Kapitel 39
Minigeschichte 22.08.2024 – Donnerstag
Zeit 14:30 Uhr
Laut tickten die Sekunden, als würde etwas geschehen.
Etwas, was so noch nie dagewesen war. Tatsächlich schien die Luft wie eingefroren, fast konnte man kleine Eiskristalle in der Luft schweben sehen. Johnny war ein eiskalter Typ, aber selbst ihm wurde es hier plötzlich unheimlich.
Allerdings konnte Johnny nicht einfach aus dem Raum hinaus, denn seine Arbeitskollegen standen da, vor der Tür, und warten voller Ungeduld, was da drinnen geschehen wird. Gestern stand hier alles voller Polizisten, denn der Vorarbeiter, war in diesen Raum hineingegangen, weil er eine halbe Kuh vom Haken nehmen wollte, weil in der Fleischerei das Fleisch knapp geworden war. Also hatte der Chef angeordnet, Eric, hole bitte neues Fleisch, und nehme dir ein Lehrling, um es für den Verkauf zu zerteilen. Das war keine schöne Arbeit, denn erst vor einer Woche war schon ein Geselle in den Kühlraum gegangen, und der kam nach wenigen Minuten heraus. Aus dem Gesellen hatte keiner ein vernünftiges Wort herausgebracht, der Vorarbeiter war mit einigen Männern in den Kühlraum gegangen, um zu überprüfen, was dem Gesellen so schwer erschüttert hatte. Da war aber nichts, nur den Gesellen hat es auch nichts geholfen, denn der musste tatsächlich zu einem Arzt, und der stellte tatsächlich schwere Störungen fest, dass sogar erwogen wurde den Mann unter Beobachtung zu stellen. So war es gekommen, dass der Kühlraum nicht alleine betreten werden durfte. Darüber hatte sich aber der Vorarbeiter mit lachendem Gesicht darüber hinweggesetzt. Es vergingen zehn Minuten, der Vorarbeiter hätte schon wieder da sein müssen, was er aber nicht war. Noch hatte man gemunkelt, der Vorarbeiter wolle alle nur auf die Nerven fallen, so in etwa sieht, hier stimmt etwas nicht. Doch die nächste halbe Stunde war vergangen, noch immer war vom Vorarbeiter keine Spur zu sehen, noch zu hören. Trotzdem wagte es keiner der draußen wartenden Mitarbeiter, in ihren Gesichtern zuckte es verängstigend.
Nein, so weit ging der Spaß wirklich nicht, da musste etwas geschehen sein. Was sollten sie den Meister erzählen, denn der hatte doch eindeutig angewiesen, den Raum nicht mehr allein zu betreten. Keiner getraute sich zum Meister zu gehen, denn ausgerechnet der beste Mitarbeiter hatte gegen die Anweisung verstoßen, und keiner hatte ihm davon abgehalten nicht dort hineinzugehen. Plötzlich stand der Meister vor der versammelten Mannschaft.
„Was steht ihr hier alle herum, habt ihr alle keine Arbeit!“
Den meisten der herumstehenden konnte man ein leichtes Zucken ansehen.
Dann überschlugen sich die Antworten, denn plötzlich wollten alle auf einmal loslegen und den Meister die Wahrheit sagen.
Doch der Meister blickte mit ernster Miene Johnny an, damit er anfange zu erzählen.
Johnny fing an zu erzählen, erst stockend, dann immer schneller, bis sich plötzlich seine Worte überschlugen.
„Der Vorarbeiter ist Plötzlichkeit völlig alleine in den Kühlraum gegangen!“ „Obwohl wir alle versucht hatten ihm davon abzubringen!“
„Verächtlich hatte darauf der Vorarbeiter jeden einzelnen anblickt, und dann hatte er begonnen zu lachen!“
„Jetzt ist er schon über eine halbe Stunde im Kühlraum und hat sich nicht mehr blicken lassen!“
Darauf stürmte der Meister an die Versammelten vorbei, öffnete die Tür zum Kühlraum, ließ sie weit offen, und stürmte dann in den Kühlraum hinein. Es dauerte keine Minute, als der Meister mit schreckensbleichem Gesicht wieder herauskam, um zum Telefon zu gehen. Alle sahen den Meister hinterher, alle wussten in den Moment, dass etwas Schreckliches geschehen sein musste.
Namen
Johnny; Hauptfigur aus dem kalten Hauch
Klaus Konty