Es musste ja früher oder später etwas schief gehen. Nadja und Phoebe saßen in einer Hintergasse und aßen jeder ein Baguette, als eine Gruppe junger Männer die Gasse betrat. Es waren sechs, dunkel gekleidet, die unförmigen Mützen tief über die Augen und schwarze Halstücher über den Mund gezogen. Phoebe sprang auf, als sie einen Baseballschläger entdeckte, den einer von ihnen trug. Nadja stand etwas langsamer auf.
Die Frau war blass geworden. Sie waren in einer Sackgasse, es gab keine Möglichkeit, zu entkommen.
"Ihr dreckigen Schweine könnt euch nicht ewig verstecken!", brüllte einer, der der Anführer zu sein schien.
"Wir haben euch nichts getan!", erwiderte Phoebe giftig, aber Nadja fasste ihren Arm: "Das spielt keine Rolle!", flüsterte die Größere: "Sie wollen Blut sehen."
Phoebe schluckte. Die Jungen ballten Fäuste, einer zückte sogar ein Messer. Nadja ließ ihr Baguette fallen und schob die Sporttasche mit dem Fuß nach hinten. Phoebe warf ihr Essen direkt vor die Füße der Fremden.
Über diese hilflose Geste konnten die anderen nur spöttisch lachen.
"Sie hat es so gewollt!", spottete einer von Hinten: "Auf sie!"
"Hey!", sagte Nadja und trat vor, die Hände erhoben: "Wartet mal, vielleicht können wir das friedlich lösen. Was wollt ihr? Geld? Drogen?"
Hässliches Gelächter. Nadja beugte sich leicht zu Phoebe: "Schnapp' dir die Tasche. Ich versuche, sie abzulenken, du rennst!"
"Nein!", sagte Phoebe entschlossen: "Das sind sechs gegen eine."
Nadjas Blick war traurig: "Entweder, wir sterben beide, oder nur einer von uns."
"Sie glaubt, wir wären Drogensüchtige!", schrie jemand: "Eine Beleidigung!"
"Wo sollten denn ein paar Ratten wie ihr Geld versteckt haben?"
"Finden wir es doch einfach heraus!"
Zustimmendes Gebrüll. Die schwarz gekleideten kamen immer näher. Nadja und Phoebe wichen zurück.