Die kleine Hure stank wahrlich zum Himmel. Ihrem reglosen Körper entstieg ein derart bestialisches Gemisch aus Blut, Schweiß, Urin und Wichse, dass es einem fast in der Nase brannte und Claudius ganz grün im Gesicht war. Es schauderte seinen Freund immer wieder vor Ekel und dennoch half er ihm, die aufsässige Sklavin wegzubringen. Fort von den Räumen des Dominus, der sich den ganzen Tag und die halbe Nacht an ihr ausgetobt hatte. Eigentlich glich es einem Wunder, dass die kleine Fotze überhaupt noch atmete. Zumindest hatte sie das vor einer Minute noch getan, als Cicero sie losgebunden und sie mit Claudius‘ Hilfe aus den Räumen des Dominus entfernt hatte.
Einstimmig hatten sie beschlossen, noch einen kurzen Umweg zu den Baderäumen zu machen, um ihr verdammt übel riechendes Anhängsel kurz mit Wasser abzuspülen, damit der Gestank nicht am Ende auch noch an ihnen haften blieb, während sie das Weib durch die halbe Villa schleiften.
Als Cicero der Sklavin einen Schwall eiskaltes Quellwasser über den Körper goss, begann sie sich zum ersten Mal seit einer ganzen Weile wieder zu regen. Allerdings weckte das Wasser ihre Lebensgeister nicht genug, dass sie wieder ganz zu sich kam, dafür milderte es jedoch deutlich den widerlichen Gestank.
Claudius und er nahmen also das nasse Bündel erneut zwischen sich und schleiften es weiter zu den Sklavenquartieren. Dabei kam Cicero nicht umhin, immer wieder an die vergangenen Stunden zurückzudenken.
Vorenus war wirklich unersättlich in dem Bestreben gewesen, die kleine Sklavin zu bestrafen. Nicht nur dafür, dass sie ihn beinahe getötet hätte und ihn schon am ersten Tag brüskiert hatte, sondern auch wegen der ruinierten Dokumente, an denen er heute Morgen stundenlang gesessen hatte.
Nachdem er sie bewusstlos geschlagen hatte, hatte er sie an den Haaren in seine Gemächer geschleift, wobei der Schmerz sie erneut geweckt hatte. Doch sie war zu benommen gewesen, um noch einmal gegen ihren Dominus aufzubegehren, der sie zur Strafe über sein Bett geworfen und mit seinem Gürtel geschlagen hatte. Wieder und wieder und wieder, bis nicht nur ihr Arsch rot glühte, sondern auch ihr Rücken und ihre Oberschenkel. Schwitzend und keuchend hatte sich Vorenus daraufhin ihren Arsch vorgenommen. Sich wie ein Bulle immer wieder in sie gerammt, sie dabei an den Haaren gezogen und halb gewürgt, sodass sie gar nicht mehr mitbekommen hatte, wie er in ihr gekommen war.
Danach war erst einmal eine Pause fällig, in der Vorenus etwas getrunken und ein wenig gegessen hatte, um sich gestärkt erneut um die kleine Sklavin zu kümmern. Dabei war der Dominus äußerst kreativ vorgegangen.
Dieses erquickende Schauspiel mitanzusehen hatte Cicero wahrlich den Tag gerettet. Er fand es immer entsetzlich langweilig, wenn er Vorenus bewachen musste und dieser nichts anderes zu tun hatte, als über irgendwelchen Verträgen und Dokumenten zu brüten. Nicht, dass das allzu häufig vorkam, doch der Dienst bei der Domina war oftmals bei weitem interessanter. Leider kam er nur selten in den Genuss, da Hederas Bluthund die meiste Zeit nicht von ihrer Seite wich und sie somit keinen weiteren Schutz benötigte. Oder jemanden zum Vögeln.
Seinem Freund Claudius hingegen hatte das heutige Schauspiel nicht besonders gefallen. Wie ein kleines Mädchen hatte er den Blick immer wieder gesenkt, dabei irgendwann gar nicht mehr hochgesehen und war sogar immer wieder zusammengezuckt, sobald die kleine Hure vor Schmerzen geschrien hatte. Was leider nicht allzu häufig vorgekommen war. So klein sie auch war, so zäh schien sie auch zu sein. Cicero war tatsächlich beeindruckt von ihrer Hartnäckigkeit und hatte nicht zuletzt ob dieser Tatsache immer wieder einen gewaltigen Ständer gehabt, während er ihrer Bestrafung mit Genuss zugesehen hatte.
