„Auf Tschüss“, krächzt die Ratte mit einem Mal beinahe ernst. „Kommt bald wieder. Hoffentlich.“ Dann verschwindet sie mit einem krähenden Lachen im Laub.
Annika, Sepp und Trari, stehen wie erstarrt nebeneinander. Das Tageslicht ist noch kräftig genug, um den Unterschied zwischen dem Grün des Hügels und dem gähnenden schwarzen Loch eines Höhleneingangs erkennen können.
Die Sommermilde verkrümelt sich hastig und ein Frösteln streicht durch die Pelze der drei. Annika bellt auf und schüttelt sich. Dann tritt sie drei vorsichtige Schritte vor und ruft: „Wolf! Gefährlichster Wolf der Welt, komm bitte raus! Wir... der Bumpf-Wald braucht deine Hilfe!“
Sepp klammert sich an ihr rechtes Hinterbein, Trari wickelt ihren Rüssel um das linke. Ein schüchternes: „Triraatrriiirara?“ unterstützt Annikas Ruf.
Es gibt kein Geräusch. Kein Scharren oder Grollen. Nicht einmal ein Wolfsheulen. Er ist plötzlich einfach da. Die hereinbrechende Schwärze ist nicht mehr allein, sondern wird von Silber durchbrochen. Die Sonne scheint sich hinter die Bäume zu flüchten und trotzdem sehen sie ihn: Kunz.
(An dieser Stelle empfehle ich einen Trommelwirbel oder ein passendes Instrumentalstück für den Hintergrund, der einem Kunz würdig ist.)
Der gefährlichste Wolf der Welt funkelt wie ein Stern. Ein Stern mit tödlichen Zacken. Denn sein schimmerndes Fell ist ein Meer aus Klingen, fein und blank, scharf und spitz. Seine blauen Augen finden die drei Freunde und er senkt den Kopf. Etwas in seinem Blick schickt einen Schauder über Annikas Rücken. Dann erklingt seine Stimme, tief und klar: „Wie kann ich euch helfen?“
Eine Sekunde ist es still. Dann stößt Trari einen triumphales: „Triiiiriiiiiiii!“ aus und Sepp schlägt Saltos in der Luft, bis ihm schwindlig wird.