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Kapitel 30
Eingelöste Versprechen
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Während Killian noch damit beschäftigt ist, die Schwelle in die Welt der Lebenden zu überschreiten, mache ich mir selbst Frühstück. Ich öffne den kleinen blauen Karton, in dem sich der letzte Pop-Tart in einer zugeklebten silberfarbenen Plastikfolie versteckt. Vorsichtig ziehe ich die süße Leckerei aus der Verpackung, stecke ihn in den Toaster und drücke den Schalter. Für meinen Liebsten schalte ich die Kaffeemaschine ein. Es dauert einen Moment, doch sobald das Licht leuchtet, ist die Kaffeemaschine bereit. In der Handhabung der Kaffeemaschine bin ich mittlerweile bestens geschult. Argwöhnisch behalte ich den Toaster im Auge, als ich den Schrank öffne, um Killians Tasse herauszunehmen. Abgesehen von der Tasse brauche ich noch den Zucker und einen kleinen Löffel.
Ich gebe etwas Zucker in die Tasse, dann lasse ich Kaffee hineinfließen. Als das schrille, unangenehme Geräusch der Kaffeemaschine ertönt, wende ich mich davon ab und halte mir die Ohren zu. Wie können die Menschen sich jemals an diesen Lärm gewöhnen? Er ist grässlich. Nun bin ich schon so lange in der Menschenwelt und höre dieses Geräusch mehrmals täglich, aber es schmerzt immer noch in meinen Ohren.
Als ich plötzlich etwas an der Schulter spüre, zucke ich quietschend zusammen. Hektisch mache ich einen Schritt zur Seite. Mein Puls rast, als ich mich mit dem Rücken an den Kühlschrank lehne.
„Entschuldige, Prinzessin, ich wollte dich nicht erschrecken.“
„Killian!“
Der Toaster lässt mein Frühstück herausspringen. Die unerwartete Bewegung und das Geräusch erschrecken mich ein weiteres Mal. Verängstigt flüchte ich mich in Killians Arme und drücke mein Gesicht an seinen Brustkorb.
„Ach, Ilaria.“ Killian drückt mir einen Kuss auf den Schopf. „Du bist heute ganz schön schreckhaft, hm? Es ist doch gar nichts passiert. Das war nur der Toaster“, tröstet Killian mich und streicht durch mein Haar. „Tief durchatmen.“
„Du hast dich von hinten an mich angeschlichen.“
Killian schnaubt. „Entschuldige.“ Ich bekomme einen weiteren Kuss und schon drückt Killian mich im Anschluss fest gegen sich. „Tröstet es dich, dass dein Pop-Tart fertig ist?“
„Nein“, antworte ich schmollend. „Ich habe mich wirklich erschreckt.“ Killian streichelt aufmunternd meinen Rücken. „Das ist mein letzter Pop-Tart.“
„Wenn du willst, nehme ich dir wieder welche mit, wenn ich das nächste Mal einkaufen gehe“, schlägt Killian vor.
„Du könntest mich aber auch wieder mitnehmen und ich suche mir meine Süßigkeiten selbst aus.“
„Ja, das können wir auch machen“, stimmt er mir zu. „Aber jetzt lass mich los, Prinzessin, ich brauche meinen Kaffee. Außerdem klingeln mir von deinem Schrei die Ohren. Deine Stimme könnte töten.“
„Meine Stimme könnte dir tatsächlich etwas antun, also sei lieber nett zu mir.“
Killian schnaubt, dann lässt er mich los und widmet sich seinem Kaffee. „Erinnere mich daran, dass ich danach frage, sobald mein Kopf die Informationen verarbeiten kann.“ Ich bekomme von meinem Liebsten einen Kuss auf die Schläfe.
„Ich habe bereits Zucker in deine Tasse gegeben, du musst nur noch umrühren.“
„Danke, Prinzessin“, antwortet er, ehe er sich die Hand vor den Mund hält und herzhaft gähnt. Er greift sich den Löffel, mit dem ich den Zucker dosiert habe und steckt ihn in seine Tasse.
Killian trottet mit seinem Kaffee aus der Küche. Als ich ihm nachsehe, kratzt er sich am Hintern. Ich wende meinen Blick zum Toaster und gehe auf ihn zu. Dass mein Frühstück jetzt viel zu heiß ist, weiß ich bereits aus Erfahrung. Misstrauisch beäuge ich den Toaster, um sicher zu gehen, dass er nicht mehr läuft und mich nicht noch einmal erschreckt. Aus dem Schrank nehme ich einen Teller, den ich dann neben den Toaster lege. Mit Daumen und Zeigefinger greife ich vorsichtig an die Ecke meines Pop-Tarts, ziehe ihn schnell heraus und lasse ihn auf meinen Teller fallen.
„Autsch, heiß.“
Ich stecke meinen Zeigefinger in meinen Mund, um ihn zu kühlen.