Das war auch der Grund, warum er letztendlich so vor der Zellentür der kleinen Sklavin stehen blieb, dass Claudius diese nicht öffnen konnte. Stattdessen nahm er seinem Freund das triefendnasse Weib ganz ab und meinte wohlwollend: „Ich mach das hier schon. Du kannst für heute gehen. Wir sehen uns morgen.“
„Bist du sicher?“ Claudius sah ihn skeptisch an, als wüsste er genau, was Cicero im Sinn hatte.
„Oh und wie ich das bin.“ Er konnte das schelmische Grinsen nicht unterdrücken und nickte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Na los, verschwinde.“
Sein Freund zögerte noch einen Moment, doch dann trollte er sich. Er war ohnehin der Schwächere von ihnen beiden, und obwohl er nicht immer guthieß, was Cicero so trieb, hatte er inzwischen doch gelernt, dass es besser war, wegzuschauen, anstatt mit den Konsequenzen zu leben. Cicero wollte man nicht zum Feind haben.
Kaum, dass sein Freund verschwunden war, warf Cicero sich die kleine Sklavin über die Schulter und ging weiter zu dem kleinen Lagerraum, den er schon oft benutzt hatte, um ungestört eine der Sklavinnen des Hauses ficken zu können, sobald ihn mal wieder die Lust packte. Und heute hatte sie ihn so derart bei den Eiern gepackt, dass diese schon ganz blau sein mussten und ihm sogar der erbärmliche Zustand der kleinen Fotze egal war. Von anderen Kerlen benutzte Löcher hatten ihn noch nie gestört.
Cicero hatte es plötzlich sogar so eilig, dass er die Tür zum Lagerraum nur nachlässig hinter sich zuschob, damit er zumindest etwas von dem sehen konnte, was er gleich mit der kleinen Hure anstellen würde. Um diese Uhrzeit war ohnehin niemand mehr in der Villa unterwegs, von daher warf er das nackte Weib mit dem Bauch voran über den nächstbesten Kistenstapel und bewunderte die leuchtenden Striemen auf ihrem Arsch und den Oberschenkeln, während er am Stoff seiner Tunika zerrte, um seinen steifen Schwanz zu befreien.
Ein wenig unschlüssig war er schon, wo er ihn zuerst reinstecken sollte, denn auch das gut benutzte Arschloch der Kleinen hatte definitiv seinen Reiz.
Bevor Cicero jedoch dazu kam, eine endgültige Entscheidung zu fällen, spürte er plötzlich eine kalte Klinge an seinem Hals und eine zweite direkt an seinem Schwanz, sodass er mit einem Mal erstarrte.
Das bedrohliche Knurren direkt hinter ihm ließ es ihm eiskalt den Rücken runterlaufen, während sich sämtliche Härchen auf seinem Körper schlagartig aufrichteten.
Er wagte noch nicht einmal, zu schlucken, da ihm die Klinge an seinem Hals dabei die Kehle aufgeschlitzt hätte. Auch so spürte er bereits ein feines Rinnsal aus Blut seinen Kehlkopf hinunter laufen. Seinem Schwanz erging es nicht besser!
Etliche Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, verharrte er reglos in dieser Position und wagte noch nicht einmal, etwas zu sagen, ehe ihn die Wut packte und er ein Stück von den Klingen zurückwich, nur, um sofort gegen eine harte Brust zu prallen.
„Bei Jupiters Schwanz! Das hier geht dich nichts an! Sie ist unserer Domina nicht länger von Nutzen“, zischte Cicero erbost. Was bedeutete, jeder konnte die kleine Fotze ficken, wenn er wollte, solange man sie dabei nicht von ihren Pflichten abhielt und das tat er im Moment ganz bestimmt nicht. Vorenus würde es ebenso wenig scheren, wenn Cicero die Bestrafung in eigenem Ermessen fortführte. Schließlich kam es auf einen Schwanz mehr oder weniger in ihr auch nicht mehr an.
Die Klinge an seinem Hals verschwand plötzlich, während die andere weiterhin bedrohlich seinen Schwanz in Schach hielt. Der es besser nicht wagte, jetzt zu erschlaffen, wenn er nicht von Ciceros Körper getrennt werden wollte. Mit den verdammten Klingen konnte der Bluthund ganze Köpfe abtrennen. Was war dagegen schon sein Schwanz?!
Zum Glück schien der Bluthund jedoch nicht vorzuhaben, Cicero zu entmannen, denn nachdem er ihn brutal im Genick gepackt und herumgedreht hatte, war auch die Gefahr für Ciceros Schwanz vorübergehend gebannt.
