In Hausschlappen und nur mit einem Schlafanzug und einem Bademantel bekleidet näherte sich Ruben der Katze. Sie schien schüchtern, wollte aber eindeutig seine Aufmerksamkeit. Vielleicht lag es auch an der geöffneten Dose mit Thunfisch in den Händen des Jungen. Dieser stellte die Dose jetzt vor sich auf den Boden, damit die Katze fressen konnte. Sie kam langsam näher, schnupperte interessiert an der Dose und sah Ruben dann vorwurfsvoll an.
„Was besseres hab ich nicht“, meinte der Teenager und kippte kurzerhand den Inhalt der Dose auf den Rasen vor seinem Fenster.
Erneut schnupperte die Katze am Thunfisch und sah Ruben dann an.
„Tut mir leid. Wir haben kein Katzenfutter.“
Das schlanke Tier drehte sich um, maunzte und lief ein paar Schritte in Richtung hinterer Garten. Ruben folgte ihr zögerlich. Brav wartete die Katze darauf, dass er zu ihr aufschloss. Dann lief sie ein paar Schritte weiter. Der Junge folgte ihr so eine Weile durch den Garten. Bis sie schließlich vor dem gut verstecktem Baumhaus stehen blieben.
Die Katze maunzte, machte sich für den Sprung bereit und erklomm Ast für Ast das Baumhaus. Von oben herab sah sie auf den Jugendlichen herab, so als würde sie ihn dazu auffordern ebenfalls nach oben zu kommen. Ruben zögerte. Zu sehr war ihm das in Erinnerung, was er am vergangenen Tag dort oben gesehen hatte. Doch wollte er sich ewig von Schatten fürchten und sich von den Dingen abbringen lassen, die ihn interessierten? Nein. So konnte sein Leben nicht verlaufen. Mit festem Griff fasste er nach dem Kletterseil und hievte sich nach oben. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Was für Gestalten würden ihn wohl diesmal im Inneren des Baumhauses erwarten?
Oben angekommen wagte Ruben kaum sich umzuschauen, aus Angst er wäre nicht allein. Mit Ausnahme der Katze. Als er es schließlich doch tat, konnte er nichts Ungewöhnliches feststellen. Das Baumhaus war im Inneren viel kleiner, als es von außen den Anschein gemacht hatte. Er musste den Kopf einziehen um stehen zu können. Die winzige Hütte war sogar eingerichtet. Eine olle, alte Matratze lag auf dem Boden und ein Bücherregal stand an einer Längsseite. Kerzen waren aufgestellt und an der Decke hing eine Lichterkette. Alles war modrig und roch nach Keller. Hier war ganz offensichtlich seit einigen Jahren niemand mehr gewesen. Trotz der ekligen Matratze und dem Spinnennetz in der Ecke, in dem eine große Spinne saß, fühlte sich Ruben hier seltsam wohl. Es wirkte alles so vertraut. So als, ob dieser kleine geheime Ort schon immer ihm gehört hätte.
Die Katze hatte sich auf der Matratze zusammengerollt und begann zu schnurren, als der Teenager sich zu ihr setzte.
„Hast du kein Zuhause?“, fragte er.
Die Katze gab keine Antwort.
„Du könntest hier leben. Ich könnte es uns hier hübsch machen. Eine neue Matratze. Ein wenig fegen und die Spinne da drüben rauswerfen“, schlug er vor. „Dann hätte ich auch einen Rückzugsort, wenn es mir in Kaene Manor wieder zu unheimlich wird.“
Ruben streckte die Beine aus und lauschte dem Schnurren der Katze.
„Du scheinst wohl niemanden zu haben zu dem du gehörst“, sprach Ruben das Tier schließlich wieder an. „Da haben wir etwas gemeinsam. Wobei, nicht ganz. Ich hab Gregory. Er ist wirklich nett und ich mag ihn. Ich glaube sogar, dass er mich auch mag. Sonst würde er sich nicht so um mich sorgen und das tut er offensichtlich wirklich. Ich kann verstehen, dass mein Dad so eng mit ihm befreundet war.“
Die Katze schnurrte noch lauter, so als würde sie dem Jungen zustimmen.
Ein paar Minuten saß Ruben da und lauschte den Geräuschen um ihn herum. Das Schnurren der Katze, das Rauschen des Windes in den Bäumen, das Knacken der Äste. Ihm fröstelte. Gerade wollte er aufstehen und sich von der Katze verabschieden, da hörte er noch etwas anderes. Es war ein unterdrücktes Kichern und es schien direkt neben ihm zu sein. Er erstarrte, lauschte. Da. Ganz deutlich. Ruben wagte es nicht sich umzusehen oder sich gar zu bewegen. Das Kichern entwickelte sich zu einem tiefen Lachen. Es klang fröhlich, ausgelassen. So als würde man jemanden kitzeln. Es kam Ruben bekannt vor, so als gehöre es zu jemandem den er kannte. Langsam schwand die Angst. Er wusste nicht warum, aber er wusste, er brauchte sich nicht zu fürchten. Es war ihm, als würde sein Dad neben ihm sitzen und über einen Witz lachen, den er gemacht hatte. Die Katze neben ihm schnurrte noch immer. Wäre hier irgendetwas Böses bei ihnen, würde sie dann noch so ruhig neben ihm liegen? Das Lachen verklang und zurück, blieb dieses seltsame Gefühl der Vertrautheit. Und auch wenn Ruben Angst verspüren müsste, er hatte sie nicht. Hier fühlte er sich sicher. Hier fühlte er sich zu Hause. Hier war sein Platz. Hier gehörte er hin.
