„Das will ich doch hoffen", warnte Darwin gespielt ernst, sag das jedoch Ray an, statt Scarlett.
„Sicher dass du dir nicht eher Sorgen darum machst, dass ich sie beiße?", fragte Ray belustigt, denn er konnte nur schwer leugnen, dass ihn diese Frau neugierig gemacht hatte. Einfach aus der Tatsache heraus, dass sie einfach so bei Darwin aufgetaucht war und dieser sogar behauptete, sie wäre seine Freundin. Und dann dieser vertraute Umgang der beiden. Das machte ihn neugierig auf die Frau, die scheinbar seinen besten Freund geknackt hatte.
Darwin verengte vielsagend die Augen ohne etwas zu sagen und tauchte kurz unter, um dann wiederaufzutauchen. „Scarlett willst du auch reinkommen? Ist geheizt", fragte er mit einem verführerischen Grinsen und schwamm in ihre Richtung an den Rand.
Scarlett fragte sich für einen Moment, ob er lediglich wollte, dass sie für einige Zeit von Ray entfernt war, oder ob er wirklich wollte, dass sie ins Wasser kam. Allerdings hatte sie keinen Bikini dabei, in dem sie sich ins Wasser trauen würde und sie glaubte nicht, dass West ihr einen so schnell besorgen könnte.
„Ich begnüge mich damit, dir zu zusehen. Vielleicht später", vertröstete sie. Eigentlich auch, weil sie nicht wollte, dass das hier eskalierte.
„Zwing mich nicht dich ins Wasser zu ziehen", warnte er und blickte sie erwartungsvoll aus dem Pool heraus an.
„Na wenn du es so formulierst", meinte sie und ließ den Satz offen, während sie sich erhob und einfach so wie sie war an den Pool herantrat, um sich davor nieder zu lassen. Die Füße fast schon provokant ins Wasser hängend und Darwin neckend anlächelnd.
Ray beobachtete das Ganze neugierig und leerte sein Glas erneut. Er hatte damit gerechnet, dass sie sich einen Bikini holen würde, denn er konnte nicht sagen, ob sie einen drunter trug oder nicht, aber das sie scheinbar vorhatte Darwin zu necken, hatte er nicht erwartet.
„Ist das eine Herausforderung?", flüsterte Darwin und lachte wieder. Dabei war sich Scarlett unsicher ob er es für seine Rolle sagte, denn bei der Lautstärke könnte Ray ihn vermutlich gar nicht hören.
„Vielleicht", flüsterte Scarlett zurück und sie musste gestehen, dass sie es genoss zu spielen. Allerdings würde sie aufpassen müssen, dass sie nicht über die Stränge schlug. Aber austesten war sicherlich ein guter Weg. Hoffentlich fand sie Zeit mit Darwin darüber zu reden, da sie nicht wollte, dass er sich bedrängt fühlte. Was seltsam war, da eigentlich sie diejenige war, die seine Freundin spielen sollte.
Darwin hielt jedoch ihrem Blick stand und griff sogar herausfordernd nach ihrem Knöchel, wo er mit den nassen Fingern ihr Bein hinauffuhr.
Scarlett konnte nicht leugnen, dass es ihr gefiel, wie er sie so berührte. Vor allem, weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass die ganze Sache so intim wurde. Aber vielleicht hatte Darwin auch einfach schon einen zu viel getrunken.
Das war durchaus möglich. Immerhin hatte er das ganze Essen über Zeit gehabt und nach ihrem Wissen, hatte er selbst auch noch nicht gegessen. Doch eben als sie diesen Gedanken noch gehabt hatte, zog Darwin sie bereits mit einem Ruck in den Pool, wo sie hinter ihm ins Wasser fiel.
Das kam überraschend, aber sie konnte gar nicht wirklich schreien, da war sie auch schon im Wasser gelandet und gab sich Mühe wiederaufzutauchen. Sie hätte damit rechnen sollen, immerhin hatte sie ihm die Vorlage geliefert. Trotzdem war sie ein wenig empört, dass er sie einfach so ins Wasser gezogen hatte. Was sie ihn auch spüren ließ, indem sie ihn ein wenig nass spritzte. Als Rache.
