Marti und Jako saßen, Arm in Arm aneinander gekuschelt, auf dem Sofa.
Draußen prasselte der Regen und tobte der Wind, doch hier drinnen war es warm und gemütlich. Musik spielte und auf dem Tisch flackerte eine Kerze.
„Ich hab vorhin mit Mama telefoniert“, sagte Jako. „Es geht ihr soweit ganz gut, die Therapie ist anstrengend aber hilfreich.“
Marita, Jakos Mama, hatte einige Wochen in ihrem Gästezimmer gelebt, da sie es einfach nicht fertig brachte, wieder in dem Haus zu wohnen, in dem sie so viele Jahre mit Klaus gelebt hatte. Jahre einer Ehe, die sie für eine glückliche gehalten hatte, und die doch in vieler Hinsicht eine Lüge gewesen war.
Inzwischen war ein Makler eingeschaltet, der sich um den Verkauf des Hauses kümmerte, und Marita würde sich in Berlin eine Wohnung suchen. Nahe bei ihren Jungs.
Augenblicklich allerdings befand sie sich in einem Sanatorium. Sie brauchte einfach Erholung und psychische therapeutische Hilfe, denn sie hatte ehrlich zugegeben, dass sie es nicht schaffte, das ganze seelische Trauma allein zu bewältigen.
Marti und Jako waren sehr stolz auf sie, denn für eine stolze Frau wie Marita war es nicht einfach gewesen, zuzugeben, dass sie Hilfe brauchte.
Sie war nun seit einer Woche dort und sollte in den ersten drei Wochen möglichst keinen Besuch empfangen. Aber sie telefonierten mit ihr so oft es ging.
„Sie wird das schaffen“, sagte Marti. „Sie ist eine starke Frau.“
„Ich weiß“, sagte Jako. Dann kuschelte er sich noch enger an Marti.
„Und ich schaff das auch. Ich hab ja dich.“
Marti lächelte.
Eine Weile lauschten sie der Musik.
Ein paar mal schien Jako zum sprechen ansetzen zu wollen. Doch jedes mal brach er sein Ansinnen ab.
Marti spürte das. Doch er wartete ab. Er wusste, was immer es war, was sein Liebster loswerden wollte, früher oder später würde er es tun. Und zwar dann, wenn er so weit war.
Sicher, Marti hätte seine Autorität als Dom nutzen und Jako befehlen können, den Mund aufzumachen und zu reden. Aber das würde in Bockigkeit und Tränen enden, und das wollte er ganz sicher nicht.
Also wartete er. Und so dauerte es noch eine halbe Stunde, bis Jako endlich schüchtern sagte:
„Du, Marti?“
„Ja?“
„Sag mal ...“
„... ja?“
„Du hast ...“, Jako schluckte, „du hast damals auf der Hütte, als Papa den Autoschlüssel von mir bekam, was gesagt ...“
Marti überlegte einen Augenblick. Die Situation stand ihm noch ziemlich genau vor Augen. Er hatte Klaus den Autoschlüssel vorenthalten wollen, aber Jako hatte ihn ihm gegeben.
Und dann hatte Marti gesagt ...
„Du hast gesagt“, fuhr Jako fort, „du würdest mich bestrafen. Meinen Hintern zum Glühen bringen.“
Er hatte jetzt den Kopf gesenkt und war knallrot. Bis zu den Ohrenspitzen.
„Mmmhh“, murmelte Marti.
„Na ja“, sagte Jako leise, „du ... hast das aber nie getan, und ... na ja. Also ... warum eigentlich nicht?“
Marti kuschelte seine Kopf in Jakos Halsbeuge.
„Weißt du“, sagte er, „ich glaube ich habe das damals in der Hitze des Augenblicks gesagt. Im Zorn. Aber ich hab das nicht so gemeint. Du warst einfach anderer Meinung als ich, und ich hatte dir nicht direkt verboten, Klaus den Schlüssel zu geben. Also war diese Drohung bei Lichte besehen nicht ernst gemeint.“
Jako grinste. „Nicht besonders konsequent, der Herr Dom, oder?“
Marti grinste zurück, sagte dann aber ernst:
„Ich muss das mit dem Dom Sein halt auch erst noch üben. Ist für mich genau so neu, wie für dich die Tatsache, dass du mein Sub bist. Da darf man auch mal Dinge falsch machen. Ich bin nicht Mr. Perfekt, weißt du?“
Jako küsste ihn sanft und flüsterte:
„Doch, für mich schon.“
Dann sagte er nach kurzem Nachdenken:
„Aber ich verstehe was du meinst. Und du hast recht. Im Grunde genommen war das keine Situation, in der ich eine Strafe verdient hatte. Wenngleich“, fügte er schmunzelnd hinzu, „ das natürlich ausschließlich du entscheidest, mein Herr und Meister.“
Er grinste, denn er wusste, das Marti solche kleinen Neckereien mochte.
