Es war zum Verzweifeln, je länger sie nur darüber nachdachte. Ihr Schutzanzug war so stark beschädigt, dass das Reparaturmaterial nicht ausreichte um alle Schäden zu beheben. Das bedeutete, dass sie auf einer Station das nötige Material einkaufen musste, und das ohne den Anzug. Jeder konnte sehen, dass sie eine Terranerin war und was aber noch viel schlimmer wäre, man würde sie wahrscheinlich nicht einfach in Frieden lassen. Sie konnte das einfach nicht. Es musste eine andere Lösung geben. Irgendwie musste sie das Metall ausreichend dehnen um es über das gesamte Loch zu bekommen und es dann mit anderen Materialien abdichten. Das Problem war jedoch, dass das Metall dann nicht mehr viel dicker als 1mm war und sofort brach, wenn man es nur versehentlich berührte. Das würde ganz sicher nicht vor Wassertiefen von 10.000m schützen oder dem Klima eines Wüstenplaneten. Und damit wäre sie wieder bei der Lösung das Schiff zu verlassen. Was sollte dabei auch großartig passieren? Sie hatte Cain mit dabei. Mehr aus Reflex, als mit Absicht begann sie sich schnell an etwas festzuhalten um nicht hinzufallen. Wie aus dem Nichts waren bei ihr kurzzeitig Schwindelgefühle aufgetreten. Kein Wunder, sie war immerhin mit einem Regenerator behandelt worden. Dieser aktivierte zwar mit einem leichten Energieschub die regenerativen Zellen in den Körpern der Zielwesen explosionsartig, so dass Verletzungen wie die ihrer Schulter innerhalb von wenigen Stunden regeneriert werden konnten. Allerdings verbrauchte dieser Prozess im Körper auch sehr viel Energie und gerade der eines Terraners war dem eigentlich nicht gewachsen, so dass man in einem solchen Fall mit genau diesen Nebenwirkungen rechnen musste. Sie hatte tatsächlich sogar großes Glück diese Behandlung überlebt zu haben. Andere Wesen wie die zweibeinigen Insektoiden konnten damit sogar in ein paar Sekunden ganze Gliedmaßen nachwachsen lassen ohne überhaupt irgendeine Art von Nebenwirkung zu bemerken. Bei Terranern allerdings sollte man einen Regenerator bestenfalls zur Behandlung von leichten Schnittverletzungen oder Verbrennungen verwenden, was Cain natürlich nicht hatte wissen können, da die Daten über Terraner im IGN sehr unvollständig waren. Plötzlich öffnete sich die Tür und Cain trat ungefragt einfach ein.
„Wir haben das Beschleuniger-Netzwerk verlassen“, kommentierte er direkt, noch bevor die erschrockene Natasha in der Lage war ihn auch nur anzuschreien. Als Dämon verstand Cain nun einmal nicht ganz so viel von Privatsphäre und das einzige was Natasha vor ihm versteckte war immer noch ihre terranische Herkunft und ihr damit verbundenes menschliches Aussehen. Etwas das wahrscheinlich Cain ohnehin nicht richtig verstehen konnte. Anstatt sich jedoch darüber aufzuregen atmete sie lediglich tief durch und machte sich dann direkt auf den Weg zurück in den Cockpitbereich, wo sie direkt ihren Platz einnahm und dafür sorgte, dass das Schiff mit vollem Schub den Einflugbereich des Beschleunigers verließ. Sie setzte einen Kurs auf das nächste größere Sprungtor, dass in ihre Richtung führte, wobei es sicherlich noch einige Flugzeit durch den offenen Raum war.
„Cain. Ich muss einen kurzen Halt an einer Handelsstation in der Nähe machen. Ich brauch noch Zeugs um den Schutzanzug zu reparieren und ich hab mich schon lange nicht mehr ohne das Ding irgendwo gezeigt. Ich bin mir nicht sicher, was die anderen Wesen machen werden, wenn sie mich sehen. Kannst du mich bitte einfach nur beschützen und keine Fragen mehr stellen?“, platzte sie dann plötzlich aus sich heraus, wohl wissend mit wem sie da eigentlich sprach. „Vergiss es, war ne blöde Idee“, fügte sie dann noch schnell abwertend an, als der davon verwirrte Cain ihr einige Sekunden keine Antwort gegeben hatte.
„Wir haben einen Feind, der uns verfolgt und wir wissen nicht ob die Sicherheitskräfte sich nicht für uns interessieren“, antwortete Cain darauf. „Alleine deshalb sehe ich mich gezwungen auf diese Bitte einzugehen“, fügte er noch schnell an, sehr zu Natashas Freude. Auf weitere Worte verzichtete sie trotzdem. Stattdessen flog sie lieber das Schiff zum Sprungtor.
