„Annika, schön dich zu sehen. Na, hat der Zeckenpumpf eine geniale Lösung für das Rübenstolzproblem gehabt?“, plaudert Popel drauf los und als er die beiden kleinen Tiere auf Annikas Rücken entdeckt, grüßt er auch sie mit Namen. Er kennt alle Namen. Vermutlich sogar den des Zeckenpumpfes.
Annikas braune Augen verfinstern sich, bevor sie antwortet: „Nein, hat er nicht. Aber ich hab eine. Kannst du mir sagen wo Ku... der GWdW wohnt?“
Popel klappt das Maul auf und zu. Sein orangeroter Schwanz schwingt nach vorn und zeigt auf Annika, als würde er nun ebenfalls zuhören. „Kunz?“
Annika bellt erschrocken auf. Nicht nur wegen des Namens, sondern auch, weil Trari und Sepp sich schmerzhaft in ihr Fell krallen. Dann nickt sie, als wäre nichts gewesen. „Genau der.“
Popel trippelt im Kreis herum, als müsse er sich erst orientieren. Sein Schwanz pendelt nach links und rechts, dann verharrt er in einer Richtung.
„Norden“, sagt der Fuchs schließlich. „Noch weiter nach Norden. Er lebt jenseits der Zitronenhecke.“ Mit einiger Anstrengung wirft er Annika einen Seitenblick zu, der sein Auge fast aus der Höhle springen lässt. „Wollt ihr da wirklich hin?“
Annikas Körper prickelt unter ihrem Fell, ihre Ohren zucken. Und es fühlt sich an, als würde der Boden unter ihren Füßen zu Eis. Kalt und glatt kriecht die Angst über ihre Pfoten die Beine hinauf.
Die Zitronenhecke! Die Zitronenratten! Niemand geht dorthin. Niemand, der...
Sie spürt etwas an ihrem Ohr. Etwas kleines Rüsselartiges hebt das abgeknickte Schlappende an und tritet ganz leise: „Tririii tra.“ Und egal was es heißt. Es fühlt sich warm an. Und mutig. Und Annika erinnert sich, dass sie nicht allein ist.
„Danke Popel“, kläfft sie und wendet sich nach Norden. Blaue Farbe tropft von ihrem Bauch und Sepps kleine Krallen kneifen in ihren Rücken. Aber sie merkt es gar nicht mehr.