Die nächsten Wochen waren ein heilloses Durcheinander. Wann immer Stephen zu Hause war, wollte Nikita nicht im Haus sein. Selbst wenn er seinem Sohn aus dem Weg ging war es dem Jungen so unangenehm in der Nähe seines Vaters zu sein, dass Melody schließlich die Nase voll hatte und mit Nikita und Rosalie bei ihrem Bruder und seiner Familie einzog.
Dort herrschte das übliche Chaos, woran aber alle gewöhnt waren.
Melody nahm sich die Zeit und recherchierte alles, was es zum Thema Transgender gab. Sie las Bücher, Webseiten, sprach in einem Elternforum mit anderen Eltern und ihren Erfahrungen und nahm sich ganz viel Zeit, um mit Nikita über seine Empfindungen und Erfahrungen zu sprechen.
Auch wenn sie nicht ganz verstand, weshalb ihr Kind so empfand, so respektierte Melody diese Tatsache jedoch im Gegensatz zu ihrem Mann. Und vor allen Dingen wollte sie ihr Kind verstehen und für es da sein. Unabhängig von dessen Geschlecht. Sie hatte ihren Sohn genauso lieb wie zuvor als sie noch nicht wusste, dass sie ein er war.
Gemeinsam mit Nikita zog sie los, um mit ihm neue Kleidung zu kaufen, die sein ›neues‹ Ich auch nach außen hin reflektierte und sie sprachen darüber, ob sie einen Therapeuten aufsuchen sollten, um für die Zukunft alles in die Wege zu leiten.
Melody hatte sich schon schlau gemacht und wusste, dass sie Stephens Erlaubnis dafür nicht brauchte.
Noah und Ryan unterstützten die kleine Familie wo sie nur konnten und selbst die Zwillinge machten auf ihre Art mit. Sie kuschelten einfach was das Zeug hielt mit allen Beteiligten, wenn jemand Ablenkung vom Durcheinander brauchte.