„Ist alles okay, Prinzessin?“
Ich ziehe meinen Finger aus meinem Mund. „Ja, alles gut.“
Mit einem Handgriff lasse ich das Wasser laufen und halte meine Finger darunter. Das kühle Nass verschafft mir schnelle Linderung. Nachdem ich den Wasserhahn ein weiteres Mal betätigt habe, schnappe ich mir meinen Teller und begebe mich zu Killian auf die Couch.
Ich setze mich neben meinen Liebsten, der wie verhext seinen schwarzen Kaffee anstarrt. Er gibt ein widerwilliges Brummen von sich und reibt sich dann das Gesicht. Dass Menschen so lange brauchen, um wach zu werden, ist ein großer Schwachpunkt dieser Spezies. Wenn sie morgens in Gefahr sind, würden sie einfach verletzt, getötet oder gefressen werden. Kein Wunder, dass sie lieber in Betonstädten leben und sich von der Natur fernhalten.
Killian brummt ein weiteres Mal. Ich bekomme Mitleid. Liebevoll lege ich meine Hand an Killians Rücken und streichle ihn. Als das nicht hilft, lasse ich meine Hand in seinen Nacken wandern, um ihn zu kraulen, was Killian noch ein Brummen entlockt. Dieses Brummen sagt allerdings aus, dass er meine Berührungen als angenehm empfindet. Ich beuge mich zu ihm und küsse seine Wange.
„Sag mir, wenn du aufnahmefähig bist.“
„Mhm.“
Das wird wohl noch eine Weile dauern.
Während Killian seinen Kaffee anstarrt, greife ich zu meinem Pop-Tart und beiße genüsslich hinein. Dass die Menschen extra Lebensmittel erfinden, die nur nach purem Zucker schmecken, amüsiert mich immer wieder.
༄ ♫ ༄
Killian küsst meinen Hals. Wir lenken uns von unseren heutigen Plänen ab, doch ich habe nichts dagegen. Beherzt fasst er an meinen Hintern und zieht mich gegen seine Hüfte. Sein Bart kitzelt mich, als er mich weiterhin mit seinen Küssen verwöhnt.
„Killian“, spreche ich amüsiert, dabei drücke ich ihn von mir.
„Nein, schieb mich nicht weg.“ Er schmiegt seinen Kopf gegen meinen und küsst meine Stirn. „Willst du mich wirklich loswerden?“
Mit Absicht warte ich mit meiner Antwort, um Killian zu ärgern. Er küsst meine Wange, dann meinen Kieferknochen und ist Sekunden später schon wieder dabei, meinen Hals mit Küssen zu übersähen.
„Nein, ich will dich nicht loswerden“, antworte ich ihm nun leise. Dass ich ihn ärgern wollte, hat er gar nicht mitbekommen. „Das fühlt sich so gut an.“
„Dann mache ich es ja richtig“, raunt er gegen meinen Hals.
Ich lasse mir Killians Behandlung nur zu gerne gefallen. Wir küssen uns immer wieder. Zwischen uns entsteht eine Anziehung, die es mir kaum möglich macht, mich auf etwas Anderes als meinen Liebsten zu konzentrieren. Ehe ich mich versehe, beugt er sich über mich und zieht mich an meinen Schenkeln zu sich.
Nun drücke ich Killian etwas energischer von mir. „Halt. Warte.“
Verdutzt sieht er mich an, nimmt aber dann Abstand. Er greift nach meiner Hand, die ihn eben noch weggedrückt hat und küsst sie. „Entschuldige, ich wollte dich nicht bedrängen.“ Er küsst meine Hand ein weiteres Mal, ehe er sie sinken lässt. „Tut mir leid.“
Ich schlinge mein Bein um ihn. „Nein, das ist es nicht. Aber ich fürchte, dass du dein Versprechen von gestern vergisst, wenn wir weitermachen.“
„Versprechen?“, fragt er verwirrt, wobei er seine Stirn in Falten legt. „Kannst du meinem Gedächtnis nachhelfen? Ich bin gerade nicht ganz klar im Kopf.“
„Du hast gesagt, dass wir nach Werkzeug suchen.“ Killian legt seine flache Hand schnell an seine Stirn, dabei ertönt ein Klatschgeräusch. Ich fasse sofort nach seiner Hand und nehme sie aus seinem Gesicht. „Kein Grund, dir selbst wehzutun. Es ist nicht schlimm, dass du es vergessen hast“, beruhige ich ihn mit sanfter Stimme.
Killian winkt ab. „Das ist so eine Menschengeste. Vergiss es.“ Er setzt sich auf und räuspert sich. „Ich gehe eben auf die Toilette. Überleg dir in der Zwischenzeit, was du alles brauchst, okay?“
Ich nicke. „In Ordnung.“ Als er aufstehen will, halte ich ihn jedoch am Arm fest, was dazu führt, dass er mich irritiert ansieht. „Warte.“ Ich nehme seine Wangen in meine Hände und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen. Nach unserem Kuss ist die Verwirrung in seinem Gesicht verschwunden und einem Lächeln gewichen. „Lass mich nicht zu lange warten.“
„Ich bin gleich wieder da.“
Killian steht auf. Ich achte genau darauf, ob er sein Smartphone mitnimmt, doch er lässt es liegen. Die Annahme, dass er an gestern anknüpft, bestätigt sich nicht. Er sieht sich im Badezimmer wohl doch kein Pornovideo an.
