Wie hatte ihm diese Gelegenheit nur so durch die Lappen gehen können? Da hatte er schon einmal einen echten Dämon vor sich und dann schaffte er es nicht ihn zu seinen Tests zu bewegen, die auch den letzten Skeptiker überzeugen müssten. Damit würde nicht nur er äußerst Ruhmreich enden, sondern er könnte sicherlich auch erreichen, dass sein Volk vollständig in die Community integriert würde. Aber all das war ihm jetzt nicht mehr möglich und so saß er lieber da und nahm stark alkoholische Getränke zu sich nach einer Herstellungsart, wie sie auf seiner Heimat übrig waren. Er war eben doch nur ein trauriger alter Mann, der nur noch da sitzen und trinken konnte.
„Sie sind Professor Krox?“, fragte plötzlich ein gigantisches Wesen, dass von einem kleineren begleitet wurde. Seltsam, der Professor hatte gar nicht mitbekommen wie sich die Tür geöffnet hatte.
„So nennen mich meine Studenten“, antwortete er dennoch.
„Professor Krox, das Militär der Eldar braucht ihre Hilfe“, sprach der Koloss weiter.
„Ja, schön, was haben meine Studenten jetzt wieder angestellt?“, fragte Krox einfach dagegen und unterbrach sein Gegenüber.
„Es geht nicht um etwas, was ihre Studenten getan haben. Es geht viel mehr darum, dass wir etwas in unserem Universum haben, was hier nicht her gehört“, antwortete der Gigant erneut, während der Kleine lediglich daneben stand. „Es handelt sich dabei um einen Dämon“, fügte er dann jedoch plötzlich hinzu. „Das ist doch ihr Spezialgebiet, oder ist das falsch Professor?“, fragte er weiter.
„Was wollen sie? Dass ich ihnen beim Einfangen helfe?“, fragte der Professor.
„Wenn sie uns helfen, werden wir dafür sorgen, dass sie ein gutes Leben führen. Allerdings dürfen sie ihre Erkenntnisse nicht veröffentlichen. Schließlich wäre es beunruhigend, wenn die Öffentlichkeit erfahren würde, dass Dämonen tatsächlich existieren“, antwortete der Kleinere ihm.
„Der Dämon ist hochgradig gefährlich und mehrere zivilisierte und unzivilisierte Wesen sind ihm bereits zum Opfer gefallen. Selbst wenn sie uns nicht helfen wollen eine Methode zu entwickeln, sagen sie uns zumindest alles was sie über Dämonen zu wissen glauben“, fügte der Koloss noch schnell an. „Jede Information über den Feind nutzt uns.“
„Moment mal, Dämon? Sie meinen Cain? Sie meinen ihn nicht wahr?“, platzte das Vogelwesen plötzlich aus sich heraus und wirkte plötzlich sehr aufgedreht.
„Sie scheinen ihm bereits begegnet zu sein“, stellte der Koloss fest.
„Er war hier, zusammen mit einer meiner Schülerinnen, Natasha Randall. Er beschützt sie wie mir scheint“, antwortete Krox wieder völlig unwissend was er tatsächlich gesagt hatte.
„Es ist tatsächlich wahr, Commander. Ich habe die Daten geprüft. Es ist tatsächlich DIE Natasha Randall, die Tochter von Marco Randall“, sagte der Gigant plötzlich zu dem kleineren nachdem er ein PDA verwendet hatte.
„Wenn sie tatsächlich einen Weg gefunden hat Dämonen in diese Welt zu rufen und zu kontrollieren, dann steht uns möglicherweise bald ein neuer Terranischer Krieg bevor den wir verlieren werden“, kommentierte der Kleinere.
„Ich verstehe nicht ganz. Was ist an meiner besten Studentin, die ich je hatte, falsch und wer ist Marco Randall?“, fragte der Professor schließlich dazwischen und hoffte auf eine baldige Aufklärung. Jede Sekunde die er darauf warten musste schien ihn dabei weiter zu verwirren.
