»Wo sind denn Talia und Peter?«, wollte Melody wissen, als sie vom Einkaufen zurückkam und im Haus praktisch Totenstille herrschte, obwohl es sonst immer mit fröhlichen Gelächter und sonstigen Geräuschen, die man mit spielenden Kindern in Verbindung brachte, erfüllt war.
Ryan blickte von seinem Laptop auf seinem Schoß auf und deutete nach oben in Richtung der Kinderzimmer.
»Die beiden Rabauken halten Mittagsschlaf. Sie haben heute im Kindergarten die Welt gerettet und müde Helden müssen vor dem Essen schlafen. Zumindest haben sie mir das so mitgeteilt, bevor sie beide ins Bett gekrabbelt sind«, beantwortete Ryan die Frage seiner Schwägerin in einer Imitation des gewichtigen Tones seiner Kinder.
Melody blinzelte und rollte dann die Augen.
»Kinder, die freiwillig ins Bett gehen, sind ein schlechtes Zeichen. Entweder werden sie krank oder sie hecken was aus«, sagte sie weise.
Ryan seufzte leise.
»Ich habe es vermutet, aber bisher haben sie noch keine Symptome von irgendetwas gezeigt, daher dachte ich, ich warte mal ab, was passieren wird«, gab er zu.
Melody lächelte und trug die Einkäufe in die Küche.
»Was anderes können wir auch gar nicht machen. Aber es ist gut, dass ich genug Zutaten mitgebracht habe, aus denen wir Hühner- und Gemüsesuppe machen können«, sagte sie.
»Es ist, als hättest du es geahnt«, rief Ryan ihr hinterher.
Melody lachte. »Das nicht. Ich bin eher vorgewarnt. Als ich die Krümel am Kindergarten abgegeben habe, hat mich die Erzieherin informiert, dass Norovirus und Grippe umgehen. Ich hab also alles mitgebracht, was wir potentiell brauchen können.«
»Pff ... Cheaterin ... aber Suppe klingt generell gut. Brauchst du Hilfe beim Kochen oder kann ich erstmal weiter arbeiten, solange es noch geht?«, murrte Ryan gespielt empört.
»Kannst weitermachen ... ich sag Bescheid, wenn ich Hilfe brauche.«
»Danke.«