„Bist du dir sicher, dass du hierbleiben willst?“, fragte Zane etwas lauter in der Nähe von Gemmas Ohr, da die Musik für seinen Geschmack viel zu übersteuert war und zog sie fester an sich, als jemand sich an ihnen vorbeidrängte. „Hier ist es viel zu voll und laut.“
„Willst du ständig in der Lounge tanzen?“, rief sie mit frechem Blick zurück und er schüttelte grinsend seinen Kopf. „Siehst du. Hier wird es auch bald leerer. Außerdem war es die Idee von Jannis – wir sind doch nicht etwa Spielverderber?“
„Nein, sind wir nicht.“
Jannis tippte ihm auf die Schulter und Zane sah seinen besten Freund über die Schulter hinweg an.
„Im anderen Raum ist weniger los, ich hab das gescheckt“, informierte Jannis ihn grinsend und deutete hinter sich. „Kommt mit.“
Sie folgten beide dem gut gebauten Mann, der für die Frauenwelt leider nicht zu haben war, sondern sich ganz dem männlichen Geschlecht verschrieben hatte. Dabei hatte er einen ganz ansehnlichen Hintern, wie Gemma schmunzelnd fand. Das braune Haar trug er an den Seiten kürzer, während er es oberhalb so gegelt hatte, dass es wild durcheinander stand. Betrachtete man sein Gesicht, konnte man überhaupt nicht erahnen, dass er nicht auf Frauen stand. Eine Maskuline und ausgeprägte Kieferpartie, braune Augen und ein Lächeln, was jeden vom Hocker schmiss.
Im Nebenraum gab es eine kleinere Tanzfläche als im Hauptraum, doch war hier auch deutlich weniger los, was Zane sehr begrüßte, denn er hatte absolut keine Lust darauf, dass Gemma ständig von allen Seiten angerempelt wurde. Bisher hatte er sie gut schützen können, doch es war ihm schlicht und ergreifend ein Dorn im Auge. Manche Gäste nahmen keinerlei Rücksicht und sahen nicht hin, wo sie langliefen und wen sie anstießen. Jannis grinste als er stehenblieb und ließ die Hüften lasziv kreisen, was Gemma zum Lachen brachte und Zane dazu die Augen mit einem Schmunzeln zu verdrehen. Wenn sein bester Freund eines hatte, dann absolute Körperbeherrschung. Mit ihm konnte man genau so gut Tänze einstudieren, wie mit Ethan.
„Wer von euch beiden Süßen hat Lust mit mir zu tanzen?“, wollte Jannis gutgelaunt wissen und wackelte mit den Augenbrauen. „Direkt beide?“
„Na aber sowas von“, stimmte Gemma freudig zu, nahm Zane an ihre Hand und ergriff mit der anderen Hand die von Jannis. „Auf gehts, meine Herren. Lassen wir den Dancefloor brennen.“
Als Tänzer und Choreograf war Zane eine kleine Rampensau, lebte diese Charaktereigenschaft jedoch eher selten aus, weil er es in den meisten Fällen einfach nur übertrieben fand. Doch in einem Club konnte man ruhig mal zeigen was man auf dem Kasten hatte. War er mit Jannis unterwegs, lieferten sie sich hier und da einige lustige Tanzduelle, die schon so manchen anderen Gast erheitert hatte. Sie warfen sich über Gemmas Kopf ein herausforderndes Grinsen zu und hatten scheinbar die gleiche Idee.
„Zeigt mal was ihr könnt, Jungs“, forderte die kleine Blondine die beiden auf und ließ ihre Hände los. „Ich will alles sehen.“
„Alles?“, hob Jannis seine Augenbrauen amüsiert und Zane schüttelte leicht den Kopf.
„Ich glaube wohl kaum. Aber wir können dir definitiv einiges zeigen. Den Rest bekommst du zu sehen, wenn wir wieder zu Hause sind, Baby“, raunte Zane ihr zu und sie kicherte leise.
Sie tanzten zu dritt ausgelassen zur Musik, während Jannis ab und zu kleine Ausreißer machte und hier und da einige Männer prüfend antanzte, um abzuklopfen ob sie vielleicht Interesse am männlichen Geschlecht hatten, schien jedoch eher auf verlorenem Posten zu kämpfen. Wider Erwarten tat das seiner guten Laune jedoch keinerlei Abbruch, wie Gemma verwundert feststellte.
