An dieser Stelle dann der letzte Teil von Professor Undulats kleiner Vererbungslehre. Nun geht es darum, wie Faktoren vererbt werden. Faktoren sind zum Beispiel: der Graufaktor, Dunkelfaktor und Hellfaktor. Faktoren werden nicht sichtbar oder unsichtbar vererbt, so wie wir das von Grün und Blau kennen, sondern mischen sich mit der Farbe des Partnervogels. Hierbei stellen wir uns als Beispiel einen „Normal grünen“ Hahn vor, der sich mit einer grauen Opalin-Henne verpaart. Bei den Faktoren wird zwischen einfaktorig (1F) und doppelfaktorig (2F) unterschieden. Unsere „Beispiel-Henne“ ist doppelfaktorig. Das bedeutet, dass der Graufaktor bei jedem Nachkommen zu finden ist. Allerdings sind die Nachkommen dann einfaktorig. Und zwar einfaktorig Graugrün.
Hätte die Henne auch nur einen einfachen Faktor, so läge die Wahrscheinlichkeit graugrüne (1F) Wellis zu bekommen bei 50%.
Der Farbschlag Opalin, den ebenfalls die Henne im oben genannten Beispiel hat, wird „geschlechtsgebunden“ vererbt. Dabei geht es etwas kreuz-und-quer zu. Und zwar gehen aus einer Verbindung >Normal x Opalin< immer spalterbige Hähne hervor. Also normal gezeichnete Wellis (Phänotyp) mit versteckten Erbanlagen für Opalin (Genotyp).
Die Hennen aus dieser Verbindung können niemals spalterbig sein. Ist der Vater Opalin, so werden auch die Töchter Opalin sein. Ist jedoch die Mutter (wie im Beispiel) Opalin, so sind die Töchter normal gezeichnet. Weitere geschlechtsgebundene Farbschläge sind z.B.: die Inos, Zimter, Lacewing und Clearbodys.
Ich hoffe, dass ich euch damit ein bisschen näherbringen konnte, wie die vielen Farben der Wellensittiche entstehen und worauf Züchter achten müssen, um gezielt bestimmte Farben hervorzubringen.
Damit beende ich diesen kleinen Exkurs in die Genetik und wünsche euch noch einen angenehmen Tag.
Euer Professor Undulat, meines Zeichens normal Hellblau.