Eine Frau musste Prioritäten in ihrem Leben haben. Pakhets oberste Priorität war Kaffee. Sie kam mit vielen Situationen irgendwie klar. Sechs Jahre beim Militär sorgten dafür, dass man genügsam wurde. Doch ein Mangel an Kaffee war schwer zu ertragen. Leider war ihre neue Lieferung noch nicht gekommen.
Sie fluchte, als sie versuchte die letzten Reste aus der Tüte in den Kaffeefilter zu kippen. Nie im Leben reichte es auch nur für eine Tasse. Und die neue Lieferung käme nicht vor dem Nachmittag an.
Wie zur Hölle sollte sie bitte wach werden?
Sie murrte. Wenn sie so zur Arbeit ging, dann würde ihr Glück für den Tag anhalten und sie würde direkt in Michael hineinlaufen.
Unzumutbar. Diese Situation war unzumutbar.
Sie seufzte schwer und ging in ihr Zimmer, um sich die Prothese umzuschnellen. Sie würde wohl in den sauren Apfel beißen müssen, sich unterwegs etwas zu kaufen. Auf der Arbeit war es zu spät.
Bis dahin hatte sie noch die kaltgestandene Kanne vom Vorabend. Kalter Kaffee war besser, als gar kein Kaffee. Also goss sie sich das flüssige, dunkle Gold in ihren Thermobecher. Sie schnallte sich ihren Waffengurt um, und nahm ihre Lederjacke.
Eine Frau musste Prioritäten im Leben haben. Und ohne einen heißen Kaffee am Morgen würde sie diesen Tag nicht überstehen.