Wieder kuschelten sie sich Arm in Arm.
Marti jedoch spürte, dass Jako die ganze Sache noch nicht losließ. Da ging noch etwas in seinem Sub vor.
„Ich ...“, setzte Jako an. Marti sagte nichts. Er wartete.
„Ich frage mich ...“
Wieder zögern.
„Ich frage mich einfach, wie das wäre, wenn ...“
Marti räusperte sich.
„Wenn ich dich ... übers Knie legen würde?“
„Mmh“, machte Jako bestätigend und war immer noch knallrot. Marti schaute ihn fragend an. Dann glitt sein Blick tiefer und er stellte fest, dass der Gedanke daran offenbar etwas bei Jako auslöste ... er schien, nach der Ausbeulung seiner Hose zu urteilen, ziemlichen Gefallen daran zu finden.
„Oh“, sagte Marti verstehend.
„Deine Hand ...“, stotterte Jako, „auf meinem Po, und dann ... ich ...“
Er wusste nicht weiter.
Marti beugte sich zu ihm und küsste ihn. Es war ein langer, leidenschaftlicher Kuss, denn das Prickeln der Situation ließ auch Marti nicht unberührt.
„Vielleicht“, sagte er, nachdem er sich von Jako gelöst hatte, „sollten wir es einfach ausprobieren?“
Er lehnte seine Stirn an Jakos und wartete.
Nur wenige Augenblicke. Dann spürte er ein leichtes Nicken und hörte ein gehauchtes:
„Ja. Bitte.“
Kurze Zeit später waren sie in ihrem Schlafzimmer. Marti saß auf dem Bett und Jako war, nackt und bloß und wunderschön, über seinem Schoss ausgebreitet.
Martis warme Hand streichelte zärtlich die vollen, runden Backen.
Jako erzitterte vor Verlangen.
„Viel zu bleich“, sagte Marti und gab ihm einen leichten Klaps.
„Ich glaube, dein Po kann ein bisschen Farbe vertragen. Vielleicht sollte ich versuchen, ihm ein sanftes Himbeerrosa zu verpassen?“
Jako kicherte. „Himbeerrosa? Dein Ernst?“
„Klar. Ne schöne fruchtige Farbe. Passt zu dir, mein Früchtchen.“
Jetzt musste Jako lachen.
„Du bist so ein Idiot!“, sagte er liebevoll.
„Na!“, sagte Marti und ließ seine Hand kräftig auf Jakos linke Pobacke sausen.
„Bisschen mehr Respekt bitte! Keine gute Idee, den Mann Idiot zu nennen, dem dein Hintern gehört!“
Jetzt lachten sie beide, und brauchten ein bisschen, bis sie wieder bei der Sache waren.
Am Ende wurde es statt des fruchtigen Rosa ein leuchtendes Kirschrot.
Jako japste und keuchte und strampelte, und Marti hatte zu tun, ihn festzuhalten.
Es war erotisch und aufregend, für sie alle beide. Und es war ihnen klar, dass sich so ein versohlter Po in ihrer Beziehung ganz offenbar nicht als Strafe eignen würde.
Als sie dann später beide glücklich, erschöpft und zutiefst befriedigt Arm in Arm auf ihrem Bett lagen und Jakos Hintern tatsächlich, wie angekündigt, regelrecht glühte, da dachte Jako, was für ein unwahrscheinliches Glück er doch hatte, Marti in seinem Leben zu haben.
Marti, der mit ihm all die Schwierigkeiten bewältigte. Der seine Launen ertrug. Der seine Macken liebte. Der seine Ecken und Kanten schätzte. Der seinen Übermut bremste. Der seine Ängste verjagte.
Marti, der immer bei ihm sein würde, was immer die Zukunft auch bringen möge.
Eigenartige Situation, so mit frisch versohltem Po über seine Zukunft nachzudenken, dachte er grinsend.
Und dann: Ach egal, so sind wir eben. Ein bisschen verrückt. Immer ein bisschen anders.
Und er ergriff Martis Hand, verschränkte seine Finger mit denen seines Gatten und Dom und schlief, zufrieden und glücklich, ein.
* Zu Ende *