Es war ein eigenartiges Bild in der Dimension des Himmels auf deren Planeten. Er war nicht nur hell erleuchtet von der Sonne, sondern wirkte tatsächlich wie das Paradies in Planetenform. Und dennoch fürchtete Ra seine Rückkehr dorthin. Demütig trat er vor eine Gestalt, die keine wirkliche Form zu haben schien und kniete vor ihr nieder.
„Mein Herr. Ich habe versagt“, kommentierte er dann. „Bestraft mich dafür mein oberster Richter“, fügte er anschließend noch an.
„Dazu besteht kein Bedarf“, antwortete ihm eine eigenartige Stimme, die klang wie die eines alten Mannes und scheinbar von dem gestalltlosen Wesen zu kommen schien. Es gab keinen Zweifel, dass es sich dabei um den „Herren“ handelte. „Wir haben die Armeen der Hölle und ihre Kapazitäten unterschätzt. Das hat zu deinem Versagen geführt“, fügte er dann noch an, bevor auf einmal ein weiteres Wesen von der Seite dazu trat. Es trug ein weiß-graues Gewand mit Kapuze und hatte Flügel auf dem Rücken, die darauf schließen ließen, dass es sich um einen Engel handeln musste.
„Hmpf... Scheint ganz so als wärst du genau der selben Person zum Opfer gefallen wie ich Ra“, kommentierte er und grinste dabei sichtbar.
„Bilde dir darauf nichts ein Erzengel Metatron“, antwortete Ra wütend und sein Gegenüber begann dabei noch viel stärker zu grinsen.
„Bald werde ich das können, wenn ich diesen Cain höchstpersönlich beseitigt und Rache für diese Demütigung genommen habe“, antwortete Metatron und zog dabei seine Kapuze herunter, so dass man sein Gesicht sehen konnte. Es war im rechten Teil mit einer Brandnarbe überzogen, so wie auch offensichtlich Teile seiner rechten Oberkörper-Hälfte. „Ich werde dafür sorgen, dass Cain wie ein kleines Insekt unter meinen Füßen zerquetscht wird“, fügte er dann noch an.
„So soll es sein“, antwortete der Herr, der wohl auch der einzige war, der über den Engel bescheid wusste, der sich hinter der Mauer mit verschränkten Armen versteckte und dem Gespräch aufmerksam lauschte.
Es war Lucifers übliche Art seine direkten Untergebenen zu belohnen. Immer wenn sie ihre Aufgaben zu seiner Zufriedenheit erledigten, gewährte er ihnen Zeit, in der sie nicht kämpfen mussten. Zeit in der sie sich ganz den speziell zu diesem Zweck geschaffenen weiblichen Dämonen, den Sukkuben hingeben konnten. Meist fielen mehrere auf einen männlichen Dämon, das war bereits üblich, aber bei Cain nahm es eine völlig neue Dimension an, so das Cain sich sogar Privilegien erlauben durfte, die anderen, wie Rudaska verwehrt blieben. Und er konnte nicht bestreiten, dass ihm das gefiel. Dessen ungeachtet verschwand Cain aus dem Raum, der seine Unterkunft in dem gewaltigen Erholungszentrum darstellte, auf den Gang, wo scheinbar bereits Rudaska stand.
„Du wirkst nicht gerade glücklich, Cain“, kommentierte dieser. „Fühlst du dich dabei etwa nicht genauso lebendig wie im Kampf?“, fügte er noch an.
„Rudaska. Was ist der Sinn unseres Kampfes?“, fragte Cain einfach ohne seinem Gesprächspartner eine Antwort zu geben.
„Was meinst du?“, fragte dieser dann verwirrt und schockiert zugleich, als wäre es ein Verbrechen diese Frage überhaupt schon zu stellen.
„Welchen Sinn verfolgen diese unzähligen Schlachten zwischen den Dimensionen? Was soll das alles überhaupt bringen?“, wiederholte Cain.
„Nun ja. Wir kämpfen um die Deus Machinas vor den Engeln zu finden und sie unserem Meister zu übergeben. Der kann damit die Universen vereinigen und einen Weg in die unendlichste Dimension öffnen“, antwortete Rudaska etwas nachdenklich und unsicher.
„Und was passiert danach?“, fragte Cain weiter und bekam lediglich Füllworte des Typs „Ähm“ in mehrfacher Ausführung zu hören, während Rudaska erstaunlich sichtbar an der Antwort zu dieser Frage verzweifelte. „Ich frage mich eben ernsthaft nach dem Sinn“, fügte Cain seinen Ausführungen noch an.
„Reicht es dir etwa nicht zu kämpfen, reicht es dir nicht die Urtriebe unserer Existenz auszuleben?“, warf nun Rudaska ein. „Bist du etwa ein Verräter?“, fügte er dann noch schockiert an.
„Ich bin, war und werde Meister Lucifer immer treu bleiben“, antwortete Cain ruhig aber hörbar wütend, bevor er sich auf den Weg machte. „Rudaska. Wenn du noch ein einziges Mal an meiner Ehre zweifelst, werde ich dich umbringen“, fügte er im Gehen nun wieder völlig ruhig und wenig emotional an.
„Wenn dir der Ehren-Kodex deines ehemaligen Meisters so viel bedeutet wie du es die meiste Zeit vorgibst wirst du das niemals tun“, antwortete Rudaska ihm selbstsicher, aber Cain ignorierte diese Aussage einfach und ging weiter.
Ein Himmelskrieger schlug in seiner vollen Rüstungsmontur blitzartig nach Metatron. Dieser duckte sich darunter weg und versetzte ihm einen Faustschlag, der genügte um den Helm völlig zu zertrümmern. Anschließend drehte Metatron sich um sich selbst und nutzte den Schwung um einem weiteren Himmelskrieger einen Fußtritt gegen den Helm zu verpassen. Direkt darauf gingen gleich drei weitere Himmelskrieger von drei unterschiedlichen Richtungen auf den Erzengel los und schlugen mit ihren Fäusten zu. Bevor sie jedoch treffen konnten, duckte Metatron sich weg, so dass anstelle von ihm ein Krieger den anderen traf. Bevor auch nur einer weiter reagieren konnte verteilte Metatron so schnelle Schläge an sie, dass man lediglich den Wind wahrnehmen konnte, bevor die drei mit völlig zertrümmerten Rüstungen nach hinten weggeschleudert wurden und nach einigen Metern des Rutschens auf dem Boden liegen blieben. Völlig unbeeindruckt von der Situation, rückte der Erzengel seine Haare neu zurecht und klappte seine Flügel wieder ein.
