Scarlett biss sich auf die Unterlippe. „Entschuldigung", piepste sie kleinlaut und wirkte, als würde sie noch kleiner werden wollen.
„Lass gut sein", seufzte er und senkte den Arm wieder, trat jedoch noch nicht zurück.
Ein wenig nervös, weil Darwin so klang, als hätte er noch etwas auf dem Herzen, begann sie mit einer Strähne ihrer Haare zu spielen und diese zu streicheln, während sie mit klopfenden Herzen darauf wartete, dass er noch etwas sagte. Sie hoffte wirklich, dass sie es nicht zu sehr vermasselt hatte und seine Eltern sie mochten. Ansonsten hatte sie den Auftrag wohl in den Sand gesetzt.
„Hör zu...", setzte er an und versuchte die richtigen Worte zu finden, doch schien sich damit eher schwer zu tun. Seufzend fuhr er sich durch die Haare und lehnte sich an die Wand neben Scarletts Schulter. „West meinte, ich wollte mit dir über letzte Nacht reden", gestand er und versuchte sehr offensichtlich den Augenkontakt zu meiden.
Scarlett verengte ein wenig die Augen. „Eine einmalige Sache, dessen bin ich mir durchaus bewusst", sagte sie leise, weil sie davon ausging, dass Darwin annahm sie würde mehr von ihm wollen.
Darwin musste tatsächlich lächeln und schielte nun doch zu ihr rauf. „Das ist gut, dass du so denkst. Wir sollten immerhin nicht unsere Beziehung zueinander vergessen, nur wegen einem Moment der Schwäche", bestätigte er ihre Aussage, auch wenn darin noch ein gewisses Bedauern lag.
„Ich bin sowieso keine Frau für längere Beziehungen", murmelte sie. „Dazu bin ich dir wohl in der Form zu ähnlich, dass ich gern Abwechslung bei meinen Partnern im Bett habe", erklärte sie leise, musste aber daran denken, dass sie angefangen hatte Männer in den Bars zu verführen, um sich selbst zu beweisen, dass sie es konnte, denn der eine Mann, den sie wollte, ließ sich von ihr einfach nicht verführen.
Darwin schnaubte amüsiert und verengte misstrauisch die Augen. „Dir ist aber schon bewusst, dass du darauf in den nächsten drei Monaten wirst verzichten müssen, oder? Es wird nicht lange dauern, bis man dich mit mir in der Öffentlichkeit verbindet", merkte er vorsichtig an.
„Dessen bin ich mir bewusst. Ich bin nicht nymphoman, falls du das denkst", murmelte sie und verdrehte ein wenig die Augen.
„Das wäre ja sogar tatsächlich interessant gewesen", schmunzelte Darwin und senkte den Blick.
Scarlett schnaubte. „Ich dachte das wäre eine einmalige Sache gewesen, wo wäre das dann interessant geworden?", fragte sie neugierig, aber auch mit einer Spur Scheinheiligkeit.
Darwin zuckte die Schultern und musste grinsen. „Ich mag es wenn mir Frauen hinterherrennen", gestand er und schob die Hände in die Hosentaschen.
Scarlett lachte leise. „Das kann ich mir vorstellen, aber der Posten ist bei mir schon vergeben", gestand sie.
„An?", fragte er nun irritiert und runzelte die Stirn. Das kam nun doch unerwartet.
„Das", begann sie und ihr Lächeln wurde ein wenig schief. „Geht dich nichts an. An wem ich mein Herz verschenkt habe ist mir doch ein wenig zu intim."
Darwin legte den Kopf ein wenig schief und lächelte belustigt. „Da hast du recht. Aber wer auch immer er ist, ihm würde es sicher nicht gefallen, wüsste er wie du gestern nach mir gestöhnt hast", seufzte er und klang dabei alles andere als bescheiden. Er war eindeutig ein Mann, dessen Ego viel Nahrung brauchte.
„Da ich nicht mit ihm zusammen bin, betrüge ich ihn ja nicht", meinte Scarlett schulterzuckend. „Und das du gut im Bett bist ist ja wohl kein Geheimnis. Du hast es ja eindrucksvoll bewiesen."
Er hob eine Hand, um Scarlett die Strähne aus der Hand zu ziehen und sie selbst um seinen Finger zu wickeln. „Es hat Spaß gemacht", stimmte Darwin ihr zu.
„Wenn du so weiter machst, wirst du mir die nächsten Monate zur Hölle machen", erklärte sie mit knirschenden Zähnen. „Mit etwas zu winken, um dann zu sagen gibt es nicht, ist nicht sonderlich fair."
„Das ist die Natur", korrigierte Darwin sie und strich mit der Haarspitze über ihr Schlüsselbein. „Eine moderne Art und Weise, das Weibchen zu umwerben."
Scarletts Lippen verzogen sich ein wenig unwillig. „Aber du umwirbst mich nicht", stellte sie klar, konnte aber nichts dagegen machen, dass ihr Körper bei der Vorstellung der letzten Nacht erzitterte.