Auch wenn sich ein einziges Inferno aus Farben vor den Augen der beiden abspielte, so merkte man nichts von der tatsächlichen Geschwindigkeit, die das Schiff wahrscheinlich erreicht hatte. Plötzlich blitzte es noch einmal besonders hell und das Schiff passierte das Tor auf der anderen Seite und damit das Ende des künstlichen Wurmlochs. Auch wenn dieser Vorgang im ersten Moment sehr beeindruckend wirkte, hatte man sich spätestens nach dem dritten Mal völlig daran gewöhnt und war nur noch davon gelangweilt. Und so nahm Natasha auch recht bald ihren Kurs zum Beschleunigernetzwerk dieses Systems wieder auf und brachte das Schiff in einen der Ringe. Dieses Mal verließ sie jedoch ihren Platz nicht. Der Flug in diesem Netzwerk würde ohnehin nicht sehr lange dauern. Sie mussten lediglich das Asteroidenfeld und den Eisnebel unterwegs hinter sich lassen und dann hätten sie das Ziel, das nördliche Sprungtor, auch schon erreicht.
„Cain. Wieso hilfst du mir?“, fragte sie dann plötzlich und drehte sich zu ihm, während das Schiff teils sehr knapp an den Asteroiden vorbei geführt wurde und auch Cain wandte sich von seiner Datenbank ab, antwortete aber nicht. „Du könntest auch auf ein anderes Schiff wechseln, aber du bleibst hier“, fügte sie dann noch schnell erklärend an, aber Cain ließ sich weiterhin mit seiner Antwort Zeit.
„Weil ich…“, brachte er dann noch raus, als plötzlich ein gewaltiges, rotes Energie-Projektil an dem Schiff vorbei flog und in den Schild der Beschleunigerbahn einschlug. Sehr zu Natashas und Cains Schock war es offensichtlich vom inneren dieser Bahn abgefeuert worden und das bedeutete, dass ein Feind es geschafft hatte sich in der Bahn hinter sie zu begeben. Natasha reagierte schnell und versuchte wieder ein wenig Steuerkontrolle in der Bahn zu erhalten ohne den Beschleunigereffekt dabei zu verlieren. Während dessen feuerte der Feind weitere dieser Projektile auf die beiden ab und flog anschließend mit seinem Schiff über die beiden hinweg, so dass Cain es möglich war es wiederzuerkennen. Es handelte sich dabei definitiv um das Schiff, dass ihm bereits auf dem Kristall-Planeten schon einmal aufgefallen war und bereits jetzt konnte Cain mit recht großer Sicherheit vermuten, dass es sich um das Schiff von Gor´shak handelte.
„Ich kann wieder steuern“, kommentierte Natasha schnell und riss direkt das Steuer nach unten, so dass sie zwei weiteren dieser Projektile und dem Schiff selbst nach unten auswich.
„Über welche Waffensysteme verfügt dieses Vehikel?“, fragte Cain derweilen. während er das Wendemanöver seines Gegners in der seitlichen Scheibe beobachtete.
„Waffensysteme? Mein Schiff? Das sollte wohl ´n Witz sein“, antwortete Natasha die versuchte das Schiff weiter zu beschleunigen um dem unbekannten Feind entkommen zu können. „Ich hab zwei alte terranische Energielanzen vorne, zwei Raketenwerfer und zwei Puls-Kanonen. Und nichts davon wird seine Schilde auch nur ankratzen können. Damit kann man bestenfalls Schattenkraken erledigen, aber keine anderen Schiffe“, fügte sie dann noch schnell an, während weitere Schüsse über ihr Schiff hinweg fegten und die Umgebung immer schneller an dem Schiff vorbei raste, mittlerweile hatte sogar der Beschleuniger Schwierigkeiten die Flugrichtung der beiden Schiffe zu ändern, so dass sie fast mit dem Metallring kollidiert wären.
„Wir können ihm auch nicht entkommen“, stellte Cain weiter fest.
„Na gut, dann eben auf deine Weise. Wenn du meinst, dass es die bessere Chance ist“, antwortete Natasha, als sie tatsächlich alle ihre Waffensysteme aktivierte und die Zielvorrichtungen ausfuhr.
Immer wieder feuerte Gor´shak seine Protonen-Kanonen ab, als er glaubte das Schiff von Cain und Natasha treffen zu können. Keiner seiner Schüsse schien jedoch zu treffen. Und das müssten sie relativ bald, denn er war nicht mehr länger bereit das Risiko zu steigern und die Geschwindigkeit noch mehr zu erhöhen. Plötzlich stoppte das Schiff der beiden schlagartig und lange bevor Gor´shak hatte reagieren können. Um nicht zu weit zurück zu fallen gab Natasha wieder Schub und glich die Geschwindigkeit ihres Schiffes langsam der von Gor´shaks Schiff an. Zeitgleich feuerte sie beide Puls-Kanonen und Energie-Lanzen auf das offensichtlich feindliche Schiff ab. Mehrere der hellblauen, energieförmigen Puls-Projektile und auch mehrere Versuche mit den Energie-Lanzen zu treffen verfehlten ihr Ziel um Längen, bevor endlich eine Hälfte der Waffen in das gegnerische Schiff einschlug. Eine kleinere Explosion schien sich zu ereignen, hinter der ein kleiner Teil einer scheinbar größeren Schildkugel rot aufblitzte und die mögliche Durchschlagskraft abfing. Zeitgleich feuerte das Schiff von Gor´shak mit einem tiefroten Partikelstrahl aus dem Heckbereich, der Natasha nicht allzu lange Zeit für Freude lies und sie zwang nach rechts-oben auszuweichen, wobei der Strahl ihr zu folgen schien. Zeitgleich wendete Gor´shak nun sein Schiff und fuhr eine Reihe weiterer Waffen an den Flügeln aus, die sich beim Abfeuern als zielverfolgende, eiförmige, rote Energieprojektile heraus stellten, die in Massen abgefeuert wurden. Kurz bevor Natasha jedoch mit dem nächsten Beschleuniger kollidieren könnte gab sie erneut plötzlich Umkehrschub, so dass die Projektile zwar das Schiff verfehlten, aber in den Beschleuniger einschlugen und gewaltige Löcher darin hinterließen. Der Energieschild brach zusammen und auch die Wirkung des Gerätes blieb beim Passieren aus, so dass nun automatisch die Bremstriebwerke beider Schiffe einsetzten. Natasha wich dabei durch eine geschickte Seitwärtsbewegung nicht nur weiteren Protonen-Projektilen ihres Gegners, sondern auch einem weiteren Asteroiden aus. Diesen überzogen dabei mehrere gewaltige Explosionen, welche genügten um Risse in dem Felsen zu hinterlassen, der nur wenig später einfach zerbrach. Ein ähnliches Schicksal erlitt der nächste Asteroid rechts von Natashas Schiff, als Gor´shak mit einer Plasma-Kanone feuerte und sein Ziel erneut verfehlte.
