╔════════════ ༄ ♫ ༄ ══╗
Kapitel 39
Das Blatt hat sich gewendet
╚══ ༄ ♫ ༄ ════════════╝
Der heutige Tag wird einige Antworten liefern. Killian macht sich in wenigen Minuten auf den Weg, um sich mit Austin zu treffen. Er möchte ihm das Geld übergeben, dass er zusammenkratzen konnte und über den Rest verhandeln. Obwohl ich Killian gerne begleiten würde, verbietet er es mir, mitzukommen. Wenn Killian sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann ist es fast unmöglich, ihm diese Sache wieder auszureden. Er beharrt darauf, dass ich nicht dabei sein kann. Er möchte Austin nicht auf dumme Gedanken bringen. Er will mich beschützen und seine Schwierigkeiten alleine lösen, doch ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. Es ist nicht nur ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend, nein es ist beinahe wie eine dunkle Vorahnung. Ich mache mir Sorgen, dass dieses Treffen eskalieren könnte. Die beiden könnten in einen Streit geraten und da Menschen der Gewalt nicht abgeneigt sind, könnte es durchaus passieren, dass sie sich gegenseitig verletzen.
„Du machst dir Sorgen, hm?“, fragt Killian nach.
„Natürlich mache ich mir Sorgen. Du würdest dir auch um mich Sorgen machen.“
Killian küsst sanft meine Stirn. „Du vertraust mir doch, oder?“
„Ja, dir schon, aber ihm nicht“, antworte ich missmutig. „Ich kann dir nicht helfen und das bereitet mir noch mehr Sorgen.“
„Ich kann schon auf mich aufpassen“, antwortet Killian mir. Um mich zu trösten und zu beruhigen, nimmt er mich fest in den Arm. Natürlich vertraue ich ihm und ich bin mir auch sicher, dass er versucht, diese Situation friedlich und diplomatisch zu lösen, doch das ändert nichts daran, dass er Austin nicht das geben kann, was er verlangt.
„Versprich mir, dass du vorsichtig bist“, bitte ich ihn leise.
„Selbstredend.“ Killian küsst meine Stirn, dann streicht er durch mein Haar. Mit hochgezogenem Mundwinkel sieht er mich an, doch ich kann die Zweifel in seinen Augen erkennen.
„Du machst dir selbst genauso viele Sorgen, wie ich, oder?“, frage ich nach, wohlwissend, dass ich recht habe.
Killian nickt. „Ja, außerdem bin ich ziemlich sauer, weil ich meine Gitarren versetzen musste. Ich hoffe, dass ich sie schnell wieder auslösen kann. Sie wegzugeben fühlt sich an, als würde ich ein Stück von mir selbst aufgeben.“
„Ach, Killian.“ Liebevoll streichle ich seine Wange, doch er legt seine Hand an meine, zieht sie zu seinen Lippen und küsst meine Finger. Ich kann seinen warmen Atem an meiner Haut spüren. „Es tut mir leid.“
„Das muss dir nicht leidtun. Du kannst doch gar nichts dafür, Prinzessin. Der Stress liegt jetzt Jahre zurück, da kanntest du meine Welt noch gar nicht.“
„Aber es tut mir leid, dass es dir mit der ganzen Sache schlecht geht. Und es tut mir leid, dass deine Gitarren weg sind.“
Killian presst die Lippen zusammen, er nickt verstehend. „Ja, das tut mir auch leid. Dumm, dass ich sonst nichts habe, was ich weggeben könnte. Gut, vielleicht Mums Halskette, aber das kommt gar nicht in Frage.“
„Ich könnte vielleicht-“
Killian unterbricht mich, indem er mich zu sich zieht und meine Lippen küsst. Ich schließe meine Augen und lasse es geschehen. Seine Lippen bewegen sich gegen meine und ich erwidere den Kuss traurig. Es tut mir weh, dass Killian solche Schwierigkeiten hat, doch es gibt wohl nichts, das ich tun kann, um ihm zu helfen.
„Ich muss jetzt los. Und du beschäftigst dich mit etwas Schönem und denkst nicht weiter darüber nach, okay?“, meint Killian ruhig, ehe er meine Stirn ein weiteres Mal küsst.
„In Ordnung. Ich versuche es, aber ich kann es nicht versprechen.“
„Das reicht mir.“
Nach einem letzten Kuss verabschiedet Killian sich und verlässt die Wohnung. Nervös verschränke ich meine Arme und senke meinen Blick. Das ungute Gefühl will nicht verschwinden. Mir wird vor Aufregung ganz übel.
