Chandrick, Damian:
Damian trainierte bereits seit einer Stunde mit Alic. Zum ersten Mal gab es einen ebenbürtigen Gegner für ihn. „Ich dachte, du hättest mehr drauf“, rief Alic. „Dein Hochmut, wird irgendwann dein Ende sein“, gab Damian zurück und entwaffnete Alic. Alic hatte nur hier trainieren können, während Damian immer um sein überleben gekämpft hatte, und das machte ihn stärker. „Ich will eine Revanche“, rief Alic außer Atem. „Komm erst mal zu Atem, dann sehen wir weiter.“ Damian nahm eine Wasserflasche und setzte es an seine Lippen. „Du und Sel, ihr passt zusammen wie Topf und Deckel. Genauso schlagfertig wie sie“, murmelte Alic und nahm seine Wasserflasche. Plötzlich hörten beide jemanden klatschen. Zwei junge Frauen standen etwas Abseits und lächelten ihnen zu. Damian wusste nicht wieso, aber er traute ihnen nicht. „Das war unglaublich!“, rief die blonde. „Komm, wir schauen, was sie wollen.“ Alic lief los und Damian folgte ihm misstrauisch. „Das war unglaublich!“, wiederholte die blonde. „Ja, ich habe noch nie jemanden so gut mit dem Schwert kämpfen sehen“, fügte die brünette hinzu. Sie sahen wie ganz normale Bürger aus, aber etwas stimmte nicht mit ihnen. „Danke“, sagte Alic zögernd. „Ich heiße Talina und das ist meine Schwester Meg“, stellte sich die blonde vor. „Alic und Damian“, sagte Alic und deutete auf sich und Damian. „Das wissen wir natürlich, Eure Majestät.“ Beide verbeugten sich vor Alic. Damian sah Alic an, dass auch er misstrauisch war. „Ich habe euch noch nie hier gesehen. Von wo stammt ihr?“, fragte Alic. „Aus einem kleinen Dorf, in der Nähe von Thalia“, antwortete diesmal die brünette, Meg. „Was führt euch hier her?“, wollte Damian wissen. „Wir wollten die große, wundervolle Stadt sehen und natürlich die Helden von Chandrick kennenlernen.“ Talina sah Alic mit einem bezaubernden Lächeln an. Während Meg, Damian anschmachtete. „Wir waren nicht die Einzigen, die Alekto besiegt haben.“ Talinas Lächeln verrutschte kein bisschen, während in Megs Augen kurz Zorn aufblitzte. Es war nur so kurz zu sehen, dass Damian sich fragte, ob er es sich nur eingebildet hatte. „Ich habe gehört, dass du der Mondprinz bist“, sagte Meg und hakte sich bei Damian unter. Er versteifte sich. Talina sah zu Alic hoch. „Ihr seid natürlich ein wahrer Held.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Alic einen sanften Kuss auf die Wange. Meg tat dasselbe mit Damian. „Darf ich erfahren, was zum Teufel hier los ist und warum eine wildfremde Frau meinen Freund küsst?!“, hörte Damian Selenas wütende Stimme hinter ihm sagen. Meg ließ Damian langsam los und lächelte Selena an. „Mylady, es ist nicht so, wie Ihr denkt“, fing sie an. „Oh, ich glaube schon!“ Sie stampfte auf sie zu und funkelte sie an. „Es scheint so, als würdest du meinen Freund anmachen.“ „Sel, ich schwöre dir, ich habe nichts gemacht.“ Selenas Blick wanderte zu ihrem Freund. „Was redest du jetzt für einen Unsinn? Natürlich weiß ich, dass du sie nicht angemacht hast“, zischte sie. Selenas Aufmerksamkeit wanderte wieder zu Meg. „Also, wer bist du und was machst du und deine Freundin hier?“ „Talina ist meine Schwester. Wir wollten bloß die Helden von Chandrick kennenlernen.“ Selenas Blick zuckte zu Talina, die immer noch eng neben Alic stand. „Weg von meinem Bruder! Außerdem solltet ihr euch für die Reise nach Thalia bereit machen“, sagte Sel und deutete auf die zwei Männer. Damian sah, wie Tiara Alic zu sich zog, sie flüsterte ihm etwas zu, was definitiv etwas mit Thea zu tun hatte. „Also ihr zwei, ihr habt jetzt die Helden kennengelernt. Ihr könnt gehen.“ Talina trat zu ihrer Schwester. „Wir dachten, Ihr könntet uns mehr erzählen?“, es war eine Frage und Damian sah wie der Geduldsfaden von Selena immer dünner wurde. „Wir haben Alekto besiegt und zurück in die Hölle geschickt. Das wars und jetzt tschüss!“ Talina zuckte zusammen. Damian fragte sich, warum. Selena bemerkte es nicht, da sie zu wütend war. „Wer genau hat denn Alekto getötet?“, fragte Talina. „Ich. Als die Reinkarnation der Mondgöttin, konnte nur ich sie töten.“ Megs Blick zuckte zu Talina. Damian sah, dass sich etwas in Selenas Blick änderte. Aber sie fasste sich schnell wieder. „Ich will euch nie wieder in der Nähe meiner Freunde sehen. Jetzt geht!“ Talina und Meg nickten und liefen davon. Selena runzelte die Stirn und sah ihnen hinterher. „Sel, stimmt etwas nicht?“ „Keine Ahnung, die zwei haben etwas an sich, was mir nicht behagt.“ „Liegt wahrscheinlich daran, dass du eifersüchtig warst“, warf Alic ein. „Sei du still. Es liegt nämlich an mir, ob Thea das erfährt oder nicht.“ Alic wurde blass. „Du würdest mich doch nicht verpfeifen, oder?“ „Kommt drauf an, ob du mich nervst.“ Damian legte ein Arm um Sel. „Woher wusstest du, dass ich nicht mit ihr geflirtet habe?“ Sie sah zu ihm hoch. „Weil ich dir vertraue und dich kenne.“ Wärme breitete sich in Damian aus. „Du hast also keine Angst, dass er dir fremdgehen würde?“, fragte ihr Bruder. „Nein. Ich habe eher Angst, dass er es sich anders überlegt und einfach weggeht.“ „Niemals“, murmelte Damian und drückte sie an sich. „Manchmal seid ihr echt widerlich süß“, sagte Tiara. Alic zeigte mit dem Finger auf Tiara. „Ich bin der gleichen Meinung.“ Sel befreite sich aus Damian Umarmung. „Ihr geht jetzt erst einmal duschen. Ihr seid total verschwitzt. Ich muss mit Mum und Dad reden.“ „Ich pack dann auch mal zusammen“, sagte Tiara und lief zum Schloss. „Geht es ihr besser?“, fragte Damian, als Tiara außer Hörweite war. „Sie vermisst ihn. Gleichzeitig versucht sie, es sich nicht anmerken zu lassen.“ Sel stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Damian einen Kuss, dann lief sie Richtung schloss. „Falls demnächst eine junge Frau hier her kommt und sich als Margot vorstellt, lasst sie durch und informiert mich“, sagte Selena zu den Wachen am Tor. „Natürlich Mylady.“