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KAPITEL 22
Sein größter Cheerleader Teil II
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Matts nächstes Spiel führt uns an die Ostküste nach Maryland. Während Matt all seinen Verpflichtungen nachkommt, erkunde ich die Stadt. Ich decke mich mit Snacks ein und esse ein leckeres Eis. Beim Besuch in einem Einkaufszentrum muss ich mich sehr zusammenreißen, um nicht mit einem neuen Paar Schuhe im Schlepptau nach Hause zu fahren. Im tiefsten Inneren weiß ich, dass ich eines Tages in mitten von hunderten Schuhkartons leben und es sehr genießen werde. Ich liebäugle mit einem blauen paar Pumps, dass perfekt zu dem Outfit passen würde, dass ich für das Spiel gekauft habe, doch ich bleibe stark und lasse mich nicht erweichen.
Im Hotel lasse ich mir viel Zeit dafür, mich zu stylen. Um meinen Freund besser zu unterstützen, als ich es bei seinem ersten Spiel getan habe, schlüpfe ich in mein blaues Kleid. Die Schleife in meinem Haar sitzt, mein Makeup ist perfekt. Heute werde ich Matt genau das geben können, was er sich von mir wünscht. Meine ungeteilte Aufmerksamkeit, meine Liebe und einen Cheerleader, der ihm den Rücken stärkt und aus vollem Herzen anfeuert.
Mein Herz schlägt schneller, als Matts Mannschaft auf das Spielfeld tritt. Nach dem eher schlechten Start in die Saison ist das heutige Spiel gegen die Washington Redskins sehr bedeutsam. Heute können die Colts zeigen, dass sie die Kurve bekommen. Ich verfolge das Spiel aus einer Loge. Im gegnerischen Stadion zu spielen, ist immer nervenaufreibend. Man spielt für die Außenseiter, die Mannschaft, die alle scheitern sehen wollen. Natürlich haben die Colts auch zu diesem Spiel ihre eigenen Fans mitgebracht, dennoch macht es einen Unterschied, nicht im eigenen Stadion aufs Feld zu gehen.
Der sogenannte ‚Heimvorteil‘ bringt den Redskins heute kein Glück. Ob es nun tatsächlich an mir liegt oder daran, dass die Colts nach ihrer ersten Niederlage der Saison alles geben, um zu gewinnen, gehen sie schnell in Führung. Ich fiebere bei jedem einzelnen Spielzug mit meiner Mannschaft mit. Hüpfend und jubelnd mache ich mir in der Loge Freunde, wie auch Feinde, als ich Matt anfeuere. Obwohl ich lange nicht so sportbegeistert wie mein Dad bin, habe ich tatsächlich mehr Spaß, als ich vermutet hatte. Matt auf der Leinwand jubeln zu sehen, lässt mein Herz höherschlagen. Er hat das Spiel unbeschadet bestanden. Ich bin stolz auf ihn und stolz darauf, dass ich es geschafft habe, über meinen überbesorgten Schatten zu springen. Der heutige Abend ist nicht nur ein Sieg für die Colts, sondern auch ein Sieg für mich und für unsere Beziehung. Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut gefühlt.
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Müde fällt Matt ins Bett des Hotels. Der heutige Tag hat ihm alles abverlangt. Ich klettere auf den Hintern meines halbnackten Freundes und streiche über seinen Rücken.
„Oh ja, das tut richtig gut.“
Ich beuge mich zu seinem Ohr und erzähle mit sanfter Stimme: „Nach so einem Spiel musst du dich unbedingt entspannen.“
„Danke, Baby“, gibt er genießerisch von sich. Es ist eher ein Murmeln, als eine richtige Antwort, doch ich denke, dass ich ihn verstanden habe.