Nachdenklich lasse ich mich auf der Couch zurücksinken.
Ob die Menschen dieselben Begriffe für das Werkzeug nutzen wie wir? Vielleicht haben sie ja auch nicht das, was ich normalerweise nutze und ich muss improvisieren. Messer haben die Menschen viele, das weiß ich aus Killians Küche. Sie werden bestimmt auch welche haben, mit denen man Holz bearbeiten kann.
In mir steigt sofort der Tatendrang hoch. Es wäre aufregend, neue Techniken zu lernen und anzuwenden. Im Internet gibt es bestimmt unzählige Videos, aus denen ich lernen kann. Die Möglichkeiten, die sich mir auftun, lassen mich sofort vor Vorfreude zittern. Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder Schmuck herzustellen.
„Und, hast du schon eine Vorstellung, was du brauchen kannst?“
„Für einen kurzen Moment hatte ich Angst, dass ich vielleicht gar nicht finde, wonach ich suche, weil ihr Menschen das Werkzeug aus meiner Welt gar nicht kennt, aber dann dachte ich mir, dass das ohnehin vollkommen egal ist, weil ich gerne etwas Neues lerne und es mir überhaupt nichts ausmacht, vollkommen unbekanntes Werkzeug zu nutzen!“
Killian schüttelt den Kopf, dann beugt er sich über mich, dabei lehnt er sich mit dem Bauch an die Rückenlehne der Couch. Sein Gesicht ist nun über meinem. „Prinzessin, du solltest Luft holen, wenn du so lange Sätze sprichst.“
„Aber ich bin so aufgeregt!“
Nun lacht er. „Das sieht man.“ Er deutet mit seinem Kopf auf meine Hände. „Sieht so aus, als würden deine Finger schon anfangen wollen, hm?“ Er richtet sich wieder auf und verschwindet aus meinem Blickfeld. Ich setze mich eilig auf, um herauszufinden, wohin er geht.
„Was machst du?“
„Ganz ruhig, ich hole nur mein Tablet.“
Killian reibt sich den Nacken, als er seinen unordentlichen Tisch überblickt. Er löst das Tablet von der Stromquelle und setzt sich dann damit zu mir.
„Fangen wir mit etwas einfachem an. Worauf fädelst du deine Perlen?“, fragt er mich.
„Oh, das ist unterschiedlich. Es kommt darauf an, was ich zur Verfügung habe. Am Rande der Flüsternden Stadt wächst eine Seetangart, die ausgesprochen stabil ist, die eignet sich gut dazu. Zur Not habe ich aber auch schon Haare oder Stoffreste verwendet.“
Killian nickt. „Bei uns gibt es da verschiedene Möglichkeiten. Metall, Naturfasern, Plastik.“ Wir legen uns hin. Killian bedient nebenbei sein Tablet. Ich kuschle mich an seine Schulter und sehe ebenfalls auf den leuchtenden Bildschirm. „Weißt du was? Wir fangen noch einfacher an.“ Er schnaubt. „Hätte mir gleich einfallen sollen.“
„Was meinst du?“
„Ich gebe jetzt ‚Schmuck selbst herstellen‘ in die Suchleiste ein und wir sehen, was wir finden.“ Er tippt auf das Display. „Ach, hier. Das wäre doch interessant, oder? Ein Set mit vielen verschiedenen kleinen Steinen. Die sind schon vorbereitet und du musst sie nur noch auffädeln.“
„Man muss sie nur noch auffädeln? Das ist ja praktisch.“
„Würde dir das gefallen?“, erkundigt er sich.
„Ja“, antworte ich ihm.
