So warte doch?
Keine Haarspaltereien, kenne ich dich?
Schrei
Kejōrō (jap. 毛倡妓 (Kanji) けじょうろう (Hiragana)) ist ein Yōkai aus der japanischen Mythologie. Ihr Name bedeutet übersetzt "Haarige Prostituierte".
Etymologie
Kejōrō stammt aus Toriyama Sekiens Yōkai-Enzyklopädie "Konjaku gazu zoku hyakki" von 1779.
Merkmale
Kejōrō sind Prostituierte, deren Gesicht und Körper hinter einem Vorhang aus beunruhigend dichtem, langem, zerzaustem schwarzem Haar verborgen sind. Von hinten sehen sie wie normale Frauen mit lose herabhängendem Haar aus. Aus Sekiens ursprünglicher Beschreibung geht nicht hervor, ob die Kejōrō unter dem Haarkleid, das ihr Gesicht vollständig bedeckt, normale Gesichtszüge hat oder ob sie ein gesichtsloses Monster wie Nopperabō und Ohaguro bettari ist.
Verbreitung
Kejōrō bewohnen Bordelle und Rotlichtviertel.
Lebensweise
Ernährung
Sie ernähren sich von jungen Männern.
Ökologie
Andere Yōkai lassen sich von Kejōrō betören und kämpfen um ihre Gunst.
Kulturelle Bedeutung
Gefährlichkeit
Ein Mann glaubt, ein Mädchen von hinten zu erkennen und rennt auf den Kejōrō zu, um mit ihm zu sprechen. Als sie sich umdreht, sind ihr Gesicht und Körper von einer dichten Haarschicht bedeckt, die alle ihre Gesichtszüge verbirgt. Ihr Opfer ist schockiert über das schreckliche, haarige Monster vor ihm und verliert das Bewusstsein oder stirbt sogar.
Wissenschaftliche Erklärungsversuche
Der Yōkaiorscher Katsumi Tada glaubt, dass dieses Monster geschaffen wurde, um Yoshiwara ((jap. 吉原, dt. "Glück verheißende Wiese") war im 17. bis 19. Jahrhundert während der Edo-Zeit das einzige lizenzierte Bordellviertel (Yūkaku (遊廓)) in Edo bzw. Tokio) zu verspotten.
In der ursprünglichen japanischen Folklore gibt es keinen Hinweis auf ein Monster, das vollständig mit Haaren bedeckt war. Im alten chinesischen Buch Tou Zhu Lu gibt es jedoch eine Geschichte über eine haarige "Mao-Frau", welche im Rauch brennender Papiermünzen erschien. Möglicherweise ist sie eine Inspirationsquelle für die Kejōrō gewesen.
Taxonomische Stellung
Kejōrō ist ein humanoider, rein weiblicher Yōkai, ihre Stellung innerhalb dieser Yōkaigruppe ist fraglich, aber die meisten Yōkaiforscher stufen sie in eine Verwandtschaft zu Nopperabō und Ohaguro bettari ein, was eine (teilweise) Gesichtslosigkeit voraussetzt.
Nachweise
- Yokai.com – the online database of japanese ghosts and monsters (Matthew Meyer) Suche nach "Kejōrō": https://yokai.com/kejourou/ Abgerufen am 25.03.2025
- 多田克己『百鬼解読』講談社〈講談社文庫〉、2006年、307-308頁。ISBN 978-4-06-275484-2。
- アダム・カバット『ももんがあ対見越入道 江戸の化物たち』講談社、2006年、250頁。ISBN 978-4-06-212873-5。
- 『百鬼解読』、20頁。
- 村上健司編著『妖怪事典』毎日新聞社、2000年、151頁。ISBN 978-4-620-31428-0。
- 『ももんがあ対見越入道』、126-128頁。
- 稲田篤信・田中直日編 著、高田衛監修 編『鳥山石燕 画図百鬼夜行』国書刊行会、1992年、147頁。ISBN 978-4-336-03386-4。