Die Hitze erschien unerträglich auf dieser Welt in der es scheinbar nicht einmal Sandwürmer oder ähnliches Leben gab. Der Planet war einfach tot, aus welchem Grunde auch immer. Natasha schwitzte immer stärker, während ihr die Sonne weiter auf den Kopf brannte. Oder es lag einfach an der Angst die dieser Dämonenjäger verbreitete, als er mit seiner gigantischen Waffe auf sie zukam. Kurz vor ihr stoppte er und hob seine gigantische Waffe an, als ob er vor hätte Natasha damit zu zerteilen.
„Wo ist er? Sag es mir“, drohte er dann.
„Ich weiß es nicht“, antwortete sie panisch, als plötzlich Flammen säulenförmig unter dem Dämonenjäger aus dem Boden schossen. Schockiert wich Natasha schnell zurück und verschwand hinter dem nächsten Trümmerteil, als Cain unerwartet unter Gor´shak immer noch in seiner entfesselten Form aus dem Sandboden stieß und dabei versuchte seinen Gegner nach unten zu reißen. Dieser richtete jedoch das Schwert auf ihn und feuerte die darin montierte Plasma-Waffe ab, so dass Cain gar nichts anderes übrig blieb, als seine Flammen-Flügel aufzubauen und nach oben zu weichen. Von dort aus materialisierte er erneut seine Flammenschwerter und stürzte auf den Dämonenjäger herab, der sich schnell in eine Sandkuppel zu hüllen schien und so die Schwerter von Cain abfing. Als diese Sandkugel wieder zusammen brach stürmte er auf den Dämon zu immer bereit ihn mit seiner Schwertwaffe zu zerteilen.
„Hört doch endlich auf! Alle beide! Es ist nicht der richtige Moment zum Kämpfen!“, schrie Natasha ihnen auf einmal von ihrer Deckung aus zu und sowohl Gor´shak, als auch Cain brachen kurzzeitig ihre Angriffe ab. Tatsächlich hatte die Terranerin recht, Gor´shak und sie waren hier gestrandet und Cain wollte nicht einfach ins All fliegen. Er hatte kein Bedürfnis danach auf diese Weise aufzufallen. Somit konnte auch er nicht einfach so von diesem Planeten weg und saß mit den beiden auf dieser Welt fest. Noch etwas misstrauisch senkten beide ihre Waffen und verstauten sie, Cain versiegelte sogar zu guter Letzt seine Form wieder. Das Vertrauen der beiden ineinander war nicht allzu ausgeprägt und dennoch schienen sie keine andere Wahl zu haben als diese Situation zusammen durchzustehen.
„Ich war es ohnehin nicht der den Kampf begonnen hat“, kommentierte Cain dann noch, bevor er sich umdrehte und zum nächsten Trümmerteil ging. Und auch Natasha begab sich langsam, wenn auch unsicher aus ihrer Deckung.
„Ich muss auch von irgendwas leben“, antwortete Gor´shak derweilen auf den Kommentar, wobei er erstaunlich ruhig und gelassen wirkte.
„Also. Auf dieser unbeschädigten Seite meines Schiffes ist die Ausrüstung. Und wenn wir Glück haben ist ein Großteil davon auch unbeschädigt. Dann sollten wir ein Lager aufbauen und eine Werkstatt in der ich dann versuchen kann ein halbwegs brauchbares Funkgerät, einen Notfallsender oder vielleicht sogar ein notdürftiges Ersatzschiff zu bauen“, schlug Natasha dann langsam und vorsichtig vor.
„Sind Terraner denn tatsächlich zu solchen Höhenflügen der Intelligenz fähig?“, fragte Gor´shak direkt, sehr zum sichtbaren Missfallen von Natasha.