„Du hast gut trainiert Metatron“, kommentierte eine weitere Männerstimme, die typisch für ein Engelswesen war. „Die Rache scheint dich gut anzutreiben.“
„Ich werde Cain mit meinen eigenen Händen zerreißen für diese Demütigung“, antwortete Metatron anschließend, bevor er sich umdrehte und überhaupt erst sah um wen es sich bei seinem Gesprächspartner handelte. Offensichtlich um einen weiteren Erzengel, der wie alle Erzengel äußerst humanoid mit zwei gewaltigen, golden gefiederten Flügeln auftrat. Seine Gesichtszüge deuteten auf ein mittleres Alter hin. Seine Haare waren weiß und reichten bis zum Ende seines Kinns, wobei die rechte Seite seines Gesichts verdeckter war, wie die linke. Die Rüstung des Erzengels war ebenfalls golden und reichte sogar über die nicht gefiederten Bereiche seiner Flügel. An den Schultern, sowie auch um die Hüften hingen blaue Stoffstreifen von der Rüstung nach unten.
„Du solltest dir immer bewusst machen, dass es dich vernichten kann, deine Gefühle im Kampf nicht kontrollieren zu können“, antwortete der Erzengel.
„Ich werde so bald nicht vernichtet, Michael“, sagte Metatron und während er diesen Satz sagte, materialisierte hinter ihm ein Mech eines Typs den weder der eben als Michael benannte Erzengel noch irgendjemand sonst jemals zuvor gesehen hatte.
„Aber das ist der Sephir. Ein Mecha der Devilslayer-Klasse“, stellte Michael schockiert fest. „Der ist noch in der Entwicklungsphase. Der steckt noch voller Fehler und wir wissen gar nicht wirklich ob diese Maschinen uns stark genug machen werden um tatsächlich einem Erzteufel gewachsen zu sein. Ähnlich wie deren Godslayers den Göttern nicht gewachsen sind, könnten die Devilslayers genauso gegen die Erzteufel versagen“, fügte er noch schnell an.
„Ich werde sicherlich zurecht kommen. Gegen einen Schwächling wie diesen Erzdämon wird es genügen. Keine Sorge“, antwortete Metatron.
„Hier spricht das Dämonen-Team 31. Wir stehen unter Feuer eines Himmels-Mechs und brauchen sofort Unterstützung!!!“, tönte eine Stimme durch die Kommunikations-Anlage, bevor ein weiteres ballförmiges Projektil aus einer kristallinen Substanz neben dem Kommando-Turm einschlug und einen Flammen-Flügeldämon direkt nach dem passieren eines Dimensionstors in gewaltigen Kristallen einschloss. Zeitgleich öffnete sich eines der vielen Tore der schwarzen, gigantischen Mauer, welche einmal vollständig um den Planeten herum führte. Durch dieses Tor stürmte innerhalb weniger Minuten eine halbe Armee aus Dämonen-Wesen aller möglichen Art, sowie Mechs und den gigantischen Thanatos-Mech-Walkern. Diese begannen sich direkt zu verteilten und weiter nach vorne zu stürmen, wo die Mech-Walker bereits mit roten Strahlen aus den Kanonen auf ihren beiden Schultern angriffen. Gewaltige Explosionen durchzogen die Stellungen der Himmelskrieger, bevor mehrere Greifen nach unten stießen und einen der Mechs versuchten zu packen. Plötzlich stieß ein Flammenflügel-Dämon aus der Truppe und durchstieß eines der Wesen mit seinem Schwert, bevor er einen weiß-gelben Lichtstrahl auf die anderen abfeuerte und einen Feuerball direkt in eine Gruppe Himmelskrieger, die gerade versuchten durch die Tore in die Basis der Höllenarmee zu gelangen.
„Wo steckt das Erzdämonen-Team, dass uns Lucifer zugesichert hat?“, rief einer der drei Kommandanten-Dämonen dieser Basis, wobei dieser sogar noch aufwendiger verziert schien, als die beiden anderen.
„Höllentor 23 zeigt eine Reaktion“, antwortete einer der anderen Dämonen im Kommandoturm, als auf einmal mehrere sehr eigenartige Wesen aus den Dimensionsportalen traten. Einige schienen lediglich humanoide Skelete mit Rüstungen und Waffen unterschiedlicher Art zu sein, andere schienen eine höhere gestellte, magiebeherrschende Überrasse zu sein. Ebenfalls dabei waren Wesen, die lediglich aus einem schwarzen Umhang mit einem Totenschädel und zwei Skelethänden bestanden. Im Inneren ihres Umhangs leuchteten die Banshees blau-grün und als Waffe diente ihnen eine gigantische schwarze Sense. Und ein wiederrum völlig anderer Truppentyp waren die schwarzen vierbeinigen Knochendrachen, deren grüne Augen genügten um selbst einige der niederen Dämonen zu verängstigen. Schnell erhoben sich die Knochendrachen in die Luft und fingen einen Angriff von mehreren Greifen und einem Himmels-Drachen ab indem sie diese mit ihren Strahlen aus hellgrünen Blitzen unter Feuer nahmen. Einer der Greifen wurde am Flügel getroffen und stürzte blutend zu Boden, wo er sich mit einem lauten Knacken das Genick brach. Die anderen Greifen-Wesen wichen mit waghalsigen Flugmanövern zur Seite, während der Himmelsdrache einfach mit einem gewaltigen blauen Flammenstrahl feuerte und zwei der fünf Knochendrachen einfach beiseite fegte. Die übrigen drei wurden von jeweils einem Greifen mit den Krallen angegriffen und stürzten mit ihnen zusammen in die Tiefe. Der Himmelsdrache flog ungestört weiter über die Mauer hinweg und bereitete einen Angriff mit einem blau-Weisen Energiestrahl vor. Plötzlich schlug ein Metall-Diskus mitten in seinen Oberkörper, direkt gefolgt von einer langen Klinge, die in seinen Kopf einschlug. Blut spritzte nach allen Richtungen während das gigantische Wesen aufschrie und letzten Endes einfach zu Boden fiel. Diese Angriffe stammten von einem Rüstungs-Dämon, der gerade mit fünf weiteren durch ein anderes Dimensions-Portal gekommen war.
„Verstärkung von Seiten der Dämonen und Untoten sind eingetroffen. Erzdämonen, Elementale und Dark-Tech wird immer noch erwartet“, berichtete einer der Untergebenen den drei Kommandanten-Dämonen, während die Klingen eines Himmels-Mechs und eines Flammenflügel-Dämons direkt neben dem Turm aufeinander trafen und der Dämon mit einem Flammenstrahl nach setzte, welchen der Mech mit Energie-Schilden blockierte und anschließend nach oben wich um dem weiß-gelben Energie-Strahl seines Gegners zu entkommen.
