Etymologie
Yōkai (jap. 妖怪), sind seltsame, übernatürliche Kreaturen und Phänomene aus der japanischen Folklore. Das Wort selbst ist eine Kombination aus den Zeichen 妖 (yō, was attraktiv, bezaubernd, Unglück bedeute) und 怪 (kai, was Geheimnis und Wunder bedeutet). Yōkai sind also attraktive Geheimnisse und bezaubernde Wunder, welche Unglück bedeuten können.
Im Laufe der Jahrhunderte versuchten westliche Sprachen den Begriff Yōkai durch Übersetzungen greifbarer zu machen. So werden die Wesen als Monster, Dämonen, Geister oder gar Kobolde übersetzt; allerdings umfasst der Begriff Yōkai diese ganzen Begriffe und bedeutet noch so viel mehr. Zur Welt der Yōkai zählen Götter, verwandelte Menschen und Tiere, Besessenheit, urbane Legende, zum Leben erwachte Gegenstände und zahllose seltsame Phänomene.
Yōkai ist ein weit gefasster und vager Begriff, und genau deshalb kann man ihn auch nicht in das Korsett einer Übersetzung quetschen und sollte ihn in seiner Muttersprache lassen, wie man es auch mit Samurai, Ninja und Sushi tut.
Zusätzlich zum Wort Yōkai gibt es in antiken Texten auch Beispiele für die Schreibweise mit abweichenden Zeichen wie Yōkyō und Wōkai.
Was ist ein Yōkai?
Am schwierigsten zu definieren ist die Abgrenzung dessen, was einen Yōkai ausmacht und was nicht. Selbst im Japanischen ist der Begriff sehr vage.
Im Laufe der vielen Epochen der japanischen Geschichte wurden verschiedene Wörter als Sammelbegriffe für die übernatürlichen Kräfte dieser Welt verwendet: ayakashi (妖), bakemono (化け物),, obake (お化け), mononoke (物の怪), kaii (怪), oni (鬼).
Je nachdem, mit wem man spricht, werden bestimmte Kreaturen möglicherweise als Yōkai klassifiziert oder nicht.
- Yōkai sind Geister und doch sind sie es nicht.
- Yōkai sind Oni und doch sind sie es nicht.
- Yōkai sind Kami und doch sind sie es nicht.
- Yōkai gelten nur für Japan und doch auch für alle Länder.
Egal wie man Yōkai versucht in Worte zu binden, es wird immer Ausnahmen und Widersprüche geben, die sich nicht an die Restriktion der Buchstaben zu halten wollen. Eben das macht auch die Yōkai aus.
Die weitgefasstes Definition von Yōkai umfasst alle übernatürlichen Kreaturen und Phänomene aus allen Teilen der Welt. Eine Definition, die dieses Werk nicht folgen wird, da es für diese unspezifische Feststellung bereits die Fabelwesenkunde gibt.
Dieses Werk (wie auch die anderen -kunde Werke aus der Feder von Felix H.) beschreibt Yōkai als übernatürlichen Kreaturen und Phänomene, die in der japanischen Folklore vorkommen.
Eine traditionelle Unterteilung der Yōkai
Die Taxonomie der Yōkai ist ähnlich vage und variabel, wie die ihr zugrunde liegenden Kreaturen. So ist es wenig überraschend, dass es verschiedene Klassifikationsschema innerhalb dieser Wesen gibt.
Klassifikation nach Hauptkörper
Bei dieser Klassifikation wird der Hauptkörper des Wesens betrachtet und zwischen 5 Kategorien entschieden, der Yōkai wird hier immer der Kategorie zugewiesen, der er am ähnlichsten ist, beispielsweise ein Tengu, trotz Flügel, wird der Kategorie menschlich zugewiesen. Auch der Kappa würde nach dieser Klassifikation zu Menschlich oder Menschen gezählt werden.
- Menschlich oder Menschen
- Tiere
- Pflanzen
- Gefäße und andere menschengemachte Objekte
- Natürliche Objekte, z.B. Flammen
Klassifikation nach Aussehen
Diese Form der Klassifikation ist eine weiterentwickelte Form der "Klassifikation nach Hauptkörper" in der nicht nur der Hauptkörper betrachtet wird, sondern die zusammengesetzte Erscheinung.
