Der 20.05. ist der internationale Tag der Bienen, bzw. der Happy World Bee Day, an diesem Tag soll den fleißigen Bienchen gedacht werden und auf sie aufmerksam gemacht werden, denn Bienen werden immer seltener und sind zunehmend bedroht.
Was ist eigentlich eine Biene?
Die Bienen (Apiformes oder Anthophila) sind eine Insektengruppe, in der mehrere Familien der Hautflügler (Hymenoptera) zusammengefasst werden. Während wir meist, wenn wir von einer Biene reden, die Westliche Honigbiene (Apis mellifera), meinen gibt es neben dieser noch viele weitere Bienenarten und Gattungen, wie die Gattung der Hummeln (Bombus). Der Grund das wir den Begriff Biene meist auf die Westliche Honigbiene reduzieren, liegt darin, dass sie als staatenbildende Honigproduzentin, eben jene Biene ist, welche für den Menschen am relevantesten ist.
Insektenapokalypse
Wenn wir an bedrohte Arten denken, denken wir vorrangig an große Säugetiere, wie Wale, Pandas oder Raubkatzen, vielleicht denkt noch der eine oder andere an eine Vogelspezies. Doch der Artenschwund, dass Massenhafte Aussterben, bezieht sich nicht nur auf die großen populären Arten, welche von diversen Naturschutzorganisationen das richtige Marketing erhalten. Es sind auch jene Arten, welche wir zu leicht übersehen, als gegebenen annehmen und schlichtweg ihre Wichtigkeit in den Ökosystemen übersehen. Die Rede ist von Insekten, nicht nur Bienen, aber diese spielen ebenfalls eine große Rolle.
Weltweit sinken die Zahlen verschiedenster Insektenarten, wie könnte so etwas Kleines, einem Räuber wie einem Adler gefährlich werden? Während die großen, prominenten Tierarten meist an der Spitze der Nahrungskette stehen, bauen Insekten diese erste auf. Sie sind ein elementarer Bestandteil eines komplexen Nahrungsnetzwerkes, dass ohne sie in sich zusammen bricht. Ohne Insekten, würde ein Großteil aller Pflanzen nicht mehr bestäubt werden, binnen weniger Jahre, würden ihre Bestände zum Erliegen kommen, Pflanzenfresser keine Nahrung finden und somit auch irgendwann ihre Endverbraucher, die Topprädatoren, wie beispielsweise der Tiger, ebenfalls aussterben.
Krefelder Studie
2017 erschien die sog. Krefelder Studie, welche urplötzlich den Fokus auf die kleinen Sechsbeiner lenkte, imbesonderen auf Fluginsekten, zu denen eben auch Bienen zählen. Biologen des Entomologischen Vereins Krefeld hatten über Jahre Fluginsekten in Fallen verschiedener Naturschutzgebiete mit Schwerpunkt in Nordwestdeutschland eingefangen und konntne einen drastischen Rückgang dokumentieren. Etwa 80 Prozent der Biomasse fliegender Insekten war seit 1989 zurückgegangen. Jener Tiergruppe, welche darauf ausgelegt ist, Nachkommen in Massen zu produzieren und somit nicht einen drastischen Rückgang erleiden müsste, wie wir ihn nun dokumentieren.
Rasch wurden die Daten angezweifelt und statistisch angegriffen. Der wissenschaftliche Diskurs besteht eben aus Thesen, welche sich auf Fakten stützen, deren Auslegung und die Genauigkeit des Arbeitens. Auch wenn eine weitere Studie durch die Forscher den Trend mit einem ausführlicheren Datensatz bestätigte, wurden die Daten weiter angezweifelt. Denoch beschäftigen sich mehr und mehr Forscher mit der Thematik des Insektensterbens, so sehr das es nicht nur ein kurzes Phänomen in der Presse blieb, sondern wirklich ein Themenschwerpunkt mit wissenschaftlichem Interesse. Es dauerte nicht lange und diverse Studien, aus den Niederlanden, Schottland und anderen Teilen Deutschlands kamen zu gleichen oder ähnlichen Beobachtungen. Diverse Insekten waren binnen weniger Jahre verschwunden. Selbst in Gebieten, welche für ihr Überleben, optimale Bedingungen bedeuten sollten, waren Bestände vollends oder teilweise zusammengebrochen.
