Ich finde es wichtig, wenn man an etwas glaubt, an etwas göttliches. Dabei spielt es nicht unbedingt eine Rolle, welche Religion man dafür nimmt. Am Ende sind es nur Rituale, die über Jahrhunderte gewachsen sind und die den Menschen, die selten gerne alleine sind, helfen, ihre Gedanken zu sammeln. Also eine Anleitung zum Glauben.
Welche nun die richtige ist, werden wir auf diesem Planeten wohl nicht erfahren. Was uns direkt zu Gott führt und was ich und meine Familie über ihn denken.
Nicole denkt, dass es ihn nicht gibt. Kein Gott hätte doch als denkendes Wesen so viel Freude daran, dass seine Schöpfung so oft und so viel leidet. Und unsere Familie war voller Leid, körperlichem Leid, seelischem Leid.
Aber es hatte uns enger zusammengeschweißt als andere Familien. Das Leid hatte uns abgehärtet und auch offen für andere gemacht und in uns den Wunsch bestärkt, andere zu retten. Einfach weil wir es konnten. Wir hatten die richtigen Gedanken, wir hatten die Möglichkeiten, wir hatten die Freunde, die uns halfen. Wir hatten eine Familie und das alles musste ja auch was bedeuten, auch wenn wir nicht jeden Tag ein multidimensionales Wesen anbeteten, das vielleicht in das Leben der Wesen eingriff, die er erschaffen hatte, aber meist wohl ganz andere Ziele verfolgte.
Aber zumindest ließen wir unserer Tochter Jannet ihren Glauben an Gott, an Jesus, an das Christkind und an die Tatsache, dass Gott die Guten belohnte und die Bösen in die Hölle kamen. Wir sagten ihr nicht, dass ihr Vater wohl von Gott eher für die Hölle auserkoren war. Dafür verstieß ich zu oft gegen seine Gebote.
Und überhaupt, warum ist: "du sollst nicht töten" und "du sollst nicht Ehebrechen" nur Gebote und keine Verbote? Ich habe gegen fast alle Gebote verstoßen, die Moses von Gott erhielt. Nur eines habe ich immer befolgt:
Ich habe nie die Frau eines anderen begehrt.