Langsam umrundete Marti seinen Mann, der auf dem Boden vor ihm kniete und dessen dunkle Augen erwartungsvoll und ein wenig unsicher auf ihm lagen.
Es war ein herrlicher Anblick. Jako war schön, sein Körper schlank und geschmeidig, die Muskeln wohldefiniert und doch filigran.
Sein langes, seidiges Haar glänzte, und Marti musste zugeben, dass er Jakos Haar schon immer besonders gemocht hatte.
Marti griff hinter sich und nahm die Krawatte zur Hand, die noch immer dort lag.
„So, mein Sub“, sagte er und ließ das dezent gemusterte Stück Stoff durch seine Finger gleiten.
„Ich möchte dich spüren lassen, wie sehr ich dich liebe. Wie sehr ich dich bewundere. Wie sehr ich deine Unterwerfung zu schätzen weiß.“
Er ergriff Jakos Kinn und drehte dessen Gesicht zu sich, so dass er ihm geradewegs in die Augen sah.
„Sag mir, was soll ich damit tun?“
Er hielt die Krawatte in Jakos Blickfeld.
„Soll ich deine Hände hinter deinem Rücken fesseln oder soll ich dir die Augen verbinden?“
Jako schloss die Augen und schluckte. Ein Zittern durchlief seine Körper, doch Marti, der noch immer sein Gesicht in der Hand hielt, spürte, dass das kein ängstliches Zittern war, sondern eines voller Erregung, voller aufgeregter Anspannung.
Sanft strich Marti über Jakos Wangen. Ein paar Augenblicke würde er noch warten. Dann würde er ihm die Entscheidung abnehmen; würde die Führung übernehmen, so wie es Jako sich wünschte.
Doch da ...
„Meine Hände ...“, sagte der Sub, und man hörte, das sein Hals trocken, seine Stimme rau war.
„Weil ... wenn du nicht möchtest, dass ich etwas sehe, na ja, dann befiehl mir, die Augen geschlossen zu halten ... und dann braucht es keine Augenbinde.“
Wow. Marti war überrascht. Das war weit mehr, als er im Augenblick schon erwartet hätte. Der Wunsch zu gehorchen, der Wunsch, dass Martis Wort ausreichte, ihm die Sicht zu nehmen – das war ein großer Schritt.
'Manchmal sollte ich ihm einfach wesentlich mehr zutrauen', dachte er und setzte einen Kuss auf Jakos Stirn.
Dann trat er hinter ihn. Er ergriff seine Hände und führte sie zusammen.
„Verschränke deine Finger ineinander“, sagte er und Jako tat es, ohne zu zögern.
Marti begann, den Schlips einige Male locker um Jakos Handgelenke zu winden. Schließlich schloss er das ganze mit einem einfachen Knoten. Es war fest genug um zu halten, jedoch locker genug, damit es nicht einschnürte und Jako behinderte oder gar weh tat.
„Gut, mein Sub“, sagte er.
„Und nun lass die Augen geschlossen, wie du es versprochen hast. Ich möchte dich fühlen lassen, nur fühlen.“
„Ja, Marti“, sagte Jako leise und senkte den Kopf.
Marti beugte sich herab und packte Jako bei den Hüften. Dann sagte er:
„Und nun steh auf!“
Jako kam etwas strauchelnd auf die Beine, er war froh, das Marti ihn hielt.
„Bleib so stehen und bewege dich nicht.“
„Ja, Marti.“
Für Jako war dieser Augenblick voller neuer, ungeahnter Gefühle. Wie einfach es sich anfühlte, sich Marti zu unterwerfen. Warum, zum Teufel hatte er sich nur so lange dagegen gesträubt? Sich gegen sein Inneres, seine eigene Natur gesträubt? Nun sicher, die Erziehung durch seine Eltern hatte dazu beigetragen, aber ...
Ach egal. Jetzt war er bereit, und er spürte, dass es genau das war, was er wollte.
Plötzlich wurde sein Kopf von Martis Händen ein klein wenig herunter gezogen und dann spürte er Martis Lippen auf den seinen. Seidenweich und warm, mmmhhh ...
Es war ein richtiges Milch- und- Honig- Gefühl, doch es hielt nicht an, es veränderte sich. Martis Lippen wanderten zu seinem Kinn. Zu seinem Hals.
Küssten und saugten sanft an seiner Halsbeuge. Martis Zähne knabberten.
Oh Gott, das fühlte sich großartig an.
Martis Mund wanderte weiter, widmete sich seinen Brustwarzen. Saugte, knabberte, schleckte; ließ nicht locker, bis sie beide wund waren und pustete dann darüber, was herrlich kühlte.
Dann wurde Jakos weiche Haut an seinem Bauch erkundet. Sanft wie ein Hauch fühlte das sich an. Federleichte Küsse, wechselnd mit Saugen. Und Knabbern.
Das würde sicher einen Knutschfleck geben, dachte Jako. Ein Knutschfleck, Herrgott!
Doch – spielte das überhaupt eine Rolle?
Nein.
Oder doch. Doch! Natürlich tat es das!
Es wäre eine Markierung; ein Mal seines Doms. Ja.
Und er, Jako, würde stolz darauf sein. Würde es lieben.
Oh Mann.
Und nun ... Martis Hände waren über seinen Rücken geglitten, packten nun fest in seine Pobacken. Und sein Mund ...
Oh Gott.
Würde Marti wirklich ... ?
Würde er ihn mit den Lippen zum Höhepunkt bringen?
Nicht, dass er das nicht schon in der Vergangenheit getan hätte, aber jetzt war doch alles anders ... nein, eigentlich nicht, das war ja das, was Marti ihm klar zu machen versucht hatte. Und immer noch versuchte.
Sie waren Sub und Dom, sie hatten sich verändert, aber sie waren doch auch immer noch sie selbst.
Wie gerne hätte er jetzt die Augen geöffnet und zugeschaut, was sein Mann da so trieb. Es wäre ein leichtes gewesen, und Marti, der nun wirklich ... Oh Gott! ... seinen Penis in den Mund genommen hatte und ihn mit Lippen und Zunge liebkoste, würde es vermutlich gar nicht mitbekommen.
Und doch.
Er tat es nicht.
Einfach, weil Marti es verboten hatte. Und er gehorchen wollte.
Weil er sein gegebenes Wort nicht brechen wollte.
Weil er das, was er sich so großspurig vorgenommen hatte, auch schaffen wollte.
Weil sein Dom es erwartete.
Weil er selbst es von sich als Sub erwartete.
Also ließ er die Augen geschlossen.
Und fühlte.
Oh Gott!
Das war unglaublich!
Was geschah hier eigentlich? Er, der Sub, wurde verwöhnt und bekam geschenkt und durfte fühlen und genießen ... und das tat er auch, er hatte das Gefühl, in einem Taumel aus Lust zu tanzen.
Es war an ihm, zu fühlen; hinzunehmen, anzunehmen, was ihm gegeben wurde. Nicht zu hinterfragen, einfach zu nehmen.
Und schließlich, schließlich ...
seine Knie gaben nach, als er kam. Mit einem Schrei kam, und er war dankbar, dass Marti ihn auffing.