„EINGEHENDES ARTILLERIE-FEUER!!!“, tönte es unvermittelt an anderer Stelle im Kommando-Zentrum. „AUF EINSCHLAG VORBEREITEN!“, fügte ein anderer Dämon noch schnell an, bevor mehrere Projektile unterschiedlicher Elemente durch die düsteren Wolken auf die Basis der Hölle einregneten. Eines der Dimensions-Portale wurde dabei auf der rechten Seite betroffen und brach unter seinem eigenen Gewicht zusammen. An anderer Stelle krachte ein blaues Feuer-Projektil in eine Art Lager-Halle ein und zerriss sie mit einer gewaltigen Explosion. Und an wieder anderer Stelle krachte ein Licht-Projektil mitten in einen der Wachtürme, welcher nun zur Seite kippte, während das Fundament zusammen stürzte. Mit einem lauten Krachen und einigen lauten matschigen und knacksenden Geräuschen landete das gigantische Gebäudestück auf mehreren Dämonen und zerquetschte sie zu einem blutigen Fleischmatsch.
„Wo bleiben die Erzdämonen, die uns versprochen wurden?“, kommentierte der oberste Kommandanten-Dämon wütend, denn er wusste, dass mit dieser Basis auch die Deus Machina dieses Raumes und zusätzlich eines der wichtigsten Produktionszentren für die Dark-Tech-Rohstoffe, wie das Metall aus denen sie ihre Rüstungen und Mechs bauten, sowie der magischen Kristalle mit denen sie ihre Waffen mit Energie versorgten, an die Engel fallen würde. Das galt es um jeden Preis zu verhindern, das schien auch einer der anderen beiden Kommandanten zu wissen, als er aufsprang.
„Alle noch übrigen Truppen sollen sich sofort in die Schlacht begeben. Wir müssen unbedingt stand halten“, befahl er dann anschließend.
„Die Höllentruppen sammeln sich und starten einen Großangriff“, kommentierte einer der Himmelskrieger in deren Kommando-Zentrum, dass sich grundsätzlich alleine durch seine technisch fortschrittlichere Wirkung und das helle, runde Design von dem der Dämonen unterschied. Sämtliche wichtige Positionen waren mit Himmelskriegern in goldenen Rüstungen besetzt und auch der Kommandant passte in dieses Muster, wenngleich er prächtiger aussah als seine Untergebenen.
„Und die Erzdämonen? Haben die das Schlachtfeld schon betreten?“, fragte nun jemand, der nicht der Kommandant, sondern viel mehr der Erzengel Metatron war.
„Negativ“, antwortete einer der Operatoren mit einem Kopfschütteln.
„Die Himmelsdrachen sollen angreifen. Infanterie und Mech-Unterstützung am Boden. Setzt alle ihre Luftabwehr-Möglichkeiten außer Gefecht oder beschäftigt sie irgendwie“, befahl nun der Kommandant. „Metatron. Du wirst sie dabei anführen“, fügte er dann noch an, sehr zu Metatrons Schock.
„Aber ich bin hier für den Fall, dass Erzdämonen eingreifen werden“, erwiederte er.
„Wie es scheint werden keine Erzdämonen auftauchen, also können wir die Schlacht auf diesem Weg abkürzen“, antwortete der Engelsgeneral.
„Jawohl, Kommandant“, kommentierte Metatron hörbar wütend, bevor er den Raum und das Gebäude verließ.
Einer der niederen Dämonen nahm einen der niederen Engels-Krieger mit einem rot-schwarzen Chaos-Energie-Strahl aus einer Hand unter Feuer und durchschlug diesen direkt am Oberkörper. Das Engelswesen stürzte laut schreiend zu Boden und blutete dort aus. Keine Sekunde später kreuzten sich über dem gerade gefallenen Krieger die Kampf-Lanze eines weiteren mit dem Schwert eines anderen niederen Dämonen, während mehrere blaue Projektile aus weiteren Kampf-Lanzen an den beiden vorbei fegten. Eines davon traf den Dämon von zuvor dabei mitten in den Kopf und brachte diesen einfach zum Zerplatzen, so dass sich Blut und Hirnartige Stücke über den ohnehin bereits toten Boden verteilten. An der selben Stelle ging nun ein Schatten-Dämon in Stellung und schützte sich mit Hilfe von einem schwarzen Rauch-Artigen Schutzschild, vor einschlagenden Energie-Projektilen der Engelswesen. Zeitgleich jagte er mehrere Tentakel aus Finsternis, die Klingen gebildet hatten, mitten in die kämpfenden Truppen und spießte mehrere Engel einfach auf, bevor wiederrum einer der Himmels-Mechs plötzlich von oben herab stieß und ihn mit einer Energie-Klinge zerteilte. Während die blutigen Körperhälften der Bestie zu Boden klatschten nahm nun der Himmels-Mech einen Flammenflügel-Dämon mit mehreren Strahlen-Kanonen unter Feuer und zerfetzte dessen Körper noch bevor er in blutigen Stücken auf dem Boden aufschlug. Es war der Chaos-Energie-Strahl von einem der Thanatos-Mechwalker, der den Mech traf und zu Schrott verarbeitete, bevor dieser auch nur reagieren konnte.
„Hier spricht ein Repräsentant von Sektor 75. Wir stehen unter gewaltigem Beschuss und brauchen dringend Verstärkung!“, schrie der zuständige, niedere Dämon hinter seiner Ruinenartigen Deckung in ein Kommunikations-Gerät, während der Dämon neben ihm von einem der Projektile aus den Kampf-Lanzen der Himmels-Krieger am Kopf durchschlagen wurde und nur noch eine Blutlache auf dem Boden hinterließ. Anschließend verließ der zuständige Dämon kurzeitig seine Deckung und jagte einen Feuerball auf einen der Himmelskrieger, welcher in einer Explosion verging. Allerdings kehrte er nicht wieder hinter seine Deckung zurück. Stattdessen starrte er schockiert auf die unzähligen Himmelsdrachen, die sich schnell von der Basis der Himmelstruppen aus erhoben und direkt auf seine eigene zuflogen. Dabei entging dem Dämon auch, dass sich gerade einer der Himmelskrieger, der zuständig für schwere Waffen war, mit einer gewaltigen Hand-Feuerwaffe in Stellung gegangen war und diese nun abfeuerte. Ein gewaltiges gelb-blaues Projektil raste auf den Dämon und seine Deckung zu und vernichtete sie beide, sowie den gesamten Trupp hinter der Deckung vollständig. Langsam aber sicher segelten die gigantischen Himmelsdrachen auf ihre Ziele zu. Auf einmal schossen mehrere Chaos-Strahlen, von Thanatos-Mechwalkern stammend, auf die Himmelsdrachen zu. Einer wurde direkt durch den Bauch und den Kopf getroffen und stürzte gegen die Mauer, wobei der Drache sich dabei an den Stacheln der schwarzen Mauer selbst aufspießte. Der Rest wich durch leichte Seitwärtsbewegungen zur Seite oder schützte sich mit gewaltigen Kugelschilden. Die jenigen Drachen die zuvor noch ausgewichen waren, begannen nun mit gewaltigen, schwertförmigen Lichtprojektilen aus ihren Flügeln nach unten zu feuern. Unzählige dieser Projektile schlugen in den Boden und rissen gewaltige Krater in ihn. Andere wiederrum durchstießen die Mech-Walker und brachten ihre gewaltigen Oberkörper zur Explosion, so dass die Wracks auf die übrigen Dämonen-Truppen fielen und sie unter sich zermatschten. Mittlerweile war es nicht mehr weit bis über die Mauer hinweg, wo es dann auch einfach wäre die Basis von innen heraus zu zersprengen. Plötzlich schlug ein gewaltiges rotes, beinahe sonnenartiges, Feuerprojektil in den Bauch von einem der Himmeldrachen und explodierte dort. Blut spritzte über den gesamten näheren Bereich und bedeckte ihn vollständig, während die Organe und Körperteile des Drachens immer noch auf den Boden klatschten. Verantwortlich dafür war Rudaska, der gerade zusammen mit Zernion und Cain durch eines Höllenportale getreten war.