Es kotzte ihn enorm an, dass er zu dem Kerl aufschauen musste, aber noch mehr, dass er ihn unterbrochen hatte. Denn auch wenn niemand es ihm ansah, Cicero wusste, dass dieser Bastard vor ihm nichts weiter war, als ein dreckiger Sklave, an den Hedera einen Narren gefressen hatte und der dadurch mehr Freiheiten genoss, als ihm in seiner Position zustanden.
Cicero versuchte, sich loszumachen, doch es war, als würde man gegen einen Titanen antreten. Der Griff des Bluthunds lockerte sich keinen Millimeter, also funkelte er ihn wütend an und versuchte dabei, etwas in den schwarzen Höhlen der metallenen Fratze zu erkennen.
„Lass mich los, du dreckiger Sklave! Sie –“ Ciceros wütender Redeschwall endete mit einem Ächzen, als er plötzlich schmerzhaft hart Bekanntschaft mit der Wand neben der Tür machte, nachdem der Bastard ihn am Hals gepackt und dagegen gerammt hatte. Wieder war da dieses tiefe, grollende Knurren, das fast wie das eines Tieres klang. Aber man nannte den Kerl nicht umsonst Bluthund. Nur brauchte es schon mehr, um Cicero einzuschüchtern und seine Gegenwehr zu schwächen. Zum Beispiel einen derart harten Schlag in die Fresse, dass er für einen Moment Sterne sah, ehe er leise stöhnend an der Wand zusammensackte, nachdem der Bluthund ihn unvermittelt losgelassen hatte.
Mit verschwommener Sicht und dem Geschmack von Blut im Mund musste Cicero mitansehen, wie der Bluthund sich die kleine Sklavin nun selbst über die Schulter warf und mit ihr von dannen zog, als wäre sie seine Beute, die er Cicero abgeluchst hatte.
Verfluchter Bastard, das würde er noch bereuen!
***
Nachdem Alexey die Tür zu seiner Kammer hinter sich geschlossen und seine kleine Kriegerin richtig in seine Arme genommen hatte, lauschte er mit angehaltenem Atem und geschlossenen Augen in die Dunkelheit hinein. Cicero verfluchte ihn noch lautstark mit Beschimpfungen, zog jedoch schließlich ab und verließ die Sklavenquartiere.
Erst, als Alexey ihn wirklich nicht mehr zu hören vermochte, entließ er den angehaltenen Atem aus seiner Brust und entspannte sich. Zumindest etwas, denn kaum, dass er einen erneuten Blick auf Valeria warf, wollte sich seine Brust abermals schmerzhaft zusammenziehen.
Alexey musste sich vor dem Gefühl in seinem Herzen verschließen, das ihr Anblick in ihm auslöste, andernfalls wäre er niemals dazu in der Lage, ihr wirklich zu helfen. Also nahm er noch einen letzten, zittrigen Atemzug, ehe er sich von dem Platz bei der Tür löste, die wenigen Schritte zu seiner Bettstatt hinüber ging und seine kleine Kriegerin erst einmal in seine Decke wickelte, ehe er sie darauf ablegte. Vorsichtig. Sehr, sehr vorsichtig!
Valeria zitterte vor Kälte am ganzen Leib, regte sich auch schwach, gab jedoch sonst keinen Laut von sich. Während Alexey ihr das verklebte Haar aus dem Gesicht strich, überlegte er sich, wie er als nächstes vorzugehen hatte. Den Badezuber heranzuschaffen, den er für gewöhnlich benutzte, war zu aufwändig. Doch so klein und zerbrechlich wie seine kleine Kriegerin war, müsste einer der größeren Bottiche, in denen die Sklavinnen die Wäsche wuschen, genügen.
Alexey holte noch zwei weitere Decken aus seiner Kleidertruhe, die er über Valeria ausbreitete, ehe er schließlich loszog, um alles Nötige zu beschaffen, das er brauchte, damit er sich um seine kleine Kriegerin kümmern konnte.