„Wo ist der nächste Beschleuniger-Ring?“, fragte Cain, während das Schiff auf normale Raumfluggeschwindigkeiten runter bremste und Natasha direkt das Steuer nach oben riss und der Oberfläche eines Asteroiden folgte. Anschließend flog sie nach rechts und schlängelte das Schiff zwischen drei kurz vor der Kollision stehenden Brocken hindurch. Aber auch Gor´shak führte diese Manöver durch und feuerte erneut mit seinen Protonen-Kanonen und den Raketenartigen Projektilen. Mehrere Explosionen rissen das Gestein in kleinere Trümmerstücke, verfehlten aber das Schiff, dass sich die Bahn genau zwischen den Steinen hindurch gesucht hatte. Einen Weg der so eng war, dass Gor´shak mit seinem größeren Schiff nicht in der Lage war ihnen zu folgen. Und während dieser sich eine alternative Route suchte, flog Natasha auf direktem Kurs zum nächsten intakten Beschleuniger. Keinem der beiden war das dritte Schiff bisher aufgefallen, welches sich im Schatten eines besonders großen Asteroiden versteckt hatte und scheinbar den Kampf der beiden beobachtete.
Selbst als sie das Schiff wieder sicher in die Beschleunigerbahn gebracht hatte, atmete Natasha noch sehr tief und schnell, beinahe so als wäre immer noch in Panik. Erst mit der Zeit gelang es ihr sich ausreichend zu beruhigen.
„Wer war das?“, begann sie dann zu fragen.
„Ich habe keine Ahnung, vermute allerdings, dass es sich um den Dämonenjäger handelt“, antwortete Cain. „Ich habe das Schiff auf dem Kristallplaneten schon einmal gesehen“, fügte er noch an, während das Schiff in blitzartigem Tempo durch den blauen Nebel sauste und dabei zum Teil durch ganze Eiskristalle in gigantischen Größenordnungen geleitet wurde. Keiner der beiden hatte allerdings die Zeit und das Interesse daran den Anblick zu genießen der sich dabei bot. Sie waren gerade erst ganz knapp dem Tode entkommen.
„Aber wieso greift er mein Schiff an, wenn er eigentlich nur dich will?“, fragte Natasha weiter.
„Ich nehme an, dass es ihm egal ist ob er bei seinem Versuch mich umzubringen eine Terranerin mehr oder weniger mit nimmt“, antwortete Cain erstaunlich gefühllos für seine Aussage und schockierte Natasha noch einmal kurz damit, bevor das Schiff den Nebel und wenig später auch das Beschleunigernetzwerk verließ. Sie befanden sich in der relativen Nähe eines hellbraunen Planeten, der scheinbar ein weiterer Wüstenplanet war. In der Nähe dieses Planeten befand sich auch das Sprungtor, dass Natasha und Cain erreichen wollten.
„Gott sei Dank, es ist nicht mehr weit“, kommentierte diese noch erleichtert, als sich plötzlich die Tür hinter den beiden öffnete und sich das gigantische undefinierbare Wesen mit dem Namen Gor´shak durch die kleine Öffnung quetschte. Immer beide Kristallarme auf jeweils einen von ihnen richtend.
„So, jetzt hab ich dich endlich“, kommentierte er dabei. „Hier drinnen kannst du dich nicht mehr einfach verwandeln. Ab jetzt ist es ein fairer Kampf zwischen uns beiden ganz ohne dämliche dämonische Kräfte“, fügte er dann noch schnell hinzu.
