Prompt 31: Flockentanz
Tanzende Schneeflocken rieselten herab vom stahlgrauen Himmel und färbten die Welt weiß. Höher und höher wuchsen die Schneewände und ummantelten alles, so hoch es auch sein mochte.
So begruben die Schneemassen auch ihr Haus – jede einzelne Flocke schloss Isabelle mehr in diesen plötzlich so beengt wirkenden Räumen ein. Und sie konnte nur beim Fallen zusehen, während die Blonde sich Sorgen machte.
Wie lange würde sie hier drin eingeschlossen sein? Essen war genug da, um ein paar Tage auszuharren, doch wie sah es mit den Wasser- und Telefonleitungen aus? Konnte die Frau jemanden anrufen, falls ihr was passieren würde oder überhaupt auf Toilette gehen können, wenn es so kalt war? Und dann diese Stille und Enge des Hauses, die alles erst recht unerträglich machten, was Isabelle sich beinahe schon mit zwanghaftem Pessimismus ausmalte.
Die Möglichkeit, das Haus zu verlassen, hatte die Blonde schon längst nicht mehr – die Schneemauern waren über Nacht zu hoch gewachsen, sodass es schon am Morgen kein Entkommen mehr aus dieser weißen Hölle gab. So konnte Isabelle nur dasitzen, in ihren Sorgen versinken und beten, dass sie ihren Verstand nicht in diesem Schneegrab verlieren würde.