༄ ♫ ༄
Um mich von meinen immer wieder kreisenden Gedanken abzulenken, beschäftige ich mich damit, Perlen aus einem Stück Treibholz herzustellen. Ich zersäge den Ast in kleine Stücke und Scheiben, ehe ich sie mit einer Feile bearbeite. Obwohl meine Finger beschäftigt sind, will mein Kopf nicht stillstehen. Meine Gedanken kreisen doch wieder um Killian, um Austin, um das Geld und um die Geschichte mit Killians verstorbener Freundin. Ich schüttle den Kopf, um meine Gedanken zu zerstreuen, doch anstatt an etwas Gutes zu denken, erinnere ich mich an die Bilder aus dem Fernsehen. Die Menschen, die auf den Flughäfen festsitzen, an die Wissenschaftler, die das grüne Schimmern untersuchen und schließlich lande ich doch wieder bei Killian. Wenn er mir doch nur erlauben würde, ihm zu helfen.
Ich schrecke aus meinen Gedanken, als ich mit der Feile über meine Haut fahre. „Autsch.“ Vor Schmerzen ziehe ich meinen Finger weg. Die Holzperle fällt auf den Tisch, glücklicherweise ist sie noch nicht rund genug, um wegzurollen. Ich puste auf die kleine Verletzung und lege mein Werkzeug weg. Die winzige, blutende Stelle tupfe ich mit einem Taschentuch ab und schon kann ich zusehen, wie sie verschwindet. Nachdenklich streiche ich über die bereits wieder verblasste Wunde und greife dann nach meinem Glas, um davon zu trinken.
Ob Killian bereits mit Austin spricht?
Vielleicht hätte ich ihm doch folgen sollen. Einerseits bereue ich es, hiergeblieben zu sein, anderseits hätte er bestimmt mit mir geschimpft, wenn er mich entdeckt hätte. Egal, was ich in dieser Situation tue, alles fühlt sich nach einer falschen Entscheidung an.
Langsam lasse ich mein Glas sinken. Ich stelle es auf den Untersetzer und sehe erschrocken auf. Mein Herz bleibt beinahe stehen, als ich ein mulmiges Gefühl wahrnehme. Ich spüre, dass ein Erdbeben auf mich zukommt. Nicht wissend, was ich ohne Killian machen soll, stehe ich auf. Die Erde unter meinen Füßen vibriert. Ich halte mich an der Lehne der Couch fest und gehe Schritt für Schritt Richtung Küche. Ich erinnere mich daran, dass Killian und ich uns unter dem Tisch versteckt haben, als das Erdbeben begonnen hat. Die kleinen Helden auf Killians Regalen fallen Stück für Stück auf den Boden. Ich höre außerdem, dass etwas vom Tisch fällt. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um meine Werkzeuge. Das Geschirr in Killians Schränken klappert. Das Erdbeben wird so stark, dass ich mein Gleichgewicht verliere. Ich stütze mich an der Wand ab und sinke unter dem Türbogen zu Boden. Es erscheint mir unmöglich, auf den Beinen zu bleiben. Ängstlich schütze ich meinen Kopf mit meinen Armen. Das Erdbeben hat mich so fest im Griff, dass ich Angst habe, dass die Welt nie wieder stillstehen könnte, doch so plötzlich es angefangen hat, so plötzlich klingt es auch wieder ab. Zusammengekauert bleibe ich sitzen. Unruhig atmend kneife ich die Augen zusammen. Ich komme kaum dazu, mich zu orientieren, schon bebt die Erde ein weiteres Mal. Ängstlich krabble ich durch die Küche und schließlich unter den Tisch. Ich mache mich so klein wie möglich, um mich zu verstecken.
Glücklicherweise zieht auch dieses Erdbeben an mir vorbei, ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es kürzer oder länger war als das erste. Im Grunde genommen ist das aber auch egal. Das beunruhigende Gefühl in meiner Magengegend ist nun stärker als es ohnehin schon war. Eingeschüchtert und aus Angst, dass ein weiteres Erdbeben auf mich zukommen könnte, bleibe ich unter dem Tisch sitzen. Unruhig sehe ich mich um. Mein Herz rast vor Aufregung. Ich lasse mich zur Seite sinken, sodass ich auf dem Boden liege, schütze meinen Kopf jedoch weiterhin mit meinen Armen. Ich hasse diese verdammten Erdbeben!
Auf den Straßen kann ich die Alarmanlagen der Autos hören. Um nicht noch mehr in Panik zu geraten, schließe ich meine Augen wieder. Ich versuche, mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Ich atme tief ein und wieder tief aus. Ich bin mir nicht sicher, wie oft ich es wiederhole, doch es scheint mir zu helfen. Als ich das Klingeln meines Smartphones höre, blicke ich Richtung Türbogen. Mein Smartphone liegt noch im Wohnzimmer. Ich habe nicht daran gedacht, es mitzunehmen.