Kurze Zeit später saß Valeria bis zur Taille in warmem Wasser und wurde mit Bedacht und äußerster Sorgfalt von Alexey mit einem weichen Tuch gewaschen. Dabei durfte er immer noch nicht darüber nachdenken, was er alles sah, aber vor allem bisher an ihr hatte riechen können. Wäre es ihm möglich, er würde auf der Stelle, nachdem er sich um seine kleine Kriegerin gekümmert hatte, losziehen und Vorenus den größtmöglich schmerzhaftesten Tod bereiten, den er sich nur vorstellen konnte. Anstatt sich jedoch seinen Mordfantasien hinzugeben, konzentrierte Alexey sich ausschließlich auf Valeria, die das warme Wasser ein wenig zu beleben schien. Zwar öffnete sie keines ihrer halb zugeschwollenen Augen, dafür gab sie immer wieder leise, herzzerreißende Laute von sich. Sie musste unglaublich starke Schmerzen haben, die Alexey ihr noch nicht einmal wirklich nehmen durfte, da er sie nicht so offensichtlich heilen konnte. Was ihm allerdings selbst ein Rätsel war, war die Tatsache, dass ihr Körper es nicht selbst tat. Zumindest nicht in dem Maße, wie er es unter dem schwarzen Mond erlebt hatte, als sie beinahe wegen seines Bisses verblutet wäre.
Alexey wusch ihr noch gründlich das Haar, ehe er seine kleine Kriegerin vorsichtig in ein großes Tuch hüllte, ihr die nassen Haare mit einem weiteren Tuch trocknete und sie dann zurück zu seiner Bettstatt trug, um sie darauf abzulegen. Nun war nichts mehr von Vorenus und seinen Hinterlassenschaften an ihr zu riechen. Allerdings hatte das warme Wasser dafür gesorgt, dass einige ihrer Wunden erneut ein wenig zu bluten begonnen hatten.
Um all ihre Wunden durfte Alexey sich nicht kümmern, obwohl er ihr mit Freuden so viel seines eigenen Blutes geschenkt hätte, wie sie brauchte, um vollständig zu heilen. Was er jedoch tun konnte, war wenigstens die Wunden zu heilen, die man ohnehin nicht wirklich sehen würde. Also nahm er seinen Zeigefinger in den Mund, ignorierte dabei den Stummel, der einst seine Zunge gewesen war und erst wieder dazu werden musste und biss sich in sein Fleisch.
Darauf bedacht, dass er nicht alles volltropfte, zog Alexey das Tuch so weit von Valerias Körper, um ihr vorsichtig ein wenig die Beine zu öffnen.
Verzeih mir, Valeria, sprach er in Gedanken, da er diese nicht in Worte fassen konnte, als er so sanft wie möglich mit dem blutenden Finger in sie eindrang, um dem geschundene Fleisch ihrer Weiblichkeit zu helfen. Vorenus hatte sie dort in seiner Brutalität aufgerissen und bestimmt war auch das Wundsein für sie äußerst unangenehm.
Sobald Alexey spürte, wie ihr Fleisch sich dank seines Blutes wieder erholte, führte er seinen blutenden Finger ein kleines Stück weiter, an die Stelle, an der sich dieser Bastard ebenfalls mit roher Gewalt vergangen hatte.
Anschließend wusch Alexey sich die Hände, bis die Blutung aufgehört hatte und besah sich dann den Rest von Valerias Verletzungen.
Sie war viele Male geschlagen worden. Ihr Körper glich einem einzigen Schlachtfeld und selbst vor ihrem Gesicht hatte Vorenus nicht Halt gemacht. Die eine Hälfte war so geschwollen, dass Alexey vorsichtig tastend zu ergründen versuchte, ob etwas gebrochen war. Dem schien zum Glück nicht so zu sein, dennoch würde es eine ganze Weile dauern, bis man nichts mehr von der Misshandlung sehen würde. Valerias restlichem Körper würde es nicht anders ergehen.
Alexey konnte es nicht mit Sicherheit sagen, aber er nahm an, dass eine oder mehrere ihrer Rippen gebrochen oder zumindest angeknackst waren. Innere Verletzungen schien sie jedoch nicht zu haben. So brutal ihr Rücken, ihr Gesäß und ihre Beine auch behandelt worden waren, getreten oder so etwas in der Art wurde sie zum Glück nicht. Ob die kleine Kriegerin das überlebt hätte, blieb fraglich. Doch vielleicht hatte sich Vorenus nur deshalb zurückgehalten, um Valeria noch weiter quälen zu können. Es war sogar mit Sicherheit so, denn so einfach würde er sie nicht gehen lassen. Nicht, nachdem Hedera tatsächlich keinen Nutzen mehr für sie hatte.
Nachdem sich Alexey ein klares Bild von Valerias Zustand gemacht hatte, räumte er noch etwas auf, ehe er sich zu ihr aufs Bett legte und sie ganz vorsichtig in den Arm nahm. Wieder entkam ihr dabei ein leises Wimmern, doch wo auch immer ihr Bewusstsein im Moment war, etwas in ihr schien zu wissen, dass ihr bei ihm nun nichts mehr geschehen konnte, denn schließlich legte sie ihre Stirn an seine Brust und atmete tiefer und auch ein wenig ruhiger.
