlich die richtige Spur weisen wollte. Danach forderte sie mit Blicken Maria auf, dasselbe zu tun. Es war fast ein Wunder, aber Maria begriff sogleich und tat, wie es Johannas Wille war.
Die beiden jungen Frauen waren sich schon viele Jahre innig zugetan gewesen und hatten, Johannas ungestümer Natur folgend, allerlei Abenteuer erlebt, die eigentlich den jungen Knaben vorbehalten sind, waren mit bloßen Füßen im Wald herum gerannt, auf Felsen und Bäume geklettert und hatten sogar, wenn sie sicher waren, von gar niemanden beobachtet zu werden, im Waldweiher nackt gebadet. Dadurch waren ihre Fußsohlen ziemlich abgehärtet und es machte ihnen wenig aus, nun auf Strümpfen hinter den beiden Pferden her zu laufen. Viel mehr umfing sie die Angst, wenn sie an den grölenden Haufen schmutziger Gestalten dachte, die hinter ihnen nachfolgten.
Nach einiger Zeit kamen sie an einen Fluss, den Johanna nicht kannte und mussten ihn durchqueren. da sie mit gefesselten Händen nicht richtig schwimmen konnten, blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich von den Pferden ziehen zu lassen und dabei zu versuchen, möglichst wenig Wasser zu schlucken.
Am anderen Ufer folgten die Räuber mit ihren Gefangenen eine Weile dem Fluss aufwärts, bis dieser eine scharfe Biegung nach rechts machte, sie aber geradeaus weiter gingen. Endlich ging der Tag zu Ende, da wurden den armen Frauen wieder Augenbinden angelegt. Dafür wurden sie auf die Pferde gebunden und ein paar Mal im Kreis geführt, damit sie im entscheidenden Punkt den Weg nicht erkennen könnten, wenn sie später, wieder in Freiheit gesetzt wohl die Häscher auf die Bösewichte lenken wollten.
Nach langem, anstrengendem Ritt, kamen sie endlich im Lager der Räuber an. Johanna und Maria wurden losgemacht und gemeinsam ins Hinterzimmer einer wackeligen Hütte gebracht. Dort wurden ihnen endlich die Augenbinden abgenommen, die Knebel entfernt und die Handfesseln durchgeschnitten. Dann fiel die schmale Holztür zu und wurde von außen verriegelt. Gefangen! Polternd entfernten sich ihre Peiniger, die äußere Tür fiel ins Schloss und sie waren allein, gefangen, nass und vor Kälte zitternd.
In dem Raum lag ein Haufen Stroh und darauf eine fadenscheinige Decke. In einer Ecke stand eine Schüssel mit Wasser, sonst war der Raum, der nicht einmal ein Fenster hatte, sondern nur breite Ritzen zwischen den dicken Brettern der Wände, vollkommen leer. Kein Abtritt, keine Kerze, kein Stuhl oder gar Tisch, von einem richtigen Bett ganz zu schweigen. Johanna fasste sich ein Herz: „Kommt, Maria, ziehen wir uns nackt aus und wärmen uns gegenseitig, in den nassen Kleidern holen wir uns den Tod!“
Maria schämte sich ein wenig, aber als Johann sich ihr unbefangen ganz nackt zeigte, gab sie ihre Zurückhaltung auf und legte ihre nassen Kleider zum Trocknen ebenfalls auf das Stroh. Eng aneinander geschmiegt, die dünne Decke um die Schultern geschlungen saßen die beiden nun auf einem Strohballen und rubbelten sich gegenseitig warm. Dabei zitterte Maria zusätzlich vor Angst und Schrecken. Die weit furchtlosere Johanna versuchte sie zu trösten und als das nicht den gewünschten Erfolg zeigte, nahm sie das Gespräch wieder auf, bei dem sie durch den Überfall unterbrochen worden waren.
„Sagt einmal, teure Cousine“, hob sie an, „wenn Ihr Euch schon so nach einem Mann sehnt, habt Ihr da vielleicht schon einmal die Wonnen genossen, die ein Mann einer Frau spenden kann?“
„Nein! Niemals! Was denkt ihr von mir? Ich bin keine …, keine …“, protestierte Maria und lief im Gesicht rot an. „Ja, ich sündige in Gedanken und suche stets Gnade und Vergebung in der Heiligen Beichte, aber die Bußen, die mir auferlegt werden, sind sehr beschwerlich und werden immer beschwerlicher. Niemals würde ich in Wahrheit mich derart versündigen, die einzig denkbare Sühne müsste der Tod sein und ich liebe doch das Leben so sehr!“, rief sie mit verzweifelter Stimme.
„Wie werden deine Bußen immer beschwerlicher? Ein Dutzend Ave Maria oder Paternoster sind bald gebetet!“ Johanna hatte ihre Bußen, deren es auch reichlich gab, stets mit einem Lächeln auf den Lippen erledigt. Bei der Buße an die verursachende Sünde zu denken, war das wohl auch wieder einen Sünde?
„Oh, das Beten macht mir nichts aus, ich bete gern zu meinem Herren Jesus Christus, aber das letzte Mal wollte Hochwürden, dass ich zur Sühne mit ihm in den Keller ginge. Ich sei vom Satan beseelt und den müsse er mir austreiben, sagte er. Reinigen wollte er mein sündiges Fleisch und den Teufel mit dem Stachel des lebendigen Gottes, der ihm, Gottes geweihtem Diener, verliehen sei, aus meinem Körper vertreiben. Doch dabei sah er mich so bedrohlich an, dass ich aus der Kirche floh und die ganze Nacht alleine zu Gott betete und um Vergebung meiner Sünden flehte.“
„Der Herrgott hat Euch sicherlich alle Eure kleinen Sünden vergeben. Glaubet mir, unser Schöpfer hätte nicht solche Wonnen geschaffen, wenn sie allein die Sünde als Zweck hätten. Er gab sie uns zur Freude und Belohnung. Wir tun recht daran, Wonnen zu Seiner Erbauung zu empfinden, denn ist es nicht die höchste Lobpreisung, wenn wir Ihm durch die Erreichung höchsten Glücks die Vollkommenheit Seiner Schöpfung beweisen? Nehmt also die Gaben der Liebe und des Leibes an und verherrlicht darin unseren Gott!“
Maria schwieg und dachte nach, während Johanna zärtlich ihren jungen Leib mit allen Fingern liebkoste. Gerade als Johanna den zarten Busen Marias streichelte und fühlte, wie sich deren Brustwarzen aufrichteten, stöhnte die Zofe erleichtert. „Ihr habt recht gesprochen, teure Herrin. Unser aller Gott schenkte Euch große Weisheit schon in jungen Jahren. Was Ihr spracht, hat meine Seele gereinigt und mein Gemüt erleichtert. Was der Pfaffe sprach, kann nicht das wahre Wort gewesen sein, was mag wohl in ihn gefahren sein?“
Die pure Geilheit, dachte Johanna bei sich und dankte im Geiste ihrem Gatten, der ihr schon vor geraumer Zeit mit derselben Argumentation die strenge Erziehung durch den Kaplan und die Nonnen von Sankt Innozenzia ausgetrieben hatte, was sich auf ihr eheliches Beisammensein fulminant ausgewirkt hatte. „Er wird eben einem Irrtum erlegen sein“, sagte sie jedoch laut zu Maria, „das mag davon kommen, dass er immer ganz allein in seiner Zelle kniet und betet. Dies kann auch einem starken Geist arg zusetzen.“
Maria begann gerade, mit leichten Bewegungen die zärtlichen Liebkosungen Johannas zu erwidern, während diese ihre Hand massierend auf Marias Scham gelegt hatte und dieser damit den ersten wollüstigen Schauer entlockte, als dröhnend die Tür auf- und an die Wand flog. Zwei der wildesten Gesellen drängten sich in den Raum. Einer riss die Decke weg und dann glotzten beide mit offenem Mund, als sie die zwei nackten Frauen sahen. Der eine ließ ein Stöhnen hören, der andere aber griff brutal in Marias Haare und zerrte sie hoch. „Du hast dich schon für uns fertig gemacht, kleine Hure?“, dröhnte er. Und zu Johanna gewandt: „Du kommst auch nicht zu kurz, keine Angst!“ Dabei rieb er sich im Schritt, schob das Becken vor und zurück. Johanna besaß genug Erfahrung, um dies richtig zu deuten. Der schmutzige Kerl hatte eine Erektion und prahlte mit seinem Riesenschwanz. Der andere hingegen war zwar mundfaul, aber auch ihm war die Erregung deutlich anzusehen. Er grinste dreckig, als er die Tür hinter sich zu zog und verriegelte.