„Sehr gut.“ Es dauert einen Moment, bis er wieder spricht. „Ich würde sagen, dass ich dir ein paar Dinge bestelle und du für dich selbst herausfindest, was dir am besten liegt und mit welchem Material du gerne arbeitest. Ich bestelle dir Draht und elastische Schnüre und auch ein Set mit Verschlüssen.“ Ich nicke, als er mir die Dinge auf dem Display zeigt. „Kennst du das hier? Das ist eine Zange.“
„Oh ja, so etwas Ähnliches hatte ich auch. Könnte ich vielleicht auch ein Messer haben? Eines mit dem ich Perlen aus Holz formen und gravieren kann?“
„Äh, klar. Aber was hältst du hiervon? Ich kann dir ein Set mit Holzperlen bestellen. Das würde dir viele Schritte ersparen.“
„Und es nimmt viel Spaß an der Sache. Ich habe meine Perlen immer selbst gemacht.“
„Das kannst du natürlich weiterhin machen, Prinzessin, ich wollte dir nur einen Arbeitsschritt ersparen. Dann suche ich nach Schnitzwerkzeug. Ich nehme an, dass du auch einen Bohrer brauchst, hm? Du willst das wahrscheinlich eher händisch machen, als mit einer Maschine, oder?“
„Bis jetzt habe ich immer alles händisch gemacht. Ich würde die Maschine schon gerne ausprobieren.“
Killian nickt. „Eine Maschine hätte ich da. Ich bestelle dir trotzdem einen Handbohrer. Die Maschine ist ziemlich laut und ich kann mir gut vorstellen, dass dir daran schnell der Spaß vergeht und das ist ja auch nicht Sinn der Sache.“
„Lieb, dass du daran denkst.“
Er dreht seinen Kopf zu mir und küsst meine Stirn. „Ich habe das alles schon viel zu lange aufgeschoben, du sollst endlich das bekommen, was ich dir versprochen habe. Ich will nicht, dass du denkst, dass ich mich ohnehin nie an Abmachungen halte.“
Ich lächle meinen Liebsten an. „Ich weiß, dass du es nicht mit Absicht machst.“
„Es ist trotzdem nicht in Ordnung.“
„Jetzt denkst du ja daran“, beschwichtige ich ihn. Killian soll sich nicht schuldig fühlen. „Sobald mein Werkzeug da ist, kann ich mich endlich beschäftigen und nützlich machen. Vielleicht kann ich ja doch etwas verkaufen.“
„Ja, das sehen wir dann, Prinzessin. Eines nach dem anderen.“
Ich nicke. „Vielen Dank, Killian.“ Glücklich kuschle ich mich an seine Brust. Killian bewegt sich und begibt sich in eine angenehmere Position, um besser mit dem Tablet arbeiten zu können.
„Dann hast du mit den zwei Zangen, der Pinzette, dem Bohrer und dem Schnitzwerkzeug alles, was du brauchst?“, fragt er mich, worauf ich nicke.
„Ja, ich schätze schon.“
„Gut, dann bestelle ich.“ Er seufzt. „Billig ist der Spaß nicht.“ Er streicht durch mein Haar. „Sieht so aus, als würde ich wieder ein paar Abende Teller waschen.“
Sehr erfreut klingt Killian nicht. Ich verziehe die Lippen. Es ärgert mich, dass er nur wegen mir mehr arbeiten muss. Irgendetwas muss ich doch tun können, um ihn zu unterstützen, auch wenn ich ihm nicht durch eine eigene Arbeit helfen kann. Ich muss mir etwas einfallen lassen.
༄ ♫ ༄
Ich liege in der Badewanne, während Killian mit seiner Gitarre Musik für uns macht. Ich bewege meine Flosse zur Musik, meine Augen sind geschlossen. Das Wasser entspannt mich, dennoch vermisse ich das Meer heute mehr als an anderen Tagen. Dass Killian für mich immer wieder Umstände hat, liegt mir schwer auf der Seele. Ich zerbreche mir den Kopf, doch mir fällt keine Lösung ein. Die Welt der Menschen ist zu kompliziert. Es gibt viel zu viele Regeln, an die man sich halten muss. Es ist schwer, jemandem zu helfen, wenn man in dieser Welt gar nicht existieren dürfte.
Nachdenklich schlinge ich einen meiner Zöpfe um meinen Zeigefinger. Als ich eine Perle berühre, trifft mich die Erkenntnis wie ein Blitzschlag. Ich erinnere mich an unsere erste Busfahrt ans Meer. Ich sehe Killians Gesicht vor meinem geistigen Auge. Er hat mir etwas verraten, dass ich vollkommen vergessen hatte. Perlen sind in der Welt der Menschen sehr wertvoll.
„Killian!“, gebe ich laut von mir. Meine Stimme hallt durch das Badezimmer.
Glücklich, dass ich eine Lösung für eines von Killians Problemen gefunden habe, setze ich mich auf. Ich bin so schnell, dass ich Wasser aus der Wanne spritze. Mein Liebster war so sehr auf seine Musik konzentriert, dass er vor Schreck beinahe seine Gitarre fallen lässt.
„Gott, erschreck mich doch nicht so. Und du sagst, dass ich laut bin“, gibt er verärgert von sich. Er atmet tief durch. „Du musst nicht so schreien, Ilaria.“ Lächelnd sehe ich ihn an. „Was ist denn?“
„Du sagtest doch, dass Perlen bei euch sehr wertvoll sind.“
„Ja, warum fragst du?“
Ich streiche durch mein Haar. „Ich gebe dir eine meiner Perlen. Damit kannst du mein Werkzeug bezahlen.“
Verdutzt blinzelt Killian mich an. Er schüttelt den Kopf. „Das geht nicht.“
„Warum denn nicht?“, frage ich nach.