„Wenn du das schon liebst, dann wirst du das hier noch viel mehr lieben“, antworte ich ihm lächelnd und greife zu dem Massageöl, das bereits auf dem Nachttisch steht, seit er unter der Dusche war. „Du hast es dir mehr als verdient, von mir verwöhnt zu werden.“ Ich verteile Öl auf Matts Rücken. Er zuckt, vermutlich da sich das Öl auf seiner Haut kalt anfühlt, doch dann rührt er sich nicht weiter. Mit sanften Bewegungen verteile ich das Massageöl, dabei erhöhe ich schon den Druck auf seinen Körper. Matt brummt genüsslich, als ich ihn massiere.
„Oh, Baby, du bist so perfekt. Danke.“
„Ganz ruhig. Nicht reden. Nur genießen“, antworte ich ihm leise. „Mach ruhig deine Augen zu. Den Schlaf hast du dir mehr als verdient. Entspann dich und lass mich dich ins Land der Träume führen.“
„Ich liebe dich heute noch mehr als sonst“, gibt Matt etwas undeutlich von sich. Er dreht seinen Kopf zur Seite.
„Ich liebe dich auch.“
Ich gebe mir große Mühe, Matts Rücken zu massieren. Meine Hände sind zwar deutlich kleiner als die des Masseures, der ihn sonst verwöhnt, doch ich bin sicher, dass ich das mit Liebe und vollem Körpereinsatz wieder ausgleiche. Meinem Freund scheint es zu gefallen, denn ich höre ihn schon nach wenigen Minuten schnarchen. Kichernd streiche ich noch einmal über seinen Rücken und wische dann ganz vorsichtig mit einem Handtuch über seine Haut. Etwas ungeschickt klettere ich von dem Hotelbett, meine Balance finde ich jedoch schnell wieder. Im Badezimmer wasche ich mir die Hände und Arme und als ich wieder zurück am Bett bin, decke ich Matt gut zu. Den Schlaf kann er gut gebrauchen. Morgen fliegen wir wieder zurück nach Indiana.
Obwohl es sehr spät ist, belohne ich mich auch selbst mit etwas Süßem. Ich liebe Hotels mit Zimmerservice! An diesen Luxus könnte ich mich glatt gewöhnen.
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Dass ein einziges gewonnenes Spiel so einen großen Einfluss auf mein Privatleben hat, hätte ich nicht erwartet. Matts Laune ist deutlich besser. Mein Dad ist unglaublich stolz auf ihn. Mein Freund bekommt viele Komplimente und mein Dad kommt aus dem Schwärmen kaum noch heraus.
Schmunzelnd trinke ich von meinem Wein, während ich die beiden dabei beobachte, wie sie sich über das Spiel austauschen. Es war eine gute Idee, meine Eltern zu besuchen. Mum wirft mir einen Blick zu und ich weiß ganz genau, was sie damit aussagen möchte. Von Football hat sie auch nie besonders viel gehalten. Wenn sie meinen Dad damals nicht kennengelernt hätte, dann hätte sie bis heute wohl nie ein einziges Footballspiel verfolgt.
„Willst du noch etwas Wein?“, fragt sie, worauf ich nicke. Sie schenkt erst mir ein Glas ein und dann füllt sie ihr eigenes. „Jetzt dauert das Gespräch schon länger als das Spiel selbst.“
Ich lache. „Ja, furchtbar.“ Während ich einen großen Schluck trinke, beobachte ich Matt über den Rand meines Glases. Der Stolz und die Leidenschaft für dieses Spiel stehen ihm ins Gesicht geschrieben. Es ist unmöglich, sich nicht mit ihm mitzufreuen. Er hat einen guten Job gemacht und das Spiel für die Colts entschieden. Vielleicht haben sie in diesem Jahr tatsächlich die Chance auf den Superbowl. Den Superbowl zu gewinnen wäre das größte, was Matt erreichen kann und wenn er es tatsächlich schon in den frühen Jahren seiner Karriere schafft, würde er in die Geschichte eingehen. Ich kann mir vermutlich gar nicht ausmalen, wie viel ihm dieser Sieg tatsächlich bedeuten würde.
