Im letzten Kapitel habe ich euch Spielsachen vorgestellt, die ungeeignet für Wellensittiche sind. Heute geht es darum, wie ihr es schaffen könnt, dass euren Wellis nicht langweilig wird, und zwar mit artgerechter Beschäftigung.
Lasst uns dazu mal einen Blick nach Australien, der Heimat der Wellensittiche, werfen. Dort ernähren sich die Vögel meist von Gräsern und Samen. Um diese zu finden, müssen sie täglich große Strecken zurücklegen. Daraus kann man ja schon ableiten, dass Wellis auf jeden Fall regelmäßig mehrstündigen Freiflug benötigen, um gesund und glücklich zu sein.
Neben dem Fliegen besteht so ein Welli-Alltag in Australien aber vor allem aus Suchen und Wühlen. Denn das Futter wird den wilden Verwandten unserer Lieblinge in der Natur selbstverständlich nicht in Näpfen oder Schalen verzehrfertig serviert. Mit etwas Kreativität kann man seinen Stubenvögeln ein ähnliches Erlebnis bescheren.
Ganz besonders gut eignen sich dafür sogenannte „Wühlkisten“. Diese Kisten sollten aus ungiftigen Materialien bestehen, damit die Vögel auch an den Kisten selbst nagen können, ohne krank zu werden. Geeignete Kisten findet man zum Beispiel in Online-Shops, die Vogel-Bedarf anbieten. Man kann natürlich auch andere Kisten nehmen. Befüllt werden die Kisten mit getrocknetem Möhrengrün, Fenchelblättern oder Ähnlichem. Schaut mal ins Nager-Abteil, da finden sich viele Mischungen! Dann versteckt man ein bisschen Futter im Grün (z.B.: ein paar Körner, Rispen- oder Kolbenhirse) und die Wellis können nach Herzenslust wühlen und sich dabei ihr Futter „erarbeiten“; eben fast wie in Australien. (Für die dabei entstehende Sauerei übernehme ich keine Verantwortung 😉)
Ebenfalls im Nagetier-Abteil oder in Online-Shops finden sich häufig Gräser und Ähnliches (z.B. Weidelgras-Sträußchen). Auch das regt den natürlichen „Knabber- und Futtersuche-Trieb“ der Wellis an.
Wichtig ist auch, öfter mal Abwechslung für die Piepser zu schaffen. Man kann auch mal völlig auf „vorinstallierte“ Beschäftigungsmöglichkeiten verzichten und beobachten, was die kleinen Vöglein sich dann in ihrer Langeweile selbst einfallen lassen. Aber Achtung, dabei können dann natürlich Dinge beknabbert werden, die ganz und gar nicht dafür bestimmt sind. Also gefährliche oder wertvolle Dinge lieber außer Reichweite bringen!
Besonders große Freude haben Wellensittiche am Benagen von Holz und Kork. Eigentlich sind Wellis in Gefieder getarnte Nagetiere 😉. Nein, im Ernst! Der Nagetrieb der Sittiche ist enorm und wurde viele Jahre lang gar nicht beachtet. Demzufolge ist Plastik-Spielzeug jeder Art ungeeignet für die Vögel. Verschiedene Spiesachen, die sich zum Beknabbern eignen findet man heutzutage im Fach- oder Online-Handel.