Mörser klopfen
Schuld einer Neumondnacht
SCHULD!
Usutsuki warashi (jap. 臼搗童子 (Kanji) うすつきわらし (Hiragana)) ist ein Yōkai aus der japanischen Mythologie. Sein Name bedeutet sinngemäß übersetzt "Mörser schlagendes Kind". Alternativ sind sie auch als Notabariko bekannt.
Merkmale
Usutsuki warashi sind tragische Kindergestalten. Sie wurden, nachdem dumpfen Geräusch benannt, welches sie verursachen, was wie ein Mörser klingt, der auf ein anderes Objekt einhämmert. Diese Wesen sind von kleinem Wuchs und reichen von Säuglingsgestalt bis Kleinkindgröße, ihre Haut ist Erde- und Dreckverkrustet. Die Körper sind ausgemergelt.
Verbreitung
Usutsuki warashi besiedeln Lagerhallen, Lagerschuppen, unter Dielen in weiten Teilen Japans.
Lebensweise
Ernährung
Usutsuki warashi benötigen für das reine Überleben keine Nahrung.
Verhalten
Usutsuki warashi sind rein nachtaktiv und kriechen aus dem Dreck unter den Dielen hervor und streifen durch das Haus.
Entstehung
Ob sie entstehen, weil sie ihre Familie nicht vergessen lassen wollen, was ihnen angetan worden ist. Oder weil durch die Art des Todes und der "Beerdigung" die Totenriten nicht korrekt ausgeführt wurden, ist nicht ganz klar. Feststeht, dass Usutsuki warashi nur dann entstehen können, wenn ein Kind ermordet und unter den Dielen vergraben wurde.
Kulturelle Bedeutung
Interaktionen mit Menschen
Usutsuki warashi machen gruselige Geräusche, knarren und poltern und hinterlassen schmutzige Fußspuren im ganzen Haus.
Dabei richten keinen wirklichen Schaden an, verbreiten jedoch in den von ihnen befallenen Häusern Unruhe und Unbehagen.
Anders als andere "Zashiki warashi"artige Wesen bringen diese Unruhestifter kein Glück in die Häuser. Ein Hausstand, das diese Geister vertreibt, wird jedoch trotzdem zum Verfall des Hauses führen, genau wie ein Haus, das die angenehmeren Zashiki warashi vertreibt.
Wissenschaftliche Erklärungsversuche
Der Ursprung dieses Geistes ist der Yamauba ähnlich (Frauen die man in die Berge trug, dass sie dort verhungerten). Er geht auf den alten und schrecklichen Brauch des Kuchiberashi (口減らし, くちべらし) zurück, der "Reduzierung der zu ernährenden Münder", bei dem Familien in Zeiten knapper Nahrungsmittel ausgedünnt wurden - eine Praxis, die in vielen Teilen der Welt praktiziert wurde. Manchen Haushalten, in denen zu viele Münder zu ernähren waren, blieb keine andere Wahl, als die Neugeborenen zu opfern. Da die Kosten für eine Beerdigung zu hoch waren, wurden diese Kinder unter dem Haus oder in einem Lagerschuppen begraben, nachdem sie erschlagen wurden (meist mit einem Mörser, weil dieser aufgrund seiner Härte das Töten erleichterte). Statt eines Grabsteins wurde oft ein Usu, ein großer Mörser, als Grabstein aufgestellt, zuweilen derselbe Usu der zum Töten benutzt wurde.
Taxonomische Stellung
Usutsuki warashi sind Hausgeister, dabei handelt es sich aber um eine paraphyletische Einordnung, vergleichbar mit den "Wirbellosen" im Tierreich. Sie stellen sehr wahrscheinlich eine Art innerhalb einer Gruppe von humanoiden Hausgeistern dar, welche es in Japan in mehreren Variationen gibt und als Zashiki warashi, im Sinne einer Sammelbezeichnung, bezeichnet werden. Es ist daher auch anzunehmen, dass eine nähere Verwandtschaft zu der Art Zashiki warashi und den Makuragaeshi vorliegt.
Nachweise
- Mike: Yokai und Yurei gruseln in Japan - Geistergeschichten und Übernatürliches aus Japan: Usutsuki warashi 臼搗童子 うすつきわらし 21. Mai 2021 https://yokai-yurei-gruseln-in-japan.de/usutsuki-warashi-%E8%87%BC%E6%90%97%E7%AB%A5%E5%AD%90-%E3%81%86%E3%81%99%E3%81%A4%E3%81%8D%E3%82%8F%E3%82%89%E3%81%97/ Abgerufen am 2.01.2024
- Yokai.com – the online database of japanese ghosts and monsters (Matthew Meyer) Suche nach "Usutsuki warashi" https://yokai.com/usutsukiwarashi/ Abgerufen am 2.01.2025