Die vielen Geräusche um mich herum überwältigen mich. Ich bin mit der Situation vollkommen überfordert. Ich bin ziemlich sicher, dass Killian wissen möchte, ob es mir gut geht, doch ich schaffe es nicht, mich zu bewegen, geschweige denn, unter dem Tisch hervor zu klettern, um mein Smartphone zu holen. Alles, was ich im Moment spüre, ist mein beschleunigter Herzschlag, der mir immer weiter zu Kopf steigt. Die Angst lähmt mich vollständig. Ich schließe meine Augen, als eine weitere Welle den Boden unter mir erschüttert. Ich fühle die beunruhigenden Vibrationen bis tief in meiner Seele. Geschirr klappert, weitere Alarmanlagen schallen durch die Straße. Ich halte mir die Ohren zu und kneife meine Augen zusammen. Eines der Gläser fällt von der Theke, ich höre, wie es am Boden zerspringt. Ich zucke vor Schreck zusammen, mir entkommt ein stummer Schrei. Würde mein Volk an einen Gott glauben, würde ich jetzt anfangen zu beten, doch ich habe niemanden, um dessen Gnade ich flehen kann. Wahrscheinlich könnten die Götter mich von dieser Welt aus ohnehin nicht hören. Als die Welt der Menschen wieder stillsteht, nehme ich tiefe Atemzüge. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich vergessen habe, zu atmen. Ich spüre heiße Tränen, die über mein Gesicht laufen. Aus Angst, dass auch dieses Erdbeben noch nicht das letzte war, bleibe ich liegen. Ich öffne meine Augen und schlucke hart. Die Scherben des heruntergefallenen Glases sind in der Küche verteilt. Der Boden ist nass. Mein Smartphone klingelt erneut, doch ich habe immer noch nicht die Kraft, mein Versteck zu verlassen. Ich kann mich nicht bewegen.
Ich weiß nicht wie lange ich unter dem Tisch liege, doch irgendwann nehme ich Schritte wahr. „Ilaria?“, höre ich Killians laute Stimme fragen. „Prinzessin, ist alles in Ordnung? Wo bist du?“
„Ich-Ich bin hier“, antworte ich so leise, dass Killian mich vielleicht nicht hört. Mein Liebster betritt die Küche. „Ach, Scheiße.“ Er geht in die Knie, um die größte Scherbe aufzuheben, außerdem wirft er einen Blick unter den Tisch. „Da bist du ja. Hast du dich verletzt?“
Killians Anblick schockt mich sofort. Vorsichtig löse ich meine Hand von meinem Ohr. Die Alarmanlagen der Autos sind verstummt. „Nein, ich denke nicht.“
„Bleib da unten, ich mache eben die Scherben weg.“ Bevor Killian das jedoch macht, greift er mit seiner freien Hand unter den Tisch, um meinen Kopf zu streicheln. Als er seine Hand zurückzieht, greife ich zitternd danach.
„Du blutest“, stelle ich fest, als ich nun auch die Male an Killians Fingerknöcheln entdecke. „Was ist passiert?“
„Das ist nicht so wichtig, bleib da unten, ich hole dich gleich da raus, sobald die Scherben weg sind.“
Ich lasse Killians Hand los und beobachte ihn dabei, wie er die Scherben mit einem Handbesen zusammenfegt. Mit einem Tuch wischt er das Wasser weg. Mir fällt auf, dass er noch seine Schuhe trägt. Normalerweise zieht er sie immer aus, bevor er die Wohnung betritt. Nach und nach bekomme ich das Gefühl in meinem Körper zurück. Killian geht vor dem Tisch in die Knie und hält seine Arme auf. Ich rapple mich auf und finde an seiner Seite schnell Trost.
„Bist du verletzt?“, fragt er mich noch einmal, dann löst er mich von sich, um mich anzusehen. Er streicht durch mein Haar und mustert meine Arme gründlich. „Du kannst doch aufstehen, oder?“
„Ich schätze schon.“ Killian hilft mir dabei, wieder auf die Beine zu kommen. Der erste Schritt fühlt sich noch wackelig an, doch ich finde meine Kraft schnell wieder. Um sicher zu gehen, dass es mir wirklich gut geht, mustert Killian mich ein weiteres Mal. Mein Blick ist dabei die ganze Zeit auf sein Gesicht gerichtet. Seine Unterlippe ist blutig, außerdem ist sein Auge leicht geschwollen und deutlich verfärbt.
„Du scheinst okay zu sein“, stellt Killian fest, ehe er noch einmal durch mein Haar streicht. „Das Erdbeben hat dich ganz verschreckt, hm?“
„Er hat dir das angetan, nicht wahr?“, frage ich und fasse an Killians Wange. „Das war Austin.“
„Komm, wir besprechen das nachher.“
„Nein, du sagst mir sofort, was passiert ist. Jetzt“, fordere ich mit Nachdruck. Killian hebt mich hoch. Ich wehre mich gegen diese Geste, doch er lässt sich nicht davon abbringen, mich aus der Küche zu tragen. „Lass mich los.“
„Beruhig dich, Prinzessin.“ Er setzt mich auf der Couch ab, doch ich stehe sofort wieder auf.