„Es gibt viele Dinge, die wir können von denen der Rest des Universums nicht einmal etwas ahnt“, antwortete sie abschließend bevor sie sich dem zusammentragen intakter Ausrüstung aus ihrem Schiff widmete.
Es dauerte nicht lange bis Gor´shak es geschafft hatte aus einigen Teilen der beiden Schiffe eine primitive Unterkunft aus vier Wänden und einem Dach neben einer Öffnung des zerstörten Schiffes aufzubauen. Zumindest vor dem Wetter dieser Welt sollte seine Konstruktion ausreichend schützen. Tatsächlich hatten Ersatzzellen, Replikator und das Zweirad-Gefährt, dass Natasha mit sich im Schiff transportierte hatte relativ geringen Schaden davon getragen. Mit den Werkzeugen sah es allerdings anders aus. Somit musste sie bei beinahe jeder Gelegenheit improvisieren und kam einfach nicht voran, da die Replikator-Energie begrenzt war. Und auch wenn Cain nicht allzu viel von Emotionen verstand, konnte er zumindest die gesamte Situation nachvollziehen, denn er war mehrmals selbst in ähnlichen Situationen gewesen. Dennoch ging er seiner üblichen Beschäftigung nach und die war das Studium des IGNs. Gor´shak dagegen begann erneut mit seinen Fähigkeiten aus eigenen Kristallen Motive zu formen. Er schien sich dabei größte Mühe zu geben, auch wenn noch nicht ersichtlich war, was am Ende dabei heraus kommen sollte.
„Du sagtest, dass du auch von etwas leben müsstest. Soll das bedeuten, dass du mich lediglich jagst, weil dir jemand etwas dafür im Austausch gibt?“, warf Cain dann plötzlich ein, als er absichtlich bei einer Datei über Natasha eine kurze Pause machte.
„Ich jage dich weil mir diese Aufgabe von der Prophezeiung der drei Reiche zugeteilt wurde. „Ein Abtrünniger der Ältesten wird es sein, der sich den ersten Invasoren stellt“, Die meinen eindeutig mich“, antwortete Gor´shak ihm. „Sie sagt auch, dass es einem Team aus sechs Verbrechern gelingen wird die apokalyptischen Reiter zufällig zu finden. Und wenn dem tatsächlich so ist muss ich wenigstens versuchen diese Verbrecher möglichst bald zu finden oder schon vorher zu wissen wo sich die Reiter befinden und möglichst bald nach ihnen eintreffen zu können“, fügte er dann noch schnell an.
„Du suchst auch nach den Reitern?“, unterbrach Cain plötzlich schnell den Redefluss seines einstigen Jägers. „Was weißt du über sie?“, fragte er weiter.
„Ich würde mich eher langsam von Nanobots zerfressen lassen als einem Dämon und, fast noch viel schlimmer, einer Terranerin Informationen darüber zu geben“, antwortete Gor´shak ruhig aber hörbar entschlossen.
„Wie wäre es mit langsam zu Tode verbrennen?“, schlug Cain daraufhin vor und obwohl er nicht das geringste Zeichen einer Emotion dabei zeigte, wusste Gor´shak, dass er diese Warnung nicht einfach sarkastisch ignorieren konnte.
„Ich habe nicht vor in dieser Situation hier gegen dich zu kämpfen“, antwortete er stattdessen.
„Dann gib mir die Informationen die ich haben will.“
„Wer weiß was diese niedere Terranerin anstellen wird, wenn ihr die Reiter erst gefunden habt. Und egal wie sie es geschafft hat dich zu beschwören, ich…“
„Beschwören?“, unterbrach Cain den Jäger verwirrrt.
„Dann hilfst du ihr nicht weil sie dich beschworen hat und kontrolliert?“, fragte der ebenfalls verwirrte Dämonenjäger dagegen.
„Ich helfe ihr, weil ich mich dafür entschieden habe ihr zu helfen. Es ist wie ein Geschäft. Ich beschütze sie und sie hilft mir dabei weniger aufzufallen“, erklärte Cain plötzlich.