„Unser Lied, Zane“, rief Jannis, als Gentleman von PSY gespielt wurde, tanzte den Schwarzhaarigen verrucht grinsend an und ließ seine Hüften verführerisch von links nach rechts schwingen, seine Handgelenke legte er dabei locker auf Zanes Schultern ab.
Mit großen Augen sah Gemma zu, wie Jannis einen heißen Tanz aufs Parkett legte, indes Zane mit verschränkten Armen und einem halben Grinsen im Gesicht vor ihm stand und es geschehen ließ. Dann wendete sich plötzlich das Blatt und Zane packte Jannis mit einem tiefen Blick in die Augen fest im Nacken, lehnte seine Stirn an die seines Gegenüber. Er schwang nun seinerseits seine Hüften, um dabei langsam in die Knie zu gehen und sich aus den Knien heraus wieder nach oben zu tanzen. Als er sich wieder zur vollen Größe hochgetanzt hatte, stieß er Jannis sanft, aber bestimmt ein wenig von sich, ließ seinen Kopf im Nacken kreisen und fuhr sich durch die dunklen Haare. Pfiffe ertönten und Gemma konnte nicht glauben was sie da sah. Die beiden Freunde hatten zusammen eine unglaublich sexy Art an sich, die die Luft des Clubs zum Brennen brachte.
Jannis ließ sich auf die Knie sinken und riss die Fäuste in die Höhe, während er zu Zane aufblickte, der blitzschnell seine Hand auf dessen Kopf legte und seine Hüften wieder höchst erotisch schwang. Als sein Freund sich wieder aufrichtete, legte Zane noch einmal nach, packte Jannis am Nacken, zog ihn eng an sich und stieß mit seinen Hüften im Beat der Musik wieder und wieder gegen dessen Körper. Mittlerweile klatschten viele im Takt, einige Pfiffen anfeuernd und ein kleiner Teil der Gäste schüttelte verständnislos den Kopf – doch den Männern war das vollkommen egal, denn sie hatten den Spaß ihres Lebens.
Mit einem neckischen Zwinkern wandte Zane sich an Gemma und zog sie, noch immer tanzend, mit beiden Händen an ihren Hüften zu sich, um sich zu ihr herunterzubeugen und innig zu küssen. So sehr es ihn auch erheiterte mit seinem besten Freund so zu tanzen – seine Gem war ihm deutlich lieber. Sie schlang ihre Arme locker um seinen Nacken und erwiderte hungrig seinen Kuss, biss ihn sanft in die Unterlippe und unterdrückte ein zufriedenes Grinsen, als er in ihren Mund knurrte. Verflucht, der Tanz von Zane hatte sie mehr als heiß gemacht und am liebsten würde sie ihn am Kragen packen und auf direktem Weg nach Hause schleifen um mit ihm Liebe zu machen. Angefangen im Flur, stehend an der Wand, dann auf der Couch, unter der Dusche und zum Schluss im Bett, bevor sie sich an ihn kuscheln und selig lächelnd einschlafen würde.
„Weißt du, was du mit diesem verdammt heißen Tanz angerichtet hast?“, raunte Gemma an seinem Ohr und fuhr mit ihren Fingernägeln zart über seinen Nacken, was ihn unterdrückt aufstöhnen ließ.
„Was denn?“, wollte er mit heiserer Stimme gespielt unschuldig wissen. „Verrat es mir, Baby…“
Sie entschloss sich dazu nichts zu sagen, sondern es ihm nonverbal zu zeigen, weshalb sie ihn so antanzte, dass sein rechtes Bein sich zwischen ihren Oberschenkeln befand. Ehe er wusste was sie plante, rieb sie sich aufreizend an seinem Bein und grinste befriedigt, als seine Augen sich weiteten, weil ihm bewusst wurde, dass sie mehr als erregt war. Seine Hände fuhren von ihren Hüften zu ihrem Hintern und umfassten ihn besitzergreifend, was Gemmas Grinsen nur noch vertiefte. Mit einem Blick in seine Augen stellte sie fest, dass das Grün sich verdunkelt hatte und er nun ebenfalls erregt war.