„Hinsetzen“, bittet er mich streng und drückt mich an den Schultern wieder nach unten. Ich tue, was Killian verlangt, wenn auch widerwillig. Er nimmt gleich neben mir Platz und seufzt. „Bist du ruhig?“
Ich verschränke meine Arme. „Ja, sag mir, was passiert ist.“
„Ich habe versucht, ihm klar zu machen, dass ich das Geld noch nicht habe und dass ich ihm nur die Hälfte geben kann. Ich dachte, dass wir etwas aushandeln können, aber dann hat Austin etwas Dummes gesagt und da ist mir der Kragen geplatzt.“ Killian reibt sich den Nacken. „Ich habe rotgesehen und ihn geschlagen.“
„Du hast was?“, frage ich erschrocken nach und stehe wieder auf. Killian sieht zu mir auf.
„Es ist irgendwie passiert.“
„Was soll das bedeuten? So etwas passiert nicht irgendwie. Du hast ihn geschlagen und er hat offensichtlich zurückgeschlagen.“
„Ich will nicht weiter darüber reden“, antwortet Killian und senkt seinen Blick.
„Nein, du sprichst mit mir und zwar jetzt! Ich habe diese Geheimnisse satt! Killian, sieh mich an und sag mir sofort, was passiert ist! Ich bin kein dummes Frauchen, das du den ganzen Tag im Unklaren lassen kannst! Es ist nicht das erste Mal, dass du verletzt bist und ich mache mir Sorgen um dich! Das musst du doch verstehen.“ Ich gehe in die Knie und suche Augenkontakt. Erst windet er sich, doch dann schenkt er mir einen Blick.
„Austin hat gesagt, dass wir quitt sind, wenn er ein paar Mal mit dir schlafen kann“, antwortet er schließlich.
Überrascht sehe ich Killian an, dann sehe ich nachdenklich auf das Glas, das vom Couchtisch gefallen ist. Glücklicherweise ist es nicht zerbrochen, da es auf meinem Hoodie gelandet ist. „Und davor wolltest du mich die ganze Zeit beschützen?“, frage ich nach.
„Ich wollte ihm klarmachen, dass er die Finger von dir lassen soll. Es gibt so viele Frauen und auch Männer, die zum Sex gezwungen werden. Das ist einfach scheiße und zerstört die Menschen, denen es passiert. Wenn er dich angefasst hätte, dann … ach, fuck.“ Killian legt seine Hand an meinen Hinterkopf. Er drückt mich an sich und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren. „Jetzt will er noch mehr Geld und ich weiß nicht, was ich machen soll.“
„Und was ist, wenn ich mit ihm schlafe?“, schlage ich vor.
Killian sieht ungläubig mich an, dann schnaubt er. „Das kann doch nur ein Scherz sein. Nein, du wirst nicht mit ihm schlafen.“
„Warum nicht? Wenn es deine Probleme löst und ich es freiwillig tue, dann wird er mir nicht wehtun.“
Killian schüttelt den Kopf. „Nein, wer weiß, auf welchen kranken Scheiß der Kerl steht. Nachher kommen noch ein paar andere Jungs mit und die machen sich alle über dich her oder er reicht dich einfach weiter, als wärst du nur ein Spielzeug.“ Killian sieht mich streng an. „Das kommt gar nicht in Frage.“
Ich seufze und stehe dann auf. „Gut, dann müssen wir uns etwas Anderes überlegen.“ Mit meinen Fingern fahre ich durch Killians Haar und gehe dann Richtung Küche. Ich öffne den Kühlschrank, dann das Gefrierfach, um einen Beutel Eis zu holen. Als ich wiederkomme, sitzt Killian wie ein Häufchen Elend auf der Couch. Ich nehme neben ihm Platz und fasse an sein Kinn. „Lass mich dir helfen.“ Vorsichtig halte ich das Eis an Killians Auge. Vor Schmerzen verzieht er das Gesicht, doch ich lasse nicht locker und kühle seine Verletzung. „Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun.“
Killian streicht über meinen Schenkel. „Mir reicht es, wenn du nicht sauer auf mich bist.“
Ich zucke mit einer Schulter und bewege den Eisbeutel ein wenig, um auch die Stelle an seiner Schläfe zu kühlen. „Ich bin nicht begeistert davon, dass du ihn geschlagen hast. Das bereitet mir Unbehagen, aber ich schätze, dass ihr Menschen so seid. Gewalt liegt in eurer Natur und auch wenn mir das nicht gefällt, muss ich wohl damit leben. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn ich anfange, mich daran zu gewöhnen.“ Ich verziehe die Lippen. „Auch wenn es mir lieber wäre, wenn du dich nie, nie, nie wieder in solche Situationen begibst.“
„Das liegt leider nicht an mir. Von mir aus hätten wir das friedlich geklärt. Wir hätten uns einigen können und ich hätte das Geld in Raten abgestottert“, erklärt Killian mir deprimiert. „Das alles ist einfach eskaliert.“
Mit dem Eisbeutel kühle ich auch seine Verletzung an der Lippe. Mein Liebster sieht ganz schön lädiert aus. „Du solltest dich ausruhen. Und wenn es dir wieder ein wenig besser geht, dann überlegen wir, was wir tun können.“
„Die Schmerzen werden jetzt erstmal schlimmer“, antwortet er. „Das Adrenalin lässt nach, also tut es mehr weh.“
„Ein bisschen hast du es ja verdient. Du hättest nicht zuschlagen müssen“, belehre ich ihn.