„Weißt du denn überhaupt wer sie ist?“, fragte Gor´shak weiter und Cain schwieg darauf, denn er wusste nicht was sein Gegenüber meinte. „Ich verstehe. Du bist also mit deiner Recherche des IGN noch nicht bei der Akte von Natasha Randall angekommen. Du weißt nicht für welche grauenvollen Taten die Randall-Sippe fähig war und du weißt nichts vom terranischen Krieg“, fügte er dann noch an, wobei er unabsichtlich lauter wurde.
„Es interessiert mich nicht was in der Vergangenheit dieser Dimension geschehen ist!“, fuhr Cain den Dämonenjäger plötzlich an und das erstaunlich emotional für seine Verhältnisse.
„Wieso diese emotionale Reaktion, wenn ich die Wahrheit über die Terranerin sage?“, provozierte Gor´shak den Dämon noch weiter als Natasha plötzlich aus ihrer Werkstatt kam.
„Was ist denn hier schon wieder los? Kann man euch nicht zwei Minuten alleine lassen ohne, dass ihr euch gleich umbringen wollt?“, fragte sie und das hörbar entnervt.
Langsam wurde es dunkel und Natasha hatte immer noch keinen Fortschritt bei ihren Arbeiten erreicht. Alles was sie hätte zu einem Sender oder einem Funkgerät umbauen können war leider zerstört und ein Ersatzschiff zu bauen war ein weitaus größeres Projekt als sie eigentlich leisten konnte. Und so verließ sie unverrichteter Dinge ihre Werkstatt wieder und ging in jenen viereckigen, schlichten Raum in dem Cain und Gor´shak sich die meiste Zeit aufhielten. Die Energiezellen versorgten dabei eine Heizung für die Nacht, denn so warm die Tage auf Wüstenplaneten auch waren, ihre Nächte waren verdammt kalt. Dazu kam natürlich noch Natashas gewaltiger Wasserverbrauch insbesondere in einer solchen Umgebung.
„Welche Fortschritte hast du erzielt, Terranerin?“, fragte Gor´shak direkt.
„Ich kann doch auch nix dafür, dass es nicht schneller geht. Es ist nicht einfach zu arbeiten, wenn die Hälfte der Werkzeuge nicht funktioniert“, antwortete Natasha ihm aufgebracht. „Und überhaupt wie schafft man es eigentlich eine Kristallwesen, Volcano, Kashiri, Insektoiden-Mischung zu sein?“, sprach sie dann erstaunlich fröhlich weiter und schien es lediglich scherzhaft zu erwähnen. Gor´shak zog sich bei diesen Worten jedoch ein wenig zurück und machte sich kleiner. Scheinbar eine Art Zeichen dafür, dass Natasha ungewollt einen unschönen Punkt in seiner Geschichte angesprochen hatte.
„Ihr habt doch keine Ahnung wie das ist nicht mal von der eigenen Art akzeptiert zu werden nur weil man der Prophezeiung glaubt und nicht bereit ist sich selbst zu verleugnen“, kommentierte er dann getroffen, aber erstaunlich ruhig. „Ich bin ein ehemaliger Eldar. Im terranischen Krieg war ich der beste Terranerjäger den sie hatten. Ich war der beste, wenn es um den Einsatz ihrer technologischen Wunderwerke ging und das wussten sie genau. Es gab nur ein Problem. Ich glaubte schon damals an die Prophezeihung und ich wusste, dass es wichtig war die Reiter zu finden. Alle haben sie mich ausgelacht und gesagt ich wäre eine Schade für unsere Art. Letzten Endes haben sie mir die Entscheidung gelassen welchen Körper ich fortan besitzen möchte und ich entschied mich für diesen hier, bevor sie mich von meinen Nanobots trennten und mit nichts außerhalb des Eldar-Raumes aus setzten. Naja, seitdem bin ich zwar auch Dämonen gewachsen, wie man sieht, aber ich kann mich nirgends mehr zeigen, da mich jeder für einen gefährlichen Supermutanten oder sowas hält. Keiner von euch kann verstehen was ich durchgemacht habe. Keiner von euch weiß wie es ist nicht akzeptiert zu sein, von niemandem“, sprach er dann weiter als er nur in verwirrte Gesichter starrte.