Insektensterben ein europäisches Probem?
Nein, auch außerhalb Europas wurden Wissenschaftler durch die Krefelder Studie aktiv und kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Im tropischen Regenwald von Puerto Rico sank demnach in den letzten Jahrzehnten die Insektenbiomasse seit den 1970er Jahren auf ein Viertel bis ein Sechzigstel der früheren Dimensionen. Bedenkt man das im tropischen Regenwald die Insektenmasse innerhalb eines 6 Quadratkilometerbereichs, allein schon von der Artenvielfalt, reicher ist, als alle dort lebenden Wirbeltiere zusammen und so wirklich große Mengen an potenzieller Nahrung durch einen Schwund verloren gehen, erkennt man vielleicht die Problematik dieses Themas.
In Kalifornien stellte man fest das 90 Prozent des Monarchfalters in den letzten 20 Jahren zurückgegangen waren, ein Verlust von gut 900 Millionen Tieren. Das sind doppelt so viele Individuen, wie es Menschen in der EU gibt.
Die amerikanische Hummelart Bombus affinis zog sich ebenfalls in den letzten 20 Jahren um 87 Prozent ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets zurück. Das bedeutet nicht, dass in den restlichen 13 Prozent all diese Hummeln nun zu finden sind, ein Großteil von ihnen ist verschwunden, Tod.
Neben ihr verschwanden auch weitere Hummelarten in Nordamerika, wenn auch in geringerer Zahl.
Auch in Australien wurde ein Insektenschwund verzeichnet. 67 Prozent aller Wirbellosen des australischen Kontinents waren seit der Aufzeichnungen um 45 Prozent zurückgegangen.
Warum verschwinden die Insekten?
Während deutlich dokumentiert werden kann, dass die Insekten verschwinden, tappen wir bei den Ursachen teilweise noch ziemlich im Dunkeln. Was sehr beunruhigend ist, denn nur, wenn wir die Ursachen vollständig verstehen, können wir sie auch wirklich aus der Welt schaffen. Doch warum ist es so unklar? Es liegt vermutlich daran, dass es nicht den einen Grund gibt, das ultimative Böse, sondern viele Faktoren zusammen spielen. Diese sich noch untereinander verstärken. In Kulturlandschafen, insbesondere bei nektarfressenden Insekten, wie Schmetterlingen und Bienen, ist die Landwirtschaft ein treibender Faktor. Dabei sind vor allem Schmetterlinge der Grasländer betroffen. Diese werden regelmäßig umgepflügt, überdüngt und zu oft gemäht. Ein Großteil der Nahrungspflanzen der Schmetterlinge verschwindet so und so auch die Schmetterlinge. Der frühere oft gesehene bunte Ackerrandstreifen, das letzte Refugium, wo sich Graslandarten ansiedeln konnten, wird heute ebenfalls gepflügt und gespritzt. Jeder Zentimeter zählt, jeder Quadratmeter mehr bedeutet Profit. Es ist aber nicht nur reine Profitgier. Den warum treibt es die Landwirte in diese Art der Landwirtschaft? Vielleicht ein enthemmter Kapitalismus im Endstadium, den wir als globale Weltwirtschaft verstehen? Sollten wir deshalb die globale Weltwirtschaft abschaffen? Ja und Nein. Ja wir sollten die globale Weltwirtschaft, wie sie aktuell funktioniert, abschaffen. Abschaffen, weil sie sich um das Morgen keine Gedanken macht. Nein wir sollten die globale Weltwirtschaft nicht als solche Abschaffen, wir brauchen das gemeinsame Handeln, die Gemeinschaft um uns den Problemen unserer Zeit zu stellen. Das geht auch und vor allem über die Wirtschaft, denn wenn die großen Globalplayer Wert auf ein Leben mit Insekten legen, dann müssen kleinere Länder, Unternehmen, etc. auf Dauer folgen, wenn sie weiterhin im Wettbewerb beteiligt seien wollen. Aber das wäre ja gut für die Umwelt und schlecht für den Profit.
