Kapitel 21
Teil 1
Zeitschleife
Eine Welt wo man es sich aussuchen kann, ob man es noch mal erleben kann, vielleicht einige, kleine Dinge ändern, die ein besseres Ergebnis zur Folge haben könnten. Sein Vater war ein anerkannter Wissenschaftler gewesen, der ihm ein kleines Gerät vererbt hatte. Nur hatte Anton nicht die geringste Ahnung, was es für ein kleines Gerät war, vor allem, was man damit machen konnte. Was war das nur für ein kleines Gerät, dachte Anton noch, als er es auch schon, schon im Bett liegend anmachte.
Ein Radio konnte es nicht sein, da war ein kleines Display, was eigentlich viel zu klein war, als dass man darauf Filme sehen konnte.
In Anton wurde die Neugier geweckt, und er betrachtete das kleine Gerät genauer, denn es musste irgendwie eingeschaltet werden. Ein kleiner unscheinbarer Knopf war an der Seite zu erkennen, den er mit seinem Daumen kurz niederdrückte. Tatsächlich, das kleine Display erhellte sich, eine Gestalt manifestierte sich, als ob kleinste Teilchen im erleuchteten Display plötzlich zu einem Kunstdruck zusammenfanden, und langsam entstand ein Bildnis eines Mannes.
Anton staunte nicht schlecht, denn damit hatte er nicht gerechnet, er hatte erst gedacht, es handelte sich um einen kleinen Minifernseher, den man in seiner Tasche stecken konnte, und sich etwas ansehen konnte, wenn einem danach war.
Auf dem kleinen Display war ein Kopf zu sehen, es war eindeutig der Kopf seines Vaters, der sich nach einer für Anton gefühlten Ewigkeit gebildet hatte. Es war aber nicht nur ein Bildnis seines Vaters, der ihm mit freundlichen Augen ansah, dann zu sprechen begann.
*Mein Sohn, es ist keine Halluzination, ich bin es wirklich, und bitte schalte mich nicht ab, mein Sohn! Ich habe einen Weg gefunden, aus der Vergangenheit mit Dir zu sprechen, Dir etwas mitzuteilen! *
Plötzlich war Anton völlig munter, von schlafen war kein Gedanke mehr übriggeblieben. Er konnte mit diesem kleinen Gerät hier mit seinem Vater sprechen, und das aus der Vergangenheit, hinein wo er war, in die Gegenwart. Vielleicht war er doch schon eingeschlafen, träumte hier von einem unglaublichen Ding, was überhaupt nicht möglich sein konnte. Vor Schreck hatte Anton das kleine Gerät fallen lassen, wo es auf seinem Bauch plumpste, ihm aber nicht weh tat. Mit seinen Fingern ergriff Anton das kleine Gerät wieder. Trotzdem rieb er sich die Augen, nur um sicherzugehen, tatsächlich wach zu sein.
Anton wusste erst nicht, wie er sich verständlich machen konnte, also fragte er:
„Vater spreche ich tatsächlich gerade mit Dir!“
Einen kleinen Moment tat sich absolut nichts, aber Anton konnte das Gesicht seines Vaters sehen, und es war ihm, als würde er tatsächlich nachdenken, als ob er grübeln würde, wie er es seinen Sohn am besten erklären konnte.
*Mein Sohn, es dauert eine gewisse Zeit, bis eine Antwort zu Dir dringen kann.
Ja, mein Sohn, es ist tatsächlich so, wir können miteinander sprechen, und es würde zu lange dauern, bis ich es Dir erklären kann, also glaube es mir einfach nur! *
Anton selbst konnte jetzt beobachten, wie instabil das Bild in seinem Display geworden war, innerlich spürte er wirklich Angst, seinen Vater verlieren zu können. Hatte er ihm nicht gerade erst zurückbekommen, und jetzt sollte er ihm schon wieder verlieren?
Nein, das konnte er nicht, es durfte nicht sein. Hatte Vater nicht gerade eben erwähnt, dass die Übertragung eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen kann, und dann könnte Anton seinen Vater wieder sehen.
Anton nahm sich vor, seinen Vater gewisse Fragen zu stellen, vor allem, wie weit die Energieversorgung für dieses kleine Gerät reichen wird.
Jetzt ging das kleine Display tatsächlich einfach aus, als ob eine Grenze erreicht wurde, wo es nicht mehr möglich war eine Übertragung aus der Vergangenheit aufrechtzuerhalten.
Nicht nur das Display war jetzt dunkel, auch in seinem Zimmer war es dunkel, und vielleicht sollte er tatsächlich versuchen zu schlafen.
Doch der Schlaf wollte für Anton nicht kommen, er war innerlich zu aufgeregt, denn seinen Vater aus der Vergangenheit zu sehen, und auch noch zu sprechen, war echt aufregend.
Seine Augen klappten tatsächlich zu, als wollte sein Körper Kraft sammeln, auf etwas, was noch geschehen wird.
Anton selbst hatte keine Ahnung, ob es sein Vater gelingen wird, nochmals eine Verbindung, mithilfe dieses kleinen Gerätes aufzubauen. Anton selbst würde sich darauf freuen, und in seinem Innern lag schon eine riesige Hoffnung. Ja, Hoffnung, zu sehen, ob es tatsächlich wieder geschehen wird, oder ob es vielleicht doch nur ein Zufall gewesen war.
Natürlich sagte sich Anton, der es wirklich hoffte, dass es keine Einbildung gewesen war, es wird sicherlich wieder geschehen. Er hatte zu seinem Vater großes Vertrauen, auch wenn er nicht mehr am Leben war, so hatte er vielleicht doch einen Weg gefunden, mit ihm zu sprechen.
Ende Teil 1 - Zeitschleife