Vor der Hütte begann ein lautes Gelächter und Gegröle. Johanna hörte Maria verzweifelt schreien. Kurz darauf begannen die Männer zu klatschen und sie schienen einen anderen anzufeuern: „Gib ihr es, gib ihr es. Fick sie! Die Hure braucht das! Gib es ihr! Stopf ihr die Löcher!“ Das Gejohle wurde immer lauter, dass sich Johanna die Ohren zuhalten musste.
Als ihr endgültig klar wurde, was da draußen vor sich ging, wurde sie wütend. Sie hörte Marias Schreie, die ihre körperliche Pein wiedergaben, ab und an klang das Grölen der Männer zu ihr durch. Händeringend lief sie in ihrem Gefängnis hin und her und überlegte, wie sie ihrer Zofe helfen könnte. Sie hämmerte gegen die Tür, schrie, sie sollen aufhören. Aber niemand hörte sie. Zu laut waren die Jubelschreie der Vagabunden.
Nach einiger Zeit wurde die Tür aufgerissen und die geschändete Maria zu Johanna ins Kabuff gestoßen. Johanna konnte ihre Cousine gerade noch auffangen, sonst wäre sie auf dem harten Boden aufgeschlagen. Vorsichtig führte sie diese zu dem schmutzigen Strohlager, das in einer Ecke des Zimmers aufgeschichtet war. Sie half Maria, sich hinzulegen. Wirr hingen ihr die Haare ins Gesicht, das von den vielen Tränen, die sie vergossen hatte, aufgequollen war. Ihr Körper war an vielen Stellen gerötet und auch mit Striemen übersät. Johanna legte sich neben sie und nahm sie in ihre Arme, um Maria Trost zu spenden. Zärtlich strich sie ihr die Haare aus dem Gesicht und wischte die Tränen mit ihrer nur noch wenig feuchten Bluse fort.
„Danke“, hauchte Maria, kaum fähig zu sprechen und fing wieder an zu weinen. Heftig schüttelte sie der Weinkrampf, ihr Körper zitterte und bebte.
„Pst, nicht weinen“, versuchte Johanna sie zu trösten und zog sie wieder an sich. Eng schlang sie ihre Arme um Maria und hielt das zitternde Bündel fest. Dann löste sie sich von ihrer Freundin und fing an, den malträtierten Körper zu untersuchen. Was sie da sah, ließ ihren Atem stocken. Dicke rote Striemen, die sich langsam ins blaue verfärbten, zierten ihre zarten Brüste. „Oh mein Gott“, konnte Johanna nur ausstoßen. „Was haben die dir angetan?“, und setzte die Untersuchung fort. Als sie bei den Beinen ankam, stieß Johanna wieder einen erschrockenen Schrei aus. Auch Marias Oberschenkel zierten dicke Striemen und Abdrücke von groben Händen, die sie wohl festgehalten hatten, als sie von einem ihrer Peiniger geschändet worden war. Und als sie Maria näher betrachtete, bemerkte sie, dass sogar ihr noch vor kurzem jungfräulicher Schoß gezeichnet war von dem, was die Männer ihr angetan hatten. „Meine arme Maria“, seufzte sie und nahm sie wieder fest in ihre Arme, um sie zu trösten. Vergessen war das Vorhaben, ihre Wunden zu pflegen, zu aufgewühlt war sie vom Anblick des geschundenen Körpers
Den Räubern war mittlerweile im Freien zu kalt geworden. So trampelten sie in die Hütte und feierten dort ihr Gelage weiter. Erst spät in der Nacht drang nur noch lautes Schnarchen zu den Frauen in ihr Gefängnis. Dafür zog eisige Luft durch die Ritzen und sie mussten sich ganz eng und tröstlich aneinander in die Decke kuscheln um nicht allzu sehr zu frieren. Sie fielen in einen unruhigen Schlaf.
Aus dem Zimmer vor ihrem Kabuff drangen dumpfe Laute und weckten sie. Kurz darauf wurde die Tür aufgestoßen und einer der Räuber stand im Rahmen. Erschrocken fuhren die zwei Frauen auf. Der Wüstling grinste breit, als er sie, zusammengekauert auf dem schimmeligen Strohhaufen sitzen sah und beide waren auch noch nackt. „Du hast wohl noch nicht genug?“, ranzte er Maria an, die erschrocken versuchte, ihre Blöße zu bedecken. „Du kannst gerne mehr haben!“ Obszön fasste er sich in den Schritt, rieb sein Gemächt und machte eindeutige Bewegungen mit der Hüfte. „Zieh dir was an und komm mit“, befahl er Maria, die daraufhin wieder heftig zu schluchzen begann. „Beeile dich!“, fuhr er sie noch kurz an, ehe er sich umdrehte und den Raum verließ.
„Was haben die vor?“ Maria weinte noch mehr vor Angst, zog aber ihre Kleider an, die in der Nacht doch fast ganz trocken geworden waren.
„Ich weiß es nicht, aber ich werde versuchen, hier heraus zu kommen. Koste es, was es wolle. Macht einfach, was die von Euch verlangen und wehret Euch nicht. Sobald wir wieder in Sicherheit sind, werden sie ihre Strafe bekommen, das verspreche ich.“
„Bist du fertig?“, hörten die Frauen die Stimme des Mannes, der eben Maria befohlen hatte, sich anzukleiden.
Maria ging zur Tür, sie blickte noch einmal zu Johanna. Diese schaute sie aufmunternd an: „Geh schon“, sagte sie, „es wird wohl nicht mehr ganz so schlimm werden, nachdem sie Euch geheißen haben, Euch anzuziehen“. Ein klein wenig beruhigt schob Maria die Tür auf und verließ den Raum.
„Wurde ja Zeit“, herrschte sie der Räuber an. „Komm mit!“ Er nahm ihre Hand und zerrte sie hinter sich her nach draußen.
„Was habt ihr vor?“, wollte Maria wissen.
„Das wirst du gleich sehen“, meinte der Mann nur und lachte laut, als er Marias ängstlichen Blick sah. „Dir wird nichts geschehen, du hast nur eine Mission zu erfüllen. Also komm, du wirst erwartet.“
Er führte Maria in einen windschiefen Schuppen. Dort standen die angebundenen Pferde. Maria wurden wieder die Augen verbunden und dann wurde sie auf eines der Pferde gesetzt. „Ich werde dich jetzt zurück zur Burg führen, unterwegs werde ich dir deine Mission erklären“, hörte sie den Mann sagen. „Und wehe dir! Ein Mucks, dann wirst du wünschen, nie geboren zu sein“, drohte er ihr noch.
Und los ging es. Die Zweige der Bäume schlugen Maria ins Gesicht, der Vagabund achtete nicht darauf, dass sie unverletzt blieb. Er saß hinter ihr auf dem Pferd, die Arme um sie geschlungen. Sie spürte, wie er sein Gemächt an ihrem Hintern rieb und wie dieses immer härter wurde. Angeekelt versuchte sie, so zu tun, als würde sie diese Härte nicht bemerken. Er erklärte ihr, als wäre nichts geschehen, was sie zu tun hatte: „Du wirst eine Nachricht an Arnulf von Haldenburg überbringen. Wir verlangen zwanzigtausend Gulden, dafür bekommt er seine Tochter wieder. Zahlt er bis in einer Woche nicht, ist sie mausetot. Hast du verstanden?“
Zitternd vor Angst saß Maria vor ihm.
