Heute geht es weiter mit dem 5. Teil zum Thema Vergesellschaftung der Wellensittiche. Besprochen haben wir bereits den Idealfall – Wellis mit Wellis und andere mögliche Konstellationen – Wellis und Nymphis. Auch nicht geeignete Vogelarten haben wir abgehakt. Aber wie sieht es mit völlig fremden Tierarten aus?
Das kann man sicher nicht pauschal sagen und da hängt eine ganze Menge Eigenverantwortung seitens des Tierhalters dran. Hunde und Katzen sind Raubtiere und die Wellensittiche wecken bei ihnen meistens einen Jagdtrieb. Kommt der Hund als Welpe in einen Welli-Haushalt, sieht er die Vögel manchmal als Familienmitglieder an und beschützt sie unter Umständen sogar. Wichtig ist aber auch dann, die Tiere nie unbeaufsichtigt zu lassen! Auf Nummer sicher geht man, wenn man beide Tierarten getrennt voneinander hält (z.B. Vogelzimmer). Da Katzen nie so ganz ihre Wildheit verloren haben würde ich persönlich beide Tierarten auch unter Aufsicht nicht zusammen lassen.
Bei anderen Kleintieren sollte man berücksichtigen, wann die Tiere aktiv sind. Es nützt niemandem etwas, wenn die Wellis versuchen zu schlafen, während die Chinchillas oder der Hamster gerade anfangen Radau zu machen.
Aquarien und Terrarien sollten in jedem Fall so gesichert sein, dass kein Wellensittich hereinfallen kann.
Wie bereits bei den anderen Sitticharten gilt auch hier: VOR DER ANSCHAFFUNG INFORMIEREN! Kauft nicht einfach aus irgendeiner Laune heraus ein Lebewesen. Macht euch schlau über dessen Bedürfnisse, sorgt dafür, dass beide Arten artgerecht und sicher gehalten werden, und habt immer offene Augen und Ohren. Dann steht auch der Haltung verschiedener Tierarten nichts im Weg.
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Als kleinen Nachtrag möchte ich noch ein paar Worte zu manchen Videos verlieren, die immer wieder im Internet viral gehen. Darauf sieht man nicht selten mehrere Wellensittiche auf einem Hund sitzen oder zwischen den Pfoten einer Katze liegen. Lasst euch von dieser vermeintlichen Idylle nicht blenden! Die Tiere werden extra für solche Videos unter Beruhigungsmitteln gesetzt und den (oftmals noch viel zu jungen) Vögeln die Schwungfedern abgeschnitten, damit sie nicht wegfliegen können. Es mag solche engen Freundschaften zwischen verschiedenen Tierarten geben, aber nur allzu oft steckt nichts als Tierquälerei hinter diesen Clips, um möglichst viele Likes, Follower und Fernsehberichte zu ergattern. Leider fallen gerade die letztgenannten immer wieder darauf herein und strahlen solch unverantwortliches Handeln ungeprüft in ihren Sendungen aus.