Jeder Mensch hat so seine persönliche morgendliche Routine. Welli-Besitzer sogar eine ganz spezielle, die bei anderen Leuten möglicherweise Naserümpfen hervorruft. Allmorgendlich sollten Wellensittich-Halter nämlich einen Blick auf den Käfigboden werfen. Genauer gesagt, einen Blick auf die Hinterlassenschaften ihrer Vögel.
Das klingt für Außenstehende bestimmt komisch oder sogar ekelig. Ist aber ganz wichtig. Denn der Kot der Wellensittiche sagt eine Menge über den Gesundheitszustand der Tiere aus. Am besten ist es, wenn ihr wisst, welcher Vogel, wo übernachtet hat. Das ist bei einer größeren Gruppe sicher schwierig. Aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.
Zum einen kann man schon daran viel erkennen, WO die Häufchen am Käfigboden liegen. Liegen sie zum größten Teil alle auf einen Haufen oder zumindest in unmittelbarer Nähe zueinander, ist das ein Zeichen, dass der Welli ruhig geschlafen hat. Liegen die Häufchen weit voneinander verstreut und auf verschiedenen Seiten, deutet das darauf hin, dass der Sittich unruhig oder gar nicht geschlafen hat und sich entsprechend viel bewegt hat über Nacht. Das kann zum Beispiel auf Ungeziefer-Befall hindeuten, der den Vogel nachts nicht zur Ruhe kommen lässt. Beobachtet das gut und zieht im Zweifel einen (vogelkundigen) Tierarzt zurate.
Außerdem solltet ihr auch den Kot selbst anschauen. Entspricht er dem normalen, gesunden Kot, also ein ründlicher Haufen, der aus zwei Teilen, einem grünlich-bräunlich bis dunklen Außenbereich und einem weißen Innenbereich besteht? Ist er fest oder wässrig oder hat der Vogel sogar Durchfall? Sind unverdaute Körner im Kot? (ACHTUNG! Hinweis auf Macrorhabdiose!) Das alles lässt sich am besten an dem erkennen, was der Vogel in der Nacht ausscheidet. Denn tagsüber beeinflussen oft Faktoren wie Grünfutter oder häufigeres Trinken (beim Baden oder bedingt durch trockenere Heizungsluft) den Kot. Deswegen kann er schon mal vorübergehend anders aussehen, ohne, dass das gleich ein Hinweis auf eine Erkrankung ist. Außer bei unverdauten Körnern, Blut im Kot, giftgrüner, übel riechender Durchfall oder schleimiger Kot. In solchen Fällen sofort einen Tierarzt konsultieren!
Es ist empfehlenswert, sich über dieses Thema schlauzumachen, um im Fall der Fälle besorgniserregende Veränderungen im Welli-Kot erkennen zu können.