„Hast du verstanden?“, fragte er noch einmal.
„Ja“, kam mit leiser Stimme von Maria.
Nun ging der Weg schweigend weiter. Maria überlegte, wie sie entkommen könnte. Aber die starken Arme des Wegelagerers hielten sie unbarmherzig fest. Ihr kam in den Sinn, ihn zu verführen, erregt genug war er, dass sie es leicht gehabt hätte, ihn zu bezirzen. Aber dann erinnerte sie sich, wie sie vor kurzem geschändet worden war. Nein, das ging nicht. Mit Grauen dachte sie an das vorangegangene Erlebnis zurück und vor ihrem geistigen Auge erschienen wieder all die grausamen Gesichter und die ekelhaften Schwänze, mit denen ihr ins Gesicht geschlagen worden war, ganz besonders an einen überdurchschnittlich großen, dicken und knorrigen Prügel. Ob der wohl zu dem Räuber gehörte, der hinter ihr saß?
Als sie längere Zeit geritten waren und aus dem Wald heraus gegen Abend an den Fluss kamen, hielt der Räuber das Pferd an. Er stieg ab und hob Maria herunter.
Wieder begann sie vor Angst zu zittern. „Was hast du mit mir vor?“, fragte sie.
Der Mann lachte laut auf, sagte dann: „Weiber, wegen jedem Mist Angst haben. Keine Furcht, unser gemeinsamer Weg ist hier zu Ende. Ich reite zurück und du bleibst hier. Bis zur Burg ist nicht mehr weit, das schaffst du auch zu Fuß. Schwimmen kannst du ja wohl. Denke an die Botschaft, die du Ritter Arnulf überbringen sollst. Wenn er bereit ist, zu zahlen, soll er auf zwei Türmen je eine schwarze Fahne hissen, dann bekommt er Bescheid, wohin das Geld zu bringen ist. Merke dir das gut. Das Leben deiner Herrin hängt daran!“
„Wie? Ich bin frei?“, fragte das Mädchen fassungslos. Vor Aufregung konnte sie kaum ein Wort hervorbringen.
„Du bist frei“, bestätigte ihr Begleiter nochmals, fesselte sie aber wie zum Hohn an Händen und Füßen. „Du bleibst hier, rühre dich nicht von der Stelle, bis ich weg bin. Dann erst darfst du die Augenbinde entfernen.“ Grinsend fügte er hinzu: „Falls du aus deinen Fesseln kommst! Und wehe dir, du schaust wo ich hin reite.“
Der drohende Tonfall seiner Stimme ließ Maria erschauern. Lieber würde sie erblinden als zu schauen, in welche Richtung ihr Peiniger ritt. Vorausgesetzt natürlich, sie bekäme überhaupt die Hände frei. Gleich darauf hörte sie die trappelnden Geräusche der Pferdehufe, die sich von ihr entfernten. Erst als Stille eingekehrt war, begann sie zu zappeln und sich zu winden, doch die Stricke um ihre Hand- und Fußgelenke lösten sich nicht. Da schrie sie laut um Hilfe, doch wer sollte sie in dieser Öde hören?
„Ich werde Eure Fesseln lösen, aber die Augenbinde dürft Ihr nicht abnehmen“, vernahm sie plötzlich eine männliche Stimme und schon im nächsten Moment waren ihre Füße, dann auch ihre Hände frei. Ohne auch nur daran zu denken, die Anweisung zu befolgen, riss Maria die Augenbinde weg und erblickte einen jungen, kräftigen Mann, der sie mit strahlend blauen Augen betrachtete. Aber der Mann war nackt und sein enormes Glied zuckte, auch wenn es sich noch nicht aufgerichtet hatte.
Maria kreischte vor Angst, sprang auf du wollte ins Wasser flüchten, doch der nackte Mann packte sie an der Taille und hielt sie fest. Sie schrie und tobte, kratzte und schlug um sich wie eine Furie, doch alles war vergebens, der Mann war zu stark. Da umfing sie eine tiefe Ohnmacht und sie sackte wie leblos zusammen. „Ich will Euch doch nichts Böses“, murmelte der junge Mann, doch sie hörte es nicht mehr. Also warf er sich die Besinnungslose über die Schulter und trug sie hinweg. Maria war nicht schwer, er war es gewohnt, schwerere Lasten zu tragen und der Weg war nicht weit. So pfiff er ein fröhliches Lied, während er am Flussufer entlang wanderte.
Nach geraumer Zeit wich die Ohnmacht von Maria und sie schlug die Augen auf. Was sie erblickte, konnte sie kaum glauben. Ihr Kopf befand sich an den Lenden eines nackten Mannes und direkt darunter bewegte sich ein muskulöses Gesäß rhythmisch im Takt seiner Schritte. Wohin trug sie der Unhold?
Die listige Maria beschloss, sich weiterhin tot zu stellen, das erhöhte vielleicht ihre Möglichkeiten, in einem unbeobachteten Augenblick zu fliehen. Wenig später betrat der Mann ein Haus, öffnete eine Türe und legte Maria sanft auf einem Bett ab. Auf einem richtigen Bett!
Sie hielt ihre Augen nur einen Spalt breit offen und beobachtete heimlich, wie der junge Nackte das Gemach verließ. Blitzschnell sprang sie auf und untersuchte den Raum auf eine Fluchtmöglichkeit. Zwei winzige Fensterlein boten nicht genug Platz, um sich schnell hindurch zu zwängen und da hörte sie auch schon wieder Schritte näher kommen. Rasch warf sie sich wieder auf das Bett, rührte sich nicht und starrte zur Tür.
Der junge Mann, nur wenige Jahre älter als sie selbst, war nun vollständig bekleidet mit einer weiten, leinenen Hose, einem abgetragenen Hemd und einer ärmellosen Jacke. Lediglich seine Füße waren noch bloß. Er musterte sie eindringlich und meinte dann gelassen: „Ich weiß, dass Ihr bei Besinnung seid, also steht bitte auf!“, und er sah sie weiter auffordern an. Er ließ sich wohl nicht täuschen, also rappelte sie sich auf.
„Lass mich!“, kreischte sie und versuchte ihn weg zu boxen, als er sie am Arm nahm, um ihr auf die Beine zu helfen.
Der junge Mann aber hielt sie fest: „Na, na, wer wird denn hier …“, weiter kam er nicht, denn Maria holte aus und schlug ihm so fest auf die Nase, dass er zurück zuckte. „Was für eine kleine, kratzbürstige Wildkatze! So liebe ich die Frauen!“, rief er und fasste ihre Handgelenke, dass sie nicht weiter zuschlagen konnte. Blitzschnell legte er seine Arme um sie und nahm sie in die Klemme. Maria wehrte sich, trat nach ihm, aber er gab nicht auf. „Ruhig, ich tue Euch doch nichts“, versuchte er sie zu beruhigen. „Wer seid Ihr eigentlich, edles Fräulein und wie kommt Ihr hierher?“, fragte er sie, als sie sich etwas beruhigt hatte.
„Ich bin kein edles Fräulein, Herr“, antwortete sie ihm trotzig, „ich bin Maria, die Zofe von Johanna von Hohenburg.“
„Und ich bin kein Herr“, antwortete er leicht amüsiert, „sondern Harold, der Müller. „Wie kommt ihr denn hierher und warum in solch einem Aufzug?“, wollte der Bursche wissen und zeigte auf Marias zerschlissene Kleidung.
„Eine Horde Räuber hat Johanna von Hohenburg und mich auf einem Ausritt überfallen und entführt. Mich haben sie hierher gebracht und ausgesetzt, damit ich Ritter Arnulf eine Botschaft überbringe.“ Langsam fasste sie Vertrauen zu dem kräftigen, aber anscheinend gutmütigen Harold.
„Ist…?“, er überlegte kurz und versuchte sich an den Namen von Marias Herrin zu erinnern, „Ist deine Herrin noch in der Gewalt dieser Unholde?“, fragte er weiter.