Eine zwecklose Rache, da Darwin im Grunde bereits nass war und sich wenig an ihrer Attacke störte.
Aber zumindest hatte er recht gehabt und es war beheizt. Was für ein Luxus. Und da sie nun ohnehin schon einmal nass war, konnte sie diesen Luxus auch genießen.
Darwin der auf sie zu schwamm, hielt hinter ihr inne und Schlag den Arm um Scarletts Taille, um sie an sich zu drücken. Ihr Kleid war dafür durchnässt und klebte vakuumiert an ihrem Körper und jeder einzelnen Kurve.
Man erkannte, dass sie keinen BH darunter anhatte und das verwunderte Darwin doch.
Scarlett hingegen fühlte sich von dieser plötzlichen Nähe ein wenig verunsichert, hieß es aber sichtlich willkommen, dass sie nicht selbst schwimmen musste, sondern sich einfach von Darwin halten konnte. Seine warme, muskulöse Brust im Rücken.
„Musst du nicht nach Hause oder sowas?", rief Darwin Ray fragend zu.
„Du willst doch nur mit deiner Süßen alleine sein", rief Ray zurück und seine Stimme hatte bereits einen leicht lallenden Ton. Wie viel hatte er überhaupt getrunken? „Außerdem dachte ich, ich kann hier schlafen. Muss morgen in der Nähe zu nem Meeting", erklärte er und wartete nun scheinbar auf eine Antwort.
Scarletts Magen zog sich ein wenig zusammen. Er wollte hier übernachten?
„Und da lädst du dich selbst ein? Was für ein Gast bist du eigentlich? Und was glaubst du wo du schlafen wirst?", fragte Darwin ironisch. Wirkte jedoch weder gereizt noch erfreut. Hatte er etwas vergessen, dass Scarlett hier schlief?
„Irgendeines deiner Gästezimmer wird ja wohl ein Bett besitzen", lachte Ray für den es nicht unüblich war, hier zu schlafen. „Außerdem tut es die Couch auch, wie du sicher weißt", fügte er mit einem Grinsen hinzu, das nicht zweideutiger sein konnte.
Darwin löste seinen Griff etwas von Scarletts Taille, ließ sie jedoch nicht ganz los, sondern hielt sie an der Hüfte bei sich. „Mach was du willst, aber sag West Bescheid", stöhnte Darwin genervt, als würde es ihm und nicht West Umstände bereiten.
„Keine Sorge, ich störe euch schon nicht", versicherte Ray, der sich noch ein wenig auf seinem Platz räkelte, als würde er jeden Moment dort einschlafen. Sein Blick war dabei jedoch weiterhin auf Darwin und Scarlett gerichtet.
„Perversling", rief Darwin ihm beleidigend zu und drehte sich mit Scarlett ein Stück, damit er Rays Sichtfeld vor Scarlett schützte.
„Ach, bisher gab es ja nichts perverses zu sehen. Außer vielleicht das nasse Kleid", konterte Ray und spielte damit darauf an, dass Darwin mit Scarlett in seiner Gesellschaft viel vorsichtiger umging, als mit seinen anderen Frauen.
Darwin hatte wenig Schamgefühl gegenüber seinem engeren Kreis und Ray vor seiner Beziehung ebenso. Daher waren solche Nacktheit oder Exzesse normal unter ihnen. „Wird es auch nicht für dich geben", rief Darwin zurück und besah sich nun auch das nasse Kleid.
Es klebte an Scarletts Körper wie eine zweite Haut und zeigte durch die Nässe mehr, als es normalerweise verdeckte.
Darwin konnte Scarletts Brüste gut erkennen und auch die Brustwarzen, die wahrscheinlich durch die frische Luft oder vielleicht auch seiner Nähe, fest waren.
