Darwin hielt ein Auge zugekniffen, während er mit dem anderen spärlich zu Scarlett schielte. „Noah und du würden wirklich perfekt zusammenpassen", grummelte er und rieb sich das Auge.
„Nein, für mich ist er zu unschuldig. Ich mag dominante Männer lieber", winkte Scarlett ab und legte sich nun ihrerseits auf den Rücken, um im Wasser zu treiben.
„Ich dachte du bist die die gerne den Ton angibt?", fragte Darwin, der nun sein Auge wieder gereinigt hatte. Boshaft erzeugte er mit einem Platschen eine Welle, um sie auf Scarlett loszulassen.
Diese hatte damit gerechnet und tauchte von selbst unter, um sich zu drehen und vor Darwin wiederaufzutauchen. Mit einer Handbewegung strich sie sich die Haare aus dem Gesicht. „Aber nicht im Bett", erklärte sie mit einem schiefen Grinsen.
„Ach ja?", grinste Darwin verspielt und wich keinen Zentimeter zurück. Stattdessen richtete er seinen intensiven, grünen Blick direkt auf Scarlett.
„Das ist dir nicht aufgefallen?", fragte sie gespielt unschuldig. „Ich dachte es wäre offensichtlich, dass ich im Bett nicht gerade die Domina gebe."
Darwin senkte die Lider weiter, und versuchte das Grinsen zu unterdrücken, was ihm nicht recht gelingen wollte. „Also... magst du es, wenn man dich so packt?", fragte er und zog Scarlett plötzlich dicht zu sich, um sie an sich zu drücken.
Ein überraschtes Keuchen verließ ihre Lippe und als sie seine wärme spürte, rann ihr ein Schauer über den Rücken. „Hmh", gab sie bejahend von sich und drückte sich ihrerseits noch ein wenig an Darwin.
„Und wenn er...", hauchte er verführerisch an ihr Ohr, während seine Hand über ihren Rücken unter Wasser strich, hinauf zu der benetzten Haut. „... dich auszieht?", fragte er und öffnete synchron mit einem Handgriff den Verschluss von Scarletts Oberteil.
Innerlich musste Scarlett grinsen, während seine Hände ihren rücken hinab glitten. Er schien sich nicht daran halten zu wollen, was er ihr noch angedroht hatte. Und ihr war das nur recht.
Sie beugte sich an sein Ohr, um daran zu lecken. „Ich bin Wachs in deinen Händen", gestand sie mit rauer Stimme, während sie sich an ihm festhielt, damit sie nicht unter ging.
Bei dieser Aussage spürte sie, wie er kurz innehielt, bevor es weiter über ihren Rücken nach vorne strich, um den Stoff über ihren Kopf zu ziehen. „Und was macht er dann?", flüsterte er weiter an ihr Ohr und fuhr mit den Händen an ihren Seiten entlang, wobei seine Daumen über ihre Brüste strichen.
Scarlett beugte sich zu seinem Ohr. „Ich bin mir sicher, dass ich dir nicht die Spielweisen erklären muss", hauchte sie dagegen und leckte kurz an seinem Ohrläppchen. „Du hast ja schon bewiesen, dass du auch im Umgang mit Spielzeugen geschult bist." Ihre Zunge bewegte sich von seinem Ohr zu seinem Hals, wo sie ihm ein wenig in die Haut biss.
Bei dieser Geste zuckte er kurz zusammen und presste Scarlett kurzzeitig noch dichter an sich. „Wer sagt, dass ich von mir gesprochen habe?", fragte er plötzlich und entzog sich ihr ein kleines Stück, um Scarlett ansehen zu können.
Diese verengte die Augen und blickte ihn entgegen. Sie hatte seine Geste gespürt und konnte ihm auch ansehen, dass er ähnlich schnell atmete wie sie. Hatte er wirklich von ihr abgelassen, weil er Angst hatte, dass sie schwanger wurde? Noch wirkte die Pille noch nicht, doch da Darwin sowieso eine Notfallpille für danach dahatte, war das nicht so tragisch.
„Ich weiß nicht?", fragte Scarlett unschuldig und fuhr mit den Fingern seine nackte Brust entlang und zeichnete die Linien einiger Wassertropfen nach, die ihm aus den Haaren rannen.
Darwin folgte ihrer Deutung und wollte gerade etwas erwidern, als der Klang eines Telefons die Stille durchbrach. Darwin hob den Blick hinein ins Wohnzimmer. Seufzend ließ er Scarlett los und schwamm an den Rand, um sich hoch zu stemmen.
Die Schwarzhaarige blieb zurück und sah ihm hinterher. Jetzt wusste sie, wie sich Darwin gefühlt hatte, als Marian angerufen hatte.
Wenig begeistert beobachtete sie, wie er zu seinem Handy ging und schwamm selbst an den Rand, um ebenfalls aus dem Pool zu steigen. Erst da registrierte sie, dass ihr Oberteil noch immer im Wasser war. Jedoch war es nicht mehr zu sehen und wahrscheinlich untergegangen.
Sie seufzte und entschied es einfach dort zu lassen. Stattdessen schlang sie sich ein weiches Handtuch um und spitzte die Ohren.
Über die tropfenden Fußspuren, die Darwin hinterlassen hatte, würde sich West sicher freuen. Konnte der Mann nicht mal ein Handtuch nutzen?
„Hallo?", fragte Darwin in das Telefon und ging so wie er es immer tat einige Schritte durch das Wohnzimmer.
Scarlett hörte nicht, was gesagt wurde, doch da Darwin das Gesicht ein wenig genervt verzog, schien es kein sehr angenehmer Anruf zu sein.
