Über dem Tor
Ich war Gut, Ich war Gut!
Letzte Worte
Otoroshi (jap. おとろし) ist ein Yōkai der japanischen Mythologie. Sein Name stellt eine regionale Verballhornung von osoroshii, was "furchterregend" bedeutet, da. Er wird auch odoroshi, odoro odoro oder keippai genannt.
Merkmale
Otoroshi sind Meister der Tarnung und werden nur selten gesehen, außer wenn sie es wollen. Otoroshi haben vier Beine und erscheinen meist gebäugt. Sie besitzen große Krallen und Stoßzähne, dass meiste von ihrem Körper, wird von einer wilden, groben Mähne verdeckt. Die Haut ist blau oder orangefarben.
Sie erreichen eine Höhe von etwa 8 Shaku (~ 1,8 Metern) und eine Länge von 8 Jō (= 8 Meter). Ihr Mund erreicht eine Breite von einem 1 Jō und 1 Shaku (~ 3,3 Meter).
Vorkommen
Otoroshi leben in Schreinen, Tempeln und Häusern und sind dort über Toren und Türen zu finden. Am häufigsten sieht man sie an hohen Stellen wie Dächern. Andere beliebte Orte sind die Torii-Bögen an Schreinen und die Tore über Tempeln, welche die physische Welt vom Reich der Götter trennen.
Lebensweise
Ernährung
Otoroshi ernähren sich von kleinen Tieren und bösen Menschen.
Obwohl Otoroshi seit Jahrhunderten bekannt sind, weiß man nur wenig über dieses seltene und geheimnisvolle Wesen.
Verhalten
Zusammen mit Nurarihyon und Nozuchi führt Otoroshi die Hyakki yagyō an und marschiert durch die Straßen Japans.
Kulturelle Bedeutung
Interaktion mit Menschen
Otoroshi fungieren als eine Art Wächter heiliger Orte. Sie fressen die wilden Tiere, welche sich in Schreinen und Tempeln niederlassen, insbesondere Tauben, Spatzen und andere Vögel. Otoroshi greifen Menschen nur selten an. Meist attackieren sie böse oder unvorsichtige Personen in Tempelnähe oder jene, die versuchen (gewaltsam) sich durch das, vom Otoroshi bewachte Tor, Zutritt zu verschaffen. Gute Menschen haben vom Otoroshi nichts zu befürchten.
Otoroshi greifen an, indem sie sich von oben auf ihre Opfer stürzen, sie in Stücke reißen und ihre Überreste verschlingen.
Mythologie
Shishitori
Das Bakemonozukushi Emaki (jap. 化け物尽し絵巻) (aus der Edo-Zeit (1603 bis 1868), jetzt in Privatbesitz und einem Museum der Präfektur Fukuoka anvertraut) gilt als Yōkai-Emaki (jap. 絵巻; "Bilderalbum"), das hergestellt wurde, um Bildunterschriften auf bereits vorhandene Yōkai-Bilder in Emakimono (falt- oder wickelbare Bild- und Textrollen) zu setzen. Das Otoroshi wurde unter dem Namen "Shishitori" (jap. しゝこり) eingeführt (aus unbekannten Gründen wurden die Namen aller Yōkai in diesem Emaki geändert).
In diesem Emaki leben die Shishitori in einer Stadt namens Narabayashi in der Provinz Buzen (heute wahrscheinlich Narabayashi, Tsunawaki, Iizuka, Präfektur Fukuoka) und fressen dort Pferde und Rinder. Es heißt, dass sie am Ende ihrer Jagd sich in den Bergen versuchten, in einer Höhle zu verstecken, wo sie mit einem Bambusspeer getötet wurden.
Trivia
- In AdventureQuest Worlds lebt der Otoroshi auf der Insel Yokai. Dieser bewacht die Tore des Green Shell Villages und wird infolge eines Kampfes mit Jaaka von negativen Einflussen korupiert. Der einst friedliche Tempelwächter, wird allen gegenüber feindselig. Der Spieler muss im Spielverlauf den Otoroshi von den Toren weglocken und besiegen.