„Ich weiß jetzt schon, dass es mir hier mehr als nur gefallen wird“, kommentierte Zernion lächelnd, während er seine Sense vom Rücken nahm und bereits vergrößerte.
Zusammen mit den drei Erzdämonen waren unzählige Truppen durch die Portale getreten, die sich den Untoten auf ihrem Marsch durch die Tore anschlossen. Darunter Flammenflügel-Dämonen, Schatten-Dämonen, Rüstungs-Dämonen, sowie mehrere Mechs der drei typischen Typen der Höllenfraktion und Thanatos-Mechwalker und Elementale der Elemente Eis, Feuer, Chaos und Finsternis. Diese waren meist äußerst humanoid und hatten nur eine grobe Form. Einige hatten recht kleine Flügel auf ihrem Rücken, aber ansonsten ließen sich Elementale des selben Elements nur sehr schwer unterscheiden. Derweilen war Zernion bereits nach oben gestürmt und hatte mit einer auf gewaltige Dimensionen erweiterten Sense zugeschlagen, so dass nun zwei blutige Hälften eines Himmelsdrachen auf das Basisgelände krachten. Zeitgleich dazu war ein weiteres Feuerprojektil von Rudaska in einen weiteren Himmelsdrachen eingeschlagen und hatte diesen erneut über die Basis verteilt. Kaum war dies geschehen feuerte einer von ihnen mit einem blauen Flammenstrahl auf die drei Erzdämonen, die alle nach oben und in unterschiedliche Richtungen wegsprangen und völlig unbeschadet blieben. Noch während die drei noch auf ihren Füßen landeten, stürzten schnell unzählige Schattendrachen aus den Wolken und griffen die Himmelsdrachen mit schwarzen Flammenprojektilen an, denen die Himmelsdrachen auswichen und einer gab sogar mit einem grünen Energiestrahl Gegenfeuer, bevor ihn ein Schattendrache mit seinem Maul am Hals packte und mit sich nach unten riss. Nur wenige Meter davor trafen direkt darauf die Krallen eines Greifen auf die beiden Mäuler eines Flammenflügel-Dämons, der noch versuchte seinen weiß-gelben Energiestrahl aufzuladen. Bevor er diesen jedoch abfeuern konnte stürzte ein Phönix von oben herab und verbrannte den Dämon mit seiner extrem heißen Flamme zu Asche, bevor wiederrum der Phönix von einem Eis-Projektil getroffen wurde, dass von einem der Eis-Elementare stammte. Mittlerweile hatten sich auch die Tore geöffnet und gaben den Blick auf die nun wieder gigantische Armee der Hölle frei.
„Also dann. Wird Zeit ein paar Täubchen die Flügel auszureißen“, kommentierte Zernion und begann mit seiner grellen Stimme zu lachen, bevor er zusammen mit der gesamten Armee durch die Tore stürmte, wobei unzählige Energiestrahlen und andere Waffensysteme der Engel über sie hinweg fegten.
Es war Cain, der mit seinen beiden Rail-Pistolen die ersten Schüsse auf einen anstürmenden Himmels-Krieger abgab, während blaue Energie-Projektile einer Kampf-Lanze seinen Kopf nur sehr knapp verfehlten. Zeitgleich fegte ein Feuerball eines Elementals über seinen Kopf hinweg und schlug in einen Mech der Himmels-Armee ein, welcher einfach nach hinten umkippte und noch während dessen in einer gewaltigen Explosion verging. Eines der Trümmerteile flog dabei direkt über Rudaska hinweg und durchschlug einen niederen Dämon mitten am Bauch, so dass dieser blutend zusammen brach. Rudaska war es der anschließend einem weiteren Projektil aus einer Kampf-Lanze durch Ducken auswich und seine Faust auf den Boden schlug. Daraufhin begann sich eine gewaltige Feuerwelle in die Richtung der Engelswesen auszubreiten und alle die sich in deren Bahn befanden umschloss und zu Staub verbrannte. Zeitgleich ging ein niederer, aber mit schweren Waffen ausgerüsteter Dämon in Stellung und feuerte mit mehreren kleinen Raketen, die direkt in die Deckungen der Engel einschlugen und dort Explosionen aus Chaos-Energie hinterließen. Während Rudaska nun wieder vor stürmte stürzte sich nun ein Greifen-Wesen auf den Dämon daneben und riss ihn einfach mit sich in die Luft. Lediglich die einzelnen Stücke des Körpers erreichten den Boden wieder. Zeitgleich ging an der selben Stelle ein Thanatos-Mechwalker in Stellung und jagte einen gigantischen Chaos-Strahl aus dem Totenschädel in dessen Zentraltorso auf die Himmelstruppen, genau über die Infanterie hinweg. Mehrere Mechs der Himmelsarmee explodierten als der Strahl sie einfach erfasste. Rudaska hatte mittlerweile eine vorrückende Truppe Himmelskrieger erreicht und schlug einem mit schweren Waffen seine gigantische Faust gegen den Kopf. Das Metall der Rüstung verbog sich dabei so stark, dass auch der Kopf des Engelswesens zermatscht wurde und als rote Flüssigkeit aus den Bruchstellen schoss, während die anderen vier Himmelskrieger mit ihren Kampf-Lanzen auf den Erzdämon los gingen. Dieser packte die Lanze des Ersten am Stab und zerbrach sie alleine durch die Kraft seiner Hand, bevor er mit der anderen einen Feuerball auf seinen Gegner jagte. Die Explosion genügte um dessen Körper über den näheren Platz zu verteilen. Die Lanze des zweiten Himmelskriegers entriss Rudaska diesem, nachdem er zur Seite ausgewichen war und rammte sie dem dritten durch den Bauch, bevor er wiederrum dessen Lanze nahm und die Energie-Projektile auf den vierten und letzten abfeuerte. Als der zweite Himmelskrieger sich besonnen hatte was geschehen war, wurde ihm bereits mit der Klinge der Lanze der Kopf abgetrennt. Es war erstaunlich wie schnell sich Rudaska bewegen konnte und das trotz