Melody strich mit einer Hand über ihren bereits wohlgerundeten Bauch. Sie lächelte versonnen in Richtung der beiden Männer, die sie heute zum Ultraschalltermin begleiteten.
Sie trug nur zu gern Noahs und Ryans Kinder unter dem Herzen und war glücklich darüber, ihnen damit einen Herzenswunsch erfüllen zu können.
Als Melody aufgerufen wurde, flankierten Noah und Ryan sie auf dem Weg in den Raum.
Ihr Frauenarzt schüttelte amüsiert den Kopf und wies sie wie immer an sich freizumachen und dann hinzulegen.
Sowohl Noah, wie auch Ryan erröteten beide, als Melody sich vollkommen ungeniert entblößte.
Der Arzt erklärte ihnen noch kurz, was sie zu erwarten hatten und dann starrten die beiden Männer, die sich bei der Hand hielten, gebannt auf den Monitor.
Drei klopfende Geräusche waren mit einem Mal im Raum zu hören. Zwei lauter, eines etwas leiser. Das leisere war langsamer als die beiden lauten.
»Oh mein Gott«, flüsterte Ryan ergriffen und Tränen rollten unkommentiert über seine Wangen. Er schlug die freie Hand vor seinen Mund und sah ihre beiden Kinder auf dem Monitor.
Noah war nicht viel besser dran. Er legte seinen Arm um Ryans Schultern und zog ihn in eine Umarmung, während sein Blick auf den Monitor fixiert war.
»Sie sind so winzig«, murmelte er.
Melody lachte mit einem mal laut auf. »Dafür drücken sie aber schon ordentlich auf meine Blase«, kommentierte sie.
Ryan rollte mit den Augen und wischte sich mit dem Ärmel die Wangen trocken.
Der Doktor bewegte die Ultraschallsonde ein wenig hin und her in dem Versuch dieses Mal das Geschlecht der Kinder herauszufinden, aber er hatte kein Glück. Beide hatten ihre Füßchen so geschickt platziert, dass man keine eindeutige Aussage treffen konnte.
Ryan zuckte jedoch einfach mit den Schultern. »Wenn ich ehrlich bin, ist mir das Geschlecht egal. Egal wie sie auf die Welt kommen, wer sagt uns, dass ihre Geschlechtsidentität mit ihrem körperlichen Geschlecht übereinstimmt? Das A und O für mich ist zu wissen, dass es den Kindern gut geht und alles so ist, wie es sein soll. Und ich entnehme ihren Aussagen, dass es das tut oder?«, sagte er.
Noah nickte beifällig. In der heutigen Zeit war Geschlecht so oder so ein relativer Begriff und auch er wollte einfach nur sicher gehen, dass es seinem Nachwuchs gut ging.
Der Doktor blickte sie überrascht an, nickte dann aber. »Ja, den Zwillingen geht es gut. Sie sind etwas größer als der Durchschnitt zu diesem Zeitpunkt, aber da weder sie noch die Mutter klein sind, wundert mich das nicht«, erwiderte er.
Ryan nickte. »Mit der Aussage ist für mich die Welt in Ordnung. Bekommen wir neue Bilder von unseren beiden Süßen?«, wollte er wissen.
Mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen nickte der Arzt und druckte gleich mehrere verschiedene Bilder in mehrfacher Ausführung aus.
»Bitte sehr«, sagte er dann, als er Ryan den Stapel Bilder aushändigte, während Noah Melody half sich wieder anzukleiden.
Ryan bedankte sich und dann war der Arzt auch schon auf dem Weg zum nächsten Patienten.
Zurück blieben drei erwachsene Menschen, die voller Verzückung die Bilder ihres Nachwuchses betrachteten, bis eine Arzthelferin sie bat zu gehen, weil sie den Raum für die nächste Patientin brauchten.