„Hey, Streuner!“, sprach er die Katze an und sie hob den Kopf, um ihn anzusehen. „Ich werde jetzt wieder ins Bett gehen. Du kannst hier bleiben und auf unser Versteck aufpassen.“
Der Jugendliche streckte die Hand aus und die Katze schnupperte an ihr. Dann ließ sie ihn sich streicheln. Ob das der Beginn einer echten Freundschaft war? Ruben kletterte das Baumhaus hinunter und machte sich auf den Weg zurück zum Haus.
Als das Wochenende kam, hatte sich Ruben bereits einiges zusammengesammelt, was er mit ins Baumhaus nehmen konnte. Ein paar Bücher, ein paar alte Decken und Kissen und Zeitschriften, welche er unter seinem Bett gefunden hatte. Er hatte sie noch nicht durchgesehen, aber es schienen sogar ein paar Erotikmagazine dabei zu sein. So ein Fund erschien dem Jungen in der heutigen Zeit sehr selten. Wo doch alles über das Internet lief. Pornos sah man übers Smartphone und die kleinen Schmuddelheftchen waren längst ausgestorben. Es sein denn man war 80. Trotzdem nahm er die Hefte mit. Er war schließlich neugierig. Ruben hatte Gregory gefragt, ob er eine alte Matratze für das Baumhaus haben könne und eine Plane zum darunterlegen. Sein Patenonkel war einverstanden und hatte versprochen eine zu organisieren. Gemeinsam wollten sie die Matratze noch am Samstag nach oben hieven. Und das, obwohl Gregory Kaene doch für solche Arbeiten auch hätte den Butler fragen können.
Als die Matratze ausgetauscht war und der Dreck beseitigt setzten sich Ruben und Greg an den Pool um ein wenig zu entspannen. Der Sommer war endlich richtig da und so wollten sie gleich ein paar Runden schwimmen. Irgendwie war Ruben es unangenehm nur in Badeshorts neben Gregory zu sitzen. Verstohlen wagte er einen Blick auf den Mann neben ihn. Sein Patenonkel sah gut aus. Der 35. Jährige war groß, schlank und der Ansatz an wohldefinierten Muskeln machte ihn durchaus ansehnlich. Und das konnte Ruben ja wohl sagen. Auch, wenn er nicht auf Männer stand.
„Mich aufzunehmen muss eine ganz schöne Umstellung gewesen sein“, grübelte der Teenager laut. Gregory streckte sich.
„Das war es. Aber es war die beste Endscheidung“, antwortete er.
„Für mich, meinst du?“
Sein Patenonkel rutschte vom Beckenrand ins Wasser.
„Auch“, sagte er. „Aber nicht nur für dich. Ich war einsam, obgleich ich das ungern zugebe, aber das Haus ist einfach zu groß für einen Mann allein.“
„Du hast doch Gordon. Warum ist er nicht öfter hier, wenn ihr so gut befreundet seid?“
Jetzt wagte sich auch Ruben in den Pool. Das Wasser war noch etwas kühl, aber angenehm. „Gordon ist auf lange Zeit schwer zu ertragen“, erklärte Greg. „Da ist es gut, wenn er nur auf den Abend vorbeikommt.“
Mit dieser Erklärung gab sich der Junge zufrieden und gemeinsam schwammen sie ein paar Runden. Der Ältere war ein guter Schwimmer, wie sich herausstellte. Laut eigenen Angaben ging er sogar im tiefsten Winter in den Pool, denn er konnte beheizt werden. Ruben selbst fröstelte es schon, wenn er nur daran dachte, durch die Kälte zu müssen, nur um dann schwimmen zu können. Aber jetzt wo er Sommer wurde und der Pool da war, da würde er wohl öfter schwimmen.
Es war Sonntagabend. Ruben hatte früh zu Bett gehen wollen, doch als er endlich unter der warmen Decke lag, konnte er einfach nicht einschlafen. Er wälzte sich von der einen auf die andere Seite und stand schließlich doch wieder auf. Kurz machte er sich im Bad frisch und setzte sich dann auf die breite Fensterbank. Das Fenster stand weit offen und Ruben ließ seinen Blick schweifen. Der Garten sah von hier aus noch weitläufiger aus. Er konnte das Gewächshaus sehen und wenn er genau hinsah, dann sogar eine Ecke des Baumhauses. Ob die kleine Streunerin da war? Vielleicht lag sie gerade jetzt auf der neuen Matratze und genoss die Ruhe? Er überlegte, ob er nach ihr sehen gehen sollte. Gerade wollte er aufstehen und sich hinausschleichen, da bewegte sich etwas unter seinem Fenster.