seiner gewaltigen Körpermaße. Cain hatte derweilen bereits mehrere niedere Himmelskrieger mit seinen Rail-Pistolen blutigst zerfetzt oder ihnen wichtige Körperteile mit den Projektilen abgetrennt, so dass sie nun schreiend am Boden lagen und langsam ausbluteten. Als sich ein schwerer Himmelskrieger auf ihn stürzen wollte, wurde dieser von der Sense einer Banshee zerteilt. Weitere Banshees stürmten vor, während ihnen die Skelete, die sie begleitet hatten Feuerschutz mit giftgrünen Strahlen-Waffen gaben. Plötzlich stürzte sich ein Greifen-Wesen von oben auf Cain und versuchte ihn mit seinen Krallen zu packen. Bevor die Kralle ihn jedoch erreichen konnte wich Cain mit einer Rolle zur Seite und jagte zwei Rail-Projektile in den Bauch des Greifen, der direkt laut aufschrie. Anschließend tauschte Cain seine rechte Pistole gegen das Odachi und sprang direkt auf seinen weitaus größeren Gegner zu. Mit einem gezielten Schlag trennte er den Kopf des Vogelwesens vom Rest des Körpers, den er noch im Fallen mit einem weiteren Schwertschlag in zwei Hälften zerteilte. Blut spritzte aus den Stücken des Wesens, während diese einfach auf den Boden klatschten. Cain schien dabei nicht mitbekommen zu haben, wie sich zwei Kristall-Elementale der Himmelsarmee auf ihn zubewegt hatten und einen Angriff vorbereiteten. Unerwartet schob sich der Thanatos-Mechwalker dazwischen und schlug mit seinem gigantischen Hammer zu, wobei er nichts außer den Beinen der Kristall-Wesen von ihnen übrig ließ.
Zernion war direkt in die Truppen seiner Feinde geflogen und hatte sich dabei mit kugelförmigen Schilden geschützt, die er aus blauer Energie mit der groben Form von Köpfen erschaffen hatte. Die selbe Energie, die er zuvor in der Raumschlacht schon für einen Angriff verwendet hatte. Als er hinter der Deckung der Himmelswesen Angekommen war, begann er erneut seine Sense auf eine gigantische Größe zu erweitern und drehte sich einmal um sich selbst, was dazu führte, dass er mehrere Hundert Himmelskrieger mit einem Schlag mittig zerteilte. Anschließend begann er die selbe Energie von deren Leichen zu entziehen und in seiner linken Hand zu einem Ball zu bündeln, den er direkt darauf verspeiste. Spätestens jetzt gab es keinen Zweifel mehr, dass es sich bei dieser Energie um Seelen handelte, denn er trug den Beinahmen „der Seelenfresser“ tatsächlich nicht grundlos.
„Das ist endgeil“, lachte er dabei. „Na los? Wer will als nächstes ein Teil von mir werden?“, lachte der Erzdämon, als er reflexartig die Energiekugel aufbaute und einen weiß-blauen Energiestrahl eines Mechs abblockte, bevor er wiederrum nach oben sprang und mehreren blau-gelben Energie-Projektilen der schweren Himmelskrieger auswich. „Das wird bestimmt nicht reichen um einen Erzdämon aufzuhalten“, kommentierte er anschließend bevor er den selben Angriff wie zuvor in der Raumschlacht in die Feindesgruppe jagte und eine Explosion damit entfachte, die nichts mehr von ihnen übrig ließ außer ihren Seelen. Diese erlitten sehr bald ein ähnliches Schicksal wie jene zuvor. Zeitgleich hatte der Thanatos eine Position in der Nähe von Zernion erreicht und schlug mehrmals mit seinem Hammer zu, wobei er das schwere Gerät scheinbar mit Absicht über den Boden schrammen und einen gewaltigen Graben erzeugen ließ. Dafür traf der Hammer mehrere Infanteristen mit einem Schlag und zerquetschte sie alleine durch die bloße Beschleunigung an der gewaltigen Hammerwand. Einer der Engel war jedoch schneller gewesen und nach oben gewichen, kurz bevor der Hammer ihn hätte erreichen können. Als der Dämon der den Thanatos steuerte dies bemerkt hatte holte er zu einem horizontalen Schlag auf den Engel aus, der sich als niemand anderes als Metatron selbst heraus stellte. Bevor der Schlag den Erzengel erreichen konnte, wechselte dieser kurzzeitig in seine entfesselte Form, feuerte dieser aus seiner Handfläche einen Lichtstrahl ab und schwenkte ihn wie ein überdimensional langes Schwert nach oben. Nicht nur der Hammer zerfiel dabei in zwei Hälften, sondern auch der Mechwalker selbst, während Metatron völlig unbeschadet in seiner normalen versiegelten Form zu Boden segelte. Diese Aktion hatte selbstverständlich Zenions und Rudaskas Aufmerksamkeit auf sich gezogen, genau wie Metatron es geplant hatte. Zwei kurze Blicke genügten ihm bevor er die Handfläche auf den Boden schlug und ein Kreuz-Symbol um sich herum sowie zwei Kreise aus Licht um die beiden Erzdämonen erschuf und dann das Buch, dass er immer dabei hatte aufschlug um eine Art Formel zu sprechen.
„Nette Idee. ABER DAS DAUERT ZU LANGE!!!“, kommentierte Zernion als er mit seiner Sense vor stürmte und gegen eine unsichtbare Barriere krachte.
„..., Amen“, beendete Metatron seine Formel und mit dem Ende durchzogen Blitze die Körper der Erzdämonen und lähmten sie völlständig. Schmerzen durchzogen sie, so dass sie im ersten Moment sogar aufschrien.
„Was zum Geier geht denn jetzt ab?“, warf Zernion verwirrt ein.
„Ein Bannzauber“, stellte Rudaska fest, während er weiter gegen die Stromstöße in seinem Körper ankämpfte. „Dann kann er lediglich Metatron, Michael oder Raphael sein. Einer der drei Erzengel, die speziell geschaffen und trainiert wurden um Erzdämonen zu fangen und zu vernichten“, fügte er seiner Aussage noch an.