„Eigentlich müsste ich mir dich jetzt schnappen und sofort nach Hause bringen, um dich in die Matratze zu drücken und mich tief in dir zu versenken“, hauchte Zane ihr ins Ohr und eine wohlige Gänsehaut breitete sich auf ihrer Haut aus. „Und je mehr ich darüber nachdenke, um so wahrscheinlicher ist es, dass ich dich wirklich gleich entführe.“
„Aber du würdest mich doch nicht entführen…“, setzte sie schmunzelnd an, brach den Satz jedoch ab und ließ sich erneut von ihm küssen.
„Ihr treibt es gleich direkt hier auf dem Dancefloor, wenn ihr so weitermacht“, lachte Jannis, der sich ihnen unbemerkt genähert hatte und grinste die beiden Turteltauben dann frech an. „Ihr solltet euch entweder ein stilles Eckchen suchen und euch Abhilfe verschaffen, oder nach Hause fahren.“
„Dann bist du allein, Jannis. Wir sind gemeinsam hergekommen“, legte Gemma ein Veto ein.
„Das geht schon klar. Ich bin groß und eventuell habe ich durch Zanes Hilfe ein heißes Schnittchen gefunden, mit dem ich die Nacht verbringe“, erwiderte Jannis und deutete mit dem Kinn leicht in Richtung eines gut gebauten blonden Mannes, der aktuell allein tanzte. „Und wenn das der Fall ist, würde ich in der nächsten halben Stunde sowieso die Biege machen.“
„Zu ihm oder zu dir?“, wollte Zane belustigt wissen und stieß Jannis an.
„Notfalls im Auto, falls wir es weder zu ihm noch zu mir schaffen.“
„Boah, Jannis, dein Ernst? Ich will mir nicht vorstellen wie du in deinem Wagen Sex hast“, ächzte Zane und verzog kurz den Mund. „Vor allem nicht, weil ich es ab und an auch mal fahre.“
„Ich könnte dir Storys erzählen…“, begann der Brünette und fing dunkel an zu lachen, als sein bester Freund einen unwilligen Laut von sich gab und seine Stirn gegen Gemmas Schulter drückte.
„Du ruinierst die Stimmung – das hilft mir nicht unbedingt weiter“, gluckste Gemma und hauchte einen Kuss auf Zanes weiches Haar. „Dann geh und schnapp ihn dir, Tiger. Sehen wir uns morgen Abend an hinter der Bar?“
„Selbstverständlich, Gem“, zwinkerte Jannis ihr zu und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Pass auf meinen sexy Knackpo auf.“
Das er nicht seinen Hintern meinte, sondern von Zane sprach, war Gemma deutlich bewusst.
Besagter Knackpo stöhnte leise und resigniert auf, ehe er sich aufrichtete und seinem Kumpel einen Klaps auf die Schulter hab, ehe er grinste.
„Affenarsch. Und nun hol dir deinen Schnuckel, bevor er noch denkt, du hast ne Dreiecksbeziehung und machst gleich mit uns beiden rum. Nicht dass ich dich jemals an diesen heißen Körper ranlassen würde“, sagte Zane mit einem Blick auf Gemma und grinste dann amüsiert, als er ihren warnenden Blick sah. „Nur Wasser und ich werden jemals in Berührung mit Gemma kommen.“
„Und Kleidung“, ergänzte Jannis mit hochgezogener Augenbraue und einem Schmunzeln.
„Selbsterklärend. Bis morgen, Bro.“
„Jep. Bye bye“, trällerte Jannis betont feminin und machte sich dann auf den Weg zurück zu seiner neuesten Eroberung.
„Was ein Kerl“, brummte Gemma und ergriff dann Zanes Hand. „Lass uns los. Langsam wird die Musik immer schlechter und der Club hier hinten auch immer voller.“
„Und ich dachte, du willst mich nach Hause schleifen, damit wir wilden und hemmungslosen Sex miteinander haben.“
„Das ist der Hauptgrund. Ich wollte nur die nebensächlichen Tatsachen ansprechen. Für das Protokoll, weißt du?“, erwiderte sie ernst und er grinste belustigt.
„Gut zu wissen. Halt dich dicht bei mir, ich pflüge uns einen Weg nach draußen. Hier sind mir eindeutig viel zu viele Betrunkene, die nicht aufpassen wohin sie laufen und treten“, raunte er ihr zu und hielt ihre Hand fest in seiner.
„Mein Held“, frohlockte sie mit einem hörbaren Grinsen und erntete einen gespielt bösen Blick seinerseits, ehe er sich in Bewegung setzte und sich und Gemma eine Schneise durch die Gäste bahnte.