- Im Super Sentai -Franchise erscheinen verschiedene Adaptionen von Otoroshi:
- In Samurai Sentai Shinkenger ist das Monster Ushirobushi ein Ayakashi mit Otoroshi-Motiven. In der Adaption Power Rangers Samurai wurde das Monster als "Robtish" adaptiert.
- In Shuriken Sentai Ninninger ist der Otoroshi das Ergebnis eines Siegel-Shuriken, der mit einem Rasenmäher in Kontakt kommt. In der Adaption Power Rangers Ninja Steel wurde das Monster als "Game Goblin" adaptiert.
- In den Spielen der "Yo-Kai Watch"-Serie erscheint, abdem 3 Teil der Hauptserie, ein Otorroshi in Form des Yōkai Schockermähne (Klassischer Yo-Kai; Rang A, Element Erde, Stamm Gruseliga)
Taxonomische Stellung
Aufgrund der seltenen Sichtungen sind Otoroshi in ihren anatomischen Merkmalen schlechter erforscht, als andere Yōkai. Aufgrund des Fells scheint die Möglichkeit gegeben, dass sie zu den Säugetierwesen gehören könnten.
Aufgrund Ähnlichkeiten im Verhalten und der Nachsage, dass dieser Yōkai ebenfalls furchterregend aussieht, gehen manche Yōkai-Forscher davon aus, dass der Waira ein näherer Verwandter des Ototoshis seien könnte, die beiden Yōkai also eine Form von Pärchen bilden. Es ist allerdings anzuzweifeln.
Nachweise
- Yokai.com – the online database of japanese ghosts and monsters (Matthew Meyer) Suche nach "Otoroshi" https://yokai.com/otoroshi/ Abgerufen am 6.11.2024
- Yo-Kai Watch: "Schockermähne": https://yokai-watch.fandom.com/de/wiki/Schockerm%C3%A4hne Abgerufen am 6.11.2024
- Zenyōji, Susumu (2015). E de miru Edo no yōkai zukan. Tokyo: Kōsaidō Shuppan. p. 81. ISBN 9784331519578.
- 多田克己 著、京極夏彦、多田克己 編『妖怪図巻』国書刊行会、2000年。pp. 132 - 133; 153 – 154 ISBN 978-4-336-04187-6。
- 村上健司編著『妖怪事典』毎日新聞社、2000年。p. 84 ISBN 978-4-620-31428-0。
- 妖怪ドットコム『図説 妖怪辞典』幻冬舎コミックス、2008年、90頁。ISBN 978-4-344-81486-8。
- 藤沢衛彦 編『妖怪画談全集 日本篇』上 中央美術社 1929年 263頁 「不信仰にして神をないがしろにする者を鳥居より入らせぬオトロシの怪」と記されている。
- 聖咲奇『世界の妖怪全百科』小学館(コロタン文庫)1981年 133頁
- 水木しげる『決定版 日本妖怪大全 妖怪・あの世・神様』講談社(講談社文庫)、2014年、156頁。ISBN 978-4-062-77602-8。
- 山田野理夫『東北怪談の旅』自由国民社、1974年、30頁。
- 福島彬人『奇々怪々あきた伝承』無明舎 1999年 133頁 ISBN 4-89544-219-5
- 秋田叢書刊行会『秋田叢書』第三巻(『雪の出羽路』雄勝郡 二) 137頁
- 福島彬人『奇々怪々あきた伝承』無明舎 1999年 81-83頁 ISBN 4-89544-219-5
- 兵庫県立歴史博物館、京都国際マンガミュージアム 編『図説 妖怪画の系譜』河出書房新社〈ふくろうの本〉、2009年、54頁。ISBN 978-4-309-76125-1。