Deshalb wird lieber Pestizide wie Neonikotinoide, die Bienen und Hummeln schaden sollen, und Glyphosat, das Wildkräuter vernichten soll und damit die Nahrungsbasis der Insekten auslöscht, auf die Felder gesprüht. Nur damit sich dann Politiker, wie Julia Glöckner, hinstellen können um zu sagen, dass das nicht geht. Aber dann doch nichts unternehmen, nein schlimmer verteilt Glöckner doch Sondergenehmigungen an die Agrarlobby für die Verwendung von längst verbotenen Pestiziden, die maßgeblich zum Bienensterben beitragen.
Diese Scheinheiligkeit der Poltiker, die reine Profitgier für das Heute, sind eben auch Faktoren des Biensterbens.
Doch es gibt noch mehr gerade im ländlichen Raum ist die Verinselung von Lebensräumen: Brachen, Feldraine und Hecken wurden und werden zerstört, über die Arten von einem Rückzugsort zum nächsten wandern konnten und nun wie auf kleinen Inselen in einem erbarmungslosen Meeer der Kulturlandschaft festsitzen. Dieses Festsitzen ist vor allem auf Dauer ein Problem, da kein genetischer Austausch nmehr stattfindet, ist die "Insel" zu klein, kommt es kürzer oder spöter zur Innzucht. Innzucht führt zu genetischen Deffekten und weiterem insekten sterben. Insbesondere Steuobstwiesen sind hier zu nennen, welche inzwischen auch schon zu den bedrohten Lebensräumen gehören. Ein Gesetzesentwurf aus Deutschland um diese zu schützen wurde u.a. vom Saarland scharf kritisiert. Rasch entschied man sich für ein eigenes Gesetz, was den Gesetzesentwurf der Bundesregierung untergraben sollte. Ein hoch auf den Föderalismus!
Doch ist es allein nur die Landwirtschaft? Nein, sie ist nur einer von vielen Faktoren. Eine britsche Studie belegt, dass schmetterlinge in städten noch viel eher verschwunden waren, als auf dem Land. Den auch hier werden Brachflächen um jeden verfügbaren Zentimeter bebaut, asphaltiert und für die Insektenwelt zerstört. Ein wilder Garten, nur ein Ärgnis für die Nachbarn "Das sieht ja nicht schön aus!". Ist Massenaussterben schöner? Ich wage es zu bezweifeln. Neben den Bebauungsprojekten, fordert der Verkehr auch viele Opfer, nicht nur menschliche, sonder vor allem auch tierische. Während man einen großen Wildundfall versucht zu vermeiden, trieben Autos wie Sammelkescher durch die Straßen und töteten zahhlose Insekten auf der Windschutzscheibe. Nachts verschmutzen aber tausende Lampen den städtischen Himmel, eine Orrientierung für Nachfalter: Absolut unmöglich.
Aber was ist mit dem Regenwald Puerto Ricos, einem der wenigen Regenwälder, welche in den letzten Jahrzehnten wuchs anstatt schrumpfte? Oder der Sierra Nevada, mit ihrem massiven Verlust an Monarchfaltern? Hier gelten die bereits erwähnten Faktoren nur punktuell. Hier ist der Klimawandel die treibende Kraft des Insektensteberns. Steigende Temperaturen beeinträchtigen die Fruchtbarkeit von Käfern, vermutlich auch von anderen Insekten.
Steigende Niederschlagsraten, sowie fehlende Frostperioden, steigern die Häufigkeit von Pilzen und Parasiten, ihnen fallen Schmetterlingsraupen und -puppen besonders zum Opfer.