„Zum einen kann ich eine Perle nicht als Zahlungsmittel benutzen“, erklärt er. Mit einem Handtuch trocknet er den Boden. „Ich müsste sie erst gegen Geld eintauschen, bevor ich etwas damit bezahlen kann. Zum anderen kann ich das nicht annehmen. Dein Schmuck ist alles, was du noch aus deiner Welt hast. Ich kann nicht von dir verlangen, dass du ihn weggibst, um mir bei meinen Finanzen zu helfen.“ Er schüttelt noch einmal den Kopf. „Das ist lieb von dir, aber ich kann das wirklich nicht annehmen.“
„Warum nicht?“, frage ich noch einmal nach. „Wieso lässt du mich nicht helfen? Ich kann nicht arbeiten, um dich zu unterstützen, das verstehe ich, aber ich verstehe nicht, wieso du meine Perle nicht nehmen kannst, wenn ich sie dir anbiete. Bitte.“ Deprimiert sehe ich ins Wasser. „Ich fühle mich in deiner Welt so verdammt nutzlos. Als wäre ich ein Haustier und kein gleichgestelltes Wesen. Ich will dir doch nur helfen. Wen kümmert denn schon eine einzige Perle?“
Ich spüre, dass Killian mir näher kommt. Er streicht über meinen Kopf und küsst meine Schläfe. Liebevoll greift er an mein Kinn und richtet meinen Blick auf sich. Killian zieht einen Mundwinkel hoch, ehe er meine Lippen küsst. „Entschuldige, Prinzessin. Ich wollte nicht, dass du dich schlecht fühlst. Ich nehme deine Perle, wenn du darauf bestehst und es dir dadurch besser geht.“
Ich nicke leicht. „Das würde mir sehr helfen.“
„Okay, dann nehme ich eine deiner Perlen und versuche, sie zu Geld zu machen.“ Killian küsst zärtlich meine Lippen. „Danke für deine Hilfe, Prinzessin. Es ist lieb, dass du dir so viele Gedanken machst.“
Lächelnd lege ich meine Hand an Killians Wange und streichle ihn. Killian greift danach und küsst meine Finger, dann meinen Handrücken und mein Handgelenk. Als seine Küsse schneller werden und meinen Unterarm entlang verteilt werden, fange ich an zu lachen. Mit meiner anderen Hand fasse ich nach etwas Schaum und stupse damit gegen seine Nase. Einige der Bläschen bleiben zurück. Killian grinst, dann wischt er sich den Schaum aus dem Gesicht.
„Du bist wunderschön, wenn du lachst.“ Er lächelt. „Möchtest du noch in der Wanne bleiben oder soll ich dir helfen?“
„Ich bleibe noch“, antworte ich zufrieden. Ich lasse mich in die Wanne sinken und bette meinen Kopf auf das Handtuch, dass Killian für mich bereit gelegt hat. Mein Arm, der sich eben noch in Killians Griff befunden hat, gleitet nun ebenfalls ins Wasser. „Wann möchtest du diese Sache ausprobieren?“
„Was?“, fragt er verwirrt. „Welche Sache?“
„Mit diesen Dingern, die du auf meine Haut klebst. Es ist bestimmt spannend, mit dir zusammen ein Bad zu nehmen.“
„Ahhh“, gibt er erleuchtet von sich. Killian lacht, dann reibt er sich das Gesicht. „Die Sache mit den Dingern“, wiederholt er belustigt. „Pflaster, Prinzessin. Das Wort, das du suchst, heißt Pflaster. Sie sind normalerweise dazu da, Blutungen zu stillen oder Wunden zu schützen.“ Ich nicke. „Weißt du was, ich zeige sie dir.“ Er steht auf und öffnet den Spiegel an der Wand. Dort sind auch unsere Zahnbürsten versteckt.
Mit einem kleinen Stück Papier kommt er zu mir zurück und setzt sich wieder auf den Boden. Neugierig begutachte ich es. Ich werde jedoch abgelenkt, als das Handtuch hinter mit ins Wasser rutscht.
„Ups.“ Ich schiebe das klitschnasse Handtuch wieder an den Rand der Wanne und sehe dann erneut zu Killian.
„Ist nicht schlimm, lass es, wenn es ins Wasser fällt.“ Er räuspert sich und zerreißt das Papier. Schnell merke ich, dass das Papier nur als Verpackung dient. Er zeigt mir das viereckige Pflaster. Es ist selbst dünn wie Papier. „Hier unten nimmt man den Papierschutz ab und dann klebt man es auf die Haut.“ Er demonstriert mir, dass man die Papierschicht abziehen kann, löst sie jedoch nicht ganz von dem Pflaster.
„Das ist sehr funktional, ihr Menschen seid unglaublich einfallsreich.“
Killian schnaubt. „Jetzt fühle ich mich wie das Haustier.“
„Entschuldige.“
„Schon okay, das war eigentlich eher ein Witz. Ich weiß ja, wie du es gemeint hast.“ Er legt das Pflaster wieder zurück in das Spiegelversteck und setzt sich dann erneut auf den Boden. Mit seinen Fingern fährt er meinen Arm entlang, mit dem ich mich am Rand der Wanne anlehne. „Mir kommt da gerade eine Idee, womit wir uns heute noch die Zeit vertreiben.“
„Womit denn?“
Killian grinst frech, eine Antwort gibt er mir jedoch nicht. Schmollend stupse ich gegen seine Wange. Das erste Stupsen lässt er sich gefallen, als ich es erneut versuche, schnappt er mit dem Mund nach meinem Finger. Ich schrecke zurück und verschwinde sofort unter Wasser. Ich höre Killians gedämpftes Lachen. Er streckt seine Hand in das Wasser und streichelt meinen Kopf. Gegen meine Instinkte kann ich nicht ankämpfen. Ich bin zu schreckhaft.