Alexey hingegen spürte, wie sein ganzer Körper angespannt war, da er seine Gefühle immer noch nicht zulassen durfte. Es würde ihn mit Sicherheit umbringen, zu wissen, dass er seine kleine Kriegerin in nur wenigen Stunden wieder zurückbringen und sie erneut ihrem Schicksal überlassen musste. Denn mehr konnte er nicht für sie tun, obwohl er es gerne getan hätte. Ihr nicht wirklich helfen zu können, trieb ihn schier in den Wahnsinn und doch hielt er durch. Für sie. Für die Frau, die sein Herz besaß.
***
Der neue Tag war noch nicht angebrochen, als Alexey schließlich mit bitterer Miene, die hinter seiner eisernen Maske verborgen lag, Valeria zurück in ihre Kammer brachte. Inzwischen schlief sie tief und fest. Das Zittern ihres Körpers hatte sich gelegt und obwohl er ihr kaum ein oder zwei Tropfen seines Blutes zu Schlucken gegeben hatte, so schien die Wirkung zumindest so weit zu reichen, dass es ihr ein wenig die Schmerzen nahm. Vielleicht beschleunigte es auch etwas ihre innere Heilung, doch äußerlich war ihr davon zu ihrem Glück oder Unglück nichts anzusehen.
Zu Alexeys Erstaunen war die rothaarige Sklavin – Ceara – wach und sprang auch sofort auf, als die Tür zu ihrer Kammer geöffnet wurde und sie im schwachen Licht, das vom Flur hineinfiel erkannte, wer so plötzlich vor ihr stand.
Hastig zündete sie eine kleine Ölschale an, um besser sehen zu können, ehe sich ihre Augen vor Entsetzen weiteten. Ob nun vor Valerias Anblick oder vor seinem, so genau konnte Alexey es nicht sagen. Er erkannte nur, dass sie fürchterlich geweint haben musste, so verquollen waren ihre Augen und die dunklen Ringe darunter sprachen ebenfalls eine eindeutige Sprache.
Alexey ignorierte die junge Frau, während er zu Valerias Schlafstätte ging und sie vorsichtig darauf niederlegte. Er hatte ihr ein frisches Nachthemd übergezogen, damit sie nicht länger nackt sein musste, ließ ihr aber auch die dicke Wolldecke, damit sie nicht doch noch fror.
Obwohl er sofort wieder verschwinden sollte, ehe noch irgendwelche andere Sklaven ihn hier erwischen und Hedera davon berichten konnten, fiel es Alexey unglaublich schwer, Valeria loszulassen. Zumal sich inzwischen ihre Hand in einer Strähne seines offenen Haars verfangen, ja geradezu darum geklammert hatte. Obwohl sie tief und fest schlief, schien auch sie ihn nicht gehen lassen zu wollen, doch schließlich löste Alexey vorsichtig ihre zarten Finger und stand auf. Es war an der Zeit, zu gehen und um den Rest würde sich wahrscheinlich ohnehin Valerias Freundin kümmern, die zwar von seiner bloßen Anwesenheit völlig eingeschüchtert war, doch bestimmt sofort zu Valeria eilte, sobald er den Raum verlassen hatte.
So war es dann auch am Ende, als die Tür hinter ihm geschlossen war und er sich damit erneut das Herz aus der Brust gerissen hatte.
Hedera und ihre abartigen Freundinnen konnten ihn noch so sehr quälen. Diese Qualen waren nichts zu dem Gefühl, das in diesem Moment in seiner Brust brannte. Jedes Mal aufs Neue, wenn er Valeria wieder gehen und ihrem eigenen Schicksal überlassen musste. Genau dort, wo sie ihn an sich gebunden und doch nicht unterworfen hatte. Es war auch nicht nötig. Ein Wort, eine winzige Geste von ihr und er war der ihre. Vollkommen. Für immer.
An Schlaf war in dieser Nacht ohnehin nicht mehr zu denken, also wandte Alexey sich um und ging nach draußen. Er tat gut daran, sich am Pallus abzureagieren, denn obwohl er sich immer noch geschwächt und wie ausgezehrt fühlte, es würde nicht verhindern, dass er sich erneut den gelangweilten Spielchen der Vipern stellen musste. Besser er tat es, ohne dabei vor Wut fast zu explodieren oder dabei den intensiven Drang zu verspüren, die Herrschaften in diesem Haus allesamt mit bloßen Händen zu töten.