Direkt rechts vom Eingang befindet sich die kleine Eisenbahn. Sie fährt immer eine ‚Acht‘, über eine kleine Brücke. In ihren Punzen ist der Streichelzoo. Aber man kommt nur hin, wenn man brav an der Schranke wartet, bis die Bahn vorüber gefahren ist. „Tschuuutschuuu.“
Dort gibt es: ein Pferd, einen Esel, ein Lama, zwei Schafe, ein Lämmchen, eine braue Kuh, eine grüne Kuh und eine lila Kuh, eine Rassellatze und eine Kirschkernkissenkatze. Einen Hasen und einen blauen Hund, einen braunen Hund, einen Snoopy, einen Hund mit Schleife und eine Bulldogge. Jedes Tier bekommt einen Knuddler.
Direkt daneben befindet sich die Kleintierecke: Hier sind eine Igelmama und drei kleine Igel, sowie ein Mäusepaar. Sogar ein scheues Bisasam. Die werden nicht gestreichelt, sondern gefüttert mit Salat.
Dahinter erhebt sich das riesige Bälleparadies, welches aussieht wie ein großes Mückennetz rund um ein Trampolin mit vielen bunten Planeten, die durcheinander geworfen werden. Folgt man dem Weg weiter kommt man zur ersten richtigen Attraktion: Der Rutschbahn und der Schaukel. Die Schaukel ist ein riesiges Nest wie von einem großen Vogel und obwohl es stets schwingt, ist es herrlich mal ein paar Minuten dort die Beine baumeln zu lassen. Die Rutschbahn schaut man sich lieber nur an, denn sie sieht wirklich gefährlich aus.
Aber genau genommen sind wir ja hier, um uns die Tiere anzusehen. Mama, Papa und das kleine Wunder. Das kleine Wunder kann selber laufen und hat schicke grüne Sandalen an und sein Lieblings T-Shirt mit der türkisfarbenen „Mau“ drauf. So wie die großen „Fch-Mau“s die heute besucht werden, nur eben eine „Baby-Fch-Mau“ - mit Streifen. Aber erst einmal wird gleich ein Stopp eingelegt, bevor es zu den ersten Gehegen geht und ein Schluck getrunken.
Über die mit Buchstaben gepflasterte Allee gelangt man zu den Volieren mit den Vögeln. Da gibt es eine Eule, die neben einem Uhu wohnt. Einen Storch und ein Küken - von wem ist unklar. Ein Woodstock und Enten. Viele viele gelbe Enten. Kleine Enten, mit Schleife und ohne. Eine PiratenEnte, eine flache Ente, eine QuietscheEnte und eine BadeEnte - oh und ein Enton natürlich nicht zu vergessen.
Weiter geht die Wanderung zu den Wasserwelten. Zum Pinguin, zum Otter, zur Schildkröte und zum Elch. Huch, was macht denn der dazwischen? Ein weißes und ein grünes Nilpferd sitzen nebeneinander und zum Schluß passieren wir noch den Delfin und das Seepferdchen.
Jetzt wird es exotisch. Nach einem weiteren Stop mit einem Maisstangen Snack, geht es zu dem Affen, dem LernAffen und Monchihi, zu dem kleinen Elefant und dem großen, zu dem winzigen Elch und dem Koala. Und natürlich auch zum grünen Drachen, dem Schulterdrachen und Ohnezahn. Ob Nessi allerdings eher ein Drachen ist oder doch ins Wasserhaus gehört, da ist man sich uneins.
Und jetzt, jetzt endlich kommen die Raubtiere. Als erstes der Fuchs, dann der Wolf. Dann das blaue Bärchen und das Geschenke-Bärchen, der Panda und drei Bären. Dann noch mal ein kleiner Wolf und ein kleiner weißer Bär und ein großer weißer Bär und ein Puhbär, der als Tigger verkleidet ist. Und direkt daneben sein Freund Tigger und ein Steiff-Tiger, sowie ein Mini-Löwe und ein großer Löwe.
Das sind die tollsten Maus überhaupt. Das kleine Wunder liebte Katzen in allen Formen, Farben und Größen.
Als sie zum Ausgang gingen, erzählte Käpt’n Blaubär noch eine Mär und ein Clown las aus einem Buch vor. Green Lantern mampfte einen Apfel. Und der Minion und der Gremlin verabschiedeten das kleine Wunder mit vielen Luftküssen am Tor. Die Leni und das schlafende Mondmännchen saßen auf dem Regal und machten das Licht aus. Nur die kleine Puppe mit dem Bindi zog es vor, neben dem Bällen und Autos in der Kiste zu warten, wenn hier der große Zoo und Freizeitpark gegen die Rennstrecke umgebaut wurde, damit Mama, Papa und das kleine Wunder Rennen fahren konnten.
Über dem Bett auf dem Tonie-Regal saß der kleine Nilflughund: Sekani. Seine lange Schnauze hatte er unter seinem Flügel versteckt, so wie sein Ohr. Er glaubte zu träumen. Waren hier gerade drei Menschen durch das Kinderzimmer gestapft und hatten Zoo-Besuch gespielt? Sekani warf einen Blick zum Fenster. Es war draußen grau in grau mit weiß und ein bisschen rosa. Also schon spät am Abend und das Wetter war über die Feiertage fürchterlich gewesen.
Er brachte sich aber auch immer in Schwierigkeiten. So hatte er sich das nicht vorgestellt damals in seiner Heimat Kolonie, als er eines schönen Tages aufgebrochen war, um seine Träume wahr zu machen. Er wollte reisen, Abenteuer erleben und nicht tagein tagaus immer dasselbe tun. Und er hatte sie bekommen. Schreckliche Abenteuer, die ihn jetzt verfolgten und ihm den Schlaf raubten und die ihn erschreckten und unkonzentriert werden ließen. Er fand nicht genug Früchte, er fand nicht genug Verstecke. Vor den Piraten, den lodernden Flammen des Krieges, den Menschenhändlern und den Räubern, dem Hungern, den Krankheiten, es gab kein Entkommen.
In Wahrheit versteckte sich der Flughund hier, seitdem das Fenster wieder geschlossen war. Das Kind hatte ihn noch nicht bemerkt. Und auch die Eltern hielten ihn wohl nur für ein schwarz-braunes Stofftier.
*gehört thematisch zu
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