Alter Ginkgo
Drei Schläge auf den Gong
Goldener Herbst
Bake ichō no sei (jap. 化け銀杏の精 (Kanji) ばけいちょうのせい (Hiragana)) ist ein Yōkai aus der japanischen Mythologie. Sein Name bedeutet wörtlich übersetzt "Monster-Ginkgogeist". Alternativ wird dieses Wesen auch bake ichō no rei oder ichō no bakemono genannt.
Merkmale
Bake ichō no sei sind die Geister der Ginkgobäume. Sie sind sehr groß und haben leuchtend gelbe Körper in der Farbe von Ginkgoblättern im Herbst. Sie haben fünffingerige Hände und einen propotional großen und unförmigen Kopf. Sie tragen zerfetzte alte schwarze Kimonos und kleine Gongs. [1]
Vorkommen
Bake ichō no sei erscheinen nur in der Nähe sehr alter Ginkgobäume. Da dieser nicht natürlich in Japan vorkommt und vom Menschen hauptsächlich gepflanzt wurde, sind sie Yōkai urbaner Gebiete.
Lebensweise
Ernährung
Eine Ernährung ist nicht dokumentiert, möglicherweise können sie aber Photosynthese betreiben.
Kulturelle Bedeutung
Interaktionen mit Menschen
Bake ichō no sei erscheinen in der Nähe sehr alter Ginkgobäume und schlagen mit ihren Hämmern auf ihre Gongs. Es ist nicht bekannt, ob dies einen anderen Zweck hat, als dass es bei denen, die es hören, ein seltsames oder schockierendes Gefühl hervorruft.
Wissenschaftliche Erklärungsversuche
Bake ichō no sei wurde erstmals in einer Yōkai-Schriftrolle aus dem 18. Jahrhundert von Yosa Buson (japanisch 与謝 蕪村; * 1716 in Kema, Provinz Settsu, jetzt Stadtbezirk in Ōsaka; † 17. Januar 1784 in Kyōto) dargestellt. Obwohl Buson das Wesen als Geist eines alten Ginkgobaums aus Kamakura beschrieb, gab er keine detailliertere Beschreibung an, welche mehr Klarheit verschaffen hätte. Später ging der Mangazeichner Mizuki Shigeru (jap. 水木 しげる, Mizuki Shigeru; * 8. März 1922 in Sakaiminato, Präfektur Tottori; † 30. November 2015 in Tokio) näher auf diesen Geist ein und brachte ihn mit altem Aberglauben über Ginkgobäume in Verbindung.
Obwohl Ginkgobäume wegen ihrer Schönheit, Feuerfestigkeit und Windfestigkeit beliebt sind, gelten sie im japanischen Volksglauben aus mehreren Gründen als ungünstig für den heimischen Garten. Sie sind hochrangige und heilige Bäume und gehören daher in die Gärten von Tempeln, Schreinen und öffentlichen Plätzen, nicht in private Gärten. Einen Ginkgo im eigenen Garten anzupflanzen, war ein Sakrileg.
Außerdem wachsen sie sehr schnell in die Höhe und können ein Haus verdunkeln, was den Fluss der In'yō-Energie (Yin und Yang) unterbrechen oder verändern kann. Wenn die Wurzeln unter dem Haus wachsen, können sie über viele Generationen hinweg Krankheit und Unglück in einer Familie verbreiten. Was dazu führt, dass die Bewohner solcher Häuser früher starben, als jene ohne Ginkgobaum.
Taxonomische Stellung
Bake ichō no sei sind die Seele bzw. der Geist alter Ginkgobäume, was sie zu Pflanzengeistern macht, die direkt mit dem Ginkgo (Ginkgo biloba) verwandt sind.
Bilder
Nachweise
- Yokai.com – the online database of japanese ghosts and monsters (Matthew Meyer) Suche nach "Tenjōname" https://yokai.com/bakeichounosei/ Abgerufen am 20.11.2024
- 湯本豪一編『妖怪百物語絵巻』国書刊行会、2003年、113頁。ISBN 978-4-336-04547-8。
- 水木しげる『図説 日本妖怪大全』講談社〈講談社+α文庫〉、1994年、375頁。ISBN 978-4-06-256049-8。