Die letzten Kapitel haben sich mit dem Käfigfrieden beschäftigt und was man als Halter tun kann, um diesen positiv zu beeinflussen. Daran knüpfen wir heute an und gehen von dem Fall totaler Harmonie bei einem Welli-Pärchen aus.
Das klingt natürlich erst einmal super. Was will man schließlich mehr als ein Pärchen, was sich schnäbelt, krault, gegenseitig füttert und fröhlich miteinander vö… >räusper<, nun ja. Genau dies ist von den meisten Welli-Haltern sicher gefürchteter als die Mauser: Ungewollter Welli-Nachwuchs.
Wer keine Küken haben möchte, muss einiges beachten. Wellensittiche sind Höhlenbrüter. Das heißt, alles was eng, dunkel und möglichst blickdicht ist, kann vom Weibchen als Bruthöhle angesehen werden und dann darf der Herr Gatte endlich mal, na ihr wisst schon. Wenn das passiert ist, dauert es ungefähr eine Woche und das erste kleine Ei wird gelegt. Alle zwei Tage kommt ein weiteres dazu und nach etwa 18 Tagen liegt das erste rosa Gummibärchen in der Bruthöhle und bettelt mit seinem großen hungrigen Krummschnabel nach Futter.
Das klingt zwar sehr niedlich und ist bestimmt eine großartige Erfahrung für Mensch und Tier. Allerdings muss beachtet werden, dass die Brut auch gefährlich sein kann. Es kann dabei durchaus zu Komplikationen und/oder Krankheiten kommen, die lebensgefährlich sein können. Das Züchten von Tieren gehört unbedingt in erfahrene Hände!
Daher ist es immer gut, Plastik-Eier im Haus zu haben. Diese werden mit den echten Eiern ausgetauscht. Die Henne brütet solange weiter, bis sie merkt, dass da nichts schlüpft. Dann verlässt sie das Gelege. Würde man dem Tier die Eier ohne künstlichen Ersatz wegnehmen, würde sie immer und immer weiter Eier legen. Das kann die Henne töten! Also bitte tut das nicht!
Die echten Eier zerstört ihr am besten oder kocht sie ab, bevor ihr sie wegwerft. Denn die Embryos können sich auch bei geringer Wärme noch entwickeln.
Manchmal kann es auch passieren, dass die Henne einfach mal so irgendwo im Zimmer ein Ei ablegt und sich nicht darum kümmert. Dieses Ei ist meist unbefruchtet und kann ohne Ersatz entfernt werden.
Da Vorsorge auch hier besser ist als Nachsorge, sollte darauf geachtet werden, dass keine geeignete Bruthöhle vorhanden ist. Enge Spalten und Ähnliches zum Beispiel auf Regalen am besten zustellen. Und da Wellis erfinderisch sind, für den Notfall immer Plastik-Eier im Haus haben!