Delina öffnete langsam ihre Augen, ihr Kopf dröhne und alles um sie roch seltsam nach Kupfer und sie hörte viele Schritte.
"Du bist wach!", sie kannte diese Stimme und langsam wurde das verschwommene Bild vor ihren Augen klarer.
"Church!", sie versuchte sich aufzurichten aber er drücke sie sanft zurück.
"Lina bitte bleib lieben!", sagte er ernst, "Shanora hat dich vor dem drohenden tot bewahrt, aber du bist schwer verletzt worden! Du bist jetzt in Illutia, in dem kleinen Zimmerchen damit du dich ausruhen kannst! Dr. Ashe hat dich gut behandelt, aber du solltest dich schonen!"
Delina versuchte sich zu erinnern was passiert war, aber ihr Kopf begann zu schmerzen, es gelang ihr einfach nicht.
"Die anderen?", fragte sie Church vorsichtig, der ihr sanft durch die Haare strich.
Church schien nicht darüber sprechen zu wollen: "Es ist viel passiert. Die Leute, das Gift... Merlin hatte uns eingekesselt, aber dann brach aus dem nichts ein Sturm aus Schatten los der das ganze Gebäude förmlich zerrissen hat. Merlin konnte fliehen, aber viele andere sind gestorben!"
Delina schloss die Augen und weinte stumme Tränen. Sie hatte damit gerechnet das sie und Church wohl glück hatten.
Sie hörte Church seufzen, seine Stimme wurde brüchig: "Caressa ist tot... Claude konnte bloß noch die Leiche seiner Tochter in den Arm nehmen!"
Delina schnappte nach Luft, ihr inneres zog sich Schmerzhaft zusammen. Claude war sicher nicht ihr Freund, doch wollte sie sich seinen Schmerz nicht ausmalen.
Außerdem war Caressa mutig, liebenswürdig und treu gewesen, sie wären sicher gute Freundinnen geworden.
Sie öffnete ihre Augen wieder, was sie sah beunruhigte sie zutiefst: "Warum weinst du? Church, du weinst doch nie!"
Church starrte auf seine Hände, welche zitterten und biss sich auf seine Unterlippe: "Delina... Arya hat es überstanden... Deseis auch, aber es war knapp. Er wird eine Weile nicht kämpfen können...!"
Delina war nun völlig verängstigt: "Wer ist es? Sag es mir, bitte!"
Church seufzte tief: "Sie fanden Hannibal Cashs Leiche in der Nähe des zerstörten Gebäudes..."
Delina schlug die Hände vor dem Mund zusammen und begann zu zittern, Tränen flossen nun in Strömen über ihre Wangen.
"Es tut mir leid Delina!", Church setzte sich auf ihr Bett und schloss sie in die Arme, "Ich weiß wie nahe ihr euch standet!"
Erinnerungen schossen Delina durch den Kopf, von ihr und Cash an der Universität, beim Training... Ihr Herz begann zu schmerzen, sie konnte nicht begreifen, warum er überhaupt da gewesen war. Sie hatte ihn nicht ohne Grund mit Sassy und Silas fort geschickt, Delina hatte gewollt das er in Sicherheit war.
Ein leises Klopfen an der Türe ließ Delina aufschrecken, sie sah auf: "Oh mein Gott, Arya!"
Arya lächelte aufmunternd: "Mit einem Gott hat das nichts zu tun, glaube ich! Eher mit einer begabten Walküre und einem verrückten Wandler, der sich über mich warf als die Decke über uns hineingebrochen ist!"
Sie eilte zu Delinas Krankenbett und Church rückte brav ab, damit die Freundinnen sich umarmen konnten.
"Wie geht es Deseis?", fragte Delina als Arya sich von ihr löste und am Rand des Bettes Platz nahm.
"Dieser Irre hat mir das Leben gerettet... Ich hätte das nie überlebt... dieser Sturm war mehr als übernatürlich... eine solche Finsternis...", Arya verstummte kurz als sie Delinas verweintes Gesicht bemerkte, "Deseis ist über den Berg sagt Dr. Ashe, aber es wird noch eine Zeit dauern, bis er aufwacht!"
Die Elfe sah zu Church, entdeckte seine verweinten Augen und sah ihn fragend an.
"Die Leiche, die sie vor den Trümmern fanden....", Church schluckte schwer, "Es ist Cash!"
Arya sah zu Delina, obwohl sie ihn nicht gut gekannt hatte, wusste sie das Delina und er gut befreundet gewesen waren. In Delinas Augen bildeten sich wieder Tränen, sie weinte stumm und Arya war überfordert, keine Worte konnten ihrer Freundin jetzt Trost spenden.