„Ja, sie ist noch dort gefangen.“ Maria schluchzte auf, als sie sich an die Schande erinnerte, die ihr dort im Lager der Räuber widerfahren ist.
Der Bursche nahm sie zärtlich in seine Arme und versuchte sie zu trösten. Befreiende Tränen liefen dem Mädchen über die geröteten Wangen, ihr Schluchzen erfüllte den Raum. Langsam beruhigte sie sich und schmiegte sich in seinen Arme. Sie fühlte sich geborgen, sein Duft nach Heu kitzelte in ihrer Nase. Sie schnupperte an seinem Hals, entgegen ihren bisherigen Vermutungen, war dieser junge Müller sauber und roch auch sauber, so als hätte er eben erst frische Wäsche angezogen.
„Aber warum wart Ihr nackt, als Ihr mich befreitet?“, entfuhr es ihr da.
Er lachte ein wenig verlegen. „Ich bat Euch doch, die Augenbinde nicht abzunehmen, eben weil ich nackt war. Bei meiner Arbeit werde ich jeden Tag ganz staubig vom Mehl. Daher bade ich nachher immer im Fluss. Zuerst laufe ich am Flussufer aufwärts und schwimme mit der Strömung zurück zu meiner Mühle. Die Kleider lasse ich stets hier zurück, sonst müsste ich sie ja nach dem Bad erst wieder holen. Um diese Zeit kommt sonst nie ein Mensch hierher und wenn ich doch einmal jemandem zu begegnen drohe, springe ich einfach sofort ins Wasser.
Heute war ich ziemlich weit flussauf gerannt und dort ein Weilchen in der Sonne gesessen. Als ich mit der Strömung nach Hause trieb, hörte ich plötzlich Eure gellenden Hilferufe. Da suchte und da fand ich Euch!“
Maria drehte sich in seiner Umarmung um und sah ihm in die Augen, die blau waren, wie das Wasser eines Bergsees. Ihr Gesicht spiegelte sich darin und ihr eigener Blick erhellte sich, als sie die Zärtlichkeit sah, mit der er sie anschaute. Langsam kam sein Mund näher, als wollte er sie küssen. Maria spitzte ihre Lippen und bot sie ihm zum Kusse an. Und dann trafen sich ihre Münder, die Lippen spielten miteinander, so als hätten sie nie etwas anderes getan.
„Ach Harold“, seufzte Maria zwischen zwei Atemzügen, ehe sie sich wieder dem innigen Kusse des Mannes hingab. Fast vergessen war das Geschehen, das ihr noch vor kurzem widerfahren war. Heftig klopfte ihr Herz in der Brust, als würde es sogleich herausspringen wollen.
Harold nahm sie fester in den Arm und streichelte über ihren Rücken. Zärtlich fuhren seine Hände vom Hals hinab bis zu ihren Pobacken, die er dann fest packte und walkte.
Als sie sich enger an ihn drängte, bemerkte sie seine Härte im Schritt. Ein Schauer durchzog sie, was sie aufstöhnen und ihr Becken gegen seines schieben ließ. Aufreizend bewegte sie sich und massierte ihn. Ihr war gar nicht richtig bewusst, warum sie das tat, aber sie wusste instinktiv, dass es ihm gefiel und ihm Freude machte. Auch sie verspürte plötzlich wie aus heiterem Himmel eine Erregung in sich aufsteigen, die sich aus ihrer Mitte heraus in ihrem ganzen Körper ausbreitete und von ihr Besitz ergriff.
„Komm“, flüsterte Harold zwischen zwei Küssen und legte sich neben sie. Zart streichelte er über ihren Busen und öffnete die Bänder ihres Oberkleides. Seine Reise ging weiter, bis er am Ort ihrer heftigsten Erregung angekommen war und er sie dort liebkosen konnte.
Maria ließ sich das ohne Widerworte gefallen, die Gefühle, die Harold in ihr auslöste, waren für sie überwältigend. Sie spürte eine noch nie erlebte Erregung, die sich immer mehr steigerte. Als Harold dann ihre Röcke beiseite schob und ihre Schenkel auseinander spreizte, tat sie ihm nur zu gerne den Gefallen und zeigte ihm ihren bis vor kurzem wohlbehüteten Schatz. Er bekam die Male, deren Ursache die groben Hände der Räuber waren, zu Gesicht. Vorsichtig küsste er die Wunden, so als würden seine Küsse Linderung verschaffen. Sein Mund traf auch ihre inzwischen bereite Liebespforte, die erregt zu zucken begann, wenn er mit den Lippen ihre Lustperle traf. Sein Liebespfahl schien fast zu bersten, den er am liebsten sofort in dieser heimeligen Grotte versenkt hätte. Er legte sich über sie, ihre Schenkel weit gespreizt, er zog seine Hose nur ein wenig nach unten, um seinen Speer in die Freiheit zu entlassen. Heftig pochte er an die Pforte an, Maria hob ihm ihr Becken entgegen, wie als Einladung. Als er sich dann endlich in sie versenkte, stieß sie einen lustvollen Schrei aus. Vorsichtig bewegte er sich in ihr, so als würde sie zerbrechen, wenn er heftiger würde. Dann endlich fanden sie denselben Rhythmus, in dem sich ihre Körper wie im Einklang bewegten. Marias Lust wurde immer größer, während Harold sich in ihr bewegte und seinen Liebespfahl zärtlich in ihr rieb. Heftiges Keuchen ertönte im Raum, Schreie der Lust, manchmal sogar gleichzeitig, kamen aus ihren Kehlen. Als sie dann fast gleichzeitig zum Höhepunkt kamen, schauten sie sich dabei glückselig in die Augen, wissend, der andere hatte die Liebesstunde in gleichem Maße genossen.
„Oh, Harold!“, hauchte sie, „wo habt ihr dies gelernt? Wie sehr hatte ich mich danach gesehnt, mit einem Mann vereint zu sein und wie sehr war es mir vergällt, nachdem mir die Räuber Gewalt angetan hatten. Vergällt für immer, wie ich ahnte, doch Ihr habt mich erleuchtet, wie schön es in Wahrheit sein kann, mit einem Manne vereint zu sein. Sagt mir, wo habt ihr diese Kunst erlernt?“
„Die Mutter hat mir alles beigebracht“, erwiderte er und Maria schaute ihn entsetzt an. Aber da er so unbändig lachte, war es wohl doch nicht seine Mutter gewesen.
„Was quält Ihr mich mit solchen Scherzen?“, klagte sie. „Das kann nicht wahr sein, was also meintet ihr mit Mutter?“
„Die Mutter Oberin vom Kloster Sankt Innozenzia meinte ich. Ich hatte die Gunst, ihre Bekanntschaft zu machen, als ich letztes Jahr Mehl beim Kloster ablieferte und wegen der Bezahlung zur Mutter Oberin geschickt wurde. Diese, noch jung an Jahren und nicht freiwillig im Kloster, verriegelte alle Türen und … Nun, sie verführte mich. Als Tochter eines Edelmannes hatte sie sich in frühester Jugend dem männlichen Geschlecht zu sehr geneigt gezeigt, weshalb sie ihr Vater ins Kloster steckte. Sie ist eine kluge Frau, viel, viel klüger und gebildeter als alle, die aus freiem Stücke dem Orden beigetreten waren. Wenn sie schon dort leben musste, dann wollte sie das an der Spitze tun. Sie erreichte ihr Ziel sehr bald, wurde Priorin, bald darauf Äbtissin. Seitdem frönt sie unbehelligt ihrer Lust und leitet nebenbei das Kloster vorzüglich. Mich ließ sie jede Woche einen Sack Mehl bringen und die Nacht mit ihr in ihrer Zelle schlafen. Nach einem halben Jahr verlor sie ihr Interesse an mir, zahlte mich großzügig aus und lässt seither das Mehl hier abholen. Oft schickt sie ihre Cousine, die auch nicht freiwillig dort Novizin ist, mit dem Esel. Dann darf diese bei mir über Nacht bleiben.“
Noch lange lagen sie zusammen auf dem Bett und schauten an die Decke. Niemand sprach mehr ein Wort, Maria war glücklich. Wie es nun weiter gehen würde, sie wusste es nicht. Ihr Magen meldete sich zu Wort, ein grimmiges Knurren ließ Harold aufschauen: „Du hast bestimmt Hunger“, meldete er sich. „Ich habe noch Brot und Schmalz im Schrank, ich weiß, ein karges Mahl gegen das, was du auf der Burg zu essen bekommst.“
Kurz darauf saßen sie sich am Tisch gegenüber. Maria biss herzhaft in das Brot und ließ es sich schmecken. Harold sah ihr dabei zu und bewunderte ihren Appetit.