„Ja, war nicht meine cleverste Reaktion“, stimmt Killian mir missmutig zu. „Jetzt stecke ich noch tiefer in der Scheiße und muss mir einen neuen Plan überlegen. Keine Ahnung, womit ich ihn jetzt milde stimmen kann.“ Killian schließt seine Augen, als ich wieder sein geschwollenes Auge kühle. „Jedenfalls nicht damit, dass du mit ihm ins Bett steigst. Schlag dir den Gedanken aus dem Kopf, Ilaria.“
„Und wenn ich mit ihm rede?“, schlage ich vor. „Ich weiß, du wolltest das nicht, aber vielleicht ist das ja doch eine gute Idee.“
„Ich will nicht, dass er dich anfasst. Du kommst ihm nicht zu Nahe. Das ist jetzt das letzte Mal, dass du das vorschlägst, okay?“
Ich rolle mit den Augen, was Killian allerdings nicht sehen kann. „Ja, in Ordnung“, antworte ich. „Ich werde nicht mit ihm reden.“
„Danke.“ Mein Liebster legt seinen Arm um meine Schulter und zieht mich an sich. Ich nehme meine Hand hinunter und lehne mich gegen ihn. „Mir wird schon etwas einfallen, mach dir keine Sorgen mehr.“
„Wenn ich verletzt nach Hause kommen würde, dann würdest du dir auch Sorgen machen.“
„Ja und ich würde dem Kerl, der dir das angetan hat, den Schädel einschlagen.“ Bei der Antwort ziehe ich meine Brauen zusammen.
„Dann darf ich jetzt rausgehen und ihm den Schädel einschlagen?“, hake ich nach.
Killian schnaubt. „Süße Idee, aber mach das lieber nicht.“ Er streicht durch mein Haar und zieht einen Mundwinkel hoch, als er mich ansieht. „Danke für das Eis.“
„Gern geschehen.“ Mit einem Lächeln halte ich den Beutel wieder an Killians Schläfe.
„Ich denke, ich sollte mich eine halbe Stunde hinlegen. Mein Kopf fängt an zu pochen. Danach mache ich uns etwas zu essen.“
„Das ist eine gute Idee. Ruh dich aus, mein Liebster.“
Ich begleite Killian ins Schlafzimmer. Er schlüpft aus seinen Schuhen und kickt sie ins Wohnzimmer. Wir legen uns zusammen ins Bett und ich kuschle mich an seine Brust, während er seine Verletzungen nun selbst kühlt. Mit kreisenden Bewegungen streiche ich über Killians Brust. „Hast du noch mehr Verletzungen?“
„Nein, das Erdbeben hat uns mehr oder weniger unterbrochen, dann ist er recht schnell verschwunden und ich bin auch gegangen.“ Mit seiner freien Hand streicht Killian durch mein Haar. Es fühlt sich gut an, von ihm gestreichelt zu werden. Trotzdem lindert es nicht die Wut, die in mir hochkeimt.
Ich atme tief durch und schließe meine Augen. Killians ruhiger Herzschlag sorgt sonst immer dafür, dass auch ich mich beruhige, doch heute verfehlt er seine Wirkung. Mein Liebster war schon einmal verletzt. Auch wenn die Heilung lange gedauert hat, ging es ihm nach ein paar Tagen wieder besser. Er wird sich auch dieses Mal wieder erholen, da bin ich mir sicher. Killian schläft recht schnell ein. Sein leises Schnarchen unterbricht die Stille. Ich richte mich auf und nehme ihm den Eisbeutel ab, der nun aus seiner Hand und auf das Kissen gerutscht ist. Mit argwöhnischem Blick betrachte ich Killians Gesicht. Ich streiche ihm eine Haarsträhne aus der Stirn und küsse sanft seine Haut. Er wollte es auf seine Weise lösen und hat es nur schlimmer gemacht. Ich muss eingreifen und ihm helfen, bevor die nächste Begegnung mit Austin in einem noch brutaleren Kampf endet.