„Ich verstehe. Weil du zu feige bist gegen meine volle Kraft anzutreten, schwächst du mich vorher so stark, dass du zwangsweise gewinnen wirst“, kommentierte Cain noch und das erstaunlich emotionslos. „Das wird aber nicht funktionieren“, fügte er dann plötzlich noch an und materialisierte beide Schwerter um mit ihnen auf Gor´shak losgehen und zustechen zu können. Dieser feuerte zunächst schockiert mit Kristallprojektilen um sich und hielt dann beide Arme schnell zwischen den Schlag um ihn abzublocken. Natasha ging schnell in Deckung um nicht von Gor´shaks Kristallsplittern getroffen zu werden und riss dabei versehentlich das Steuer zur Seite, so dass das Schiff nun direkt auf den Wüstenplaneten zusteuerte und das mit hoher Geschwindigkeit. Direkt darauf verpasste Cain Gor´shak einen Tritt genau in den Bauch, der den Dämonenjäger ein gutes Stück nach hinten zurück, sogar bis durch die Tür, schob wo er für einen kurzen Moment liegen blieb. Als Cain jedoch durch die sich schließende Tür stürmte, richtete Gor´shak sich wieder auf und jagte ihm einen telekinetischen Stoß entgegen, der den Dämon durch die massive Metalltür und zusammen mit dieser zurück ins Cockpit schleuderte, so dass Natasha sich erneut panisch eine Deckung suchte. Keine Sekunde zu spät, denn Gor´shak jagte mehrere Kristallsplitter durch die Tür, denen Cain durch eine schnelle Rolle zur Seite auswich, bevor er sich wieder aufrichtete und auf den Dämonenjäger zustürmte. Dabei verpasste der dem weitaus größeren Wesen zwei Faustschläge direkt in den Bauch und packte dann dessen Oberkörper um es gewaltsam zum Ausgang zu schleppen. Plötzlich begannen sich die beiden Kristallflügel zu Klingen umzuformen, so dass Cain keine andere Wahl mehr hatte als den Jäger los zu lassen und sich vor den Schlägen zurück zu ziehen.
„Es sollte dir klar sein, dass ich in der Lage sein werde im Vakuum des Raumes genauso zu überleben wie du“, kommentierte Gor´shak seine Situation, während er sich mit dem Rücken zum Ausgang wieder aufrichtete.
„Glaubst du etwa ernsthaft, dass du der einzige Feind mit dieser Fähigkeit bist, den ich besiegt habe?“, fragte Cain dagegen, bevor er erneut auf Gor´shak zustürmte und mehrfach mit seinen beiden Schwertern zustach. Gor´shak packte jedoch plötzlich dessen Arme und drehte sich mit ihm zusammen einmal um 180 Grad, so dass es jetzt Cain war, der mit dem Rücken zum Ausgang stand. Anschließend stürmte Gor´shak auf Cain zu und verpasste ihm einen Faustschlag. Und obwohl Cain mit beiden Schwertern blockte konnte er nicht verhindern, dass ihn die gewaltige Kraft des Schlages bis durch die Tür hinter sich schleuderte. Cain gelang es jedoch rechtzeitig sich an das obere Ende des Türrahmens zu krallen, bevor er in die Leere des schwarzen Weltalls geschleudert worden wäre. Das wäre zwar nicht das endgültige Ende für ihn gewesen, aber er musste in der Nähe des Schiffes bleiben. Keiner konnte abschätzen, was diese Gestalt damit und mit seiner Begleiterin machen würde, während Cain versuchte dorthin zurück zu kehren. Als er jedoch versuchte sich zurück in das Schiff zu schwingen, jagte Gor´shak ihm einen Magma-Strahl aus dem Maul entgegen, so dass Cain es bevorzugte sich lieber geschickt an dem Türrahmen nach oben auf das Schiffsdach zu schwingen, so dass der Magmastrahl ihn verfehlte. Mittlerweile war das Schiff dem Planeten schon sehr nahe und kam ihm immer noch näher. Es wäre nur noch eine Frage von wenigen Minuten bis das Schiff die Atmosphäre erreichen würde. Und erst jetzt begann Natasha sich überhaupt erst aus ihrer Deckung hervor zu wagen und das obwohl die beiden Kämpfer bereits längere Zeit das Cockpit verlassen hatten. Schnell platzierte sie sich an den Platz des Piloten und versuchte das Schiff abzufangen. Zur selben Zeit griff plötzlich ein gewaltiges Spinnenbein von Gor´shak aus dem Ausgang und ermöglichte es ihm Cain langsam auf das Dach des Schiffes zu folgen, wobei Gor´shak auch direkt versuchte Cain mit seinen Kristallarmen zu durchstechen. Und während Cain durch mehrere Sätze und Körperbewegungen nach beiden Seiten auswich und seine Schwerter materialisierte zog Gor´shak einen Metallwürfel hinter seinem Rücken hervor, der wenig später zu zwei nicht gerade kleinen Schwertwaffen transformierte. Allerdings schien auch jeweils eine Handfeuerwaffe zwischen den beiden massiven Klingenstücken eingebaut zu sein. Somit sah Cain nahezu keine andere Wahl, er musste direkt auf Gor´shak losgehen und der erste sein, der einen Schlag ausführte. Und wie erwartet blockte Gor´shak mit beiden Schwertern um danach selbst einen neuen Angriff mit seinen Klingenarmen auszuführen. Und während Cain ihnen auswich begann die Unterseite des Schiffes langsam zu glühen. Der Eintritt in die Atmosphäre hatte gerade begonnen und Cain hatte keine Zeit sich näher darum zu kümmern. Denn nachdem ihn die Klingenarme verfehlt hatten sah er sich gezwungen zwei Schwertschläge von Gor´shak abzufangen und gegen dessen ebenfalls nicht zu unterschätzende Kraft anzukämpfen.