- Menschlich oder Menschen, z.B. Tengu
- Tiere
- Pflanzen
- Gefäße und andere kleine menschengemachte Objekte
- Gebäude
- Natürliche Objekte, z.B. Flammen
- Sonstige, z.B. Kappa, Ashiarai Yashiki (ungewaschner, riesiger Fuß)
Klassifikation nach Transformation
Bei dieser Klassifikation wird die Art der Entstehung des Yōkai betrachtet. Es werden vier Kategorien unterschieden:
- Diese Welt?
- Spirituell, z.B. durch die Erhaltung von Erleuchtung kann ein Fuchs zum Kitsune werden
- Reinkarnation (Leben nach dem Tod), z.B. Tengu, die in ihrem menschlichen Leben sich zu sicher waren, dass sie als Buddha wiedergeboren würden
- Konkret, Wesen, die von vornherein als Yōkai existierten und keine Transformation besitzen.
Allerdings gibt es hier innerhalb mancher Yōkai auch mehrere Formen einer möglichen Transformation, was diese Klassifizierung im taxonomischen Sinne ausschließt.
Klassifikation nach Herkunft
Bei dieser Klassifikation wird der Lebensraum des Yōkai betrachtet.
- Bergyōkai
- Straßenyōkai
- Baumyōkai
- Wasseryōkai (auch Wesen die nur bei Regen erscheinen, wie Kasa-Obake)
- Seeyōkai (rein aquatisch lebende Yōkai)
- Schneeyōkai
- Geräuschyōkai
- Tieryōkai (echte und imaginäre)
Dabei können Yōkai auch mehrere Punkte dieses Kategoriesystems erfüllen, was diese Klassifizierung im taxonomischen Sinne ausschließt.
Eine moderne Unterteilung der Yōkai
In diesem Werk sollen nach Möglichkeit die traditionellen Klassifikationssysteme Erwähnung finden, mit einer Fokussierung auf Klassifikation nach Aussehen. Allerdings etwas detailreicher und sich an der wahren Biologie orrientierend.
Die Yōkai sind eine paraphyletische Gruppe, ähnlich wie Wirbellose ist diese Gruppenbezeichnung nicht verwandtschaftlicher Natur und beschreibt nur ein gemeinsames Merkmal der Fabelwesen dieser Gemeinschaft, dass sie folklorische Relevanz in Japans Kultur besitzen.
Geschichte der Yōkai
Die japanische Folklore ist eine Mischung verschiedener Traditionen, die auf den Volksreligionen isolierter Stämme auf den japanischen Inseln gründen. Diese Traditionen wurden durch den Shintō und später den Buddhismus modifiziert. Weiter flossen auch Elemente aus chinesischer und indischer Folklore und Mythologie ein.
Die Bandbreite der Ereignisse, die Menschen als übernatürliche Phänomene wahrnehmen, unterscheidet sich von Epoche zu Epoche, aber man geht davon aus, dass die Bandbreite umso größer wird, je weiter wir in die Vergangenheit zurückgehen.
Lange bevor sie schriftlich festgehalten wurden, waren die Yōkai in der japanischen Mythologie angekommen. In den ersten Werken japanischer Literatur aus dem 8. Jahrhundert, wie dem Kojiki (jap. 古事記, dt. "Aufzeichnung alter Geschehnisse"; 712), Fudoki (jap. 風土記, wtl. etwa "Aufzeichnungen von Luft und Erde", oder freier: "Aufzeichnungen der regionalen Bräuche"; 713), Nihonshoki (jap. 日本書紀, dt. "Chronik Japans in einzelnen Schriften"; 720), finden sich Dämonen, große Schlangen und andere seltsame Phänomene.
Darüber hinaus wurden während der Heian-Zeit (794–1185, auch 794–1192) mehrere Fabelnsammlungen mit Geschichten über Geister und Monster zusammengestellt, darunter Nihon Ryōiki (jap. 日本霊異記, dt. "Aufzeichnungen über Wunder in Japan", vor 822) und Konjaku Monogatarishū (jap. 今昔物語集, "Geschichtensammlung von Jetzt und Einst", häufig auch in der etwas kürzeren Form: Konjaku Monogatari; nach 1120, vor 1150).