„Du hast alles getan, was du konntest, mein Liebster“, spreche ich leise. „Aber jetzt wird es an der Zeit, dass ich das in die Hand nehme, um dich zu beschützen. Ihr Menschen seid viel zu zerbrechlich.“ Ich taste nach seinem Smartphone, das sich noch in seiner Hosentasche befindet und versuche, es herauszuziehen. Als Killian sich bewegt, halte ich inne und sehe in sein Gesicht. Vorsichtig und behutsam ziehe ich das Gerät aus seiner Hosentasche. Bei einer weiteren Bewegung, nehme ich meine Finger weg. Sein ruhiges Schnarchen gibt mir allerdings schnell wieder genug Sicherheit, um nach seinem Smartphone zu greifen und es aus der Hosentasche zu ziehen. Killian bewegt sich noch einmal, kratzt sich dann am Bauch und schläft ungestört weiter. Ihn zu bestehlen wäre viel zu einfach.
Mithilfe seines Fingers entsperre ich sein Display. Ich habe zwar ein schlechtes Gewissen, weil ich ohne Erlaubnis durch sein Smartphone stöbere, doch manchmal heiligt der Zweck die Mittel. Ich suche nach Austins Telefonnummer und finde einen Chatverlauf. In den Nachrichten haben sie sich kurzgehalten, Ort und Zeit ausgetauscht. Ich überlege, wo ich Austin treffen könnte, bevor ich ihm eine Nachricht schreibe.
‚Lafayette Park. 2am.‘
Ich überlege, ob ich diese Nachricht wirklich abschicken soll, doch ich entscheide mich dafür. Killian muss nicht wissen, dass ich mich mit Austin treffe. Ich bin sicher, dass er es mir verbieten und ausreden würde, doch ich gebe nicht so schnell auf. Ich hoffe nur, dass Killian durchschläft und meinen Plan nicht durchkreuzt.
Für einige Minuten kuschele ich mich noch an meinen Liebsten, doch dann vertreibe ich mir die Zeit, indem ich das Chaos des Erdbebens beseitige. Ich sammle Killians Helden auf und stelle sie zurück an ihre Plätze auf den Regalen. Auch die Bücher, die von Killians unordentlichem Tisch gefallen sind, hebe ich auf und lege sie zurück. Das Glas, das nun auf meinem Hoodie liegt, anstatt auf dem Couchtisch zustehen, hebe ich ebenfalls wieder auf. Damit die wenigen Tropfen auf meinem Kleidungsstück trocknen, hänge ich meinen Hoodie über die Lehne eines Stuhls. Zuletzt sammle ich noch meine Werkzeuge ein und lege sie in den kleinen Karton, in dem ich sie aufbewahre, wenn ich sie nicht nutze.
Ich stelle mich ans Fenster und überblicke die Straße. Draußen scheint alles in Ordnung zu sein. Die Alarmanlagen der Autos sind längst wieder verstummt. Das grüne Schimmern lässt den Himmel immer noch erstrahlen. Alles sieht aus, als wären die Erdbeben nie geschehen, obwohl sie sich so intensiv und einschüchternd angefühlt haben. Die Bewohner von San Francisco haben sich daran gewöhnt. Seit vielen Jahren arbeiten sie daran, ihre Häuser auf das nächste große Erdbeben vorzubereiten. Ich bemerke, dass sich meine Finger fast schon krampfhaft an der Fensterbank festkrallen. Nachdem ich tief durchgeatmet habe, lasse ich locker und massiere meine Finger. Ich lehne mich an die Mauer, mein Blick ist weiterhin aus dem Fenster gerichtet. Die Wut in meinem Inneren wird immer größer, als wäre ein Feuer in mir entflammt. Austin wird es bereuen, dass er sich mit uns angelegt hat. Normalerweise bin ich für eine friedliche Lösung, doch dieser Mensch macht mich so wütend, dass ich mich beinahe selbst nicht wiedererkenne.
༄ ♫ ༄
Bevor ich gehe um mich mit Austin im Lafayette Park zu treffen, ziehe ich mir eine lange Hose an, außerdem schlüpfe ich in meinen mittlerweile wieder trockenen Hoodie. Es ist bald soweit. In wenigen Minuten werde ich hinausgehen, um das Problem selbst in die Hand zu nehmen. Auf leisen Sohlen betrete ich Killians Schlafzimmer und lehne mich an den Türrahmen. Er schläft tief und fest. Sein lautes Schnarchen zeigt mir, dass sich das wohl nicht so schnell ändern wird.
„Ich bin bald wieder da, mein Liebster“, flüstere ich in den dunklen Raum und schließe leise die Tür.