Allerdings konnte er sie nicht lange bewundern, denn als Scarlett seinen Blick bemerkte, drückte sie sich provokant gegen ihn, damit er sie nicht mehr sehen, dafür aber spüren konnte.
Darwin musste schmunzeln bei dem unüberlegten Gedanken Scarletts, den sie wohl als passable Lösung erachtete. Dennoch musste er gestehen, dass es sich gut anfühlte, wie sie ihre Brüste so gegen ihn drückte. „Besser?", fragte Darwin leise grinsend an Scarlett gewandt und hob vielsagend die Augenbrauen.
„Ja", gab sie mit einem schelmischen Grinsen zurück und kuschelte sich noch ein wenig mehr an ihn. Allerdings auch, weil sie ein wenig Halt suchte, denn langsam verließ sie die Kraft. Es war schon recht spät und ihr Tag nicht gerade ereignislos.
Darwin bemerkte dies und schwamm langsam aber sicher an den Rand des Beckens und lieferte Scarlett an dem niedrigeren Bereich ab, wo eine Treppe unter Wasser hinausführte und West bereits mit einem kuschligen Bademantel auf ihn wartete. „Geh schon mal ins Bett. Ich mach ein paar Bahnen und komme dann", versprach Darwin und warf dabei West einen bedeutenden Blick zu. Er würde schon wissen was zu tun war. Sollte Ray wirklich hier schlafen, durfte er keine Spur von Scarlett im Gästezimmer finden.
Obwohl er natürlich auch einfach sagen konnte, dass er ihr einen Rückzugsbereich dort eingerichtet hatte. Wobei eingerichtet nicht das richtige Wort war, denn Darwin glaubte nicht, dass dieses Zimmer aussah, als würde sie schon länger dort wohnen.
Scarlett ließ sich absetzen und von West dann den Bademantel umhängen, bevor sie ihm folgte. Als sie an Ray vorbeikam, entschuldigte sie sich mit einem Lächeln, sagte noch einmal, dass sie sich gefreut hatte ihn kennenzulernen und wünschte eine gute Nacht. Dann verschwand sie mit West im Hausinneren.
Sie ließ die beiden Männer hinter sich und folgte West hinauf in den höheren Stock, wo er jedoch nicht wie zuvor den Flur entlang ging, sondern die Tür öffnete, die er ihr zuvor verboten hatte.
Das überraschte Scarlett nun doch und ihr Herz rutschte in die Hose. Natürlich wusste sie, warum sie hier war, denn Ray sollte nichts seltsames bemerken, dennoch fühlte es sich irgendwie nicht so gut an. Vor allem nicht, weil West ihr verboten hatte dieses Zimmer zu betreten und sie es jetzt doch tat. Obwohl es erlaubt war. Sie fühlte sich wie eine Einbrecherin.
Scarlett zog den Bademantel ein wenig enger um sich und fragte sich, ob es in Ordnung war, wenn sie noch eine heiße Dusche nahm, ihre Haare, die völlig durchnässt waren, föhnte und irgendwie den Inhalt ihres Koffers nach einem Nachthemd durchwühlen konnte. Oder hatte West daran gedacht?
Prüfend blickte sich Scarlett in dem Zimmer um, in das sie nur zögerlich eintrat.
„Fühlen Sie sich gerne heimisch, wenn es für Sie in Ordnung ist werde ich Ihnen etwas zum Schlafen aus ihrer Garderobe besorgen", erklärte dieser förmlich und blickte sie fragend an.
„Ja, bitte", meinte sie noch immer ein wenig erschlagen. Darwins Zimmer wirkte zwar wie der Rest des Hauses, doch er hatte einen eindeutigen Charme, der nach Darwin aussah. Auch wenn sie ihn eigentlich noch nicht so gut kannte, um das zu beurteilen.
West nickte abschließend und verließ kurz darauf das Zimmer, um Scarlett sich selbst zu überlassen.
Diese trat auf die Tür zu, die sie für die Badezimmertür hielt und fand sich zum Glück auch in einem solchen wieder.
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