„Tu ich nicht?", fragte Darwin nun verwundert und fuhr mit den Fingerknöcheln ihren Hals entlang, bis er die Hand um ihren Nacken schließen konnte.
Ein überraschtes, aber auch genussvolles Keuchen entrang sich ihrer Kehle. „Eine einmalige Sache?", fragte sie nach und konnte nicht verhindern, dass Hitze in ihren Körper aufstieg. Dominante Männer waren eindeutig ihre Schwachstelle. Und die Liebe zum Sex.
Darwin hielt starr den Blick auf sie gerichtet und zuckte die Schultern. „Nur wenn meine Hormone es zulassen", flüsterte er und kam ihren Lippen immer näher.
Scarlett senkte ein wenig die Lider und hielt den Blick zu Darwin nach oben gerichtet, während sie ihn beobachtete. Ein angenehmes Kribbeln ging durch ihren Körper und für einen kurzen Moment überlegte sie sich das Ganze zu unterbinden. Marian hatte recht, das gehörte nicht zu ihrem Vertrag, doch konnte sie wirklich drei Monate abstinent sein? Wahrscheinlich eher nicht, ihr käme diese körperliche Beziehung also durchaus gelegen, weshalb sie einfach abwartete, was er machen würde. Solange es von ihm ausging, konnte er sie zumindest nicht deshalb verurteilen.
Seine Lippen streiften ihre und zogen sie in einen unerwartet stürmischen Kuss. Besitzergreifung legte er die Arme um sie, um sie an sich zu drücken und sich mit ihr gegen die Wand zu pressen.
Das kam so plötzlich und unerwartet, dass sie von der Intensität förmlich mitgerissen wurde und nicht anders konnte, als die Augen zu schließen und den Kuss mit einer ähnlichen Leidenschaft zu erwidern.
Seine andere Hand lag noch immer in ihrem Nacken und hielte sie so in dem Kuss fest, als würde sie sich aus diesem befreien wollen.
Vielleicht hatte Darwin damit gerechnet, dass sie zurückweichen würde, doch stattdessen machte sie einen Schritt nach vorn und schmiegte ihren Körper gegen seinen. Den Kuss löste sie dabei nicht, auch wenn ihre Luft ein wenig knapp wurde.
Darwin taumelte einige Schritte zurück, zog Scarlett jedoch dicht an sich mit. Kurz unterbrach er den Kuss, um wieder zu Atem zu kommen und hauchte gegen Scarletts Lippen.
Ihr Atem ging bereits schneller und auch ihre Brust hob und senkte sich hektisch. „Deine Eltern", murmelte sie widerwillig, hatte aber nicht vor sich von ihm zu trennen.
„Was ist mit denen?", fragte er nur gleichgültig und schob seine Hand von ihrem Nacken sanft über ihre Schulter, um ihr die dünnen Träger abzustreifen.
„Sie sollen mich doch mögen", murmelte sie, allerdings ging das Ganze in einem Keuchen unter. Ihre Hände schickte sie dabei auf Wanderschaft über Darwins Brust.
„Und deshalb soll ich nicht meine Freundin küssen dürfen?", fragte er skeptisch und schob den anderen Träger auch noch runter, so dass der obere Teil ihre Jumpsuits bis zum Gürtel hinunter hing.
Damit wurden ihre Brüste freigelegt, die jedoch noch von einem Spitzen-BH bedeckt waren. „Küssen", murmelte Scarlett atemlos. „Deine Definition von küssen gefällt mir."
Darwin grinste schelmisch und zog sie erneut in einen intensiven Kuss hinein, während er sich wieder dicht an sie drängte.
Als Scarlett dabei gegen eine naheliegende Kommode stieß, hob er sie, ohne von ihr abzulassen, hoch auf das Möbelstück. Dabei klirrte und klapperte es ein wenig, bei Dingen, die zu Boden fielen, doch das störte die beiden reichlich wenig.
Scarlett schlang die Beine um seinen Rücken und zog ihn zu sich, während sie mit der Zunge über seine Lippen strich und zwischen diese hindurch in seinen Mund glitt, um ihn in einen Zungenkuss zu verwickeln.
„Du musst dir dringen angewöhnen Kleider zu tragen", hauchte Darwin an ihre Lippen und biss kurz darauf in ihre Unterlippe hinein. Dabei glitten seine Hände über ihren nackten Rücken, um den Verschluss ihres BHs zu lösen.
„Ich hab mir die Sachen nicht ausgesucht", murmelte sie gegen seine Lippen und begann Küsse auf seinem Gesicht zu verteilen und so schließlich zu seinem Hals zu gelangen, als ein leises Räuspern ertönte, das dafür sorgte, dass sie den Kopf hob und sich ihre blauen Augen auf einen jungen Mann richteten, der Darwin ähnlich sah und in der Tür stand.
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