„Wie war das Spiel für dich? Ich hatte immer Angst um deinen Dad.“
Ich nicke. „Ja, das kann ich mir gut vorstellen.“ Ich wende meinen Blick von Matt und sehe meine Mum an. „Wie hast du das ausgehalten? Ich mache mir immer Sorgen, dass Matt verletzt wird. Beim Football kann so viel passieren und wenn sich ein Haufen Kerle auf Matt stürzt, habe ich sofort Angst um seinen Kopf.“
Sie zuckt mit den Schultern. „Das ist wohl der Preis, den man zahlt, wenn man von einem riesigen Kerl angesprochen wird und sich dann verliebt.“
Ich kichere. „Oh nein, mir wird gerade klar, dass ich dein Leben lebe.“ Nun lache ich.
Mum sieht mich ein wenig überrascht an, dann lacht auch sie. „So schlecht ist mein Leben gar nicht. Ich kann mich nicht beschweren.“
„Nein, das meinte ich auch gar nicht. Man will ja irgendwie seine eigenen Ziele verfolgen und nicht unbedingt wie seine Mutter werden. Für viele ist das ja die absolute Albtraumversion des eigenen Lebens.“
„Das ist wahr“, stimmt sie mir zu. „Aber es ist auch nicht falsch, wenn man sich nach jemandem sehnt, der groß und stark ist.“ Sie grinst ein wenig. „Wir sind ja nicht die einzigen Frauen, die gerne beschützt werden.“
Nun bin ich diejenige, die nickend zustimmt. „Ja, ich denke, dass ich in Matt genau das gefunden habe, was ich mir für mein Leben wünsche.“ Ich mustere meinen Freund und trinke dann wieder von meinem Wein. Da mir der Wein sehr gut schmeckt, werfe ich einen Blick auf das Etikett. „Der ist gut.“
„Kalifornischer Wein“, antwortet sie. „Von deiner Grandma.“
„Du hast nicht zufällig eine Flasche für mich?“
Mum nickt. „Im Kühlschrank müsste noch eine sein, du kannst sie dir gerne mitnehmen, wenn er dir schmeckt.“
„Wenn sie später noch übrig ist, gerne.“
Der Besuch bei meinen Eltern tut meiner Seele gut. Ob es nun der Wein oder die familiäre Atmosphäre ist, ist mir dabei gar nicht besonders wichtig. Ich bin einfach nur froh, dass ich es endlich geschafft habe, aus meinem Loch herauszuklettern und mich wieder dem Leben zuzuwenden, anstatt mich in meinem eigenen Zuhause eingesperrt zu fühlen. Matt öffnet mir die Autotür. Ich sehe überrascht zu ihm nach oben und lächle. Er gibt mir einen sanften Kuss, den ich gerne erwidere.
„Ah, Mist, ich habe meine Jacke liegen lassen“, meint er, als ich gerade einsteige. „Bin gleich wieder da.“
„In Ordnung.“ Nachdem er sichergegangen ist, dass ich sitze, schließt er die Tür und joggt die wenigen Schritte über den Vorgarten zur Haustür zurück. Ich beobachte, wie mein Dad die Tür öffnet und Matt hineinlässt. Er winkt mir zu. Ich hebe meine Hand und winke zurück. Die Tür wird angelehnt und ich beobachte das Haus. Es dauert überraschend lange, bis Matt mit seiner Jacke wiederkommt. Ich beobachte, wie er um das Auto herumläuft und schließlich die Fahrertür öffnet.
„Das hat ja gedauert“, stelle ich neutral fest. „Mir wäre fast langweilig geworden.“
„Ja, wir hätten uns fast wieder verquatscht. Entschuldige, Baby“, beschwichtigt er mich. Matt beugt sich in meine Richtung. Er zieht mich an meinem Arm zu sich und verwickelt mich in einen fast schon stürmischen Kuss.