Shanora starrte auf die Trümmer, die von den Ruinen der Labore des Dunklen übrig geblieben waren.
"Warum warst du hier, Alpha?", murmelte sie leise und hielt inne, als sie Schritte hinter sich vernahm.
"Schon gut, ich bin es nur!", Finn stellte sich neben sie und folgte ihrem Blick, "Was hier nur passiert ist?"
Shanora seufzte tief: "Ich weiß das Alpha hier war, weil das Labor wieder aktiv war. Aber es kam jemand und hat ihn getötet, eine finstere Gestalt, der Gedanke daran jagt mir schon einen Schauer über den Rücken!"
Finn sah sie fragend an: "Woher weißt du..."
"Allister!", unterbrach Shanora ihn, "Aron und ich waren auf dem Pass, als uns eine gewaltige Macht von dort wegzog, dann sah ich ihn, er hat mir gezeigt, was passiert ist! Ich habe auch noch jemanden gesehen, bei Celles und Saphira!"
Finn nickte zögerlich: "Ich denke ich weiß wen du gesehen hast!"
Shanora nickte: "Aber wie kann das sein? Er wurde vernichtet!"
Finn schüttelte den Kopf: "Shanora, es wird immer einen Dunklen geben! Der Erbe des schwarzen Throns ist erwacht, ich muss dringend..."
Plötzlich wurden sie unterbrochen: "Shanora, Finn! Sie kommen! Kalisras Armee greift Elensar an!"
Shanora zuckte vor Schreck zusammen und drehte dich zu ihrer Ziehmutter, Ladira, um: "Aber was sollen wir tun?"
Finn sah sie ernst an: "Wir müssen uns das ansehen! Dann können wir einen Plan machen und drauf regieren!"
Shanora nickte: "Gut, wo sind sie?"
Ladira sah die beiden ernst an: "Das Portal öffnete sich vor einem der Dörfer... Wenn wir nicht schnell handeln werden die Bewohner sterben! Es sind keine Krieger, nur Zivilisten! Ehemalige Flüchtlinge des weißen Throns!"
Finn sah Ladira ernst an: "Geh nach Illutia und schlag Alarm! Merlin und Kalisra sind auf dem Vormarsch, wir brauchen jeden Kämpfer, den wir finden können! Sie sollen Church und Delina aus den Betten holen und Arya! Mach sie bereit, Shanora und ich gehen vor!"
Shanora nickte: "Wir treffen uns dort!"
Ladira sah die beiden an, ihre Augen wurden glasig: "Versprecht mir das ihr wartet! Keine Aktionen im Alleingang! Ich habe die Armee gesehen, es sind tausende!"
Ladira tat sofort, was Finn ihr geraten hatte, sie eilte nach Illutia und schwang die Tore des Tempels auf. Die überraschten Blicke ihrer Töchter und der verbliebenen Jäger ließen sie kurz innehalten. Es war lange her das sie diese Worte hatte sagen müssen, aber sie war sicher, alle Zeichen waren eindeutig gewesen.
"Die Schergen des schwarzen Throns haben sich gesammelt und sind in unsere Heimat eingedrungen! Elensar wird von einer Armee in der Überzahl angegriffen und viele Unschuldige werden sterben, wenn wir sie jetzt nicht aufhalten!", Ladira rief diese Worte aus und versuchte ihre eigene Angst zu unterdrücken.
Kyra tat sich aus der Menge hervor: "Wie viele sind es?"
Ladira sah auf den Boden: "Tausende!"
Gemurmel wurde laut, rufe ertönten durch die heiligen Hallen.
"Wie sollen wir das schaffen?"
"Das ist Selbstmord!"
"Was schulden wir Elensar?"
Ladira sah sich verzweifelt um, die Jäger waren dezimiert, die meisten hier hatten zu Alpha gehört, sie schuldeten Elensar nichts.
Ein großer Mann trat aus der Menge und sah sich um: "Mein Name ist Rondir, ich komme aus dem Land im Gebirge von Argenshire! Chrunch, der irre Dämonenkönig, hat mein Volk gejagt und ausgelöscht! Ich habe Elensar gehasst, ich habe alles gehasst was vom Dunklen erschaffen wurde oder gezeugt! Aber ich kämpfte im Goldland Seite an Seite mit Church, dem Bruder von Chrunch! Und der Mann, der meinen Widerstand angeführt hat, ist der Erbe des weißen Throns! Ich kämpfe an der Seite von Elensar!"