Letzlich kommt bei den attraktiven Arten, insbesondere bei Schmetterlingen und Käfern, neben diesen Faktoren die direkte Nachstellung hinzu. Wilderei, nicht auf Elfenbein, sondern auf kleine Feenartige Wesen mit sechs Beinen.
Insektenschwund, na und?
Für manchen scheint die Idee verschwindender Insekten verlockend, keine Mücken mehr, welche die abendliche Ruhe im Schlafzimmer oder am See stören. Keine Wespen, welche einem ins Getränk fallen oder um das Essen kämpfen. Keine Motten und Nachtfalter, welche sich über das geöffnete Fenster einnisten und mit Vorliebe das Hab und Gut vertilgen. Die ideale Welt?
Mit nichten, der Verlust der Insekten, er ist keine Berreicherung, er ist der Zusammenbruch einer Welt, welche wir zum Überleben benötigen. Während das Aussterben von Topprädatoren in vielen Ökosystem kompensiert werden kann bzw. teilweise kompensiert werden kann, sind Insekten eine unersetztliche Gruppe. Ein Grßteil aller Pflanzen wird durch Insekten bestäubte ohne Insekten verschwänden auch sie. Kein roter Mohn, keine blaue Kornblume unsere Welt sie würde an Farbe verlieren. Doch der Verlust an Farbe, er wäre das kleinste Übel. Durch den Mangel an Insekten würden Abfallprodukte, wie Kot, aber auch verwesende Tierkadaver überhand nehmen. Keine Theorie, den so ist es bereits im 19. Jahrhundert in Australien geschehen. Der Kot des Viehs der Viehzüchter er nahm überhand. Der Kot zersetzte sich nicht und bot Fliegen einen wunderbaren Nährboden. Große Fliegenplagen waren die Folgen. Erst 1951 erkannte man den Grund für das Problem: In der australischen Faune, existierte kein Verwerter für Kuhkot. Erst als man entsprechende Mistkäfer einführte wurde das Kuhfladenproblem endlich beseitigt.
Weiter sind Insekten eine essentielle Beute vieler Tiere und somit die Grundlage für viele Nahrungsnetze. So vertilgen nur Vögel allein über 500 Millionen Tonnen Insekten, das Gewicht von 2,5 Millionen Blauwalen (von denen es reell nur 15.000 gibt). Ohne Insekten, brechen unweigerlich auch viele Vogelbestände zusammen. Die Welt sie verlöre so viel, wenn wir ihr die Insekten rauben würden.
Auch wirtschaftlich wäre der Verlust der Insektenvielfalt ein enormer, wie die New York Times schätzte, erbringen Insekten jedes Jahr Dienstleistungen im Wert von 400 Milliarden Euro. Wo sie fehlen, fehlen auch diese "Dienstleistungen", wie etwa im chinesischen Maoxian-Tal in dem Menschen Apfelbäume per Hand bestäuben müssen. Es ist mühsam,so viel teurer als die kostenlosen Bienen und auch nicht effizent.
Natürlich kann man wirtschaftlich nur noch auf windbestäubte Arten zurückgreifen, dass uns dann die meisten Fruchtsorten abhanden kommen, ist leider eine traurige Tatsache. Ein Apfel wird zu einem Objekt der Vergangenheit, nicht mehr real greifbar und irgendwann fragen wir uns warum Schneewitchen daran sterben bzw. ersticken und ohnmächtig werden musste. Doch wir sind nicht in einem Märchen das ein Happy End besitzt, dass Insektensterben es ist der Anfang einer biologischen Katastrophe, deren Auswirkungen ähnlich so fatal ist, wie der Klimawandel selbst. Ein großräumiger ökologischer Kollaps. Diese Umwälzungen haben bereits begonnen, wir etwa in Puerto Ricos Regenwald, wo die Anzahl insektenfressender Wirbeltiere abenehmend ist, jene Arten, welche Früchte fressen aber in ihrem Bestand gleich bleiben. Nahrungsnetze kolabieren und am Ende das gesamte Ökosystem.