Auf dem Weg zur Wohnungstür frage ich mich, ob es tatsächlich so eine gute Idee ist, mich mit Austin zu treffen, nachdem er Killian so zugerichtet hat. Ich bin mir jedoch schnell sicher, dass Austin mir nichts tun wird. Killian unterschätzt mich. Es stimmt schon, dass ich Austin körperlich unterlegen bin, doch ich bin sicher, dass er meinem Charme nicht widerstehen kann. Er wird mir zuhören und wir werden uns einig werden. Austin wird Killian nie wieder verletzen. In meiner Hand halte ich eine meiner kleinen Feilen. Ich verstecke sie in der Tasche meines Hoodies. Sollte es nicht funktionieren, so wie ich es mir vorstelle, werde ich mich gegen Austin zur Wehr setzen. Koste es, was es wolle. Die Menschen sind viel empfindlicher als ich, ihre Verletzungen heilen viel langsamer als meine. Sollte Austin handgreiflich werden, wird er verlieren, wenn ich mich geschickt genug anstelle und auf meine Stärken konzentriere.
Ich spaziere durch die kühle Nacht. Der Weg ist nicht weit und ich bin zu wütend, um Angst vor der Dunkelheit oder Austin zu haben. Schritt für Schritt gehe ich durch den schlecht beleuchteten Park. Ich nehme eine Silhouette wahr. Je näher ich der Gestalt komme, desto sicherer bin ich, dass es sich um Austin handelt. Ich kann einen kleinen, glühenden Fleck erkennen. Austin raucht wohl eine Zigarette. Sie fällt zu Boden und er tritt sie aus.
Mein Herz schlägt schneller, je näher ich ihm komme. Der sanfte Wind lässt die Blätter der Bäume rascheln. Es ist still, abgesehen von uns ist niemand im Park unterwegs. Ich werde nicht nur nervöser, sondern auch wütender. Dieser Mann macht uns schon viel zu lange Ärger und ich bin schon viel zu lange vor Angst gelähmt gewesen. Es wird Zeit, dass ich mir mein Leben zurückhole und mich endlich bei Killian erkenntlich zeigen kann. Er hat schon so viel für mich getan und anstatt ihm zu helfen, werde ich nun als Waffe gegen ihn eingesetzt. Das alles kann und werde ich nicht länger hinnehmen.
„Austin“, begrüße ich ihn mit kräftiger Stimme, worauf er sich verwirrt umdreht.
„Oh, hey, du bist doch Killians Kleine. Schickt er dich jetzt doch, um den Preis zu drücken?“, fragt er, worauf er mich dreckig angrinst. Der Blick in seinen Augen bedeutet nichts Gutes, doch ich bin mir meiner Sache sicher. Austin wird Killian nie wieder etwas antun. Selbstsicher gehe ich auf den Mann zu. Er mustert mich von oben bis unten, dann zieht er eine Braue hoch. „Also? Wo willst du es tun? Gleich hier?“
„Selbstverständlich“, antworte ich ihm. Austin greift an seinen Gürtel, doch ich lege meine Hand an seinen Arm und sehe ihm tief in die Augen. Ich drücke zu. „Hör mir zu und hör mir gut zu. Du wirst Killian nie wieder belästigen, hast du mich verstanden?“ Austin macht einen Schritt zurück, sein Blick ist weiterhin auf mich gerichtet. Ich lasse seine Hand los und spreche fordernd: „Du wirst ihm eine Nachricht schreiben. Du wirst dich entschuldigen und ihm sagen, dass du mit dem Geld zufrieden bist. Und wenn du das getan hast, dann will ich dich nie, nie mehr wieder sehen.“
„Und wenn ich es nicht tue?“, fragt er nach.
Ich fauche ihn an und lege meine Hand mit Nachdruck an seine Brust, wobei ich ihm weiterhin tief in die Augen sehe. Ich kann spüren, dass sich sein Herzschlag beschleunigt. „Wenn du Killian jemals wieder zu Nahe kommst, dann werde ich dir eigenhändig das Herz herausreißen.“ Mit meinen Fingernägeln drücke ich gegen Austins Brust. Nun erkenne ich das, worauf ich gewartet habe. Austin hat Angst. Er greift nach meinem Arm, um ihn von sich zu lösen. Sein Griff wird jedoch schnell wieder schlaff, je länger ich in seine Augen sehe. „Hast du mich verstanden, Austin?“, frage ich noch einmal nach, meine Stimme ist dieses Mal lauter und eindrucksvoller.
Er nickt leicht. „Ja, Ma'am.“
„Sehr gut. Und jetzt nimm dein Smartphone heraus und schreib ihm die Nachricht.“ Ich verenge meine Augen und sehe ihn wütend an. „Sofort.“
Er schluckt und fasst dann an seine Hosentasche. Ich nehme einen Schritt Abstand und lasse ihn los. Mein Blick bleibt jedoch weiterhin starr auf ihn gerichtet. Es ist deutlich zu sehen, wie unangenehm ihm das ist. Er kann meine Wut deutlich genug fühlen, um zu verstehen, wie ernst mir diese Sache ist.
„Blinzelst du auch mal?“, fragt er hörbar nervös.