Viele der in diesen Dokumenten beschriebenen Yōkai wurden an spätere Generationen weitergegeben.
In den ersten Jahrhunderten ihrer schriftlichen Erwähnungen gab es selten bis keine Beschreibungen, wie diese Wesen aussahen. Grund dafür war die Annahme das sie für das menschliche Auge unsichtbar waren, was ein beschreiben sichtbarer Merkmale ausschließen sollte.
Erste einzlne Darstellungen von Yōkai und dergleichen finden sich in buddhistischen Gemälden wie "Jigoku Soushi" (Bildrolle aus dem 12. Jahrhundert) in der späten Heian-Zeit. Die meisten Yōkai-Darstellungen stammen aber aus der Kamakura-Zeit (jap. 鎌倉時代, Kamakura jidai; 1185/1187–1333) des japanischen Mittelalters.
Zu den frühen Yōkai zählen auch ursprüngliche lokale Gottheiten, wie Yamata-no-Orochi, welche von den Schöpfungsgöttern, hier Susano-o getötet wurden und dann später als Yōkai betitelt wurden. Generell ist die teilweise Verehrung von Yōkai als Göttern bereits aus der japanischen Antike belegt. Dazu gehört auch, dass manche Yōkai in einigen Regionen als ehrbare Götter angesehen wurden und in anderen Regionen als Monster, wie etwa die Kappa oder Tengu.
Das japanische Mittelalter ist auch die Zeit, in der nacheinander Yōkai mit spezifischeren Formen auftauchten, von in Büchern geschriebenen Yōkai bis hin zu illustrierten Geschichten wie Bildrollen und Otogizōshi (jap. 御伽草子, wörtlich: "Unterhaltungsbuch", "Gesellige Bücher"; vergleichbar mit Märchen und anderen belletristischen Werken). In dieser Zeit fanden Yōkai immer mehr Bedeutung als Form von Unterhaltungsobjekten. So stammen viele Yōkaitöter-Geschichten (oder wo diese anderweitig vom Menschen besiegt wurden) aus dieser Epoche, vergleichbar mit den Drachentöterlegenden die man aus Europa kennt. Auf diese Weise wurden Yōkai, die in der Antike nur schriftlich beschrieben wurden, im Mittelalter zunehmend in Gemälden und Geschichten visualisiert.
Zunächst war diese Entwicklung auf den Hofadel, Tempel und schreine beschränkt, aber nach der Muromachi- (jap. 室町時代, Muromachi jidai; etwa 1336 bis 1573 ) und Sengoku-Zeit (jap. 戦国時代 sengoku-jidai, dt. Zeit der [gegeneinander] kriegführenden Lande; 1477 bis 1573), wandelte sich die Gesellschaft und viele Landbewohner wurden zu Stadtbewohnern und kamen so mit Yōkai in Kontakt.
Im Mittelalter sprach man über Yōkai im Zusammenhang mit Hungersnöten, Epidemien und Kriegen, aber in der Edo-Zeit (1603 bis 1868) verbreiteten sie sich und mischten sich unter die Menschen, und sie wurden nach und nach mit bekannten Problemen in Verbindung gebracht. Darunter entstanden auch Parodien, welche häufig die Religionen Shintoismus und Buddhismus aufs Korn nahmen.
Als beispielsweise Geistergeschichtengesellschaften wie Hyakumonogatari Kaidankai (jap. 百物語怪談会, etwa "Sammlung von 100 übernatürlichen Erzählungen") populär wurden, suchten Geschichtenerzähler nach unbekannten Geistergeschichten und Monstern, die der breiten Öffentlichkeit noch nicht bekannt waren, und adaptierten daraufhin verstärkt chinesische Geschichtenromane und vermischten dort Adaptionen mit anderen Folklore- und Geschichten. Vermehrt treten in dieser Zeit auch Geschichten auf, in denen Menschen Dinge tun oder nicht tun, die wiederum zu Yōkai führen, wie Tsukumogami (付喪神; "Artefakt-Geister"), welche meist von ihren Besitzern nicht richtig behandelt wurden.
