Klimper, klimper
Augen blinzeln mir zu
Geld gestohlen
Dodomeki (jap. 百々目鬼) ist ein Yōkai aus der japanischen Mythologie. Dieser Yōkai wird auch Todomeki genannt.
Etymologie
Dodomeki wurden erstmals im 18. Jahrhundert von dem japanischen Gelehrten Toriyama Sekien im Konjaku Gazu Zoku Hyakki beschrieben.
Merkmale
Dodomeki erscheinen in der Gestalt menschlicher Frauen, welche aufgrund ihrer Angewohnheit, Geld zu stehlen, mit langen Armen verflucht sind, die mit Hunderten von Vogelaugen bedeckt sind. Diese erzeugen das Geräusch von vielen Münzen, die in einem Säckchen oder ähnlichem klimpern. Die Augen besitzen eine goldene Iris. In älteren Texten sind die "Vogelaugen" keine echten Augen, sondern japanische Münzen. Teile ihres Körpers sind giftig.
Vorkommen
Dodomeki sind in weiten Teilen Japans bekannt, Geschichten, in denen sie involviert sind, spielen sich meist im Osten der Präfektur Tokio ab, was ihre Verbreitung eingrenzt.
Lebensweise
Über die Lebensweise ist nichts bekannt.
Kulturelle Bedeutung
Interaktion mit Menschen
Versuchen Taschendiebe eine Dodomeki auszurauben, spielt sie erst ihnen das ahnungslose Opfer, bis diese die Geduld verliehen. Dann offenbart sie ihre Augen an den Armen und stürzt sich auf die Taschendiebe, um ihnen ihre Seelen zu rauben.
Sie scheint aber nur derartigen Dieben etwas zu Leide zu tun und wird deshalb mehrheitlich als guter Yōkai angesehen.
Mythologie
Treffen mit Priester Chitoku
Während der Muromachi-Zeit (etwa 1336 bis 1573), wurde ein Priester namens Chitoku gerufen, um eine Reihe unerklärlicher Brände zu untersuchen, die in einem Tempel in einem Dorf in der Nähe des Bergs Myōjin ausgebrochen waren. Immer wenn er seine Predigten hielt, fiel ihm in der Nähe des Tempels eine in eine Robe gehüllte Frau auf. Bald fand der Priester heraus, dass es sich hiebei um eine Dodomeki handelte, doch nicht irgendeine Dodomeki, es war dieselbe, gegen die der Samurai Fujiwara no Hidesato (japanisch 藤原 秀郷; Geburts- und Todesdatum unbekannt, aktiv im 10. Jahrhundert) 400 Jahre zuvor gekämpft hatte (was die Geschichte in den Zeitbereich 1336 bis 1399 eingränzt).
Sie war zurückgekehrt, um die restlichen giftigen Dämpfe und das Blut einzusaugen, das sie in ihrem letzten Kampf mit Hidesato verloren hatte.
Der Tempel Myōjin wurde auf dem Schlachtfeld errichtet, also entfachte der Dodomeki eine Reihe von Bränden, um alle Priester zu vertreiben. Als die Dodomeki jedoch jedes Mal, wenn sie am Tempel vorbeiging, Chitoku predigen hörte, wurde sie erleuchtet und schwor, für den Rest ihres Lebens keine bösen Taten mehr zu begehen.
Trivia
- Der Todomeki erscheint in der Shin Megami Tensei-Reihe.
- In den Spielen der "Yo-Kai Watch"-Serie erscheint eine Dodomeki in Form des Yōkai Barbargus (klassischer Yo-kai; Rang A; Element Erde, Stamm Schummrigga). In der japanischen Fassung des Spiels wird er als Todomeki und in der englischen Fassung Eyesoar genannt. Das Wesen ist ein schwarzes, humanoides Monster mit 13 Augen und Hörnern. Der Yo-kai Glitzglotz (seltener, klassischer Yo-kai; Rang S; Element Blitz; Stamm Schummerigga) stellt eine goldene Variation von Barbargus dar.
- Dodomeki war ein spielbarer Charakter in Warriors Orochi 3 und 4.
- In der Light-Novel-Serie und späteren Manga-Adaption von Re:Monster entwickelte sich eines der Hobgoblin-Mitglieder des Monster-Clans zu einer Dodomeki.
- In der Ben 10-Serie besitzt das Alien Vielauge, lange Arme und am gesamten Körper viele Augen. Das Design ist ursprünglich von Fledermäusen abgeleitet, könnte aber auch Inspirationen von der Dodomeki angenommen haben.
- Eine Version der Dodomeki ist im Indie-Spiel Hanako von Chilla’s Art enthalten.
- In der Onmyōji-Reihe ist Dodomeki (in der japanischen Version Doumeki) ein Shikigami, den man herbeirufen kann.
- Der Stand The Grateful Dead aus dem Manga und Anime Jojo’s Bizarre Adventure hat die Form eines beinlosen Körpers, der mit Augen bedeckt ist und von großen Armen gestützt wird.
Wissenschaftliche Erklärungsversuche
Die langen Arme eines Dodomeki spiegeln den japanischen Glauben wider, dass eine Person mit langen Armen zum Stehlen neigt. Die Vogelaugen, die auf dem Arm des Dodomeki wachsen, sind eine Anspielung auf das japanische Dōsen, eine Kupfermünze mit einem Loch in der Mitte, die allgemein als Chōmoku (Vogelauge) bekannt ist.
Diese Kreatur erscheint zum ersten Mal im Konjaku Gazu Zoku Hyakki (1779) von Toriyama Sekien. Dieser gibt dort an, dass die Ursprünge der Kreatur im Buch Kankan-gaishi zu finden sind, einem Buch, das möglicherweise nie existiert hat. Es könnte stattdessen vom Yōkai Dōmeki (百目鬼) inspiriert worden sein, welcher hundert Augen an jedem seiner Arme trägt.
Taxonomische Stellung
Dodomeki sind ihrer Gestalt nach den humanoiden Kreaturen zuzurechnen. Diese menschenähnliche Yōkai finden mit dem Domeki vermutlich ihren nächsten Verwandten.
Nachweise
- "Dodomeki • A History of Japan - 日本歴史". A History of Japan - 日本歴史. https://historyofjapan.co.uk/wiki/dodomeki/ Abgerufen am 11.12.2024
- Ikebana, Tatchi. "Japanese Folktale: Dodomeki". LiveJournal. https://tamamushi.livejournal.com/33932.html Abgerufen am 11.12.2024
- "Maintenance - August 28th". Onmyoji - Official Site. NetEase, Inc. 28 August 2018. https://en.onmyojigame.com/news/official/20180828/27314_772347.html Avgerufen am 11.12.2024
- Meyer, Matthew. The Night Parade of One Hundred Demons: A Field Guide to Japanese Yokai. p. 226.
- Yo-Kai Watch: "Dodomeki" https://yokai-watch.fandom.com/de/wiki/Barbargus Abgerufen am 11.12.2024
- Yo-Kai Watch: "Glitzglotz" https://yokai-watch.fandom.com/de/wiki/Glitzglotz Abgerufen am 11.12.2024