Prompt: Licht und Schatten
Warnungen: keine
Schreibzeit: 18:15 Uhr - 18:28 Uhr
"Mama? Kann ich mit deinem Handy spielen?", tönt die Stimme des kleinen Leon aus der Küche, wo er eben noch zusammen mit Mama und Oma Kuchen gegessen hatte.
Heinz, der Großvater von Leon, rollt mit den Augen, als er das hörte. Er hasste es, wenn der kleine Junge mit diesem ganzen elektronischen Kram spielte. Früher ging es doch auch ohne.
Nach kurzer Überlegung betätigt er den Zipper der Stehlampe neben sich und hakt den rechten Daumen um den linken, so dass beide Handrücken in Richtung Wand zeigten und formt so mit seinen Händen einen Vogel.
"Mama, was macht Opa da?"
Leons Stimme klingt hell und neugierig von der Tür aus, wo er an Mamas Seite steht.
"Er wirft Schattenfiguren mit Hilfe seiner Hände und der Lampe an die Wand"
Leon blinzelt etwas verwirrt.
"Wie funktioniert das?", will Leon wissen.
"Komm her, mein Junge. Ich zeig es dir", sagt sein Opa.
Der kleine Junge lässt die Hand seiner Mutter los und läuft zu seinem Opa, der ihn auf seinen Schoss hebt.
"Schau … die Lampe, die gibt Licht, und wenn ich meine Hände zwischen die Lampe und die Wand halte, denn werfen meine Hände einen Schatten an die Wand. Ich spiele also mit Licht und Schatten", erklärt Opa Heinz ihm und zeigte ihm, wie er einen Hasen, einen Fuchs, einen Vogel und einen Schmetterling an die Wand werfen konnte.
Dann begann er seinem Enkel ein Märchen zu erzählen und stellte mithilfe seiner Hände die Geschichte ein wenig nach.
Leon sah ihm fasziniert dabei zu. Vergessen war sein Verlangen mit dem Smartphone seiner Mutter zu spielen. Das Spiel mit Licht und Schatten war viel interessanter.