Unter diesen eingeführten chinesischen Geschichten, die adaptiert wurden, gibt es Werke, die bereits in Japan bekannt und übersetzt worden waren, wie zum Beispiel Jiandeng Xinhua (chin. 剪燈新話, wörtlich: "Neue Geschichten beim Zuschneiden des Dochts" oder "Neue Geschichten nach dem Ausblasen der Lampe"; 1378), aber auch Gesichten, die direkt aus den chinesischen Quellen in die japanischen Folklore adaptiert wurden.
Mit der Entwicklung der Druck- und Verlagstechnologie entwickelte sich auch die Verlagskultur, und Yōkai wurden häufig als Gegenstand kreativer Werke genutzt, wie bei den Kusazōshi (草双紙; verschiedene Genres populärer,im Holzschnittgedruckter illustrierter Literatur der japanischenEdo-Zeit und der frühenMeiji-Zeit).
Mit der Verbreitung und Nutzung von "Leihbuchhandlungen", die diese Bücher verkauften, wurde das Erscheinungsbild jedes Yōkai beim einfachen Volk verankert und verbreitete sich in ganz Japan. Beispielsweise gab es in ganz Japan vor der Edo-Zeit viele Aspekte und Interpretationen von Kappa-ähnlichen Yōkai, doch mit der Veröffentlichung von Büchern festigte sich das bis heute aktuelle Bild von "Kappa", deren aktuelles Bild den Kappa-Darstellungen der Kantō-Region am ähnlichsten sind, in der auch Edo lag.
Abgesehen von den Yōkai, die in der antiken Literatur und Folklore überliefert wurden, gab es auch viele Yōkai, die in Edo-Zeit als Wortspiele und Werbefiguren entstanden, Künstler wie Toriyama Sekien, Bansho Kahonshu Kaiko und andere erlaubten sich dabei auch die Freiheit immer wieder neue Yōkai zu erfinden oder altbekannten Yōkai weitere Punkte anzudichten. Beispiele für solche frei erfundenen Yōkai, welche heute ebenfalls als klasische Yōkai betrachtet werden, sind Kotobuki (jap. 寿 (Kanji)ことぶき (Hiragana)) und Tōfu-kozō (jap. 豆腐小僧; "Tofu-Junge").
In der späten Edo-Zeit wurden Yōkai auch in der Gestaltung von Spielzeugen übernommen, wie zum Beispiel Karuta (jap. かるた; japanisches Kartenspiel), Sugoroku ((jap. 雙六 und 双六; wörtlich "Doppel-Sechs") ist die Bezeichnung zweier japanischer Würfel-Brettspiele) und Tatebanko (jap. 立版古; "Alter Druck"; praktisch 3D-Papierpuzzle zum selber anmalen).
In der frühen Meiji-Zeit (jap. 明治時代 Meiji jidai; 25. Januar 1868 bis zum Tod des Kaisers am 30. Juli 1912.) nahm die Anzahl solcher Yōkai-Spielzeuge noch zu, da sie beispielsweise nun auch im Kartenspiel Menko (jap. めんこ, 面子) Verwendung fanden.
Im Zuge der raschen Europäisierungspolitik im Anschluss an die Meiji-Restauration wurden westliche Geschichten auch in Japan durch Originaltexte oder Übersetzungen akzeptiert (vorher war dies nur in Okinawa erfolgt). So sind Shinigami (jap. 死神 shini gami, deutsch "Gott des Todes", "Todesgott") zwar altjapanische Kreaturen, viele der Gebräuche und ihrer Handlungsweisen sind von europäischen Sensenmann-Geschichten inspiriert worden, wie etwa dem Grimm-Märchen "Der Pate des Sensenmanns" oder der italienischen Oper "Crispino und der Tod".