„Du irrst dich“, unterbrach Natasha ihn plötzlich und wirkte dabei äußerst deprimiert. „Ich weiß wie das ist, von den andern als Monster verschrien zu sein, nur wegen meiner Spezies und meiner Herkunft. Ich weiß, dass die Terraner schlimme Dinge getan haben. Und wir hatten es vielleicht wirklich verdient, dass sich die Spezies des Universums zusammen geschlossen haben und uns besiegt haben. Wir müssen auf euch wie irgendwelche Bestien wirken, aber wir haben Gefühle, vielleicht sogar stärkere als ihr anderen Spezies meint“, antwortete sie und brach dabei in Tränen aus, bevor sie aus dem Raum stürmte und sich in ihrer Werkstatt schlafen legte. Noch nie hatte Gor´shak solche Gefühle bei Terranern gesehen. Hatte er sie etwa tatsächlich falsch eingeschätzt? Hatte er diese Terranerin und die Terraner im allgemeinen falsch eingeschätzt? Und hatte er diesen Dämon falsch eingeschätzt, der gar nicht so wütend und zerstörungswütig schien, wie es ihm die Prophezeihung über Dämonen vorher gesagt hatte? Dieser hier stand einfach an der Wand und ging seine IGN-Dateien durch.
„Brauchst du etwa keinen Schlaf?“, fragte Gor´shak ihn noch.
„Meine Energiereserven laden sich in dieser Form kontinuiertlich selbst wieder auf. Die Antwort ist also ein klares Nein“, antwortete Cain und Gor´shak zuckte noch einmal kurz mit den Schultern, bevor auch er sich in eine gute Position begab und dann einfach erstarrte. Keinem war bisher der immer noch unbekannte Besucher aufgefallen, der sie weiterhin äußerst hartnäckig beobachtete.
Cain hatte keine Ahnung wie lange er schon das IGN durchforstete. Es war ihm auch egal. Weitaus weniger egal war es jedoch, was er wohl in den Akten über Natasha finden würde. Und das schob er vor sich her. Aber aus welchem Grund eigentlich? Wieso schob er diese harmlose Sache vor sich her? Was konnte schon darin stehen, was ein größeres Verbrechen wäre, als jedes einzelne, was Cain nach Verständnis dieser Dimensionsbewohner selbst schon mehrfach begangen hatte? Und so öffnete er ihre Akte, wenn auch nur zögerlich. Die ersten Informationen lasen sich völlig normal. Name, Hauptaufenthaltsort und ähnliches. Selbst die Tatsache, dass das letzte Bild von ihr entstanden war, als sie noch ein kleines Kind gewesen war, und das Bild in der Datenbank auf Vorausberechnungen basierte, war nicht allzu verwirrend für den Dämon. Es zeigte ihr Gesicht tatsächlich recht genau, wenngleich die Haare der Vorausberechnung einfach nur blond waren. Ebenfalls waren Hinweise auf ihr ehemaliges Exoskelet, sowie einige Bilder und technische Angaben dazu darin. Bislang eine völlig normale Datei. Ganz am Ende fand Cain jedoch einen besonders groß und auffällig geschriebenen Warnhinweis, der Natasha als Tochter von Marco Randall und damit als extremst gefährlich bezeichnete. Weshalb das so sein sollte benannte der Warnhinweis nicht näher. Und dennoch erschien es Cain sehr eigenartig und das sogar so sehr, dass er weitere Nachforschungen anstellte. Und das tat er indem er nach einer Datei über diesen Marco Randall suchte. Erstaunt musste er jedoch feststellen, dass zu diesem Namen keine existierte. Es erschien Cain erneut so