Etwas überrumpelt lehne ich mich zurück, um Abstand zu gewinnen. „Was ist denn jetzt los?“
„Nichts, ich freue mich nur, dass ich dich habe.“
„Du bist komisch“, meine ich skeptisch, doch dann lache ich. „Es gefällt mir, wenn du mich mit Liebe überhäufst.“
„Keine Sorge, Baby, ich habe vor, das mein restliches Leben zu machen.“
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Matts liebevolles, aber dennoch leidenschaftliches Verhalten wird durch die Autofahrt nicht gemildert. Wir steigen zusammen unter die Dusche, in der es nur noch zweitrangig wird, dass wir uns waschen. Matt drückt mich gegen die Wand und küsst mich, wie er mich noch nie zuvor geküsst hat. Der Sieg seiner Mannschaft hat seinem Ego offensichtlich einen großen Schub verpasst. Wenn es nach mir geht, sollten die Colts jedes Spiel gewinnen, wenn das für mich dabei herausspringt. Ich komme kaum dazu, meine Haare zu trocknen, schon schnappt Matt mich, um mich ins Schlafzimmer zu führen. Er wirft mich auf das Bett und klettert sofort über mich. Überrascht von dieser rohen Leidenschaft sehe ich zu ihm nach oben. Unsere Blicke treffen sich.
„Ich habe über deinen Wunsch nachgedacht“, spricht er mit einem leichten Grinsen. „Und ich denke, dass es heute an der Zeit wird, dir diesen Wunsch zu erfüllen. Vorausgesetzt, du bist ein braves Mädchen.“
Matts Worte jagen mir einen angenehmen Schauer über den Körper. „Ich werde brav sein“, verspreche ich aufgeregt.
Matt drückt mir einen groben Kuss auf die Lippen und steigt dann aus dem Bett. „Nicht bewegen.“ Ich sehe ihm nach, obwohl ich mich ja streng genommen nicht bewegen darf. Als er wieder auf das Bett zukommt, hält er den seidenen Gürtel meines Morgenmantels in der Hand. Gespannt darauf, was er damit vorhat, beobachte ich jede seiner Bewegungen, sage jedoch nichts. Matt kniet sich links und rechts neben meine Oberschenkel und greift dann nach meinen Händen. Er bindet sie zusammen und hält sie über meinem Kopf fest. Wir sehen uns in die Augen und ich kann meine Aufregung kaum unterdrücken. Ich kämpfe sehr damit, nicht vor Freude zu quietschen. Matt bindet mich am Bett fest und beugt sich dann zu meinem Nachttisch. „Ich hoffe, dass du für dein kleines Abenteuer bereit bist, denn jetzt gibt es kein zurück mehr.“
„Ich bin bereit“, antworte ich aufgeregt. Ein kühler Hauch sorgt für Gänsehaut. Meine Finger tanzen vor Nervosität. Mich durch die Fesseln verwundbar zu machen, reizt mich. Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, was Matt mit mir vorhat. Ich erkenne schnell, dass er meine Schlafmaske in der Hand hält. Er zieht sie mir vorsichtig über den Kopf und bedeckt meine Augen damit. Nun muss ich mich auf meine anderen Sinne verlassen, doch ich kann bereits jetzt schon nicht genug von dieser Herausforderung bekommen. Ich atme durch und lasse mich von Matt verführen.
Matt streicht über meine Arme. Erst küsst er sanft meine Lippen, dann meine Wange und anschließend meinen Hals. Sein heißer Atem kitzelt mein Ohr, als er sanft an meinem Ohrläppchen knabbert. Das Kribbeln in mir wird intensiver und verlangt nach mehr, doch Matt lässt sich Zeit und mich zappeln. Ich spüre seinen Griff an meiner Brust, dann einen sanften Kuss. Ich lasse einen stillen Seufzer los, als ich ihn zwischen meinen Beinen spüre. Ein Klicken hält, was es mir verspricht. Ich spüre kaltes Gleitgel. Matts Berührungen bringen mich zum Schmelzen. Ich drücke mich ihm verlangend entgegen und ziehe sanft an meinen weichen Fesseln. Matt packt mich grob an der Hüfte und drückt mich gegen sich. Überrascht quietsche ich, doch ich beiße mir schnell auf die Unterlippe. Ich kann mein Grinsen nicht unterdrücken. Die Spannung bringt mich bereits jetzt um den Verstand. Ich will unbedingt mehr.