༄ ♫ ༄
Im Badezimmer vor dem Spiegel trockne ich mein Haar, dabei starre ich mir schon beinahe in meine dunklen Augen. Ich kann deutlich erkennen, dass sich etwas geändert hat. Die Erkenntnisse und Erlebnisse der letzten Tage sind nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Dass ich meine Trauer, meine Angst und das Gefühl von Hilflosigkeit verstecke, ist nicht zu übersehen. Ich bin nicht gut darin, meine Gefühle zu verbergen. Mein ganzes Volk ist oder besser gesagt war nicht gut darin. Ich bin vielleicht die einzige, die übrig geblieben ist.
Was würde ich nur dafür geben, das alles zu vergessen?
„Kommst du, Prinzessin?“, fragt Killian mich, als er seinen Kopf bei der Tür hereinstreckt. Erst sehe ich ihn nur im Spiegel, dann drehe ich mich zu ihm. Mit dem Handtuch in meinen Händen drücke ich das Wasser aus meinen Haaren.
„Ich muss mich noch anziehen.“
Killian winkt ab. „Vergiss das. Du brauchst keine Kleidung.“
„Oh, haben wir jetzt Sex?“
Verdutzt blinzelt Killian mich an, dann schnaubt er und tritt ins Badezimmer. „Nein, Ilaria, wir haben jetzt keinen Sex. Erinnerst du dich daran, als ich dir die Füße massiert habe?“
Meine Augen weiten sich sofort. „Ja, natürlich erinnere ich mich. Das Gefühl war sehr, sehr angenehm.“
Er macht eine ausladende Handgeste. „Ich habe dir doch vor einer Weile von den Massagen erzählt und ich dachte, dass sie dir heute besonders guttun würde.“ Killian zieht einen Mundwinkel hoch. „Komm.“ Er streckt mir seine Hand entgegen. „Lass das Handtuch einfach hier liegen.“ Ich werfe das Handtuch in den Wäschekorb und ergreife Killians Hand.
„Bist du nur so nett zu mir, weil ich traurig bin?“
Killian legt seine Stirn in Falten. „Was? Bin ich nicht immer nett zu dir?“
„Doch, aber du bist besonders nett. Hast du ein schlechtes Gewissen wegen dem, was ich vorhin zu dir gesagt habe?“
Mein Liebster presst die Lippen zusammen. Als er spricht, macht er eine ausladende Handgeste. „Ein bisschen vielleicht, aber ist das wirklich wichtig? Das ändert nichts an meinen Gefühlen und auch nichts daran, dass ich prinzipiell will, dass es dir gut geht.“ Er drückt meine Hand. „Ich bin nicht perfekt, Ilaria, aber ich gebe mein bestes.“
Ich trete an Killian heran und gebe ihm einen sanften Kuss. „Ich liebe dich.“
„Ich dich doch auch, Prinzessin.“ Er drückt meine Hand ein weiteres Mal und küsst dann meine Stirn. „Komm, im Schlafzimmer wartet eine Überraschung auf dich.“
„Eine Überraschung? Du hast mir doch gerade verraten, was du vorhast.“
Killian schnaubt. „Ja, das habe ich, aber ich habe dir nicht alles verraten. Komm.“
Mein Liebster führt mich an der Hand ins Schlafzimmer. Erstaunt sehe ich mich um. Nicht nur auf der Kommode und auf den Nachttischen brennen Kerzen, auch auf dem Fensterbrett hat er welche platziert. Die Kerzen tauchen das Schlafzimmer in ein romantisches Licht. Das sonst chaotische Bett sieht ordentlich aus. Killian hat eine der weichen Decken darauf ausgebreitet. Er legt eine Hand an meinen unteren Rücken und küsst meine Schläfe.
„Leg dich auf den Bauch. Am besten mitten ins Bett, das macht es mir leichter.“
Ich nicke und folge dann Killians Anweisungen. Er setzt sich neben mich auf das Bett. Um ihn ansehen zu können, stütze ich mich auf meine Arme und drehe meinen Kopf in seine Richtung. Killian streicht meine Haare zur Seite, um meinen Rücken freizulegen. Seine unruhigen Augen wandern über meinen Körper. Ich kann erkennen, dass seine Mundwinkel zucken. Er legt seine warme Hand an meinen nackten Hintern und grinst sofort, als er meine Haut berührt.
„Und was passiert jetzt?“, frage ich interessiert, worauf Killian mich fast schon ertappt ansieht.
„Ich-äh jetzt massiere ich dich.“
„Fängst du bei meinem Hintern an?“, hake ich neckisch nach.