als wollte irgendjemand in einer hohen Position bestimmte Informationen einfach vernichten, wohlmöglich um das Volk ruhig zu halten. Ähnliches hatte Lucifer einmal in seinem Herrschaftsgebiet getan, aus dem selben Grund, daher war es für Cain ein leichtes diese geistige Brücke herzustellen. Und dennoch quälte ihn weiterhin die Frage was dieses niedere, fragile weibliche Wesen, dass ihn begleitete oder dessen Verwandtschaft damit zu tun hatte. War sie möglicher Weise tatsächlich nicht so harmlos wie sie durch ihre fröhliche, kindliche Art und ihren schwachen Körperbau vorgab zu sein? Was auch immer Cain tat, er wusste, dass er nun vorsichtiger sein musste als er es jemals zuvor gewesen war. Cain schreckte kurz auf. Er hatte gerade etwas gehört, dass er als einen unsanften Schritt im Sand identifizieren würde. Verwirrt wartete er auf ein weiteres Auftreten des Geräusches und verließ das notdürftig zusammen gebaute Gebäude sogar um nachzusehen, als dies ausblieb. So sehr er sich jedoch anstrengte er konnte nichts finden. Möglicherweise hatte er sich dieses Mal wirklich nur geirrt. Dieser Planet schien niemals bewohnt gewesen zu sein und Cain fiel kein Grund ein, weshalb sich ein anderes Wesen hier her verirren sollte. Dennoch hatte sein Gefühl ihn noch nie getäuscht. Die Drei waren nicht alleine auf dieser Welt, das wusste Cain nun und er wäre bereit, wenn der überraschende Besucher sich offenbaren würde.
Nur langsam schien die Sonne wieder aufzugehen und genauso langsam wie es auch hell wurde, erhöhte sich die Temperatur. Und dennoch dauerte es einige Zeit bis die Nachricht des neuen Tages die beiden schlafenden erreichte. Gor´shak begab sich dabei einfach von selbst aus seiner Starre und war direkt so geistig anwesend wie er es vor seinem Schlaf war. Natasha brauchte dagegen etwas länger und gähnte erst einmal kräftig bevor sie überhaupt erst in der Lage war sich vom Boden zu erheben und einige Schritte zu gehen.
„Morgen“, grüßte sie den ebenfalls gerade erwachten Gor´shak und den immer noch in seiner Datenbank forschenden Cain und das in einem äußerst schwachen, verschlafenen Tonfall, während sie langsam aus der notdürftig aufgebauten Hütte stolperte und als sie draußen war lediglich noch dazu kam schockiert aufzuschreien. Reflexartig brach Cain seine Studien ab und Gor´shak nahm eine gute Verteidigungsstellung ein. Allerdings geschah nichts, weshalb sie sich entschieden nachzusehen und das Gebäude zu verlassen. Es wäre ohnehin für einen Kampf nicht als Austragungsort geeignet.
„Ich hab aber auch ein Glück heute. Zuerst läuft mir eine terranische Sklavin über den Weg und dann darf ich auch noch zusehen, wie der Dämonenjäger den Mörder meines Bruders besiegt. Tun sie´s und ich werde sie mit dem Schiff, dass ich im Orbit habe mit nehmen wohin sie wollen“, sprach eine 2,20m große, aber recht schmale, humanoide Gestalt, bei der es ähnlich wie bei Revus nur sehr schwer festzustellen war, ob ihr gesamter organtischer Körper nur von Technologie überzogen war oder ob es lediglich ein mechanischer Körper war. Dieses Wesen hatte sich Natasha gepackt und bedrohte sie mit seinen klauenartigen Händen.
