Nicole schaute auf ihren neuen Pass, der uns einen Stange Geld gekostet hatte. Auch wenn wir durch das Erbe meines Großvaters offiziell den Titel geerbt hatten, war es nicht so einfach, heimlich den Namen zu ändern. Vor allem dann nicht, wenn man vorhatte, spurlos zu verschwinden.
Nun waren wir nicht mehr die Familie von Hirschberg. Er, also ich, gutbezahlter und smarter Professor für Bionic und Wiederherstellungsmedizin an der Universität von Trier. Sie, ebensolche Professorin, nur für Neurobiologie und Medizin, die bis vor einem Jahr auch noch als Chirurgin tätig war, bis sie ein Unfall von den Beinen holte. Jetzt waren wir spleenige Millionäre und Schweinezüchter in einem Kuhkaff an der deutsch-belgischen Grenze. Spleenig deswegen, weil wir in einem leeren Dorf wohnten. Andere Millionäre wohnten in großen Anwesen und wir wohnten in einem sechzig Quadratmeter Haus, das noch nicht mal behindertengerecht umgebaut war und wo ich meine Frauen überall hintragen musste.
Und dann war da noch Alva, die wir gefunden hatten, in diesem merkwürdigen Bunker. Und da sie nicht sprach, hatten wir ihr auch einfach einen Namen gegeben. Sie war Sub und ich wusste nicht, was ich mit ihr tun sollte. Sie schlich sich in mein Bett ein, forderte von mir eine Gewalt, die ich immer nur unterdrückt hatte. Nannte mich Meister und ließ eine Seite an mir klingen, die ich am liebsten vergessen hätte.
Dieser neue Name brachte also ein komplett anderes Leben und ich wusste nicht, ob dieses immer gut für uns sein würde.