„Wo hast du diese Nummer her?", fragte er stattdessen und lehnte sich mit den Rücken an die große Couch. „Nein... nein, hör auf", versuchte Darwin ein wenig überfordert mit seinem Gesprächspartner zu kommunizieren, doch er schien nicht sehr erfolgreich, wenn man nach dem tiefen Seufzen ging, dass er ausstieß.
Scarlett musste ein wenig schmunzeln, denn sie hatte ihn bisher noch nicht so hilflos gesehen. Gleichzeitig war sie aber auch neugierig mit wem er sprach. Daher schlich sie langsam in den Raum, in der Hoffnung sie würde vielleicht doch etwas hören.
„Hör zu... ja ich hab jetzt eine Freundin... nein ruf nicht mehr an", erwiderte Darwin leicht gereizt, als er Scarlett bemerkte. „Ich muss jetzt auflegen", meinte er schnell und legte ohne ein weiteres Wort auf.
„Alles in Ordnung?", wollte Scarlett leise wissen, da ihr bewusst war, dass er nur wegen ihrer Gegenwart aufgelegt hatte. Das gefiel ihr nicht. Auch nicht, wie er die Person am anderen Ende abgefertigt hatte.
„Ja, wieso?", fragte er und tat so als wäre nichts gewesen.
„Es klang irgendwie, als würde es Probleme geben", murmelte die Schwarzhaarige, als es auch schon wieder klingelte. Dieses Mal jedoch nicht am Handy sondern an der Tür, was Scarlett zusammenzucken ließ. War das das Essen?
„Du kannst schon mal dem Pagen sagen, er soll den Lieferanten durchlassen. Ich hole meinen Geldbeutel", erklärte er an Scarlett gewandt und lief bereits die Treppen hoch.
Diese nickte und betätigte das Telefon, das sie mit dem Eingangsbereich verband.
Nachdem sie das geklärt hatte, ließ sie sich auf das Sofa nieder und beobachtete Darwin, wie er wieder nach unten kam.
„Willst du nicht deinen BH wiederholen?", fragte Darwin skeptisch, während er das Geld zählte.
„Nein, eigentlich nicht", antwortete sie, wusste aber, dass sie ihn später holen würde, damit West sich nicht darum kümmern musste. Aber solange sie mit Darwin allein war, hatte sie kein Problem damit, nur das Handtuch und die Badehose zu tragen.
„Wie du möchtest." Darwin zog sich zurück, als der Fahrstuhl oben ankam und er sich auf zu diesem zu begab.
Als sich die Fahrstuhltüren öffneten, trat eine junge Frau heraus, die eine große Kiste hielt, die wohl zum Warmhalten gedacht war.
Als diese Darwin und die Umgebung erblickte, staunte sie nicht schlecht, schien sich aber trotz ihrer jungen Jahre recht schnell zu fangen und auf ihre Aufgabe zu konzentrieren.
Darwin nahm ihr die Box ab, um sie auf dem Wohnzimmertisch auszuräumen. „Was bekommst du?", fragte Darwin und schloss die Box wieder, um sie dem Mädchen zurückzugeben.
Diese kramte schnell die Rechnung hervor und nannte Darwin den Preis, während man ihr ansehen konnte, dass sie nicht genau wusste, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Sie war sichtlich nervös.
Durch ihre schwarzen Haare und die asiatischen, leicht geschlitzten Augen, glaubte Scarlett, dass sie wohl zur Familie der Ladenbesitzer gehörte, wo sie bestellt hatten. Das war nicht unüblich und wahrscheinlich war das hier ihr erster Auftrag. Zumindest wenn sie nach dem Alter ging.
„Der Rest ist für dich, danke", lächelte Darwin charmant und entließ das junge Mädchen aus seinem Dienst.
Diese wurde ein wenig rot und faltete das Geld, um es wegzustecken. „Danke", strahlte sie und trat zurück in den Fahrstuhl.
Erst, als sich die Türen geschlossen hatten und der Lift nach unten fuhr, streckte sich Scarlett ein wenig und versuchte Darwin so auf sich aufmerksam zu machen. „Bestellst du dir oft Essen?", wollte sie neugierig wissen und war tatsächlich überrascht darüber, dass Darwin nicht mit ihr geflirtet hatte.
„Gelegentlich. Entweder macht West das Essen, was aber sehr einsam ist so am Tisch zu sitzen. Oder ich gehe auswärts mit Ray oder Shawn was essen. Oder ich bestelle mir eben was", erklärte Darwin, während er die Packungen auf dem Couchtisch verteilte.
„Hm. Verstehe", murmelte Scarlett, die sich das Essen betrachtete und nach ihrem Sushi griff. „Bist du deshalb so viel unterwegs? Weil du dich hier so alleine einsam fühlst?", wollte sie wissen, weil sie das durchaus verstehen konnte. Wäre West die ersten Tage nicht da gewesen, hätte sie sich wohl sehr einsam gefühlt. Selbst mit den Anrufen an Marian wäre das Haus zu groß und leer für sie gewesen.
„Vielleicht verführe ich auch nur gerne Liefermädchen?", fragte er anzüglich und nahm sich eine kleine Asiabox mit gebratenem Reise, ehe er sich neben Scarlett auf die Couch fallen ließ.
Diese lachte leise. „Du sahst nicht so aus, als würdest du sie verführen wollen", erklärte Scarlett und eine ihrer freien Hände wanderte zu seinem Bein, um es sanft zu streicheln. „Dazu warst du viel zu passiv."
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