Killian gibt mir einen kleinen Klaps. „Nein.“ Er schnaubt. „Stell nicht immer so freche Fragen. Mach deine Augen zu und entspann dich.“ Ich kichere und schließe meine Augen. Durch das Bad bin ich ohnehin schon entspannt, es sollte mir also leicht fallen, ruhig liegen zu bleiben. Ich mache es mir bequemer, dafür kuschle mich in mein Kissen. „Lass deine Arme ganz locker neben deinem Körper liegen.“ Wieder folge ich seiner Anweisung. „Perfekt. Und jetzt musst du es nur noch genießen. Wenn ich zu grob bin, dann musst du es mir aber sagen, okay?“
„Ja.“
„Du kannst mir auch sagen, wenn dir irgendeine Stelle besonders zusagt, dann kümmere ich mich intensiver darum.“
„In Ordnung.“
Killian streicht über meinen Rücken, doch dann nimmt er seine Hand wieder von mir. Neugierig öffne ich ein Auge, um zu sehen, was vor sich geht. Der Mensch öffnet ein kleines Fläschchen und verteilt etwas Flüssigkeit in seiner Hand. Obwohl ich gerne nachfragen würde, höre ich auf Killians Rat und schließe meine Augen wieder.
„Erschreck dich nicht, das könnte sich ein wenig kalt anfühlen.“
„In Ordnung. Ich bin bereit.“
Killian legt seine kräftigen Hände an meine Schultern. Mit gleichmäßigem Druck streicht er über meinen Nacken, meine Schultern, meinen Rücken und schließlich über meine Oberarme.
„Das fühlt sich gut an.“
„Und dabei ist das erst der Anfang.“
Killians liebevolle Behandlung löst ein freudiges Kribbeln in mir aus. Links und rechts von meiner Hüfte kniet er sich hin, dann streichen seine Hände von meinem oberen Rücken nach unten zu meinem Steiß, dann wieder zurück nach oben. An meinem linken Schulterblatt massiert er mich weiter. Entspannt atme ich durch. Killians Berührungen wandern immer tiefer und tiefer, dann wieder nach oben zu meinen Schultern.
„Denkst du, dass das Öl ein Problem für deine Schuppen sein wird?“, fragt er mich, worauf ich nur ahnungslos mit den Schultern zucke. „Soll ich es ausprobieren? Dann würde ich auch deine Beine massieren.“
„Du kannst es versuchen. Wenn es unangenehm ist, kann ich mich immer noch waschen.“
„Okay.“
Bevor Killian sich um meine Beine kümmert, widmet er sich jedoch ausgiebig um meinen Rücken. Auch mein Hintern bekommt besondere Aufmerksamkeit von ihm. Er nimmt sich für meinen Hintern vergleichsweise viel Zeit, sodass ich fast schon davon ausgehe, dass diese Massage nicht ganz uneigennützig ist. Unangenehm ist es jedoch nicht, ganz im Gegenteil. Killians große, kräftige Hände sind wie für Massagen gemacht. Ich kann gar nicht genug davon bekommen.
„Wärst du so lieb und drehst dich auf den Rücken?“, fragt Killian mich. Er nimmt Abstand und ich komme seiner Bitte augenblicklich nach. Während ich noch damit beschäftigt bin, meine Haarpracht zu bändigen, greift er nach einem meiner Schenkel und legt mein Bein auf seinem Schoß ab. Killians interessierter Blick entgeht mir nicht. Er betrachtet erst meinen Oberschenkel, doch dann lässt er seinen Blick auch auf meine Hüfte und zwischen meine Beine gleiten. Eine seiner Hände streicht über die Innenseite meines Schenkels. „Wie fühlst du dich?“
„Ich? Gut“, antworte ich ihm ein wenig irritiert. „Wieso fragst du?“
„Hab mir gedacht, dass dir vielleicht kalt sein könnte.“
„Nein, es ist alles in Ordnung.“
„Das hört man gerne.“ Killian beugt sich zu meinem Bauch und küsst meine Haut. „Und deinen Schuppen geht es auch gut? Spürst du irgendetwas?“
„Das Öl fühlt sich sehr angenehm an. Weich und warm.“
„Hm“, gibt er erstaunt von sich. „Ich habe eigentlich schon damit gerechnet, dass ich dich wieder in die Wanne tragen muss.“
„Nein, es ist alles in Ordnung.“
„Umso besser“, antwortet er zufrieden. Er greift nach dem Fläschchen und verteilt noch ein wenig Öl auf meiner Haut, bevor er das Fläschchen verschließt und mich weiter massiert. Genüsslich schließe ich wieder meine Augen.