Der Soziobiologe und Entomologe Edward O. Wilson sieht die Menschheit, sofern sie das Insektensterben nicht in den Griff bekommt, in eine Krise steuern. Die Ernährung sie würde sich auf widbestäubte Arten, wie Getreide und Fischerei beschränken. Da die Fischbestände schon heute am zusammenbrechen sind, wären auch sie bald Geschichte. In dieser Welt wird Getreide zu einem Gut um das gekämpft wird, auf Hungersnöte folgen Kriege um Ressourcen. Dystopisch? Sicher. Realistisch? Alle mal.
Wir können Insekten und was sie leisten nicht ersetzen und nicht reproduzieren, jede Idee, siw wäre unter keinen Umständen so effizient und vorteilhaft, wie der Schutz und das Bestehen der Artenvielfalt der Insekten.
Natürlich steben nicht alle Insekten aus, so wie auch nicht alle Dinosaurier ausgestorben sind. Einige Arten werden sicher das große Massensterben als Chance nutzen können, da Konkurenten fehlen. Werden es die Arten sein, welche uns nutzen? Oder werden es die Arten sein, die wir als Plagen und Schädlinge betrachten? Monokulturen, so wie wir sie heute vielerorts finden, helfen vor allem den Insekten, welche wir als Schädlinge bezeichnen.
Und so bleibt die düstere Dystopie.
Was kann man tun?
Die meisten von uns sind werder Landwirte oder Politiker und haben die Möglichkeit die große Insektenvielfalt zu schützen. Doch ist es uns auch möglich in kleinem Rahmen die Insektenvielfalt vor der eigenen Haustür zu förden und Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen.
Insbesondere einheimische Wildpflanzen bieten reichlich Nahrung für Schmetterlinge, Wildbinen und andere Insekten. Auch unsere Natur hat interessante und hübsch anzusehende Pflanzen. Wilde Ecken in denen weder gemäht noch die betreten werden, zeigen bald ein Sammelsorium von Brennesseln, Gräsern und Klee. Viele Insekten, wie Shcmetterlinge, benötigen u.a. die Brennessel für ihre Raupen als Kinderstube. Ebenfalls wichtig für einen Insektenfreundlichen Garten sind Frühblüher und wer möchte behaupten, dass Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen nicht das Herz höher schlagen lassen, insbesondere nach einer langen Zeit des Winters?
Zusätzlich sollte man die Frühblüher mit Spätblühern kombinieren um möglichst lange den Insekten eine Nahrungsgrundlage zu bieten.
Warum nicht gleich ein Wildblumenbeet? Heimische Pflanzen, die neben ihrer eigenen Blütenpracht, zahllose kleine Juwelen der Insektenfauna anlocken. Das ist doch sicher aufwendig? Nein, die Pflege eines Wildblumenbeetes ist verhältnismäßig gering. Stauden sollten einmal im Jahr verschnitten werden. Idealerweise im Frühjar, wenn die Insekten, welche in den Halmen der Wildblumen überwintert haben, geschlüpft sind. Heimische Pflanzen sind natürlich winterhart und nur wenig anfällig für das, was das draußen ihnen entgegen wirft, seien es Pilze oder Blattfressende Arten.
Die Raupen von Schmetterlingen sind meist Nahrungsspezialisiten und fressen nur eine bestimtme Pflanze oder Pflanzengruppe. Ein gutes Beispiel sind Brennesseln, welche sich aufgrund ihres brennenden Charakters, für viele Raupen als ein guter Schutz herausstellen und deshalb von diversen Schmetterlingsarten, wie Admiral (Vanessa atalanta), Kleinem Fuchs (Aglais urticae), Tagpfauenauge (Aglais io) und Landkärtchen (Araschnia levana) genutzt werden. Ein gutes Argument um die Brennesseln stehen zu lassen. Zu Mal die Brennessel auch eine Nutzpflanze in der Kräuter- und Heilkunde ist, man hilft der Insektenwelt und im Notfall auch sich selbst. Eine klassische Win-Win-Situation.