Es sah nicht so aus als wäre es Natasha möglich ihr Schiff abzufangen. Schockiert musste sie feststellen, dass die Steuerkonsole von einem Kristallsplitter durchschlagen und völlig zerstört war. Es war unmöglich die Flugbahn des Schiffes nun noch zu verändern. Aber irgendetwas anderes musste sie doch tun können. Unaufhaltsam fiel das Schiff weiter und begann dabei immer stärker an seiner Unterseite zu glühen. Und immer noch kämpfte Cain auf dem Dach der Konstruktion mit dem Dämonenjäger Gor´shak und immer noch wäre Cain wahrscheinlich nicht im Stande seine entfesselte Form einzusetzen. Daher kämpfte er weiter gegen die Kräfte seines Feindes an, bevor er weiteren Stichen von Kristallklingen durch eine schnelle Bewegung zurück auswich.
„Wieso ergibst du dich nicht einfach deinem Schicksal, Dämon? Selbst du solltest es jetzt gesehen haben, dass ich diesen Körper bei meiner Entlassung aus den Eldar nicht ohne Grund als endgültige Erscheinung für mich gewählt habe. Du kannst mich nicht besiegen, es ist vollkommen unmöglich“, begann Gor´shak zu sprechen und gab Cain kurz Zeit eine neue Ausgangsposition einzunehmen.
„Es wäre nicht das erste Mal, dass mir das Unmögliche gelingt“, antwortete Cain ohne ein Zeichen von Emotionen.
„Sei nicht dumm Dämon. Wenn das Schiff auf dem Planeten abstürzt werden du und ich sogar überleben, aber die Terranerin, die du beschützt wird sterben. Ich könnte diese Katastrophe verhindern und sie mit meinem eigenen Schiff retten“, sprach Gor´shak weiter.
„Intelligenz hat mit dieser Entscheidung nichts zu tun. Lediglich reinste Willensstärke“, unterbrach Cain seinen Gegner und schleuderte diesem das massivere der beiden Schwerter entgegen. Aber Gor´shak schlug es einfach mit einem seiner Schwerter zur Seite, bevor er das andere auf Cain richtete und diesem mehrere Plasma-Projektile entgegen jagte. Cain rollte sich jedoch mehrfach zur Seite und tauchte unter einem Kristallsplittersperrfeuer hindurch um mit seinem Odachi zu zustechen. Als Cain dies jedoch versuchte, schlug einer von Gor´shaks Kristallarmen die Klinge zur Seite, so dass Gor´shak den Dämon nun mit der bloßen Hand packte. Und diese hatten sich schon seit die beiden im All kämpften nicht mehr zu Magma transformiert, was wahrscheinlich daran lang, dass sie im All zu schnell abkühlen könnten. Ein lautes Krachen entstand als Cain mit dem Rücken auf das Schiff geschlagen und dort gehalten wurde, so dass es ein leichtes für Gor´shak wäre einen finalen Schlag auszuführen. Plötzlich fuhren jedoch an den Oberseiten des Schiffes zwei Waffentürme aus, die Gor´shak mit kleinen Ausgaben der blauen Puls-Projektile unter Feuer nahmen und scheinbar von Natasha aus dem Inneren des Schiffes gesteuert wurden. Gor´shak brach jedoch plötzlich seinen Schwertschlag ab und richtete beide Arme auf die Waffentürme, woraufhin deren Projektile umkehrten und die Türme selbst zertrümmerten und das im wahrsten Sinne des Wortes. In genau diesem Moment war auch Cain wieder aufgesprungen und verpasste Gor´shak nun direkt einen Faustschlag und einen Fußtritt gegen den Kopf, so dass er nun seinen erneuten Stichversuch weitaus ungestörter durchführen konnte. Ohne jede Vorwarnung schlug einer der roten Energiestrahlen von Gor´shaks Schiff genau zwischen Cain und Gor´shak, so dass ersterer keine andere Wahl mehr hatte als zurück zu weichen.
Es schien beinahe schon so als würde die Unterseite von Natashas Schiff den Zustand der Weißglut erreichen, so stark hatte sich das Schiff bereits bei seinem derzeitigen Eintritt in die Atmosphäre erhitzt. Und es sah weiterhin nicht aus, als könnte Natasha irgendetwas dagegen tun. Viel schlimmer war jedoch, dass sie momentan nicht einmal mehr in der Lage war das Schiff zu verlassen. Sie musste warten bis es die Atmosphäre erreichen würde und ob es das nach einem Treffer aus der Waffe von Gor´shaks Schiff überhaupt noch konnte war mehr als nur fraglich. Langsam begann sich das Schiff des Dämonenjägers den beiden Kämpfern auf dem Dach zu näheren, wobei dessen untere Schilde wohl die Atmosphäre und damit die Hitze beim Eintritt problemlos fern hielten. Als das Schiff eine günstige Position neben den Kämpfenden erreicht hatte öffnete es sich und gab einen Weg ins Innere frei. Und bereits an der Größe der Tür konnte man erkennen, dass es sich um ein Schiff handelte, dass für Wesen von Gor´shaks Größe gebaut worden war.
