Sie hat die zwei Geheimagenten, welche als Mentoren agieren, entführt. Nun harren Richard und Niklas in der Höhle der Schlangenkönigin Medusa aus. Richard und Niklas schauen ängstlich in die Luft und zittern. Ihre Hoffnung, dass sie gerettet werden, schwindet schneller, als es ihnen lieb ist. „Ich glaube, dass wir in den Fängen der Schlangenkönigin Medusa eingehen werden!“, flüstert Niklas zu seinem Kollegen Richard.
„Denke nicht so pessimistisch“, kontert Richard leise. „Aber ich glaube, dass du bald richtig liegen könntest.“
„Was flüstert ihr so?“, zischt Medusa schlangenhaft. „Wie oft habe ich euch schon gesagt, dass ihr still sein sollt?!“
Sofort zucken Richard und Niklas zusammen. „Ab sofort sollten wir unsere Klappe halten“, denken sich die beiden Geheimagenten gleichzeitig. Anscheinend haben sie die Hoffnung auf eine rettende Hand endgültig verloren.
Sobald Richard und Niklas die Augen schließen wollen, weil sie sich dem Tode geweiht fühlen, ruft eine Stimme zwischen Bariton und Tenor streng: „Medusa, gib auf! Du kannst Richard und Niklas nicht zu Tode quälen.“
„Das ist … Wolfgang Amadeus Mozart als Luftgeist!“, faucht Medusa, als sie die Quelle der Stimme gesehen hat. „Was zum Geier hast du hier in meiner Höhle verloren?“
„Hurra, Herr Mozart ist da!“ Niklas freut sich. Aber auch Richard kann wieder Hoffnung erlangen, selbst wenn es nur langsam geht.
„Doch ich bin ebenso mit von der Partie!“ Hinter Wolfgang Amadeus Mozart steht eine junge Dame, welche eine Superheldin ist. Danach stellt sie sich vor Medusa hin und stellt sich vor: „Ich das Glück, welches das Böse in Angst und Schrecken versetzt. Meine Wenigkeit ist als Regina bekannt.“
„Regina!“, rufen Richard und Niklas wie aus einem Mund. „Es ist schön, dich nach all den Jahren als junge Frau sehen zu dürfen!“, fügt Richard hinzu.
Medusas Kopf wird hochrot und ihr schlangenhafter Unterkörper schlängelt sich in Richtung Wolfgang Amadeus Mozart. Ihre Wut ist noch schlimmer, als man es von Furien kennt. „Oh, Mozart!“, kreischt die Schlangenkönigin. „Du wirst gemeinsam mit der Superheldin Regina niemals die nervigen Geheimagenten retten. Richard und Niklas wären als Dämonenkönige viel besser dran.“
Mozart ahnt, dass Medusa die beiden Geheimagenten entführt hat, um diese in Dämonenkönige verwandeln zu wollen. „Ich werde nicht zulassen, dass die liebenswerten Agenten die Herzen von Ungeheuern eingepflanzt bekommen!“, schreit der Komponist Medusa an.
Als Regina von dem Streitgespräch zwischen dem Musiker und der Schlangenkönigin mitbekommt, kommen ihr die Tränen. „Ich muss sofort etwas unternehmen“, denkt die Superheldin. Es wäre ein schreckliche Anblick, wenn meine Mentoren aus meiner Kindheit und Jugend in Dämonen verwandelt werden.“
Aus dem Affekt heraus rennt Regina auf Medusa zu, stellt sich hinter der Schlangenkönigin. Anschließend tretet Regina mit voller Kraft auf den Schlangenschwanz der Medusa. „Aua!“, brüllt die Schlangenkönigin. Medusa schaut zu Regina und zischt: „Du kleine Göre glaubst, dass du deine Mentoren aus deiner Vergangenheit retten könntest? Da irrst du dich gewaltig!“
Daraufhin zeigt Medusa ihre Giftzähne. Ja, sie möchte Regina mit einem Biss töten. Mozart wird Zeuge dieses Anblicks und denkt: „Ich kann nicht zulassen, dass Regina vergiftet wird.“ Dann nimmt der Komponist seine magische Taschenuhr und wispert: „Liebe Taschenuhr, wie kann ich Regina vor dem drohenden Giftbiss der Medusa retten?“ Plötzlich leuchtet die Taschenuhr auf und verwandelt sich in eine Blockflöte.
„Was?“, wundert sich Mozart. „Eine Blockflöte soll Regina vor der Wut der Medusa retten?“ Regina hört, wie sich Mozart wundert und fügt hinzu: „Herr Mozart, denken Sie an Ihre Oper, in denen eine magische Blockflöte eine Rolle spielt!“
„Ach ja, ich halte gerade die Zauberflöte in meiner Hand!“ Dem Musiker geht ein Licht auf. Da beginnt Mozart mit der Zauberflöte zu musizieren. Die Melodien, welche aus der Blockflöte kommen, verstören Medusa. Kein Wunder: Die Töne hören sich so wie das Handwerk eines Schlangenbeschwörers an.
„Hört auf mit diesem Lärm!“, faucht Medusa. „Ich halte das nicht aus!“ Wenig später fällt Medusa in Ohnmacht. Regina atmet erleichtert auf – die Geheimagenten sind von Medusa gerettet worden. „Schnell, verlassen wir die Höhle, bevor Medusa aufwacht!“, verkündet Regina.
Richard und Niklas holen tief Luft und freuen sich innerlich auf ihre Rettung. Schließlich schleichen sich die Geheimagenten mit ihren Rettern aus der Höhle heraus, während Medusa immer noch bewusstlos auf dem Boden liegt.
„Wir können euch nicht genug danken“, sagt Niklas zu Herrn Mozart und Regina im Zauberwald. „Sonst wären wir jetzt Dämonenkönige zugunsten von Medusa.“
Regina wird verlegen und Richard schaut in ihre Augen. „Liebe Regina, ich merke, dass du dein Leben mit einer Willenskraft meisterst, die jedes Ungeheuer niedermacht. Das habe ich festgestellt, weil du von einer kleinen Zicke zu einer liebenswerten Frau geworden bist. Ich gratuliere dir!“
Richard Worte gehen ins Ohr von Regina rein und bleiben in ihrem Kopf. Das hört sich wie Musik in Reginas Geist an.
Somit wird der Superheldin, welche das Glück verkörpert, folgende Lehre bewusst: Das Leben ist die Reise wert. Vor allem dann, wenn man so viel Lebenswillen hat, dass Monster ohnmächtig werden und gegen das Gute verlieren. Jedoch gilt: Aufgeben ist selbst in hoffnungslosen Situationen keine Option. Dies hat Regina mithilfe von Herrn Mozart den beiden Geheimagenten bestens bewiesen.