Sein Blick schweift über die lädierte Mehherde, über die jaulenden Grüzzlis. Die fallen raus, aber die Horde anteilnehmender oder neugieriger Waldbewohner wächst mit den vergehenden Stunden immer noch an. Die Auswahl ist groß. So verbringt Düne den Tag damit, den perfekten Lockvogel zu finden. Und natürlich, zu grasen.
Er trottet umher. Noch ein paar Mumpf-Katzen wären ideal, sie sind schnell, stark und wendig. Aber sie haben bereits geschlossen erklärt, dass ihre Spezies die Aufgabe des Köders als unwürdig einstuft. Hm. Grüzzlibären sind nicht konzentriert genug. Mehe gehen prinzipiell nicht und Bleichhörnchen sind zu ängstlich. Floflaten... ach, wer zieht das überhaupt in Betracht?
Düne senkt die Nase nachdenklich zu Boden, auf der Suche nach ein paar essbaren Halmen, als ihn etwas in die Nase piekst. Erschrocken zieht er den Kopf zurück und starrt auf eine kleine Kugel aus duftendem.... äh... Zeugs. Erst als die Kugel sich entrollt, erkennt er den Müsliigel. Seine mit Honig verklebten Stacheln riechen nach Hafer und irgendwie erinnern die Knopfaugen an Rosinen. Ach, Papperlapapp.
Düne sucht weiter. Er unterhält sich mit Popel, der einfach zu nett ist. Fragt zwei Schustertauben, aber die behaupten, dass sie nicht schnell genug seien mit ihren schweren Stiefeln. Und erst als der Abend dämmert, wird ihm klar, dass es nur einen würdigen, fähigen, mutigen (und übrigen) Kandidaten gibt: Ihn selbst. Und als er die Entscheidung getroffen hat, sucht er sich einen moosbewachsenen Felsen, wartet auf einen Sonnenstrahl, der genau darauf fällt und springt hinauf. (Wir behaupten einfach, er hätte es beim ersten Mal geschafft und tun so, als wäre er nicht auf dem Moos abgerutscht und auf die Nase gefallen...)
„Freunde! Familie! Bewohner des Bumpf-Waldes“, ruft er mit aufgeschüttelter Mähne hinunter auf die verstreute Tieransammlung. Die Hälfte befindet sich allerdings bereits auf dem Nachhauseweg. Schließlich ist längst Abendessenszeit. Doch Düne lässt sich davon nicht beirren. Er bläht die Nüstern und stampft auf. Mit hoffnungsvoll aufgerissenen Augen, wendet sich nun auch der letzte Verbliebene zu ihm um.
„Bauer Rübenstolz hat uns den Krieg erklärt. Und morgen werden wir zurückschlagen! Und ihn ein für alle Mal besiegen!“
Denn wenn Maschinen vom Wasser besiegt werden können, kann es der Mensch ja vielleicht auch...