„Da ist mein Schiff und damit deine letzte Chance deine Begleiterin zu retten“, kommentierte Gor´shak, während sich ein Stück des Hitzeschildes langsam löste und plötzlich abriss. Direkt darauf folgten schnell weitere Teile. Es war definitiv nur noch eine Frage der Zeit bis das Schiff an der Belastung auseinander reißen würde, das wusste selbst Cain. „Also ergib dich mir einfach Dämon. dann kann ich ihr helfen. Ich will nicht, dass andere Wesen durch meine Kämpfe mit deines gleichen in Mitleidenschaft gezogen werden, selbst wenn es Terraner sind“, fügte der Dämonenjäger noch an, während die beiden sich weiterhin in lauernder Stellung gegenüber standen.
„Wenn deine Absichten wirklich so gutartig sind, warum versuchst du mich dann mit ihnen zu erpressen? Wieso nimmst du sie nicht einfach auf dein Schiff und lässt uns beide das alleine austragen?“, fragte Cain dagegen.
„Was glaubst du wohl was ich vor deines gleichen gejagt habe? Terraner sind eine unkontrollierbare Spezies und es ist nur sinnvoll, dass sie so selten sind, wie sie es nun mal sind“, antwortete Gor´shak noch, bevor weitere mittlerweile undefinierbar verschmolzene Teile aus Natashas Schiff rissen und über den beiden Kämpfern verglühten. Cain nutzte dabei diesen Moment und jagte Gor´shak einige Rail-Projektile aus seinen Pistolen entgegen und schien dieses Mal tatsächlich dessen Kopf treffen zu können. Bevor die Projektile den Dämonenjäger jedoch erreichten schützte dieser sein Gesicht mit seinen Kristallflügeln. „Es wird so kommen wie es kommen muss. Der Dämon fällt zum Wohle seines Jägers. Auf die eine oder die andere Art“, kommentierte er dabei bevor er sich mit einem großen Sprung zu seinem eigenen Schiff begab, was ohne Probleme möglich war, da alle drei Objekte mit der selben Geschwindigkeit auf den Planeten fielen. Und spätestens jetzt war klar, dass Gor´shak auf die selbe Weise überhaupt das Schiff betreten haben musste. Er war einfach in der Hitze des Gefechts unbemerkt durch den leeren Raum gesprungen und hatte sich an die äußere Hülle gekrallt. Aber Cain würde das nicht einfach akzeptieren. Er konnte so etwas nicht einfach akzeptieren. Und so sprang er ohne jede Vorankündigung hinter dem Dämonenjäger her und folgte ihm. Noch während seines Absprungs begann sich sein Körper dabei mit Flammen zu umhüllen, die sich nach und nach von dessen Kopf an wieder auflösten und Cains entfesselte Form freigaben und das genau in dem Moment in dem er das Schiff nicht mehr als Schutzschild gegen die Atmosphäre zur Verfügung hätte. Als Cain mit Gor´shak noch im freien Raum zusammen traf schlug dieser mit einer in Flammen gehüllten Faust zu, so dass Gor´shak nicht nur Telekinese hinzuziehen musste um sich zu schützen, sondern sich auch eine nicht gerade kleine Explosion am Eingang von Gor´shaks Schiff bildete als die beiden hinein krachten.
Immer wieder rissen ganze Energieleitungen im Inneren von Natasha´s Schiff, so dass diese sich lediglich noch irgendwo vor den Funken verstecken und sich schnell eine Sauerstoffmaske aufsetzen konnte, denn es war ein einziges Wunder, dass das Schiff bisher noch völlig Luftdicht geblieben war. Und jetzt war nicht einmal mehr Cain da um ihr zu helfen in einem solchen Fall. Der kämpfte immer noch auf dem anderen Schiff gegen Gor´shak. Aus dem Ausgang qualmte es völlig schwarz, so dass Natasha nicht sehen konnte wie Gor´shak nun gegen Cain ankämpfte und versuchte dessen Arme von sich fern zu halten.