„Oh, das gefällt dir?“, fragt er mich und schon spüre ich seine Finger an meiner Hüfte. Ich nicke eifrig. Erst kitzelt er mich, doch es fühlt sich deutlich leichter an, als er an meinem Venushügel sanfte Kreise zieht. Ich versuche, ihn dazu zu bringen, mich da zu berühren, wo ich es möchte, doch Matt weicht meinen Hüftbewegungen aus. Matt küsst meinen Schenkel. Seine sanften Berührungen sind angenehm, doch ich wünsche mir so viel mehr von ihm. Das Knistern der Kondomverpackung weckt noch mehr Aufregung in mir. Die Sekunden wollen kaum verstreichen. Ungeduldig ziehe ich an meinen Fesseln. Matt scheint das zu bemerken. Er packt mich erneut an der Hüfte und zieht mich auf seine Oberschenkel. Ich spreize meine Beine und drücke meine Hüfte weiter nach oben. Noch deutlicher kann mein Körper wohl kaum signalisieren, was er sich von ihm wünscht. Mit kreisenden Bewegungen massiert Matt meine Klitoris. Er dringt sanft in mich ein, drückt sich dann jedoch kräftig gegen mich. Ich schlinge meine Beine um ihn und halte ihn fest. „Ist das okay so?“, fragt Matt mich, seine Stimme klingt nun etwas unsicher.
„Ja, pack mich fester. Ich bin auch ein braves Mädchen, ich verspreche es.“ Matt nimmt sich meine Bitte zu Herzen. Er packt nun deutlich gröber meine Hüfte. Er nimmt etwas Abstand und stößt dann fest zu. „Nicht aufhören, bitte.“ Verlangend drücke ich mich Matt entgegen. Er stößt einige Male zu, wird jedoch schnell wieder sanfter. Wimmernd winde ich mich und ziehe an meinen Fesseln. „Matt, bitte.“
Ich höre ein Seufzen. „Baby, ich kann das nicht.“
„Was denn? Wieso nicht?“, frage ich enttäuscht nach. „Es hat doch gerade erst angefangen, Spaß zu machen.“
Er küsst mein Knie und dann meinen Oberschenkel. Ich spüre, dass er mich sanft streichelt. „Um ehrlich zu sein ist mir das zu extrem. Ich dachte, dass es Spaß machen könnte, aber es fühlt sich falsch an.“
Matt beugt sich über mich und zieht mir die Schlafmaske von den Augen. „Es fühlt sich an, als würde ich dich missbrauchen. Das geht echt gar nicht.“
Ich ziehe eine Schmolllippe. „Aber es ist doch alles gut? Ich bin freiwillig hier und du hast mir gar nicht wehgetan. Es hat sich gut angefühlt.“ In Matts Gesicht ist deutlich zu sehen, dass er sich nicht wohlfühlt. „Schon gut, ich verstehe.“
„Es tut mir leid, Ilaria. Ich weiß, dass du das spannend findest, aber ich kann nicht.“ Er deutet flüchtig in seinen Schritt. Seine Erektion hat ihre Härte verloren. Nicht nur für ihn ist die Luft raus, auch ich will mich lieber anziehen und unter einer Decke verkriechen.
„Ist in Ordnung“, antworte ich geschlagen. Mit einem Mal fühlt es sich gar nicht mehr gut an, ans Bett gefesselt zu sein. „Wenn du es nicht magst, sollst du dich ja auch nicht zwingen. Es soll ja uns beiden Spaß machen.“
„Du bist enttäuscht“, stellt Matt fest, während er meine Fesseln löst. Da es ein bisschen länger dauert, muss ich ihm wohl oder übel eine Antwort geben, damit es nicht zu unangenehm wird.