Die Terrassentür war aufgegangen und zwei Personen kamen heraus. Die Poolbeleuchtung ging an und Ruben konnte sehen, dass er Greg war. Er war in Begleitung von Gordon. Wollten die beiden etwa jetzt noch schwimmen gehen? Und warum hatten sie dann keine Badehosen an? Ruben verhielt sich still. Er wollte wissen, was dort unten vor sich ging. Was taten die beiden Männer dort? Von hier oben hatte Ruben einen perfekten Blick auf das Geschehen und da das Licht in seinem Zimmer ausgeschaltet war, konnten die zwei Männer ihn nicht sehen. Greg und Gordon schlüpften dort unten gerade aus ihren Klamotten. Ruben konnte ihrer beider Rückseiten betrachten. Sie schienen sich sehr vertraut zu sein, wenn sie nackt zusammen schwimmen gingen. Gregory sprang zuerst ins kühle Nass. Gordon folgte ihm nur Sekunden später. Die beiden schwammen ein paar Runden, spritzten sich gegenseitig nass, wie zwei Kinder und schwammen dann zum Beckenrand. Ruben wollte sich abwenden, da hörte er seinen Namen.
„Und das Zusammenleben läuft gut?“, fragte Gordon gerade.
„Ja, der Junge ist toll. Gut erzogen, hat aber seinen eigenen Kopf. Das mag ich sehr an ihm. Er ist seinem Vater sehr ähnlich.“
Gordon lachte dunkel auf.
„Na hoffentlich nicht zu ähnlich!“
„Keine Sorge, er ist noch fast ein Kind.“
„Aber hübsch ist er.“
Was sollte diese Bemerkung? Der Teenager runzelte die Stirn. Gregory sah seinen Freund etwas pikiert an.
„Lass das. Er ist mein Schützling“, wies er ihn harsch zurecht.
Damit schien das Gespräch beendet, denn es geschah etwas, womit Ruben in seinen kühnsten Vorstellungen nicht gerechnet hätte.
Gordon beugte sich nach vorn, legte eine Hand in Gregs Nacken, zog ihn zu sich und legte seine Lippen auf die des anderen. Der Kuss dauerte nicht lang, aber lange genug um Ruben überrascht aufkeuchen zu lassen. Erschrocken schlug er sich die Hand vor den Mund und hüpfte vom Fensterbrett. Hoffentlich hatten sie ihn nicht bemerkt. Angespannt lauschte er. Er hörte das Plätschern von Wasser und ein leichtes Stöhnen. Neugierde packte ihn. Er wollte wissen, was sie da draußen taten.
Da sie ihn nicht bemerkt hatten, setzte er sich wieder auf seinen Platz. Von hier konnte er sie prima beobachten. Das, was er dann sah, kannte er bisher nur aus Pornos. Allerdings welche mit Frauen. Zwei Männer die sich auf diese Weise näher kommen hatte er noch nie gesehen. Es faszinierte ihn. Die Leidenschaft mit der Gordon Gregory gegen den Rand des Pools drängte, war beinahe spürbar. Greg stöhnte, drängte sich dem Älteren entgegen. Dann ließ er sich von ihm umdrehen. Gorden griff unter Wasser zwischen sie. Dann schrie Greg auf. Gordon war in ihn eingedrungen. Tat es ihm weh? Der 17-Jährige konnte die Geräusche, die sein Patenonkel ausstieß nicht ganz zuordnen. Außerdem konnte er sich nicht vorstellen, dass es angenehm war irgendetwas in den Arsch geschoben zu bekommen. Dennoch erregte ihn diese Szene. Er sah sich Gregorys Gesicht genau an. Sah wie es sich vor Lust und Scherz verzog, bis es so aussah, als wäre Greg völlig entspannt. Gordon stieß schnell in ihn. Seine Stöße ließen das Wasser des Pools über den Rand schwappen. Dann stöhnten beide Männer laut auf.
Sekunden später lösten sie sich voneinander und Gordon stieg aus dem Pool. Sein Glied war noch immer halb steif.
„Danke“, kam es leise von Gregory. „Das hab ich gebraucht.“
„Kein Ding.“
Gordon verschwand durch die Terrassentür. Jetzt setzte sich auch Rubens Patenonkel in Bewegung. Er stieg aus dem Pool und Ruben sah ihn zum ersten Mal komplett nackt. Vorhin hatte er ja nur seine Rückseite bewundern können. Ruben schluckte. Man, war das ein Teil! Da konnte man stolz drauf sein. Dick und lang hing das schlaffe Glied zwischen Gregs Schenkeln. Ruben konnte nicht anders. Er musste einfach hinsehen. Erst als Gregory wieder im Haus verschwunden war, zog auch Ruben sich zurück. Mit Erschrecken musste er feststellen, dass er hart war.