„Morgen, bei Tagesanbruch werde ich dich zur Burg bringen“, verkündete er.
Maria sah ihn traurig an: „Schade, ich würde viel lieber hier bleiben, aber ich kann Johanna nicht im Stich lassen. Wer weiß, was die mit ihr anstellen …“, sie stockte, als sie daran dachte, was ihr bei den Räubern widerfahren war.
„Sprich nicht weiter“, sagte Harold. „Die von der Burg werden sie finden, ehe schlimmeres geschieht. Wir müssen nun schlafen, sonst wird es morgen zu anstrengend.“
Dennoch beglückte er Maria ein weiteres Mal, ehe sie eng umschlungen in tiefen Schlaf fielen.
Am nächsten Tag standen sie im Morgengrauen auf, wuschen sich nackt im Fluss, frühstückten reichlich und machten sich zielstrebig auf den Weg zur Haldenburg, die sie wenige Stunden später erreichten. Der Wachposten am Tor verkündete lautstark die frohe Botschaft, Zofe Maria wäre zurück.
Als sich Maria von Harold verabschiedete, hatte sie Tränen in den Augen. „Sehen wir uns wieder?“, wollte sie von ihm wissen.
„Ich weiß es nicht“, antwortete der wahrheitsgetreu. Dann drehte er sich um und verließ die Burg wieder in Richtung seiner Behausung.
Maria hatte nun die Aufgabe, Ritter Arnulf die Botschaft der Räuber zu verkünden. Arnulf saß ermüdet und voll Sorge in seinem Gemach, hörte sie aber in Ruhe an und überlegte, wie er weiter verfahren sollte. Er ließ Gerald, Johannas Ehemann rufen, der im Burggarten mit seinen Knappen den Schwertkampf übte.
Ritter Gerald kam sofort herbei gerannt, als ihm Arnulfs Knappe die Nachricht überbracht hatte. „Wir müssen sie befreien“, rief er aufgeregt und fuchtelte dabei wild mit seinem Schwert.
„Immer ruhig, Schwiegersohn“, versuchte Arnulf ihn zu beruhigen. „Wir müssen das gut vorbereiten. Wie Maria erzählt hat, scheuen diese Leute vor nichts zurück. Die Arme wurde von ihnen geschändet, sie war noch Jungfrau und ist nun zeitlebens besudelt“, sagte er, verzweifelt versuchend, selbst Ruhe zu bewahren. „Nicht auszudenken, wenn Johanna das Gleiche geschehen würde! Welch eine Schande wäre das für unsere Familie.“
„Vater!“, schrie Gerald auf. „Was wollen wir tun? Wisst ihr schon, wo sie Johanna versteckt halten?“
„Meine Vasallen gehen gleich auf die Suche nach den Räubern, ich hoffe, sie werden sie finden oder wenigstens einen von denen. Mein Folterknecht wird seine Freude an ihm haben. Jetzt mit der ganzen Streitmacht los zu ziehen wäre unsinnig, solange wir nicht wissen, wohin. Eine solche Menge Bewaffneter könnte von den Räubern bemerkt werden und sie wären gewarnt. Als letzte Möglichkeit bleibt uns immer noch, den Boten zu verfolgen, der das Lösegeld abholt“
Händeringend saß Johanna in ihrem Gefängnis und überlegte, wie sie am besten entfliehen könnte. Sollte das nicht gelingen, könnte das ihren Tod bedeuten. Aus den Reden der Räuber hatte sie erkennen können, dass diese vor nichts zurückschrecken würden, auch nicht vor einem Mord. Nicht auszudenken, was mit ihr geschähe, würde sie nach einem Fluchtversuch wieder eingefangen. Mit Grauen dachte sie an Marias Schicksal, sie hörte immer noch deren verzweifelte Schreie, als sich die Männer an ihr vergangen hatten. Der einzige Ausgang war diese klobige Holztür, die in den Vorraum führte, ein Fenster gab es ja nicht
Also musste sie sich einen anderen Plan ausdenken, hier zu entkommen. Ihr fiel ein, dass es am besten wäre, während der Gänge zur Notdurft die Umgebung und Fluchtmöglichkeiten auszukundschaften. Ja, das würde sie als erstes machen.
Johanna ging zur Tür, schlug heftig dagegen und rief so laut sie konnte: „He, ihr da! Hört ihr mich, lasst mich nach draußen. Ich muss mich erleichtern!“ Immer wieder hämmerte sie gegen die Bretter, bis endlich einer der Vagabunden öffnete.
„Na, holde Maid oder soll ich euch edle Frau nennen. Was begehren wir denn?“, meinte er breit grinsend und zeigte dabei eine Reihe schwarzer Stummel, die einmal Zähne gewesen sein mussten. Stinkender Atem schlug ihr entgegen, dass sich Johanna beherrschen musste, nicht dem Brechreiz nachzugeben, den er verursachte. Er griff sich provozierend in den Schritt und rückte seinen wohl nicht gerade kleinen Penis in eine bequemere Lage. Johanna sah verschämt in eine andere Richtung, um diese eindeutige Geste nicht ansehen zu müssen. „Komm, oder willst du lieber etwas anderes“, sagte dieser zerlumpt aussehende Kerl barsch zu ihr, als sie nicht auf seine Obszönität reagierte und zog sie am Handgelenk durch den vorderen Raum nach draußen.
Johanna stolperte hinterher und versuchte, auf den Beinen zu bleiben. Der Mann aber zog sie so heftig hinter sich her, dass sie über ihre Röcke stolperte, ins Straucheln geriet und hinfiel. Als sie sich wieder aufraffte, nutzte sie die Gelegenheit, die Umgebung auszuspähen.
„Nun komm schon“, wurde sie angetrieben. „Oder willst du hier Wurzeln schlagen. Hierher! Mach schon!“, herrschte sie der grobschlächtige Mann an.
„Dreh dich um“, flehte Johanna. „Man schaut einer Dame nicht zu, wenn sie ihre Notdurft verrichtet.“ Beschämt tuend schaute sie zu Boden. Dabei sah sie sich unauffällig um.
Während sich ihr Bewacher umdrehte, damit sie sich erleichtern konnte, versuchte Johanna schnell auszumachen, welche Fluchtmöglichkeiten bestanden. Als sie dabei die breiten und kräftigen Schultern des Mannes bemerkte, liefen ihr Angstschauer über den Rücken. Nein, wenn dieser sie bewachte, würde sie keine Flucht wagen. Ihn könnte sie im Notfall nicht niederschlagen, geschweige denn schnell genug vor ihm flüchten.
Ihr wurde bewusst, dass sie einen Helfer brauchen könnte, um von hier zu fliehen. Wen könnte sie am ehesten für sich gewinnen? Vielleicht den jüngsten der Bande? Er sah nicht ganz so brutal aus, ja man hätte ihn fast als nett bezeichnen können, wenn er nicht doch schon ein wenig verwahrlost ausgesehen hätte. Kein Wunder bei dem Umgang, den er pflegte. Doch vielleicht gelang es ihr, ihn zu überlisten oder ihn ihr gewogen zu stimmen, mit Versprechungen oder gar Gunstbeweisen. Es galt abzuwarten, bis sie mit ihm einmal allein im Lager war.