„Schreib ihm die Nachricht!“
„Schon gut.“ Er schluckt hart und beginnt dann mit seinen Daumen auf dem Display zu tippen.
„Lies die Nachricht vor“, bitte ich mit Nachdruck, worauf er wieder nickt.
„Hey, Killian, das mit dem Geld hat sich erledigt. Mach dir keinen Kopf mehr, wir sind cool“, liest Austin vor, ehe er mich ansieht. In seinem Blick kann ich sofort erkennen, dass er sich tatsächlich vor mir fürchtet. „Ist-Ist das okay?“
„Ja, schätze schon“, antworte ich ihm, ehe ich grinse. „Und jetzt verschwinde, bevor ich es mir anders überlege.“
Er geht einige Schritte rückwärts. „Was zur Hölle stimmt eigentlich nicht mit dir? Deine Augen sind echt unheimlich.“
„Danke“, antworte ich ihm. Es fällt ihm schwer, seinen Blick wieder von mir zu wenden, also entlasse ich ihn aus meinem Bann, indem ich meinen intensiven Blick von ihm wende. Ich sehe auf eine der wenigen Laternen, die den Park erhellen. „Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, Austin.“
„Was auch immer“, antwortet er murmelnd, ehe er seine Kapuze aufsetzt und sich von mir abwendet. Ich sehe, dass er sich schüttelt. Unsere Begegnung ist ihm deutlich unangenehm und das sollte sie auch sein. Am besten wäre es, wenn ihm mein Blick für immer in Erinnerung bleibt, damit er Killian nie wieder zu nahekommt.
Ich stecke meine Hände in die Tasche des Hoodies und drehe selbst wieder um, um nach Hause zu gehen. Hoffentlich ist es für Killians Gitarren noch nicht zu spät und er kann sie wieder aus dem Pfandleihhaus auslösen. Es wäre furchtbar, wenn er die Geschenke seiner Mutter verlieren würde. Im Park ist es still, als ich den Weg entlang schreite. Mein Herzschlag wird wieder ruhiger, Wut und Anspannung beginnen, sich zu lösen. Ich atme tief durch. Jemanden einzuschüchtern und zu manipulieren liegt mir überhaupt nicht, doch bei Austin war es erstaunlich einfach, meine Fähigkeiten einzusetzen. Ich ziehe meine Hände aus der Tasche und verschränke sie. Mit einer Hand reibe ich mir über den Oberarm. Das innere Feuer der Wut ist erloschen. Mir wird kalt. Ich kann es kaum erwarten, mich wieder an Killian zu kuscheln.
Schritt für Schritt spaziere ich erst durch den Park und dann die Straße entlang. Wenige Minuten später schließe ich die Tür zum Gebäude auf, gehe leise und langsam die Treppen hoch und schleiche schließlich durch den Gang. Auch wenn Killian einen tiefen Schlaf hat, will ich nicht riskieren, ihn zu wecken. Den Schlüssel drehe ich so langsam, dass ich beinahe einen Krampf in meiner Hand bekomme. Ich ziehe die Tür leise zu und schließe wieder ab. Nach wenigen weiteren Handgriffen trage ich wieder die Kleidung, die ich heute den ganzen Tag getragen habe. Ich trete zu Killian an das Bett. Mit einer simplen Berührung aktiviere ich das Display seines Smartphones. Auf dem aufleuchtenden Bildschirm erscheint die Nachricht, die Austin ihm geschrieben hat. Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen.
Zufrieden mit dem Ausgang dieses Treffens klettere ich zu Killian ins Bett. Er schnarcht leise. Auf der Suche nach Wärme kuschle ich mich an meinen Liebsten. Er legt einen Arm um mich und streichelt mich.
„Alles gut?“, murmelt er.
„Ja, alles ist in bester Ordnung“, antworte ich leise, wohlwissend, dass er sich morgen nicht mehr an dieses Gespräch erinnern wird. Er bekommt einen liebevollen Kuss auf die Wange. Durch das Licht des grünen Schimmers ist es nun hell genug, sodass ich ein Lächeln auf Killians Gesicht erkennen kann. Ich streiche durch sein Haar und flüstere: „Keine Sorge, mein Liebster, Austin wird dir nie wieder Schwierigkeiten machen. Ich beschütze dich, so wie du mich beschützt hast.“ Killian bekommt einen weiteren Kuss von mir, ehe ich meine Augen schließe und mich noch näher an ihn schmiege. Die wohlige Wärme, die er ausstrahlt, erwärmt auch meine kalte Haut. Ich fühle mich gleich wieder viel besser.
Jetzt, da wir Austin los sind, wird alles wieder gut werden. Sobald Killians Verletzungen wieder abgeheilt sind, gibt es nichts mehr, dass uns schaden kann. Niemand wird ihm je wieder wehtun, solange ich da bin, um ihn zu beschützen.