Als sie doch angerempelt wurde, konnte sie einen leisen Schmerzenslaut nicht unterdrücken. Der Ellenbogen desjenigen, der sie erwischt hatte, traf genau die richtige Stelle. Abrupt trat Zane an ihr vorbei, zog sie in die Richtung aus der sie kamen und packte den Fremden an der Schulter.
„Darf ich mal kurz stören?“, knurrte Zane und wartete, bis der Vordermann sich zu ihm drehte. „Wenn du mein Mädchen schon fast umrennst, kannst du dich mit Sicherheit auch bei ihr entschuldigen.“
Der Unbekannte verschränkte seine Arme vor der Brust und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Seine dunklen Augen funkelten amüsiert und auch seine Mundwinkel verrieten die Belustigung, denn sie zuckten kaum wahrnehmbar.
„Hat sie keinen Mund um für sich selbst zu sprechen?“, wollte er dann von Zane wissen und ließ seinen Blick zu Gemma wandern. „Sie sieht nicht so aus als sei sie stumm oder schüchtern.“
Um sie nicht in einem schlechten Licht dastehen zu lassen, schwieg Zane und drückte sanft ihre Hand, damit sie für sich selbst sprach.
„Hätte ich, ja. Aber da ich kurzzeitig abgelenkt war, hat er es in die Hand genommen“, reckte Gemma ihr Kinn und blitzte ihn selbstbewusst an.
„Ah, sie spricht“, entgegnete ihr Gegenüber und grinste schief. „Es tut mir wirklich leid, ich habe einen Augenblick lang nicht aufgepasst.“
Überrascht weiteten Gemmas Augen sich und auch Zane war verwundert über die plötzliche Einsicht des Fremden, der eben noch auf Krawall gebürstet zu sein schien.
„Angenommen“, ließ sie ihn wissen und wollte sich dann abwenden.
„In Ordnung. Ich will nicht schon wieder unhöflich wirken, aber ich muss weiter. Einen schönen Abend noch“, lächelte der Namenlose und verschwand schnurgerade in der Menschenmenge.
„Seltsamer Geselle“, stellte Zane murmelnd fest, sah Gemma prüfend an und hauchte ihr dann einen Kuss auf die Stirn. „Ich hoffe, es tut nicht mehr weh?“
„Es war nur kurz schmerzhaft. Mach dir keine Gedanken um mich.“
„Tue ich aber“, erwiderte Zane und setzte sich wieder in Richtung Ausgang in Bewegung.
Damit nicht wieder so ein abgelenkter Schnösel in sie hineinlief, passte er umso akribischer auf und schützte Gemma das ein oder andere mal mit seinem Körper. Die Stöße waren weniger angenehm, doch für seine Süße nahm er das gern in kauf.
„Endlich frische Luft“, seufzte Gemma erleichtert und trat neben ihn. „Man merkt da drin gar nicht so wirklich wie stickig es eigentlich ist.“
„Da hast du verdammt recht mit.“
Mit einem frechen Grinsen schnappte Zane sie sich an den Hüften und hob sie ein Stück vom Boden hoch, damit er sie bequem stehend küssen konnte. Er seufzte zufrieden in den Kuss, als Gemma sich an seinen Schultern festhielt und sanft in seine Zunge biss, die er vorwitzig in ihren Mund gleiten ließ. Sie wollte spielen und genau das gefiel ihm so an ihr. Behutsam stellte er sie wieder auf ihren Füßen ab und lächelte sie verliebt an.
„Lass uns nach Hause fahren, Sunshine. Ich habe genug Partyluft geschnuppert und wünsche mir nichts mehr, als in deinen Armen zu versinken und deinen leckeren Duft nach Erdbeeren weiter in meine Lungen zu inhalieren.“
„Du bist ja heute so romantisch. Was ist passiert?“, zog sie ihn grinsend auf und er brummte.
„Willst du gerade unterschwellig andeuten, dass ich sonst überhaupt nicht romantisch bin? Ja, Ethan ist der Romantiker von uns Brüdern, doch auch ich kann nicht leugnen, dass ich ein paar Gene von Mom geerbt habe“, verteidigte er sich und verzog seinen Mund für eine Millisekunde.