Die Gelegenheit ergab sich schon nächsten Tag, als am frühen Morgen die Meute zu einem neuen Beutezug aufbrach und als einzige Bewachung der junge Wegelagerer zurück blieb. Kaum waren seine Kumpane weg, kam er zu Johanna ins Kabuff. Grinsend kam er zur Tür herein. Johanna sprang auf und trat ihm entgegen.
Als sie in Reichweite war, griff er nach ihrem Busen. Johanna sprang erschrocken zurück und schlug ihm auf die Hand, die sie soeben unzüchtig berührt hatte.
„Na, na, wer wird denn hier gleich schlagen“, meinte er, weiter grinsend. „Ich will dich doch nur mal…“
„Was willst du?“
Nun war es an ihm, rot zu werden wie eine reife Tomate. Er druckste herum. „Wir sind allein, du bist eine Frau, ich bin ein Mann. Na und Männer haben nun mal Bedürfnisse, die ihnen nur eine Frau erfüllen kann. Frauen haben vielleicht auch solche …“
„Du willst was?“ Johanna tat erbost. In ihr war schon längst ein Plan gereift.
„Ich will mit dir das Lager teilen und mit dir … na du weißt schon“, wieder errötete er.
Johanna tat so, als würde sie überlegen. Nach einer Weile sagte sie: „Niemals! Es sei denn …“
„Es sei denn was?“
„Du lässt mich frei, sagst dich von deinen Kumpanen los und ich werde dafür sorgen, dass dir nichts weiter geschieht. Denn ich bin die Tochter Arnulfs von Haldenburg, der der Gerichtsbarkeit in diesem Landstrich vorsteht und meinen Wunsch erfüllen wird.“
„Das geht nicht“, murrte der Räuber.
„Entweder, oder!“, konterte Maria. „Keine Flucht, kein Beischlaf! Also! Du willst etwas von mir, dann musst du auch bezahlen. Auch ich will etwas und bin bereit, dafür zu zahlen. Diese Bezahlung ist gut, mehr wert als du verdienst, denn es geht um dein Leben!“
Etwas verwirrt schaute sie der Bursche an. Er hatte genug Druck aufgebaut, dass er jetzt alles dafür tun würde, diesen abzulassen. Heimlich hatte er Johanna beobachtet, wenn sie ihre Notdurft verrichtete. Zeit genug hatten sie, seine Kumpane würden erst am Abend zurück sein, bis dahin wäre er mit Johanna längst fertig.
Er überlegte nun nicht mehr lange, sein Bolzen in der Hose spannte schon mächtig, als er an die bevorstehenden Liebesstunden dachte. „Gut“, sagte er. „Ich stimme zu. Heute noch wirst du in der Sicherheit der Burg sein. Aber vorher …!“ Langsam ging er auf Johanna zu, die ihn ansah als würde sie ihn hypnotisieren wollen. Sie wusste, was jetzt auf sie zukommen würde, aber sie tat es für ihre Freiheit.
Aufreizend begann sie, die Kordeln ihres Oberteils zu lösen, bis es auseinander klaffte und ihren Busen frei gab. Dann trat sie einen Schritt auf ihn zu und säuselte: „Hilf mir beim Ausziehen“, was er auch willig tat. Schnell war sie nackt. Er schaute sie an und bewunderte ihre jungen, festen Schenkel, die sich in etwa in der Mitte ihres Körpers trafen, wo sich ihr Paradies befand, das von einem dunklen dichten Pelz verhüllt war. Verlegen griff er sich in den Schritt, wo sein Kolben Aufruhr veranstaltete.
„Komm her“, lockte Maria ihn. „Warum so schüchtern?“ Sie griff ihm an den Hosenschlitz und prüfte die Härte des Objektes. Sie leckte sich über die Lippen, so als hätte sie eben Honig genossen. Dann ging sie in die Hocke und öffnete seine Hose. Sein voll erigiertes Glied sprang ihr entgegen. Zärtlich nahm sie es in eine Hand, während die andere seine Hoden ergriff und massierte.
Der Junge grunzte erregt, als sie begann ihn zu verwöhnen. „So liebe ich es“, brummte er. „Willige Frauen, hm.“
Er griff in ihre Haare und drückte ihren Kopf in seinen Schritt. Die dicken Schamhaare kitzelten an ihrer Nase, sein intensiver Geruch, für sie war es schon fast Gestank, erregte einen Würgereiz. Aber sie nahm sich zusammen, sie wusste, was er jetzt von ihr erwartete. Sie nahm seinen Kolben tief in den Mund und saugte an ihm. Heftig stieß er ihr seinen Schwanz hinein. Sie versuchte ihren Kopf weg zu drehen, er aber hielt sie unbarmherzig fest und fickte ihren Mund. Würgend ließ sie sich das gefallen, dachte dabei an die schönen Stunden, die sie mit ihrem Mann Gerald verbracht hatte. Das hier war nur Mittel zum Zweck, dachte sie sich immer wieder. Immer heftiger vögelte er ihren Mund, sie schmeckte die salzigen Tropfen, die aus seinem Kolben kamen. Als er sie nach einer fast endlosen Zeit von sich weg riss, versuchte sie krampfhaft, seine Freudentropfen, die sie nicht schlucken konnte, ins Stroh zu spucken.
„Halt“, befahl er ihr. „Schlucken!“
Gehorsam tat sie es.
„Und nun, hinlegen!“, übernahm er wieder das Zepter. Seine Macht über sie auszunutzen, gefiel ihm. Er zog Johanna hoch und führte sie zum Strohlager, wo sie auf die Decke sank. Ehe er sich selbst dazu legte, massierte er noch einmal seinen Schwengel und präsentierte ihn ihr: „Hier, schau her, dieses Monster werde ich gleich in dich versenken. Du wirst deine Freude dran haben“, prahlte er. Dann schob er ihre Schenkel auseinander und drang ohne Vorwarnung in sie ein. Ihre Schatztruhe dehnte sich nur widerwillig. Aber dann, als er seinen Pfahl in sie versenkt hatte, gewöhnte sich ihr Innerstes rasch an diesen Eindringling. Er begann kraftvoll, sich zu bewegen. Vor und zurück ging die Reise dieses Dicken in ihr, rieb an ihren Scheidenwänden. Plötzlich schien der harte Bursche zahm wie ein Lamm. Stöhnend stieß er in sie, während er ihre Schenkel fast bis zur Schmerzgrenze auseinander drückt, immer und immer wieder. Schweiß rann von seiner Stirn und tropfte Johanna ins Gesicht.
Dann zog er seinen Schwengel aus ihr heraus, half ihr auf und drehte sie dann so, dass sie knien musste. Er hob ihren Po noch etwas an und zog die Backen auseinander. Ihre Rosette lächelte ihn regelrecht an. Er setzte dort seinen Schwanz an und drückte dagegen.
Als Johanna ahnte, was er vorhatte, begann sie sich zu wehren. Sie versuchte, seine Hände weg zu schlagen und ihm zu entkommen. Er aber hatte kein Erbarmen und drang immer tiefer in sie ein. Dann endlich hatte seine dicke Eichel den Widerstand ihres Schließmuskels überwunden. Der Schmerz, den Johanna bei seinem Tun empfand, war grausam, fast nicht zu ertragen. Die Gewissheit, nichts dagegen tun zu können, ließ sie fast verzweifeln. Doch tapfer ertrug sie ohne großes Jammern die Tortur. Immer schneller stieß er in sie hinein. Dann endlich ergoss er sich in ihren Darm. Dabei stöhnte er laut auf und keuchte vor Erregung.
Johanna lag ermattet im Stroh, unfähig, sich zu bewegen. Alles tat ihr weh. Sie hatte es sich leichter vorgestellt. Doch nun war es überstanden, nun stand die Freiheit bevor. Als sie aber ihren Lohn verlangte, lachte er sie nur aus, stieß sie auf das stinkende Lager zurück. „Du glaubst wohl, ich bin dumm?“, höhnte er und verließ das Kabuff. Sie konnte nun nur noch beten und auf Rettung von außen hoffen.
