Eigentlich wollte ich heute über die Plastikverschmutzung der Meere referieren, doch das Thema ist so umfangreich, das es wohl noch einige Tage oder gar Wochen braucht bis ich alle Quellen so weit verarbeitet habe um einen fertigen Artikel präsentieren zu können. Doch was soll ich heute diesen Freitag berichten?
Es dauert etwas bis ich ein geeignetes Thema finde, doch dann finde ich es und erinnere mich. Erinnere mich an den 11.03.2011.
An diesem Tag, um 14:46 (Ortszeit) begann unter dem Meeresboden vor der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshū das Tōhoku-Erdbeben. Sein Epizentrum lag 163 Kilometer nordöstlich des Kraftwerks Fukushima I, es dauert nur 23 Sekunden und die Primärwellen hatten das Kraftwerk erreicht. Doch noch war die Situation unter Kontrolle.
Ab 15:35 Uhr rollten die ersten Tsunamiwellen auf das Kraftwerk zu, größer als die Schutzmauern, welche schon größer waren als vorgeschrieben. Abwärmepumpen wurden zerstört, das Kühlsystem kam zum Erliegen.
Mangels Kühlung, teils bedingt durch weitere technische und organisatorische Probleme, kam es zur Überhitzung von Reaktoren und Abklingbecken, zur Freisetzung von Wasserstoff in die Reaktorgebäude und letztlich zu Kernschmelzen in den Reaktoren 1 bis 3. Dabei gelangten auch radioaktive Elemente in die Umwelt.
Das zweiminütige Beben hatte zu ungeahnten Folgen geführt und die bis damals noch häufig als "relativ sichere" Kernenergie infrage gestellt. Diese hatte seit ihrem Bestehen im Jahr 1954 bis heute insgesamt 35 Unfälle, die anhand der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse INES (englisch International Nuclear and Radiological Event Scale) als Unfall der Stufe 4 und höher eingestuft worden sind. Das macht statistisch gesehen alle 2 Jahre einen Unfall in einer Kerntechnischen Anlage. Kann man das wirklich noch sicher nennen?
Tatsächlich hatte das Beben die Kernkraftenergie, zumindest in Deutschland, nachhaltig erschüttert. Was ein Tschernobyl oder Fleurus nur manchen aufhorchen ließ, hatte Fukushima doch bis in die Gesetzgebung Einfluss genommen, nicht zuletzt durch das Aufbegehren der Bürger. Und so wurde der Kernausstieg beschlossen.
Aber wie es in Deutschland nun mal so ist, wir sind immer noch in Kernenergie und das bis 31.12.2022 (31.12.2021 sollen 3 der 6 Kernkraftwerke abgeschaltet werden). Danach wird "nur" noch endgelagert. Endlager, ein Unwort an sich, denn die Lagerung der radioaktiven Elemente beschreibt Zeiträume mehrerer Millionen Jahre, soweit kann niemand planen, nicht mal die deutsche Bürokratie. Mal abgesehen davon haben wir gar kein "Endlager" nur Zwischenlager existieren.
Es zeigt sich dabei doch gerade, wie wenig man darauf geachtet hat, was Kernenergie wirklich bedeutet. Man sah nur den schnellen Profit, die vermeintlich saubere Energie. Ihren Müll, der länger überdauert als es den Menschen bereits auf der Erde gibt, den blendete man aus. Darum würden sich zukünftige Generationen kümmern...
Die Klimakrise sie ist auch eine Energiekrise, wie können sie nur lösen, wenn wir Wege finden unseren Strom wirklich nachhaltig zu beziehen ohne das wir Gebiete für Jahrmillionen unbelebter machen und uns selbst damit in Gefahr bringen.
Quellen
- https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Fukushima#Unfallserie_vom_11._bis_zum_16._M%C3%A4rz_2011 Abgerufen am 5.03.2021
- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Unf%C3%A4llen_in_kerntechnischen_Anlagen Abgerufen am 5.03.2021
- http://www.johnstonsarchive.net/nuclear/radevents/2006BELG1.html Abgerufen am 5.03.2021
- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernreaktoren_in_Deutschland#Kernkraftwerke Abgerufen am 5.03.2021