Die letzten Worte schrie er und löste seinen Zweihänder von seinem Rücken, um ihn vor Ladira in den Stein zu rammen.
"Ihr habt mein Schwert, Hüterin!", Rhondir kniete sich vor ihr nieder.
Ladira, berührt von seinen Worten, legte ihre Hand auf sein Haupt: "Ich danke dir, Rhondir aus dem Bergland!"
Neben Rhondir kniete ein weiterer Mann, der ihm durchaus ähnlich sah, nur hatte er dunkleres Haar und war nicht ganz so kräftig: "Wir sind Elementare, bereit unser Leben für die Königin zu geben! Mein Schild für Elensar!"
Laut krachend stellte er seinen Schild neben Rhondirs Schwert.
Ladiras Augen füllten sich mit Tränen: "Wie ist dein Name, Held von Elensar?"
"Mein Name ist Tony, Tony aus dem Bergland!", Tony sah lächelnd zu ihr auf, "Bereit Elensar und die Königin zu verteidigen!"
Die Menge war verstummt, die beiden Männer hatten sie bewegt, ihnen Hoffnung gegeben und sie inspiriert.
"Mein Name ist Silas!", schallte es plötzlich aus der Menge, der Maskierte trat vor Ladira, "Man kennt mich unter einigen Namen, Loki oder Stranger zum Beispiel!"
Er drehte sich zu den anderen um und nahm seine Maske ab: "Aber eigentlich bin ich Finn, Erbe des weißen Throns!"
Rufe wurden laut, schockiert beäugte man den Mann mit dem vernarbten Gesicht und den türkisen Augen.
"Die Gerüchte sind war!"
"Wir wurden belogen!"
"Er ist es, er ist Shanoras Ebenbild!"
Ladira seufzte tief, sie wusste das Silas das nicht tat, um Finn zu schaden, es war vielleicht die einzige Möglichkeit Alphas Leute wirklich von einem Kampf gegen Merlin und Kalisra zu überzeugen.
"Wenn ihr ihm nicht vertrauen wollt!", Sassy bahnte sich ihren Weg durch die Menge, "Dann vertraut mir! Wir haben Seite an Seite hier gekämpft! Ich riskierte mein Leben, um euch zu befreien, was schuldete ich Zöne?"
Ladira schmunzelte, sie konnte in den Augen der verbliebenen sehen, dass sie nun überzeugt waren, neue Rufe gingen durch die Menge.
"Für Elensar!"
"Für die Königin!"
Sassy hob ihre Hand: "Für unsere Freiheit und all die Gefallenen unserer Schlachten! Wir werden nicht zulassen, dass die Dunkelheit sich erneut über Elensar legt! Macht euch Kampfbereit, wir werden nicht zulassen, dass sie auch nur ein einziges freies Land besetzen werden!"
Illutia war nun belebter als je zuvor, viele schlossen sich Ladira an, um an Shanoras Seite zu kämpfen. Silas wurde belagert, beglückwünscht und bejubelt.
Ladira hielt in der Zwischenzeit Sassys Sohn, Henry, in den Armen: "Er ist entzückend!"
Ein gewaltiges Lächeln zierte ihre Lippen, lang war es her das sie ein Baby gewiegt hatte. Sie strich sanft über Henrys schwarzes Haar und er gluckste vergnügt.
"Geh zu deiner jüngsten Tochter und nimm Henry mit!", Sassy sah sie ernst an, "Du hast genug gekämpft, Hüterin des Waldes!"
Ladira wollte widersprechen, aber sie wurde unterbrochen: "Sie hat recht, Ladira! Du warst immer schon die Hüterin der Kinder! Er wird eines Tages verstehen, warum er bei dir blieb, bis der Krieg gewonnen war!"
Saphira kam mit Ation an der Hand zu ihr und Ladira wusste, das ihre Tochter recht hatte. Diese Schlacht mussten die jungen Helden von Elensar schlagen.
Sie nahm Ations Hand: "Komm, wir gehen zu mir, ich backe uns erst einmal etwas Leckeres und dann spielen wir mit Mari im Garten!"
Ation nickte und umarmte seine Mutter noch einmal: "Bitte komm wieder, Mam!"
Saphira musste sich beherrschen, um ihre Tränen zu unterdrücken.
"Keine Angst mein Sohn!", Church gesellte sich zu ihnen, "Ich werde auf deine Mama aufpassen!"
Ation lächelte ihn breit an: "Natürlich wirst du das, Papa!"