Arnulf hatte sogleich als Zeichen seines Einverständnisses zwei schwarze Fahnen hissen lassen. Nun hieß es, sich in Geduld zu üben, bis entweder seine Späher Nachricht brachten, oder eine solchen von den Räubern einging. Maria eilte jeden Morgen auf einen kleinen Hügel, eine halbe Meile südlich der Burg, auf dem eine riesige, tausendjährige Buche stand. Auf diese kletterte sie behände, um Ausguck zu halten. Sollte Johanna doch alleine die Flucht gelingen, wollte sie die erste sein, die sie entdeckte. Stundenlang saß sie dort, kehrt nur zu den Mahlzeiten in die Burg zurück und hielt dann wieder bis zur Dämmerung Ausschau.
Am dritten Tage näherte sich ein Händler mit seinen Maultieren, hielt unter der Buche, auf der Maria saß an und trat zum Stamm. Er öffnete seine Hose, wollte offenbar sein Wasser abschlagen und Maria verhielt sich mucksmäuschenstill, damit sie nicht entdeckt werde. Doch die Neugierde verführte sie, die Blicke nicht schamhaft abzuwenden und so erlebte sie eine Überraschung. Beinahe hätte sie einen verräterischen Schrei ausgestoßen, als sie überdeutlich den riesigen, knorrigen, einzigartig hässlichen Schwanz wieder erkannte, der sie so abscheulich gepeinigt hatte. Mit bebendem Herzen klammerte sie sich an einen dicken Ast, bis der als Kaufmann verkleidete Räuber seinen Weg zur Burg fortsetzte.
Dann kletterte Maria in Windeseile vom Baum und rannte, so schnell sie ihre Füße trugen zurück, schlüpfte durch eine geheime Pforte durch die Befestigungsmauer und ließ sich bei Arnulf melden. Eine äußerst wichtige Nachricht!
Arnulf empfing sie auf der Stelle und als er ihre Geschichte vernahm - Maria hatte allerdings nicht im Detail verraten, woran sie den Lump erkannt hatte - ließ er den falschen Kaufmann sofort aufspüren. Seine Soldaten erwischten ihn noch am Burgtor, wo er seine Waren registrieren lassen musste um den vorgeschriebenen Zoll abzuliefern. „Fort mit ihm ins Verließ!“, donnerte Arnulf, „entreißt ihm alle Geheimnisse und seine Eingeweide, wenn es dazu nötig ist!“
Alles Klagen und Jammern, alle Beteuerungen, ein ehrenwerter Händler zu sein, nützten nichts. Als Maria auf ihn zutrat und anklagend mit dem Finger auf ihn wies, erbleichte er und brach in Tränen aus. Man schleppte ihn fort und nur dumpf klangen später seine Schmerzensschreie durch die dicken Mauern.
Schon bald hatten die Folterknechte ihm die Lage des Räuberhauptquartiers entlockt und ihn in den tiefsten Kerker geworfen. Er sollte später mitsamt seinen Spießgesellen öffentlich gehenkt werden.
Gerald von Hohenburg hatte es sich nicht nehmen lassen, die Speerspitze beim Befreiungsschlag gegen die Räuberbande zu bilden. Mit den Kaufmannskleidern angetan, die man dem Gefangenen abgenommen hatte, ritt er mit den drei Maultieren dem Wald entgegen, in dem sich das Lager befand. In gebührendem Abstand folgte Arnulf mit dreißig Schwerbewaffneten. Mit tief ins Gesicht gezogenem Schlapphut ritt Gerald in den Schatten des Waldes, als er angerufen wurde. Ein Wachtposten begrüßte ihn freudig und starb im nächsten Augenblick an Geralds Dolch in der Kehle. Nicht einmal ein Röcheln hatte er von sich gegeben.
Gerald stieg ab, band die Tiere an einen Baum, holte sein Schwert aus einer der dickbäuchigen Tragetaschen und durchsuchte rasch die nähere Umgebung, fand jedoch keinen Hinweis auf weitere Wachtposten. Also wartete er beruhigt auf Arnulf und seine Männer.
Als diese herangekommen waren und die Pferde angebunden hatte, teilte Arnulf seine Männer in vier Gruppen auf, damit sie aus allen vier Himmelsrichtungen zugleich angreifen konnten. Niemand sollte entkommen. Gemeinsam schlichen sie hinter Gerald, der die erste Gruppe führte durch den Wald, bis die Lichtung auftauchte, auf welcher die Hütte stand. Arnulf schickte seine Männer, die Lichtung zu umzingeln und schloss sich Gerald an, denn er sollte den Angriff führen, der die Befreiung seiner geliebten Frau zum Ziele hatte. Als Angriffszeichen vereinbarten sie den dreimaligen Schrei eines Adlers. Gerald beherrschte diesen Schrei besser als selbst mancher Adler. Hinter einem Haselstrauch versteckt, beäugten sie das Gelände.
„Das sind sie“, flüsterte der Arnulf. „Aber wo ist Johanna?“
„Wahrscheinlich in der Hütte eingesperrt, wie es uns Maria beschrieben hat“, wisperte Gerald, „wollen wir angreifen?“
„Sie sind viele, aber wir sind mehr. Gute Karten für uns. Das wichtigste ist, die Hütte zu sichern, den Rest können die anderen erledigen. Gebt das Zeichen!“ Gerald schrie dreimal, dann stürmten von allen Seiten Soldaten auf die Lichtung. Die Überraschung war gelungen, die Gegenwehr nur gering. Zwei Männern gelang zunächst die Flucht mit den beiden erbeuteten Pferden, doch auf einen besonderen Pfiff von Arnulf bockten diese und warfen die feigen Burschen in ein Dornengestrüpp.
Als Johanna die Kampflaute vom Hof her hörte, stand sie auf und ging zur Tür, um zu horchen. Doch bald war es still. Erschrocken prallte sie zurück, als die Tür auf einmal aufsprang und Gerald vor ihr stand. Erst erkannte sie ihn nicht, da er zur Tarnung ja in die Kleidung eines Händlers gewandet war, aber dann brach sie schluchzend vor Freude zusammen. Gerald half ihr sogleich wieder auf. „Ihr seid in Sicherheit, liebste Johanna“, sagte er zu ihr. „Wir haben alle Räuber gefangen oder getötet. Die Überlebenden werden auf die Burg und ins Verlies gebracht, später öffentlich gehenkt“ Da fiel Johanna ihm um den Hals, schluchzte vor Freude, küsste ihn inniglich und murmelte Liebeschwüre.
Dann traten sie gemeinsam ins Freie, die Räuber standen, an den Händen gefesselt nebeneinander auf der Lichtung. Die Männer Arnulfs bedrohten sie wütend mit blank gezogenem Schwert und hätten sie am liebsten in Stücke gehauen.
Johanna schritt die Reihe der Gefangenen ab und blickte ihnen triumphierend in die angstverzerrten Gesichter. „Der da ist der schlimmste von allen!“, sagte sie und wies mit ausgestreckter Hand auf den jungen Räuber, der sie genommen und betrogen hatte. „Er wollte mir Gewalt antun, hat mich geschmäht und betrogen.“ Da wurde dieser auf der Stelle ausgepeitscht. Seine wütenden Schreie beachtete niemand, er wurde am nächsten Baum aufgeknüpft. Damit war Johanna jede Sorge los, dass es ihm womöglich gelingen könnte, noch aus dem Kerker heraus Gerüchte in die Welt zu setzen. Ja, auch Johanna hatte von der Mutter Oberin einiges gelernt.
Am Abend erreichte der Tross mit Arnulf, Gerald und Johanna in der Mitte wohlbehalten die Nähe der Burg. Einer der Männer, der voran geschickt worden war, hatte die frohe Botschaft über Johannas Befreiung schon verkündet. Als sie in Sichtweite kamen, ertönten Fanfaren, worauf Gesine, Johannas Mutter, Maria und das Gesinde in den Burghof rannten um sie zu begrüßen. Freudenschreie schallten über den Hof, als sie über die Brücke in die Burg ritt. Ihre Mutter brach in Tränen aus. Maria stand daneben und versuchte die Fassung zu bewahren.