„Du dämliches Tier, jetzt werden wir alle drei sterben“, kommentierte Gor´shak erstaunlich wütend, als er seine Kristallarme zu Magma umwandelte und damit die von Cain anzubrennen schien, so dass dieser sie unter Schmerzen zurück ziehen musste. Dies ermöglichte Gor´shak Cain mit einem Kristallarm direkt durch den Bauch zu stechen, so dass dieser sich lautschreiend zurück zog und nur notdürftig einen Faustschlag des Dämonenjägers mit dem Arm abfing. „Was sollte man auch anderes von einem Dämon erwarten“, fügte Gor´shak noch an als er die beiden Schwerter von seinem Rücken zog und kreuzförmig zuschlug. Cain begann jedoch plötzlich seinen Körper in Flammen zu hüllen und fing die beiden Schwerter mit seinen Flammenschwertern ab. Zeitgleich feuerte Gor´shak jedoch mit fünf Magma-Bällen aus seinem Maul, die Cain einfach abblockte indem er seine Hand schützend vor sich hielt. Aus dieser Hand jagte Cain nun wiederrum einen Flammenstrahl auf Gor´shak, der sich mit einer telekinetischen Schildkugel schützte und mit beiden Schwertern auf Cain zustürmte. Cain wich den beiden Schlägen jedoch durch zwei Schritte nach hinten aus, so dass diese stattdessen in den Boden krachten und trat sie dem Dämonenjäger direkt darauf gezielt aus der Hand. Dieser reagierte darauf indem er seine beiden Arme zu Magmapeitschen formte und sie direkt Cain entgegen jagte. Als Cain ihnen erneut durch einen Schritt nach hinten auswich fand er sich mit dem Rücken an einer Wand wieder. Gor´shak nutzte derweilen diesen kurzen Moment um erneut auf den Dämon zuzustürmen. Dieser packte jedoch dessen Arme und hielt sie mit aller Kraft von sich fern. Ohne jedes vorherige Vorkommen begannen sich die Kristallflügel des Dämonenjägers nun plötzlich zu weiteren zwei Armpaaren aus Kristall zu formen. Einer dieser Arme packte dabei blitzartig Cains Kopf und schlug ihn mehrmals gegen die Wand dahinter, bevor Gor´shak sich schnell um sich selbst drehte und Cain mit diesem Schwung nach hinten, durch die Wand, schleuderte. Dieser drehte sich jedoch schnell wieder auf seine Beine und jagte einen Flammenstrahl, sowie mehrere Feuerbälle und Wellen auf den Dämonenjäger, der die Flammen durch telekinetische Schilde abfing und mit mehreren Magma-Bällen, sowie Kristallprojektilen aus seinen Flügeln zurück feuerte. Als Cain sich mit einer Mauer aus Flammen schützte verpasste Gor´shak dem Rest der Wand einen Faustschlag und schleuderte sie so dem Dämon entgegen. Dieser zertrümmerte das Metall mit einem gezielten Faustschlag und umhüllte die andere mit Flammen bevor er seinem Gegner, der ebenfalls mit der Faust zuschlug, entgegen stürmte. Als die beiden Fäuste aufeinander trafen breiteten sich die Flammen schlagartig aus und verursachten eine gigantische Explosion, die noch durch den gesamten näheren Bereich des Schiffes zog.
Ein lautstarkes Knarren zog sich durch Natasha´s Schiff bevor das Glühen endlich langsam abzunehmen schien. Es war ganz klar, dass das Schiff die Atmosphäre nun erreicht hatte und scheinbar war das Cockpit tatsächlich atmosphärendicht geblieben. Natasha hatte tatsächlich mehr Glück gehabt als sie verdiente. Aber der abgeschlossene Eintritt in die Atmosphäre bedeutete nicht, dass das Schiff nicht weiter unaufhaltbar in Richtung des Planetenbodens stürzte. Daher stürmte Natasha schnell dorthin wo sich der Ausgang und in dessen Nähe immer noch Gor´shaks Schiff befanden. Schnell griff sie dort in zwei Stauöffnungen und entnahm ihnen drei Metallwürfel. Gerade als sie jedoch einen von ihnen verwenden wollte ereignete sich auf Gor´shaks Schiff eine weitere gewaltige Explosion, die genügte um es völlig aus seiner Bahn zu werfen. Nun steuerte es zusätzlich zu seinem Fall auch noch auf das Schiff von Natasha zu und drohte mit diesem zu kollidieren. Und es schien nicht so als wäre Natasha selbst noch rechtzeitig in der Lage sich von dem Ausgang und dessen Nähe zu entfernen, bevor das Schiff des Jägers mitunter auch gegen die Öffnung krachen würde. Stattdessen hatte sie eine andere Idee, die ihr längst viel früher hätte einfallen müssen. Dazu zog sie schnell ein PDA-artiges Gerät aus einem Gürtel an ihrer Hüfte und gab schnell einige Daten ein. Direkt darauf, und das keine Millisekunde zu früh, begann Natasha sich in ihre Moleküle aufzulösen und als Strahl auf die Oberfläche zu begeben und das mitsamt der drei Metallwürfel, die sie sich zuvor eingesteckt hatte. In fast dem selben Moment krachte das weitaus größere Schiff von Gor´shak gegen das verglichen winzige Schiff von Natasha und zerquetschte es förmlich alleine mit seinem Aufprall, so dass es danach sogar an der Seitenwand des größeren Schiffes kleben blieb. Dieses geriet dabei jedoch weiter außer Kontrolle und begann in unkontrollierte Kreisbewegungen überzugehen, deren Zentrifugalkräfte sogar für Cain und Gor´shak nicht unbemerkt blieben. Diese hatten erneut Handfläche gegen Handfläche gedrückt und versuchten den jeweils anderen mit aller Kraft von sich fern zu halten. In dem Moment in dem das Schiff in sein unkontrolliertes Trudeln überging verpasste Gor´shak dem Erzdämon plötzlich einen Faustschlag mit einem weiteren Kristallarm. Dabei hatte er jedoch bereits schon zuvor einen weiteren dieser Arme in Cains Bauch gerammt, so dass dieser nun, zusammen mit einigen Innerein des Dämons zwischen den Fingern heraus gerissen wurde. Für einen kurzen Moment schienen die Schmerzen für Cain unerträglich zu sein, so dass er kurzzeitig sein Bewusstsein zu verlieren schien obwohl er kurz zuvor noch laut aufgeschrien hatte. Diese Chance nutzte Gor´shak weiter um Cain zu Boden zu schleudern und einige Kristallklingen vorzubereiten. Plötzlich erwachte Cain wieder und packte Gor´shaks Panzer mit einem seiner beiden gigantischen Hände um ihn zu sich zu ziehen.