„Ich fürchte, dass du das ab jetzt öfter machen musst.“
Killian lacht leise. „Ach, tatsächlich? Muss ich das?“
„Wenn du mir etwas Gutes tun willst, dann ja.“ Ich zucke zusammen, als ich einen Kuss auf meinem Bauch spüre. „Nicht erschrecken, Prinzessin.“
„Eine Vorwarnung wäre nett gewesen.“
„Ich küsse dich noch einmal. Nicht erschrecken“, erklingt Killian amüsiert. Trotz seiner Warnung zucke ich ein weiteres Mal. Killian lacht. „Das hat irgendwie nicht funktioniert, Prinzessin.“
„Nein, hat es nicht.“ Ich schmunzle. „Die Stelle kitzelt aber auch.“
„Liegt es an meinem Bart?“
„Nicht nur.“
Vorsichtig legt Killian mein Bein ab. Er klettert auf die andere Seite und nimmt nun mein zweites Bein zur Hand. Seine Finger streichen meinen Schenkel entlang. Er berührt auch die Schuppen an meiner Hüfte, doch dann widmet er sich mit leichtem Druck meinem Oberschenkel. Ich genieße die Berührungen und bin schon fast beleidigt, als er mein zweites Bein ablegt. Die Massage darf noch nicht enden. Ich öffne die Augen und unsere Blicke treffen sich. Killian beginnt zu lachen.
„Ach, Prinzessin. Kein Grund zu schmollen, ich bin noch nicht fertig.“ Er greift nach meinem Arm, hebt ihn an und küsst meinen Handrücken.
Ich wackle mit den Zehen. „Massierst du mir auch die Füße?“
„Selbstredend. Ganz zum Schluss.“
„Wie kann ich mich für deine liebevolle Behandlung erkenntlich zeigen?“
Er grinst. „Ach, das hast du schon.“ Ich hebe meinen anderen Arm und versuche, Killian ins Gesicht zu stupsen, doch er weicht mir aus. „Sei nicht so neugierig. Du wirst es schon noch verstehen.“
„Ach ja? Und wann? Wenn die Zeit reif ist?“, frage ich.
Killian lacht. „Ja, so ungefähr.“
„Das ist mir zu vage, Killian. Wenn du mir etwas verheimlichst, dann werde ich ganz unruhig.“ Ich wackle mit den Füßen. „Siehst du? Es fängt schon an.“
„Okay, okay. Morgen. Du erfährst es morgen.“ Zufrieden schließe ich meine Augen. „Gut so, jetzt entspann dich wieder.“
Nachdem Killian mit meinen Händen fertig ist, kümmert er sich wie versprochen noch im meine Füße. Ich gebe einen genüsslichen Laut von mir. „Du hast keine Ahnung, wie sehr ich das genieße.“
„Ich kann es mir gut vorstellen.“ Killian verstärkt den Druck, was mich fast schon so brummen lässt, wie er es immer tut. „Ich bin ziemlich überrascht, dass ihr euch nicht gegenseitig massiert. Immerhin seid ihr ja ein sehr körperliches Volk, wenn ich daran denke, wie nah du mir schon in den ersten Tagen gekommen bist.“
„Killian, könntest du das lassen?“
„Was denn?“, fragt er mich, dabei hört er auf, mich zu massieren.
„Ich will nicht darüber sprechen.“
Mein Liebster führt seine Massage fort. „Entschuldige.“
„Schon in Ordnung, ich brauche nur etwas Abstand zu meiner Welt und meinen Gedanken. Ich wünschte, ich könnte das alles vergessen.“
„Das belastet dich sehr, hm?“ Ich nicke leicht. „Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, dann kannst du es mir sagen. Naja, direkt nach dem Aufstehen vielleicht noch nicht, aber nach meinem Kaffee gerne.“ Killian greift nach meinem anderen Fuß. „Auch wenn ich manchmal unbeholfen bin, was Worte angeht, bin ich trotzdem da, um dir zuzuhören.“
Killian bringt mich zum Schmunzeln. „Danke.“
Die Zeit vergeht viel zu schnell. Ich genieße die Massage, mein gesamter Körper fühlt sich an, als würde er schweben und das ganz ohne Magie. Killian lässt meinen Fuß sinken. Ich öffne meine Augen. Ein wenig enttäuscht bin ich zwar schon, doch diese Enttäuschung hält nicht lange an. Killian zieht sein Shirt aus. Er wischt seine Hände daran ab, wirft es vom Bett und dann beugt er sich zu mir, um meine Brüste zu küssen. Schmunzelnd tue ich ihm den Gefallen und drücke sie mit meinen Händen gegen seine Wangen. Brummend kuschelt er sich zwischen sie. Einige Sekunden genießt er diese Behandlung, doch dann hebt er seinen Kopf und küsst er meine Lippen. Killian lässt sich auf mich sinken, zieht mich aber auf sich, als er sich wieder von mir rollt. Unsere Lippen berühren sich immer wieder. Er brummt genüsslich und gibt mir einen Klaps auf den Hintern. Nun grinst Killian in unseren Kuss. Ich löse mich von ihm und sehe meinen Liebsten an. So kann ich die Küsse schwer genießen.
„Wieso grinst du schon wieder?“
„Ach“, antwortet Killian mir. „Ich freue mich bloß auf morgen.“
„Verrätst du mir, was du vorhast? Bitte?“
Killian schnaubt. „Nur so viel: Du wirst es sehr genießen.“
„Noch mehr als die Massage?“
Schon wieder breitet sich dieses freche Grinsen auf seinen Lippen aus. Die Grübchen an seinen Wangen unterstreichen seine freche Ausstrahlung. „Ich hoffe doch.“