„Ja, ein bisschen. Ich hatte mich auf tollen Sex gefreut und jetzt kann ich das vergessen.“
„Tut mir leid, Baby.“ Als Matt meine Fessel gelöst hat, nehme ich ihm meinen Gürtel gleich ab und nutze ihn, um meinen Morgenmantel zuzubinden, in den ich mich hülle. „Ilaria, komm her.“ Ich schüttle den Kopf, doch Matt greift nach meiner Hand und zieht mich zu sich ans Bett. „Es tut mir leid.“
„Es ist schon ein wenig unfair. Ich habe es durchgezogen und du hast viel zu schnell aufgegeben.“ Obwohl ich es nicht will, steigen Tränen in meinen Augen auf. Ich senke meinen Blick. Matt zieht mich auf seinen Schoß und küsst meine Wange.
„Hey, nicht weinen. Baby, wir probieren etwas Anderes, hm? Ich kann mir etwas Neues einfallen lassen.“
Wieder schüttle ich den Kopf, dann vergrabe ich mein Gesicht an seiner Schulter. „Unser Sexleben ist so traurig. Wie kann ich da nicht heulen? Das alles klappt nicht und es ist so frustrierend. Ich fühle mich hässlich und eklig und das alles ist doch bescheuert.“
„Ja, toll, hab’s total versaut.“ Matt drückt mich an sich. „Du bist nicht hässlich und schon gar nicht eklig. Du bist wunderschön und sexy und verdammt scharf. Die schärfste Frau, die ich je gesehen habe.“ Matt reibt meinen Rücken. „Ich liebe dich.“
Nun schluchze ich. „Ja, ich weiß, aber ich würde das gerne spüren. So körperlich. Bei so vielen Sexpannen muss es doch an mir liegen. Ich bin immer noch nicht gut genug. Egal ob mit oder ohne Brüste. Vielleicht tauge ich einfach nicht dazu, sexy zu sein.“
Matt löst mich von sich, um mich anzusehen. Ich wische über meine Augen. „Es liegt an mir, okay? Der Gedanke, dass ich dir etwas aufzwinge und dich quasi missbrauche hat mich gekillt. Das hatte nichts mit dir zu tun. Überhaupt gar nichts.“
„Ja, aber das ist doch gar nicht so. Es ging mir doch gut. Es hat mir gefallen, die Kontrolle vollkommen abzugeben. Das war toll.“
„Macht für meinen Schwanz wohl keinen Unterschied.“
„Sag' nicht ‚Schwanz‘, das klingt so furchtbar.“
„Tschuldige.“ Matt wischt mir über die Wange. Ich ziehe meine Nase hoch. „Kein Grund, traurig zu sein, okay? Lief jetzt blöd, aber wir finden einen gemeinsamen Nenner.“ Matt greift nach meiner Hand und küsst meinen Handrücken. „Wieder besser?“
„Nicht wirklich. Eigentlich ist alles grade un-besser.“
„Okay.“ Er überlegt. „Dann lass uns nach unten gehen und ein Eis essen. Das hilft dir immer, hm?“
„Ja, das könnten wir versuchen.“
Matt hebt mein Kinn an und gibt mir einen sanften Kuss. „Beim nächsten Versuch werden wir uns einig. Alle guten Dinge sind drei.“ Ich lächle ein wenig, senke dann jedoch wieder den Kopf. „Das wird schon“, verspricht Matt mir und küsst dann im Anschluss meine Schläfe.
So sehr ich es mir auch wünsche, habe ich große Zweifel daran, dass wir im Bett wieder zusammenfinden. Mittlerweile häufen sich die Enttäuschungen und Pannen immer mehr, anstatt weniger zu werden. Bei so vielen negativen Erinnerungen wird es schwer, mich auf eine neue Chance einzulassen. Wieso sind Beziehungen so kompliziert?