Zeitgleich verloren Yōkai während der Meiji-Restauration an Popularität, als Japan seine Gesellschaft und Kultur rasch modernisierte. Sie wurden als Relikt einer abergläubischen und peinlichen Vergangenheit fast aufgegeben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckte der Manga-Künstler Shigeru Mizuki ihren Charme wieder und führte sie erneut in das moderne Japan ein. Seine Comic-Serie GeGeGe no Kitaro löste eine zweite Explosion des Interesses am Übernatürlichen aus. Dabei ist ein gewisser Trend zu bemerken, das manche "alten" Yōkai, wie Tanuki, Kitsune, Wiesel und Otter, welche einst zwischen den Menschen verkleidet leben sollten, wie auch das Aufleben schlecht behandelter Werkzeuge, mehr und mehr aus der modernen japanischen Mythologie zu verschwinden scheinen. Dafür tauchen wieder, wie in der Edo-Zeit, vollkommen neue Yōkai auf, wie etwa Kuchisake Onna (jap 口裂け女; deutsch wörtlich "Frau mit aufgerissenem Mund", "Aufreißmund-Frau"), Toire no Hanako-san (jap. トイレの花子さん, dt. "Hanako von der Toilett") und Kashima Reiko (japanisch カシマ レイコ)
erschaffen.
Doch ebenso wie in der Meiji-Zeit Geschichten über Marderhunde und Füchse aufkamen, die sich in Dampflokomotiven und Züge verwandelten, gibt es keine klaren Standards für die Klassifizierung des neuen folkloristischen Yōkai.
Weiter wird es aber auch gerade älteren Legenden, welche meist nur von der älten Bevölkerung bekannt sind, erschwert in die moderne überführt zu werden, da durch die schnell lebigen Zeiten ins besonderen bei diesen Menschen eine Isolation stattfindet. Diese Yōkai neigen dazu zu Dingen der Vergangenheit erklärt zu werden und somit letztlich in Vergessenheit zu geraten. Durch die Verbreitung von Massenmedien verringert sich auch die Variationsbreite von Inspirationen, wie es für frühere Epochen in der Yōkai-Entwicklung typisch war.
Seit den 1960er Jahren tauchen häufig neue Monster in Mangas, Animes und Filmen auf. In den 1970er Jahren wurden viele Bücher, die Yōkai in Form von Enzyklopädien, illustrierten Enzyklopädien und Enzyklopädien vorstellten, als Teil von Kinder-Horrorbüchern für Kinder veröffentlicht , und ähnliche Bücher werden auch im 21. Jahrhundert weiterhin veröffentlicht. Einpopulärer Yōkai aus dieser Epoche ist das Riesenskelett Gashadokuro. In dieser Zeit machte sich Arifumi Sato (1939 bis 1999) einen Namen als Schöpfer vieler Yōkai. Bei solchen Neuschaffungen von Yōkai kommt es häufig zu Vermischungen von bestehenden Yōkai, was von Kritikern bemängelt wird. Allerdings gab es, wie oben erwähnt, in der Edo-Zeit bereits viele Yokai-Kreationen von Sekien Toriyama und anderen, so dass viele Leute argumentieren, dass es unvernünftig ist , klassische Kreationen zuzulassen und moderne zu kritisieren.
Nach der Heisei-Ära (8. Januar 1989 bis zum 30. April 2019) wurden Werke mit Yōkai in lokalen Gebieten populär, beispielsweise in der Stadt Tono in der Präfektur Iwate, die in Kunio Yanagitas "Tono Monogatari" dargestellt wurde, und in der Stadt Sakaiminato in der Präfektur Tottori, dem Geburtsort von Shigeru Mizuki.
In einigen Fällen nutzen lokale Regierungen Yōkai-Geschichten als touristische Ressource oder als Katalysator für die regionale Wiederbelebung.
Heute ist der Einfluss von Yōkai wieder in allen Aspekten der japanischen Kultur zu sehen, von Manga und Anime über Videospiele und Markenlabels bis hin zur japanischen Währung.
Quellen
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- Nicole Fujimoto: "Yôkai und das Spiel mit Fiktion in der edozeitlichen Bildheftliteratur (PDF; 94 kB)" (Archive (Memento vom 7. November 2013 auf WebCite)). Nachrichten der Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (NOAG), Universität Hamburg. Jg. 78, Heft 183–184 (2008), S. 93–104. https://webcitation.org/6Kwch5p2s?url=http://www.uni-hamburg.de/oag/noag/noag2008_5.pdf Abgerufen am 8.09.2024
- Yokai.com "Introduction to Yōkai" https://yokai.com/introduction/ Abgerufen am 8.09.2024
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