„Du hast eine schnelle Auffassungsgabe Erzdämon. Zu dumm, dass sie dir nichts mehr nutzen wird. Ja, ich bin Metatron. Und ich bin speziell in Bannzaubern ausgebildet worden um Erzdämonen zu vernichten. Genau aus diesem Grund bin ich auch der Stärkste aller Erzengel“, antwortete Metatron, während er beide Arme zur Seite streckte und die beiden Kristall-Schwerter materialisierte, die er zuvor schon gegen Cain eingesetzt hatte. Langsam ging er auf seine beiden Gegner zu, während ein Metall-Diskus eines Rüstungsdämons über ihn hinweg fegte und einen Greifen in zwei Hälften spaltete. „Und jetzt fleh um Gnade vor dem Herren, Wesen der Hölle“, kommentierte Metatron, als er Rudaska erreicht hatte. Plötzlich fegte ein Rail-Projektil an Metatrons Kopf vorbei und traf stattdessen zunächst das eine, dann das anderes Kristallschwert und zerbrach sie beide. Zeitgleich schlug ein weiteres in den Staub und wirbelte einiges davon auf, so dass es unmöglich war, sogar für Metatron, zu erkennen von wo sich sein Gegner nähren würde.
„Du hättest die Chance nutzen sollen um mich zu erledigen, als du es noch konntest“, kommentierte Metatron, nachdem er ein neues Kristallschwert materialisiert hatte und das Odachi von Cain damit geblockt hatte.
„Ich habe es nicht nötig einen Feind aus dem Hinterhalt heraus zu erledigen. Es wäre nicht Ehrenhaft. Außerdem wäre es langweilig einen Kampf auf diese Weise zu gewinnen“, antwortete Cain und schien dabei trotz allem kein Anzeichen für Emotionen zu zeigen.
„Bilde dir nicht ein, dass du mich noch einmal so demütigen kannst, wie bei unserem letzten Zusammentreffen, nur weil du gegen meine Bannzauber immun bist“, sagte Metatron noch, bevor er alle seine Kraft einsetzte und Cain nach hinten schleuderte. Dieser führte in der Luft eine Rolle rückwärts aus und landete dann auf seinen Füßen.
„Willst du wissen, weshalb ich diese Immunität besitze? Genau wie du als Erzengel geschaffen wurdest um Erzdämonen zu vernichten, bin ich ein Erzdämon, der nur mit dem einen Ziel geschaffen wurde Erzengel und Götter zu vernichten“, antwortete Cain und schien Metatron damit zum Lachen zu bringen.
„Scheint ganz so als hätte ich unglaubliches Glück. Wenn ich dich erst vernichtet habe, wird der Herr sich mir äußerst erkenntlich zeigen“, fügte er seinem Lachen dann noch schnell an, bevor er sich eine seiner Laser-Pistolen materialisierte und sie direkt auf Cain abfeuerte. Cain hatte sich jedoch bereits zum Zeitpunkt des Schusses auf den Boden geworfen, so dass der Strahl ihn um einige Zentimeter verfehlte. Zeitgleich hatte er selbst seine Rail-Pistole auf Metatron abgefeuert, der sich kurz mit seinen Flügeln in die Luft erhob und dann in Cains Richtung fallen ließ. Beide Schwerter trafen aufeinander als Cain sich ebenfalls wieder aufgerichtet hatte und auf Metatron zugestürmt war. Zeitgleich richteten beide ihre Handfeuer-Waffen aufeinander und drückten ab. Metatron duckte sich dabei erneut unter einer der gigantischen Kugeln von Cain hinweg, während dessen Laser-Strahl direkt in Cains Bauch einschlug und eine erstaunlich geringe Verbrennung daran hinterließ, wenn man bedachte dass die Waffe fähig war andere niederere Dämonen mit einem einzigen Treffer vollständig zu verbrennen. Während dessen tauschte Cain seine Rail-Pistole gegen sein anderes Schwert und schlug von oben nach unten damit zu. Metatron wich jedoch mit einem Sprung nach hinten und nahm Cain erneut mit seinen Laser-Pistolen unter Feuer. Cain nutzte ebenfalls einen Sprung nach vorne und schlängelte sich durch die Strahlen um dann mit beiden Schwertern zu zuschlagen, als er den Erzengel erreicht hatte. Als seine Schwerter auf diesen trafen erzeugten sie nicht nur ein Geräusch, dass typisch für aufeinander schlagendes Metall war, zusätzlich begann ein gewaltiges blendentes Licht, das ohne jede Vorankündigung erschienen war, die Schwerter des Erzdämonen zu zerstören und ihn einfach nach hinten weg zu schleudern. Cain konnte sich ein kurzes „Arg!“ nicht verkneifen, als er über den Boden rutschte und irgendwann auf dem Rücken liegen blieb. Erst jetzt konnte er sehen, dass Metatron auf seine entfesselte Form gewechselt hatte in genau dem Moment, als Cain mit den Schwertern zugeschlagen hatte.
„Das war äußerst feige“, kommentierte Cain erstaunlich ruhig, während er sich wieder aufrichtete und seinen völlig zerfetzten Mantel abwarf.
„Und das betrachte ich als typische Ausrede, wenn ein Gegner seine Fälle davon schwimmen sieht“, antwortete Metatron ebenfalls ruhig, während er mit verschränkten Armen über dem Schlachtfeld schwebte, wobei sich die Schlacht selbst schon weit von den beiden Kämpfenden und den beiden gefangenen weg bewegt hatte. „Und jetzt fühle die Demütigung, die auch ich erleiden musste, als du meinen Horus zerstört hast“, fügte Metatron noch hörbar wütend an, bevor sich hinter ihm der von Michael als „Sephir“ bezeichnete Mech aus Licht materialisierte.
Der Sephir war gewiss eine gewaltige Maschine, die trotz vieler scharfer Kanten an den Panzerungsteilen sehr ergonomisch und humanoid wirkte. Vogelmerkmale waren an der Maschine zu erkennen. So hatte der Kopf Ähnlichkeit mit dem eines Vogels und die Panzerung der Füße hatte ebenfalls eine Form die an die Flügel eines Vogels erinnerte. Die gigantischen, entfernt an Gesichter erinnerten Schulterpanzer waren außerdem noch mit zwei ähnlich gigantischen goldenen Hörnen versehen, welche mindestens ein Drittel der gesamtbreite der Maschine aus machten. An der Hüfte gingen außerdem zwei eckige, spitze Metallausläufer aus, die befestigt waren, wie es normaler Weise die Flügel eines Mechs waren. Die Hände wirkten Humanoid und die Arme waren ferner mit zwei eigenartigen schildartigen Gebilden versehen. Die gesamte Maschine war in einem weiß-blauen Farbschema gehalten. Lediglich wenige Detailstellen, besonders an Schultern und Kopf, waren golden oder rot. Metatron begann erneut zu lachen, denn er schien zu wissen, dass er eine Waffe besaß, die er mit Recht als gleichwertig zu Cains Legion bezeichnete.