„Ich wollte dich lediglich ein wenig necken. Natürlich bist du romantisch. Immerhin hast du vor mir gekniet. Mit Baccara Rosen aus Nesrims Garten. Was will eine Frau mehr?“, lächelte sie ihn an.
Zwinkernd ergriff er zum wiederholten Male an diesem Abend ihre Hand und begab sich mit ihr zum in der Nähe geparkten Wagen, damit sie endlich wieder nach Hause kamen. Gemma stieg auf der Beifahrerseite ein und Zane übernahm das Steuer seines Corsa.
„Ich weiß nicht was andere Frauen sich so wünschen… Und ich muss sagen, dass es mich auch überhaupt nicht interessiert – denn du allein zählst für mich.“
„Meine derzeitigen Wünsche sind alle erfüllt. Glücklicher würde momentan nicht gehen“, informierte sie ihn mit einem Lächeln und schnallte sich an.
„Bist du dir da absolut sicher, Sunshine?“
„Ziemlich, ja.“
„Ziemlich ist aber nicht zu hundert Prozent“, wies er sie auf das Offensichtliche hin und startete den Wagen, um ihn aus der Parklücke zu steuern. „Was würde den Prozentsatz steigern?“
„Hm… zunächst auf jeden Fall Sex. Stehend im Flur, danach quer auf dem Sofa, weiter unter der Dusche und danach dann zum Abschluss im Bett“, zählte Gemma auf und beobachtete ihn aus dem Augenwinkel.
Seine Augen wurden bei der Aufzählung ihrer Wünsche immer größer.
„Im Stehen an der Wand im Flur?“
„Genau dort. Oder du setzt mich auf die Kommode und nimmst mich. Wäre auch eine Variante, die man gut umsetzen könnte.“
Unschuldig sah sie aus dem Seitenfenster und hörte ihn unterdrückt aufknurren.
„Ich könnte auch gleich irgendwo rechts ranfahren und dich auf meinen Schoß ziehen, damit ich dich im Auto vernaschen kann, hm?“, brachte er rau hervor und warf ihr einen Blick aus dem Augenwinkel zu. „Oder ich lege dich auf die Motorhaube und besorge es dir richtig.“
„Klingt in meinen Ohren auf jeden Fall sehr verlockend“, erwiderte Gemma grinsend.
Zane schluckte und setzte den Blinker um auf einen Schotterplatz zu fahren und seinen Wagen hinter einen Berg Erde abzustellen, welche schon seit Jahren hier gelagert wurde. Mittlerweile wuchs bereits ausreichend Gras darüber und das Ganze bot einen ausgezeichneten Blickschutz. Seine Hose, die doch recht locker saß, wurde immer enger und lang hielt er diesen Zustand der Erregung nicht mehr aus, weshalb er sich abgurtete und fast schon aus dem Wagen sprang.
Noch bevor er ihre Tür erreicht hatte, stand sie auch schon mit dem Rücken an seinen Corsa gelehnt und sah ihn aus dunkelblauen Augen verführerisch an. Er schob sich dicht an sie, legte seine Hände links und rechts an seinen Wagen und beugte sich zu ihr herab, um ihren Mund hungrig zu erobern. Gemma griff an seinen Hintern und drückte ihre Fingernägel leidenschaftlich in seine Hinterbacken, um ihn dazu zu animieren, dass er sich gehen ließ und das machte, wonach ihm der Sinn stand.
„Ich stehe hier wie ein notgeiler Teenager“, kam es atemlos zwischen zwei Küssen und sie lachte leise auf. „Wir sollten nach Hause fahren und dort...“
„Nein. Ich finde das hier aufregend und will mit dir diese Erfahrung machen, Zane“, unterbrach sie ihn sanft und sah ihm in tief in die Augen.
„Womit hab ich dich eigentlich verdient?“, fragte er seufzend und legte seine Stirn an ihre.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn zärtlich. Der Kuss wurde schnell wieder hitziger und leidenschaftlicher, weshalb Zane Gemma kurzerhand auf seine Arme hob, um mit ihr zur Motorhaube zu gehen und sie rücklings darauf abzulegen. Er stützte sich mit den Händen neben ihren Schultern ab und betrachtete sie mit Herzklopfen. Sie so auf seinem Wagen liegen zu sehen, ließ sein Blut nur noch mehr in Wallung geraten. Wie oft hatte er sich vorgestellt, wie er mit ihr zusammen an den unmöglichsten Orten Sex hatte? Viel zu oft. Und jedes mal war es frustrierend gewesen, weil er Gemma nicht haben durfte. Nun lag sie vor ihm und wollte anscheinend jede Fantasie wahr werden lassen, die er seit Jahren hegte. Wie sehr er diese Frau doch liebte.