Delina hielt sich im Hintergrund und lächelte, als der Junge Church umarmte, bevor Ladira mit ihm und Henry verschwand.
"Delina!", Saphira kam auf sie zu, sie sah aber nicht wütend aus, sie lächelte, "Ich wollte mich bei dir entschuldigen, für alles was passiert ist!"
Delina sah sie überrascht an: "Ich ähm, ich weiß nicht was ich sagen soll!"
Celles legte ihr von hinten einen Arm um die Schulter: "Sag das du uns verzeihst, Freundin!"
Delina lächelte die Rothaarige an: "Natürlich tue ich das, Freundin!"
Silas hatte seine Bewunderer abgeschüttelt und kam zu ihnen: "Genug davon, ich muss sonst brechen!"
Saphira sah ihn ernst an: "Auch wenn ich dich nicht ausstehen kann, aber du solltest sofort nach Shanora sehen! Für eine Aufklärungsmission braucht sie schon viel zu lange!"
Silas nickte sofort und verschwand.
Shanora blickte verzweifelt auf die Armee, die sich vor dem Dorf in Stellung gebracht hatte. Sie und Finn hatten sich auf einem Felsvorsprung versteckt und auch dieser schien nicht zu wissen, wie man dieser Übermacht Herr werden sollte.
Obwohl gute zehntausend Mann vor ihnen standen, war es totenstill, niemand sagte ein Wort.
"Was passiert da?", der Blonde deutete auf einen großen Teil der Armee, der einen anderen Pfad einzuschlagen schien.
"Der Fluss!", Shanora starrte schockiert auf die seltsamen Kriegsschiffe die dort erschienen, "Der Großteil der Armee wird über den Fluss zu..."
"Ladira!", Finn erschrak, sie hatten vor den Wald der tausend Gefahren anzugreifen.
"Wir müssen sie warnen!", Shanora starrte schockiert auf die Schiffe, die immer mehr Besatzung gewannen, "Und das Dorf retten!"
Plötzlich kam Bewegung in das Geschehen vor ihnen, ein Horn ertönte und die verbliebenen Soldaten begannen auf das Dorf zu marschieren.
Shanora starrte auf die kurze Distanz zwischen den stummen Kriegern und dem Dorf, in dem es wahrscheinlich nicht einmal Wachen gab.
"Ich muss sie aufhalten!", entfuhr es ihr.
"Nein, du wirst den Teufel tun und dich danach unten begeben!", Shanora erschrak fürchterlich, als plötzlich Silas hinter ihr erschien, "Ihr beide nicht, ihr kommt jetzt mit mir nach Illutia, dann sammeln wir uns und greifen sie gemeinsam an!"
Shanora schüttelte entschieden den Kopf: "Bis wir wieder hier sind, werden die Bewohner dieses Dorfes tot sein! Das ist mein Volk und ich lasse sie nicht sterben!"
Finn war überraschend still, er nahm seine Sonnenbrille ab, die Shanora ihm nach seinem Erwachen wieder gegeben hatte. Kurz betrachtete er das zerkratzte Markensymbol, dann reichte er sie Silas, der sie überrascht nahm.
"Bring Shanora hier weg, ich werde sie aufhalten!", Finn sah Shanora nicht in die Augen, sein Blick war auf die marschierenden Soldaten gerichtet. Silas starrte auf die Sonnenbrille, Finns Markenzeichen: "Das ist Selbstmord!"
Finn schüttelte den Kopf: "Das ist was ich als Ziehbruder von Shanora tun kann, um sie zu beschützen!"
"NEIN!", Shanora wollte Finn am Arm packen, um ihn zurückzuhalten, aber Silas hielt sie fest und Finn verließ den Felsvorsprung. Er verwandelte sich in den weißen Tiger und schoss auf die Armee zu, durchbrach ihre reihen und begann sie in Fetzen zu reißen.
"NEIN!", Shanora wand sich in Silas Griff, "Lass mich los, lass mich sofort los!"
Silas haderte mit sich: "Wir helfen ihm!"
Shanora sah ihn dankbar an: "Und wir werden gewinnen, Bruder!"
Plötzlich bebte der Boden unter ihnen, eine gewaltige Explosion aus finsterster Energie verschlang alles vor ihnen, die Armee, das Dorf und Finn. Shanora und Silas wurden von der enormen Wucht nach hinten geschleudert und für einen kurzen Moment glaubte Shanora das Bewusstsein zu verlieren, eine düstere Stimme hallte durch ihren Kopf.
"Es wird immer einen Dunklen geben, das ist mein Fluch!"