„Ich werde dir dein arrogantes Geschwätz schon austreiben“, kommentierte Cain immer noch ruhig, während er selbst auf seine Dämonenform wechselte und schnell nach oben absprang. Nun enttarnte sich unter ihm der Legion im Jägermodus und als Cain ihn betreten hatte, begann dieser mit seiner Transformation zum Mech.
„Endlich beginnt das hier interessant zu werden“, antwortete Metatron, bevor er sich völlig zu Licht auflöste und wie schon einmal zuvor als Strahl in den Mech begab, den die Engel als Sephir bezeichneten. Kaum hatte er dies getan, nahm Cain ihn schon mit Feuerbällen aus den Kanonen in den Schultern unter Feuer. Metatron wich einfach mit Hilfe eines Sprungs nach oben und baute Energieschilde auf um sich vor zwei Feuerstrahlen zu schützen. Darauf folgend starteten sowohl die Drohnen des Legions um Elementar-Flügel zu bilden, als auch acht federartige Drohnen vom Sephir, die auf eine ähnliche Weise blaue Energie-, Kristall-, Erd- und Lichtflügel bildeten. Anschließend stürmten beide Mechs mit gewaltiger Geschwindigkeit völlig vertikal aufeinander zu und in dem Moment in dem ihre Fäuste aufeinander trafen bildete sich ein gewaltiger Lichtblitz. Noch während die beiden versuchten sich zu übertreffen, startete Cain alle seine Drohnen und jagte sie auf den Sephir, der den roten dünnen Strahlen schnell weiter nach oben auswich und dann im Bogen nach rechts flog, wobei er mit mehreren kleinen blauen Energie-Projektilen aus den Schultern seines Sephirs auf den Legion feuerte. Cain wich seinerseits nach rechts aus und feuerte einen Chaos-Strahl auf den Sephir, der mit einem Energieschild blockte und durch schnelle Bewegungen nach links und rechts zwei weiteren Feuerstrahlen entkam.
„Soll das etwa schon alles gewesen sein? Schande über mich, gegen einen solchen Schwächling zu verlieren“, kommentierte Metatron, als die beiden Hörner an den Schultern seines Mechs ausfuhren und mit unzähligen gelben Lichtstrahlen auf den Legion feuerten, die in einer eigenartigen Bogenkurve flogen. Cain nutzte seine Elementar-Flügel um sich zu schützen, bevor der Sephir erneut auf ihn zustürmte und ihn mit voller Schubkraft nach hinten-unten schob, wo beide Mechs gegen die Mauer der Dämonenbasis krachten.
Cain brauchte eine Weile um seine Orientierung nach diesem Absturz wieder zu erhalten. Erschwerend dazu kam, dass Metatron sichtbar wütend mit den Fäusten seines Sephirs auf den Legion schlug. Nach zwei weiteren dieser Faustschläge, die sich gegen den Kopf des Mechs richteten, begann sich die Haupt-Kanone des Legions aufzuladen und obwohl ein gigantischer Strahl in den Himmel schoss, war es Metatron dennoch möglich gewesen, nach oben zu weichen, wo er die beiden Metall-Ausläufer nach vorne klappen ließ. Schnell begannen sich unzählige orange-gelb leuchtende Linien bis zur Spitze zu bilden, aus der letzten Endes die Strahlen der selben Farbe schossen und sich schlagartig auf die doppelte Größe des Mechs erweiterten. Cain hatte es in der Zeit geschafft den Legion wieder aufzurichten und raste schnell nach oben, so dass ihn sowohl die beiden Strahlen, als auch die darauf folgende gigantische Explosion verfehlten. Metatron hatte dies jedoch bereits bemerkt und stürmte Cain entgegen, der bereits die Drohnen verwendete um die beiden Schwerter aufzubauen. Mit einem lauten Schrei schlug er damit zu, traf jedoch nur auf das Metall eines anderen Schwertes, dass Metatron aus seinen eigenen Drohnen auf eine ähnliche Weise geschaffen hatte. Dieses war nicht nur völlig Goldfarben, sondern hatte auch ein ebenfalls vogelartiges Design, bei dem die gewaltige Klinge aus dem offenen Schnabel eines Vogelkopfs kam, der sich wiederrum nach hinten zu einem recht geschwungenen Griff bildete. Blitze entluden sich zwischen den Klingen, bevor Cain nach hinten wich und alle nicht für die Elementar-Flügel nötigen Drohnen nutzte um unzählige weitere Schusswaffen um den Legion zu bilden. Ein gewaltiges Inferno aus Chaos-, Feuer- und Kälte-Angriffstypen regnete auf den Sephir, der im Blitztempo nach hinten wich und sich in einem Bogen durch die unzähligen Projektile und Strahlen schlängelte.
„Du kannst mich nicht besiegen. KEIN ERZDÄMON KANN DAS!!!“, schrie Metatron auf einmal aus als er das goldene Schwert wieder zu den Drohnen auflöste und mehrere blaue Energiestrahlen auf den Legion abfeuerte. Dieser dematerialisierte seine unzähligen Waffen zurück zu den Drohnen und ließ diese nach allen Richtungen ausweichen, während er selbst sich mit den Elementar-Flügeln schützte.
„Und ich werde nicht gegen den ehrlosesten von euch allen verlieren“, antwortete Cain erstaunlich ruhig, während er die Drohnen aus mehreren unterschiedlichen Richtungen auf den Sephir feuern ließ und ihn kurz hinter seine Schilde zwang. Anschließend stießen die Drohnen zurück zum Legion und begannen dort die Rüstung, die zweite Stufe der Maschine zu bilden. Lange bevor Metatron in der Lage war etwas dagegen zu tun, jagte Cain ihm einen Feuerball entgegen, dem der Erzengel ausweichen musste.
„Genau darauf hatte ich gewartet“, kommentierte Metatron mit einem Lächeln bevor er erneut die Drohnen verwendete um unzählige Strahlen auf den Legion zu feuern und dann unerwartet mit unzähligen Kristallen als Projektile nachsetzte. Die eigenartigen Gebilde schlugen durch die Chaos-Schilde des Legion und hinterließen gewaltige Explosionen beim Aufschlag, die genügten um ganze Stücke aus der Rüstung heraus zu reißen. Anschließend stürmte Metatron vor und materialisierte gleich zwei dieser goldenen Schwerter aus den Feder-Förmigen Drohnen, die Cain mit zwei Chaos-Energie-Klauen blockte. Anschließend begannen sich die Schwerter von Metatron wieder zu den Drohnen aufzulösen mit denen er den Legion erneut unter Feuer nahm. Mehrere Explosionen überzogen die Maschine und zerstören die Schulter-, Bein- und Arm-Teile der Rüstung, bevor Metatron lautstark lachend das Bauchrüstungsteil packte und mit einem kräftigen Ruck vom Rest des Mechs trennte.