Johanna schmiegte sich in Geralds Arme. Sie schaute ihm in die Augen. Leise flüsterte sie ihm ins Ohr: „Geliebter, ihr werdet mir verzeihen, aber ich brauche jetzt dringend ein Bad.“
„Aber natürlich, geliebte Frau“, antwortete Gerald und ließ sie aus seinen Armen. Er führte sie zu Maria und gab dieser auf, Johanna ein Bad zu richten, sie zu pflegen und zu versorgen. Daraufhin verließen Johanna und Maria gemeinsam die Ansammlung von Menschen, die sich auf dem Hof versammelt hatten.
„Was geschieht nun mit den Vagabunden“, fragte Gerald seinen Schwiegervater, als sich die Frauen entfernt hatten.
„Sobald sie da sind, kommen erst einmal in den Kerker. Morgen werden sie dem Henker überantwortet. Die Urteile habe ich schon gefällt. Das wird ein Spektakel für die Leute. Ich werde sogleich die Zimmermänner beauftragen, Galgen zu errichten.“
Inzwischen hatte Maria ein heißes Bad für Johanna gerichtet und half ihrer Herrin beim Auskleiden. „Haben die …“, fragte sie leise, als sie die Striemen an Johannas Oberschenkeln bemerkte.
Johanna nickte nur: „Ja, einer hat, dieser Grobian hat mich ausgetrickst. Dabei hätte ich ihn vor dem Galgen retten können. Nun hängt er schon am Baum, den Vögeln zum Fraße überlassen!“
„Geschieht ihm ganz recht“, meinte Maria tapfer, sie hatte noch nie Hinrichtungen bewohnen müssen.
Als Johanna kurze Zeit später im heißen Wasser lag und Maria ihr den Schmutz der letzten Tage abwusch, dachte sie an Gerald, ihren Gemahl. Obwohl es nicht Sitte war, aus Liebe eine Bindung einzugehen, war ihre Hochzeit eine Liebesheirat gewesen. Schon vom ersten Augenblick an hatte sie ihn geliebt. Sie war damals gerade erst fünfzehn Jahre alt, als er bei ihrem Vater um ihre Hand anhielt und als seine Braut heimführte. Die Erinnerung an ihre Hochzeitsnacht und an Geralds Zärtlichkeiten kam wieder in ihr hoch.
Sie dachte auch daran zurück, wie sie vor wenigen Wochen zum Fest, das ihr Vater zu seinem fünfzigsten Geburtstag gegeben hatte, aus dem Sachsenland angereist waren. Da saß sie einmal vor Gerald im Sattel, da ihr die Reise in der Kutsche zu langweilig geworden war. Gerald umfasste sie und hielt die Zügel fest in den Händen. Er versuchte krampfhaft, dabei ihren Busen nicht zu berühren. Aber immer wieder kam er mit seinem Arm in dessen Nähe. Johanna, die sich gegen ihn lehnte, atmete jedes Mal tief, wenn sie die Berührung spürte. Und sie bemerkte noch etwas: Geralds Glied presste sich hart von hinten an sie. Ein Kribbeln durchzog sie, das in ihrem Schoß endete, so wie es oft war, wenn sie sich liebten.
„Was tut ihr mit mir?“, hatte sie damals leise, damit niemand außer Gerald sie verstehen konnte, geflüstert.
„Liebste, ihr erregt mich“, flüsterte Gerald zurück und hauchte ihr einen leichten Kuss auf ihre unbedeckte Schulter.
„Ihr beschämt mich“, antwortete sie errötend. „Heute Abend, wenn wir allein in unserem Gemach sind, dann …“ Verlegen senkte sie den Kopf, aber in ihrem Inneren brodelte die Lust auf Liebe.
„Dann …?“, Gerald beugte sich an ihr Ohr. „Was ist dann, meine Liebe? Und warum sollen wir auf heute Abend warten?“
Gerald hatte die Kutsche anhalten lassen und die begleitenden Diener und Wachen ausgesandt, ein Wild zu erlegen und Früchte des Waldes zu sammeln. Sobald sie allein waren sprang er vom Pferd, hob seine geliebte Gemahlin mit starkem Arm herab und trug sie in die Kutsche. Oh, welch ein Glück war es gewesen, dass schlachterprobte Rosse vorgespannt gewesen waren, die sich von nichts so leicht aus der Ruhe bringen ließen. Nicht vom Lärm, der alsbald in der Kutsche losbrach und nicht vom Rucken und Zucken an der Deichsel. Ach, wie stürmisch war Gerald gewesen! Johannas Hand fuhr zwischen ihre Schenkel. Oh, Gerald!
Plötzlich wurde Johanna aus ihrem feuchten Tagtraum gerissen. „Johanna, meine Liebe, Ihr träumt“, hörte sie Maria sagen, „es schien ein schöner Traum zu sein. Doch leider muss ich zur Eile mahnen. Kommt, wir müssen Euch ankleiden. Eure Frau Mutter hat eben Bescheid geben lassen, ein Fest wäre gerichtet, Euch zu Ehren.“
Seufzend stieg Johanna aus der Wanne und ließ sich von Maria trocknen und ankleiden. Ihr Sinnen und Trachten stand nur nach Liebesfesten mit ihrem Gatten, nicht aber öffentlichem Feiern. Doch auch das ging vorüber.
Spät in der Nacht, als die letzten Gäste den Festsaal verlassen hatten, begaben sich Johanna und Gerald in ihr Gemach. Die Magd hatte im Kamin ein Feuer angezündet und neue Wäsche auf das Bett gelegt. Auch ein Zuber mit heißem Wasser stand bereit, damit sich das junge Paar säubern konnte.
Als sie wenig später im Bett lagen und sich Johanna an Gerald schmiegte, sagte dieser zu ihr: „Endlich liegt ihr wieder in meinen Armen. Wie einsam waren die Zeit ohne euch.“
„Wie froh auch ich bin, wieder bei euch zu sein“, antwortete Johanna. „Ich mag gar nicht daran denken, was diese grausamen Kerle mit mir angestellt hätten, wenn meine Befreiung nicht gelungen wäre.“
„Denken wir lieber nicht daran, sondern an das Schöne des Lebens, das jetzt folgen wird“, meinte Gerald leise flüsternd zu ihr. Er begann ihr Nachtkleid hochzuziehen und sie zärtlich zu liebkosen, was Johanna sich liebend gern gefallen ließ. Seine Zunge erkundete ihren Körper, und als er an ihrem kostbarsten Teil angekommen war, spreizte sie willig für ihn die Schenkel. Als Geralds bereiter Speer wenig später Einlass in ihre Liebesgrotte begehrte, stöhnte sie vor Freude und Wollust. Sanft teilte er mit seiner dicken Eichel ihre Schamlippen und drang langsam in die feuchte Höhle. Während er sich in ihr bewegte, verschmolzen ihre Münder miteinander und sie fanden den gleichen Rhythmus, um den Gipfel ihrer Lust langsam zu erklimmen. Johanna schrie ihren ersten Höhepunkt der Nacht in den Raum, während Gerald seinen Lebenssaft in ihr verströmte. „Ja, mein Geliebter, mein Herr, mein Angebeteter! Macht mir einen Sohn, macht mir ein Kind! Allmächtiger! Ich sterbe!“
Dies tat sie aber zu Geralds Freude nicht wirklich, sondern schenkte ihm weiter unermessliche Wonnen. Noch mehrmals in dieser Nacht genossen sie zusammen die Freuden der körperlichen Liebe. Gerald fand keine Ruhe, bis seine geliebte Gemahlin endlich ermattet und zufrieden in den Kissen lag und ihn selig anschaute.
Neun Monate später gebar Johanna Zwillinge, Guntram und Giselbert. Das Tauffest feierten Gerald und Johanna gemeinsam mit Harold und Maria, die ihre Töchter Margarethe und Magdalena nur drei Tage früher zur Welt gebracht hatte.
© Brida Baardwijk und Helios53 / Mai 2010