Mit einem herausfordernden Blick drückte sie ihr Becken gegen ihn und er stöhnte leise auf, da sie ihn schier wahnsinnig machte, ehe er sich aufrichtete und ihr ihre High Heels von den Füßen zog. Ein freches Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus, als sie ihre Füße auf die Motorhaube stellte und ihr knielanges Kleid Richtung Oberschenkel zog, sodass er mit geweiteten Augen sehen konnte, dass sie kein Höschen trug. Nur mühsam unterdrückte er ein animalisches Knurren und öffnete ohne zu zögern den Gürtel seiner Hose, damit er sie sich von den Hüften gleiten lassen konnte. Noch bevor diese am Boden angekommen war, hatte er den Saum seiner Boxershorts gepackt und sie sich ebenfalls von den Hüften geschoben.
„Hast du es etwa eilig, hm?“, neckte Gemma ihn mit leiser und verführerischer Stimme.
„Eilig ist gar kein Ausdruck, Baby“, entgegnete er heiser und positionierte sich mehr als erregt an ihrem Eingang, um sie mit der Spitze seines Glieds zu reizen. „Du läufst aus.“
Stöhnend schloss sie ihre Augen und drückte sich ihm verlangend entgegen, sodass er ohne Probleme in sie glitt. Verlangend beugte er sich wieder über sie und nahm ihren Mund in seinen Besitz, während er anfing sich in ihr zu bewegen. Stöhnend schlang sie ihre Beine um seine Hüften und ihre Arme um seinen Nacken, kam ihn mit ihrem Becken entgegen und biss ihn sachte in die Unterlippe, was ihn dazu anstachelte, noch fester in sie zu stoßen. Gott, sie war so verdammt eng und heiß – es brachte ihn fast um den Verstand.
„Zane...“
„Ja…?“, brachte er halb stöhnend über die Lippen und knabberte dann an ihrem Hals, der ihn bereits die ganze Zeit lockte.
„Fester“, keuchte sie auf und er tat ihr den Gefallen nur allzu gern.
Die Motorhaube gab metallene Geräusche von sich, da er Gemma das gab, was sie wollte und brauchte und er ertappte sich leicht amüsiert bei dem Gedanken daran, dass die Haube danach wohl einige Dellen aufweisen würde. Jedoch war ihm das herzlich egal. Alles was für ihn zählte, war die Frau die vor ihm lag und ihn dazu aufforderte, sie härter zu nehmen. Schweiß rann ihm über Rücken und Brust und ließ das Shirt an seinem Oberkörper kleben. Gemma nahm das nur am Rande wahr, denn sie konnte kaum ihre Augen offenhalten, da die Gefühle sie zu übermannen drohten. Lang würde sie nicht mehr brauchen und das ohne Zutun. Bisher hatte nur Zane es geschafft, dass sie kam, ohne dass sie nachhelfen musste und davon war sie noch immer vollends überwältigt. Stöhnend drückte sie ihre Nägel in seine Schultern und biss dann keuchend in seinen Hals. Nicht zu fest, aber ausreichend, um ihn erregt aufstöhnen zu lassen. Er erhöhte das Tempo und steigerte die Härte seiner Stöße erneut und sie fiel über die Klippe.
Mit seinem Namen auf den Lippen kam sie zuckend und riss ihn augenblicklich mit sich.
„Fuck…“, keuchte er nach einer Weile vollkommen atemlos und lehnte seine Stirn gegen ihre Schulter. „Wenn das so weitergeht, bringst du mich wirklich bald um den Verstand.“
„Der kommt nach dem Orgasmus wieder“, informierte sie ihn amüsiert und er hob den Kopf, um sie überrascht anzuschauen. „Ich spreche aus Erfahrung.“
„Weil?“
„Ich ihn schon einmal verloren hab, während wir in der Bar zugange waren.“
Ein stolzes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit und Gemma kicherte leise.
„Dann habe ich ja alles richtig gemacht, Sunshine“, lächelte er sie zärtlich an und hauchte einen Kuss auf ihre Lippen. „Lass uns nach Hause fahren.“