Pakhet war dankbar. Dieses Mal brauchte es keine soziale Anpassung, kein Schauspiel, keine Heimlichtuerei. Es war ein simpler Auftragsmord und ein Ziel, das sich verlässlich im freien Aufhielt. Ein Teil von ihr fragte sich, was ein Logistikunternehmer getan haben könnte, dass jemand bereit war 800 Dollar für seinen Tod zu bezahlen, doch gehörte es zum Job keine Fragen zu stellen. Stattdessen hatte sie ihre Position zwischen den Containern am Hafen bezogen.
Es war bereits dunkel, doch im Hafen bedeutete es nicht viel. Hier war rund um die Uhr, sieben Tage die Woche betrieb. Und gerade wurde ein Containerschiff beladen. Wahrscheinlich der Grund, warum in Veernas Terminkalender ein Termin für hier und jetzt eingetragen war.
Sie sah sich um, in der Hoffnung ihn zu sehen.
Es würde leicht werden. Sie hielt sich versteckt, bis er kam, erschoss ihn und floh dann. Der Hafen war nicht gut genug gesichert, als dass sie jemand aufhalten würde. Sie hatte ein kleines Motorboot nicht weit entfernt geparkt. Einfache Morde waren selten Anlass, für eine großangelegte Fahndung. Vor allem nicht, wenn es ein eindeutiger Auftragsmord war.
Sie hielt inne und überlegte, Die Container waren gestapelt und von oben hätte sie eine bessere Aussicht, selbst wenn Chancen bestanden, dass sie jemand vom Kran aus entdeckte.
Egal. Es war dunkel. Sie trug dunkle Kleidung. Das Risiko konnte sie eingehen.
Also sammelte sie ihre Energie und sprang.
Sie bekam den Rand eines auf zweiter Ebene stehenden Containers zu schaffen, zog sich hoch und kletterte von dort aus auf die dritte Ebene hinauf. Ganz konnte sie es nicht verhindern, dass ein, zwei Mal ihre Beine gegen die Blechwand des Containers schlugen.
Doch von hier hatte sie eine bessere Aussicht.
Sie lief die Containerreihe entlang, darauf bedacht, dass sie niemand sah. Dann erkannte sie die kleine Gruppe von Männern, die mit einem Klemmbrett bewaffnet mehrere hundert Meter von ihr entfernt die Containergasse entlangkamen.
Das mussten sie sein.
Pakhet zog ihre Waffe und schraubte den Schalldämpfer rauf. Nicht, dass er viel bringen würde, doch zumindest ein wenig würde er den Knall mindern.
Während sie sich hier oben den Männern näherte, schloss sie ihr rechtes Auge, um mit dem magischen sehen zu können. Ja. Einer der beiden mittleren Männer war Veerna.
Sie hockte sich hin, legte an, behielt ihr rechtes Auge geschlossen. Einatmen. Ausatmen. Schießen.
Veerna fiel. Sie hatte ihn in den Kopf getroffen.
Das sollte es gewesen sein.
Sie wandte sich ab und rannte, sammelte ihre Energie, um zur parallelen Reihe stehender Container zu springen. Zur Abwechselung war es ein leichter Job gewesen.