„Du bist ein Nichts Cain. Alle Dämonen sind nichts. Und das werde ich dir JETZT BEWEISEN!!!“, schrie der Erzengel, bevor er dem Legion einen kräftigen Tritt verpasste und dem nach hinten driftenden Mech lautstark schreiend einen gigantischen Strahl aus allen vier Elementen entgegen jagte, die der Sephir auch für seine Flügel verwendete.
Die Kräfte in dieser Schlacht schienen völlig gleich zu sein und es schien nicht als wäre es irgendeiner Seite möglich einen Vorteil aus der Situation zu gewinnen. Das wussten auch die drei Kommandanten-Dämonen in dem gigantischen Hauptturm.
„Sektor 7 ist zusammen gebrochen. Himmelstruppen durchbrechen unsere Verteidigung und stürmen in Richtung des Tores“, warf schnell einer der Operator-Dämonen ein.
„Die Armee in Sektor 2 ist stark dezimiert und wird einer weiteren Welle nicht mehr stand halten können“, fügte ein weiterer an.
„Sektor 562 meldet, dass in einem ihrer Bergwerke die Deus Machina gefunden worden ist“, kommentierte ein weiterer und erregte damit schlagartig die Aufmerksamkeit der drei Kommandanten.
„WAS?“, riefen die beiden niedereren völlig syncron aus, beinahe so, als konnten sie es selbst nicht richtig glauben.
„Lasst unseren Gegner irgendwie davon erfahren und benachrichtigt umgehend Behemoth. Verängstigt die Himmelsdiener, egal wie ihr das anstellt, sorgt dafür, dass sie sich zurück ziehen“, befahl daraufhin der höhere der drei Kommandanten. „Scheint ganz so als wäre die niemals endente Schlacht um die 18te Dimension endlich entschieden“, kommentierte er dann hörbar erleichtert, wenn auch mehr im Selbstgespräch.
Eine gigantische Explosion bildete sich in der Luft als der Strahl scheinbar mit dem Legion zusammen traf. Dieser hatte jedoch ein Kälte-Projektil in den Strahl geschleudert und war nach hinten oben gewichen, wobei er auch hier eine gewaltige Beschleunigung gezeigt hatte.
„Du lebst ja immer noch. Langsam wirst du wirklich lästig“, kommentierte Metatron hör- und vor allem aber auch sichtbar wütend, bevor er mit vollem Schub auf Cain zustürmte und seine Drohnen dabei vorschickte.
„Es ist nun mal meine Aufgabe lästig zu sein“, antwortete Cain immer noch ruhig, während er den blauen Energiestrahlen der Drohnen seines Feindes auswich und mit einem Feuerball Gegenfeuer gab. Metatron stürmte jedoch immer noch weiter vor und bildete erneut die beiden Schwerter aus den Drohnen. Cain wich dem ersten Schlag nach hinten aus und konterte dann mit einem Faustschlag gegen den Kopf des Sephirs, bevor er einem weiteren Lichtstrahl nach oben auswich und mit drei Feuerkugeln erwiederte.
„Das wird nicht genügen!“, rief Metatron aus, als er den ersten Beiden zur Seite auswich und die Dritte mit Energieschilden abfing. Als er dieses Mal erneut mit dem Schwert zuschlug fing Cain es mit den bloßen Händen ab und zersplitterte es in kleine Stücke indem er Chaos-Energie hinein leitete.
„Das war´s dann“, kommentierte er, als er an der anderen Hand eine Energie-Klaue aufbaute und in die Richtung des Cockpits des Sephirs stach.
„Von wegen“, antwortete Metatron mit einem Lächeln, als er am oberen linken Unterarm eine Energie-Klinge aufbaute und damit den zustechenden Arm des Legions abtrennte, bevor die Klaue den Mech auch nur erreichen konnte. „UND JETZT VERRECKE, DÄMON!!!“, schrie der Erzengel nun aus und stach selbst mit der Klinge zu.
„Hier spricht das Hauptquartier. Der Feind hat die Deus Machina. Alle Himmelstruppen ziehen sich zurück“, tönte es plötzlich durch Metatrons Kommunikations-Anlage, kurz bevor dessen Energie-Klinge durch das Cockpit des Legion und damit durch Cain selbst stechen konnte. Schockiert und reflexartig brach der Erzengel seinen Angriff ab und verharrte einen Sekundenbruchteil unschlüssig in dieser Position. Doch nun hatte Cain seine Chance erkannt und schlug mit einer von Flammen umschlossenen Faust zu und setzte mit mehreren Flammenstrahlen nach, als Metatron nach hinten gewichen war.
„Dieses Mal hattest du Glück Erzdämon. Aber bei unserer nächsten Begegnung, wirst du qualvoller verrecken als selbst ein Wesen der Finsternis wie du es sich vorstellen könnte“, kommentierte er, während er den Flammen zur Seite auswich und mit äußerst hoher Geschwindigkeit aus der Sensoren-Reichweite des Legions verschwand. Genauso wie Metatron flohen auch die übrigen Himmelstruppen in ihr Gebiet zurück, von dem aus sich bereits erste Landungs-Schiffe ins All erhoben. Tatsächlich verließ die Armee des Himmels noch lange bevor die Dämonen mit Reparaturen und Bergungen beginnen konnten den Planeten, sogar die gesamte Dimension. Und dennoch hatte dieser Sieg nicht nur positive Seiten für Cain. Was war das für ein Mech-Typ gewesen, den sein Gegner gerade eingesetzt hatte? Wieso war dessen Funktionsweise der seines Legions so sehr ähnlich? Wieso setzte dieser Mech vier Elemente ein? Und was für ein Glück hatte Cain gerade gehabt um diese Situation zu überstehen? Es war ganz eindeutig, dass Metatron nicht einmal die Hälfte von dem gezeigt hatte, zu was er und seine Maschine in der Lage waren und dennoch hätte es genügt um Cain zu besiegen. Das alles waren Gedanken die ihm durch den Kopf gingen, während Cain die kläglichen Reste des Legions vor Rudaska und Zernion zu Boden brachte und die letzten fünf übrigen Drohnen an ihren Plätzen anbrachte. Trotz der gerade durchlebten Situation war Cains Gesichtsausdruck immer noch völlig identisch mit dem, den er immer hatte.