Flo hatte hervorragend gekocht. Das Ofengemüse war knusprig und pikant gewürzt. Die Steaks waren saftig. Der Dip cremig und frisch. Es schmeckte köstlich, und Max genoss es, sich das gute Essen schmecken zu lassen und nebenher seinen Sub zu füttern, während der auf einem Kissen zu seinen Füßen kniete.
Auch das war etwas, was Flo nicht so gern mochte. Das Knien war nicht das Problem. Aber das gefüttert werden. Als Max ihm zu knien befahl, hatte er gewusst, was jetzt kommen würde und hatte erwogen, aufzubegehren.
Doch dann hatte er sich dagegen entschieden. Denn es war klar, dass das nichts nützen würde, Max würde dennoch tun, was er entschieden hatte, nur mit dem Unterschied, dass Flo im Anschluss eine Strafe erwarten würde. Und das mochte er noch weniger.
Und wenn es etwas gab, was ihm wirklich mal zu viel würde, was er so gar nicht über sich ergehen lassen wollte, dann hatte er ja sein Safeword.
Aber das würde bedeuten, dass sie alles unterbrechen würden und erst einmal eine Weile reden und die Dinge klären. Das war gut und richtig, nur ... für eine Situation, wo er einfach mal etwas nicht so mochte, würde er sein Safeword mit Sicherheit nicht verwenden. Das war für Momente da, in denen er etwas wirklich nicht ertrug.
Also kniete er hier und nahm jeden Bissen, den sein Dom ihm gab. Und nach einer Zeit spürte er, dass es ihm dabei sogar gelang, ein wenig abzuschalten.
Immer mal wieder fuhr dabei Max' Hand durch sein Haar und er schmiegte dann seinen Kopf in die Handfläche des Doms und genoss die Berührung.
Schließlich waren die Teller leer.
Max nahm Flos Glas mit Wasser, das auf dem Tisch stand, und hielt es an Flos Lippen.
„Trink!“
Langsam und mit vorsichtigen Schlucken trank Florian das Glas leer. Max lächelte ihn zufrieden an und strich ihm über die Wange.
„Und jetzt ab mit dir ins Schlafzimmer, mein Sub, damit ich meinen mir zustehenden Nachtisch vernaschen kann!“, sagte Max mit rauer Stimme.
Er hatte wieder Flos Gesicht in der Hand und schaute ihm lächelnd in die Augen.
„Ja, mein Herr“, sagte Flo und lächelte zurück.
Dann stand er auf und wollte zuerst das Geschirr auf die Spüle räumen.
Max jedoch verpasste ihm einen Klaps auf den Po und sagte:
„Lass nur, darum kümmern wir uns später. Ab in Schlafzimmer, hab ich dir gesagt!“
Und um dem Nachdruck zu verleihen, begann er, Flo breit grinsend zu kitzeln.
Lachend sauste Flo, wie befohlen, aus der Küche.
Max streckte sich, dann stapelte er die Teller auf den Spülstein und folgte wenige Augenblicke später seinem Schatz.
Der hatte sich, wie es sich gehörte, auch hier wieder hingekniet. Den Blick gesenkt, die Hände auf den Oberschenkeln abgelegt. Und erst, als Max den Raum betrat und sich räusperte, erst als Flo daraufhin den Blick hob und Max' hochgezogene Augenbraue sah, da ging ihm auf, was er vergessen hatte.
Er trug noch immer das Koch-T-Shirt und die Jogginghose.
Max hatte ihn außer beim Kochen nackt haben wollen.
Max bestand darauf, dass er bekleidet war, wenn er am Herd stand und eine köstliche Mahlzeit zubereitete. Zu schnell konnte ein Topf umkippen, heißes Wasser sich ergießen, und heiße Fettspritzer vom Braten waren auf der Haut auch nicht gerade fein. Kleidung schützte doch ein wenig davor, und da Flos Wohlergehen für Max das wichtigste war, hatte er ihm verboten, das Kochen ebenfalls nackt zu erledigen.
Doch ansonsten ...