„Was soll das werden Höllengestallt? Willst du uns etwa alle beide umbringen?“, fragte Gor´shak wütend, während er sich versuchte aus Cains Griff zu befreien indem er dessen Hände mit seinen Magma-Armen packte.
„Wenn ich dadurch mein Ziel, dich zu besiegen, erreichen kann ist es ein geringes Opfer“, antwortete Cain bevor er sich mit Flammen umhüllte und diese schlagartig, wie eine Schockwelle in alle Richtungen erweiterte, so dass selbst Gor´shak umschlossen wurde und scheinbar laut vor Schmerzen aufschreien musste, während das halbe Schiff zu einem einzigen Flammenmeer wurde.
Es war ein Schockmoment für Natasha, die sich auf einer Sanddüne weitab des bevorstehenden Absturzes befand und sich das ganze ansah, als eine gigantische Explosion die Front des Schiffes zerriss und sie in mehreren Stücken über die Oberfläche verteilte. Gleichzeitig wurden die Überreste von Natashas Schiff von der Front abgesprengt, welches ebenfalls in eine unkontrollierbare Sturzbahn eintrat. Aber weitaus schockierender war jedoch, dass selbst als das Schiff auf den Boden krachte noch keiner der beiden Kämpfer seinen Weg hinaus gefunden hatte. Eine gigantische, weiße, kugelförmige Explosion riss einen ebenso großen Krater in den Boden bevor die Explosion langsam optisch zu einem Pilz abflaute und sich schließlich ganz auflöste. Das war also alles was von Cain übrig geblieben war. So ein Inferno konnte sicherlich auch kein Dämon überleben. Eine zweite, weitaus kleinere Explosion ereignete sich an einer Sanddüne direkt daneben, die wahrscheinlich von Natashas Schiff stammte. Aber möglicherweise könnte sie dort Dinge finden, die es ihr ermöglichen würden den Planeten wieder zu verlassen. Sicherlich könnte sie sich etwas für diesen Zweck bauen, wenn sich die nötigen Teile und das nötige Werkzeug dafür auffinden ließ. Denn von nun an musste sie völlig ohne Cain zurecht kommen und das in dieser terranerfeindlichen Welt, völlig ohne ihr Exoskelet, so dass es jeder direkt sehen konnte. Das wäre das nächste was sie tun würde, wenn sie den Planeten verlassen hätte. Sich ein neues dieser Exoskelete bauen. Und am besten würde sie es noch bewaffnen. Dann könnte sie auch mit solchen Gestalten wie Revus und diesem seltsamen Gor´shak aufnehmen. Bisher war dieser Traum jedoch äußerst weit entfernt, denn zwischen ihr und dem Einschlagsort ihres Schiffes lagen einige Kilometer Fußmarsch mitten durch die endlose Wüste dieses Planeten. Und da war immer noch diese kleine Hoffnung. Diese kleine Hoffnung, dass sie dort unten Cain wieder finden würde. Immerhin war er schon einmal von den Toten auferstanden. Und das trieb sie weiter zu gehen, auch wenn ihr irgendwann nicht mehr danach war. Erst jetzt erreichte sie das übrige Schiffswrack. Es war nicht mehr allzu viel übrig von dem was einst ihr Reisevehikel gewesen war. Es war von der Kollision gequetscht und sogar in seiner kompletten Form verbogen worden und an mehreren Stellen geschmolzen oder einfach völlig zertrümmert. Der Reaktor war außerdem explodiert und hatte ein gigantisches Loch auf der Innenseite der Biegung hinterlassen. Allerdings befanden sich Werkzeuge, der Replikator, Ersatzaggregate und möglichweise sogar ihr Zweirad-Vehikel auf der anderen Seite der Biegung und möglicherweise waren einige dieser Dinge sogar noch unbeschädigt. In diesem Falle könnte sie problemlos überleben, auch auf diesem Planeten. Und tatsächlich sah ein Großteil dieser Seite bis auf einige Schmelzschäden recht unbeschädigt aus. Plötzlich begann eine der noch intakten Abdeckungen zu wackeln, beinahe so, als würde jemand von innen mit extremer Kraft darauf einschlagen. Das Geräusch dass dabei entstand war ohrenbetäubend und entstand noch weitere drei Mal, bevor die Abdeckung aus ihrer Halterung riss und mehrere Meter in den Himmel geschleudert wurde. Hinaus stieg jedoch Gor´shak, wenngleich er noch ein wenig benommen wirkte und einen kurzen Moment nicht fähig war geradeaus zu gehen. Danach schüttelte er kurz den Kopf und sah sich um, versuchte sich ein schnelles Bild der Situation zu machen. Und an der Tatsache, dass er eines seiner beiden gigantischen Schwerter zog, deutete darauf hin, dass er Natasha wiedererkannt hatte. Langsam und ohne ein weiteres Wort zu sagen ging er auf Natasha zu und bereitete die Klinge zu irgendetwas vor. Keinem der beiden fiel die andere Gestallt auf, die sie von einer nahen Düne aus zu beobachten schien und nur auf den richtigen Moment wartete.