Vor allem die klassischen "Unkräuter" (ein Biologe kennt kein Unkraut), wie Disteln, Wilde Möhre und andere sind für viele Raupen wichtige Nahrungsquellen. Neben diesen, bieten vor allem heimische Gehölze Raupen und Schmetterlingen einen Unterschlupf.
Wer Insektenfreundlich gärntert sollte auf Gifte verzichten, was durch die Nutzung vor allem heimischer Arten obsolet ist. Diese Pflanzen waren schon vor dem Menschen den Insekten "ausgeliefert" und sie haben es problemlos überstanden. Wozu also Gift? Und möchte man spezifische Insekten vertreiben, so hat man auch immer andere, umweltschonendere Alternativen.
Insbesondere Wildbinen benötigen Hohlräume in, je nach Art, Holz, Stängel, Erde oder Steine um dort ihre Brutkammern anzulgen. Ihnen mit entsprechenden Nisthilfen zu helfen. Entweder man erwirbt Produkte (mit geeignetem Material, Glasröhrchen sind beispielsweise unggeignet) oder man entdeckt in sich den kleinen Handwerker. Hierbei sind empfehlenswert und besonders einfach herzustellen Nisthölzer mit Bohrgängen für hohlraumbewohnende, solitär lebende Wildbienenarten. Dafür sollte man ausschließlich entrindetes Hartholz verwenden, ideal ist hierfür Eschenholz.
Aber ist Eschenholz nicht gerade dafür bekannt nur wenig witterungsbeständig zu sein? Das es im Kontakt mit dem Boden schon Schaden nimmt? Eben drum ist es ideal für Holzbienen, welche so leicht das Holz nach ihren Ansprüchen weiter bearbeiten können. Optimalerweise wird in das Längsholz gebohrt und nicht in das Hirnholz, welches leicht an den kreisförmigen Jahresringen zu erkennen ist. Bohrungen ins Hirnholz bieten sich bei gut abgelagerten Laubhölzern an, aber ansonsten sollte man das Längsholz bevorzugen. Der Bohrlochdurchmesser sollte drei bis acht Millimeter betragen.
Wissenschaftler benötigen Daten, eine Menge Daten, auch von unseren heimischen Instekn. Bei olchen Erhebungen können durchaus auch Laien mitmachen, wie etwa beim Tagfalter-Monitoring-Deutschland. Hier läuft man mindestens zehnmal pro Saison eine festgelegte Strecke ab und zählt unterwegs Schmetterlinge. Wann war man das letzte Mal in der Natur und hat sie bewusst wahr genommen? Solche Bestimmungen sie sind unterstützenswert und tun uns selbst ungemein gut.
Und natürlich auch demonstrieren, organisieren, protestieren. Insekten, sie summen, aber sie haben für die Politik und die Wirtschaft keine höhrbaren Stimmen. Denen eine Stimme zu geben, die sich nicht währen können, es ist unsere Aufgabe! Die Politiker müssen Hummeln im Hintern haben und voran getrieben werden. Nicht mehr ignorieren, sondern regulieren im Sinne einer ökologischen Wirtschaftspolitik.
Fazit
Insekten mögen klein sein, doch sie veränderten die Welt auf ihre Weise. Sie sind nicht mehr aus unseren Ökosystem weg zu denken und doch verschwinden sie. Das Undenkbare es trifft ein. Ohne Insekten verschwinden so viele mehre Lebewesen, Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere. Das Unvermeidbare tritt ein.
Es ist an uns, dies zu ändern. Jeder kann etwas tun und sollte es nach seinen Möglichkeiten. Eine Gemeinschaft, aus vielen kleinen Individuen kann eben etwas großes bedeuten, genau wie die Insekten.
Quellen
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