Flo schluckte und senkte erneut den Blick.
Er wusste, er hatte einen Fehler begangen. Es war nicht absichtlich gewesen, und er wusste, dass Max sich darüber durchaus im Klaren war. Und dennoch. Er würde es ihm nicht einfach durchgehen lassen. Und wenn er ehrlich war, würde er selber das auch nicht wollen.
Max kam auf ihn zu und ging musternd um ihn herum.
„Was soll ich nur mit dir machen, Flo?“, sagte er leise. „Was soll ich nur machen, wenn du dir scheinbar die einfachsten Dinge nicht merken kannst, die ich von dir fordere? Denn ich gehe doch mal davon aus, dass du mir nicht absichtlich ungehorsam bist?“
Flo schüttelte den Kopf.
„Wie bitte?“, sagte Max streng.
„Nein, Herr“, sagte Flo leise.
„Ich frage mich wirklich, was ich jetzt tun soll. Ob ich dich wohl einfach ohne viel Federlesens übers Knie legen sollte?“
Flo lief ein wohliger Schauder über die Haut. Über Max' Knie ... Ihm so nah sein, seine Wärme spüren, seine Hand auf dem Po ... Ja, natürlich, wenn Max es darauf anlegte, konnte er ganz schön fest zulangen und dann war so ein versohlter Hintern kein Zuckerschlecken. Und dennoch. Diese Nähe und Hingabe, die er dabei spürte, ließ Flo sich beinahe danach sehnen.
„Oder ob wir einfach mal abwarten, was du dir noch so für Patzer leistest? Und dann gegen Ende des Wochenendes entscheiden, ob übers Knie gelegt werden reicht, oder ob der Stock oder der Riemen ihr Werk tun müssen? Und mit wir meine ich natürlich, dass ich das entscheide?“
Wieder lief ein Schauer über Flo.
Wie immer Max entscheiden würde. Er würde sich dem unterwerfen. Natürlich.
Max fuhr mit der Hand unter Flos Kinn.
„Nun, ich würde sagen, wir warten. Und du kannst jetzt schon mal eine ganze Menge wieder gut machen, wenn du dich schnell und ansehnlich fürs Auge für mich ausziehst. Nun mach mal, ich möchte was zum anschauen haben!“
Flo beeilte sich, Er wollte Max gehorchen. Er wollte, dass Max mit ihm zufrieden war. Also zog er sich aus, legte seine Kleidung ordentlich zusammengefaltet auf einen Stuhl und kniete sich wieder hin. Nach langen Jahren der Übung waren all seine Bewegungen fließend, das Aufstehen, das Entkleiden, das in die Knie sinken.
Max genoss es, ihm dabei zuzusehen und leckte sich erwartungsvoll die Lippen.
Als Flo dann wieder vor ihm kniete, nackt, bereit, alles entgegenzunehmen, was sein Dom für ihn hatte, alles, von Zärtlichkeit bis Qual, da spürte er, wie heiß ihm war und wie sehr der Anblick seines gehorsamen Sub ihn erregte.
„Blick bleibt am Boden!“, befahl er, bevor er zum Schrank ging um einige Dinge bereitzulegen, die er noch benötigen würde.
Und als er damit fertig war, strich er Flo wieder durchs Haar und befahl ihm:
„Nun leg dich aufs Bett, auf den Rücken. Streck Arme und Beine weit auseinander. Ich werde dich ans Bett fesseln.“
Flo gehorchte. Er bedauerte das Warten ein wenig, denn er hätte das übers Knie gelegt werden durchaus zu schätzen gewusst ... und noch während er das dachte, wurde ihm klar, dass er ganz offenbar noch immer nicht an dem Punkt angekommen war, wo er loslassen konnte und nur noch Max' Entscheidungen wichtig waren, nichts anderes mehr auf der Welt.
Max spürte Flos Gedanken. Er kannte ihn einfach zu gut.
Er schmunzelte.
'Keine Sorge, Kleener,' dachte er, 'ich werde dich schon dahin bringen.'