„Und die Bezahlung, die wir ausgemacht hatten, Tervus?“ fragte Gor´shak dagegen und griff bereits nach seiner Waffe. Zeitgleich materialisierte Cain seine beiden Rail-Pistolen.
„Nananana… Das würde ich ja lieber nicht machen. Ich hab die Terranerin nicht nur eingefangen weil sie mir sicher als Sklavin gute Dienste leisten wird. Ich hab da zufällig auch mitbekommen, dass sie euch beiden komischen Gestalten ziemlich ans Herz gewachsen ist“, warf Tervus plötzlich ein, bei dem es keinen Zweifel gab, dass er der Bruder von Revus sein musste.
„Du hast uns die ganze Zeit ausspioniert“, stellte Cain fest und unterbrach sein Gegenüber.
„Das könnte man so sagen“, antwortete dieser selbstsicher, lachte einmal kurz und begutachtete seine beiden möglichen Gegner. „Also was ist jetzt? Krieg ich hier heute noch ne gute Show geboten oder was ist das hier?“, fragte Tervus dann im selben selbstsicheren Tonfall. „Ihr habt keine Wahl. Wenn ihr euch nicht gleich anfangt zu bekämpfen werde ich die Terranerin vernichten und nichts mehr von ihr übrig lassen“, drohte er dann plötzlich äußerst wütend.
„Keine Panik, Mann. Die Show beginnt ja gleich“, antwortete Gor´shak ruhig, während er sein Schwert auf Cain richtete, der ebenfalls seine Pistolen auf den Dämonenjäger richtete.
„Ja das wird sie. Sei ganz unbesorgt“, fügte Cain noch so gefühllos wie die ganze Zeit an bevor der Kampf beginnen sollte.
Ein kurzer Windstoß zog über den Planeten und fegte ein wenig Sand über die Düne hinweg, in deren Nähe sich die Schiffwracks und damit auch die Notunterkünfte der drei Schiffbrüchigen befanden. Cain und Gor´shak richteten weiterhin ihre Waffen aufeinander, beinahe so als würden sie auf gute Gelegenheiten warten. Beide starrten sich an und warteten auf eine kleine Öffnung in der Verteidigung des anderen.
„Was ist jetzt? Fangt ihr jetzt endlich an oder was?“, fragte Tervus lautstark lachend vor Freude. „Ich will endlich Blut und Gewalt sehen.“
Tervus hatte seinen Satz kaum beendet, als plötzlich eine Schlag-Waffe um Natashas Arm, scheinbar aus einem der Metallwürfel, transformierte mit der sie direkt nach Tervus schlug. Die Waffe, bei der es sich eigentlich um eines ihrer Werkzeuge handelte, setzte dabei einen Elektroschock frei, so dass Tervus kurz aufschrie und gar keine andere Wahl hatte als Natasha gehen zu lassen. Zeitgleich hatten Cain und Gor´shak ihre Waffen auf den Cyborg gerichtet und Cain war der erste der feuerte. Mehrere Rail-Projektile verfehlten zwar Natasha, aber Tervus ebenfalls, wenn auch nur sehr knapp. Natasha stürmte direkt in Cains Richtung los, aber Tervus erholte sich schnell wieder von dem Elektroschock und versuchte sie zu packen. Plötzlich fegte ein Plasma-Projektil von Gor´shak zwischen ihm und der Terranerin hindurch, was das Maschinenwesen dazu zwang seinen Angriff abzubrechen und sich in die Gegenrichtung in Deckung zu begeben, bevor Cains Rail-Projektile es erreichen konnten. Das allerdings tat Tervus mit einer fast schon schockierenden Geschwindigkeit für seine Größe und Masse. Zeitgleich transformierten seine Unterarm-Panzer zu zwei scheinbar unterschiedlichen Handfeuerwaffen, die jeweils mit orangenen Energie-Projektilen Cain und mit einem roten Strahl Gor´shak unter Feuer nahmen. Natasha versteckte sich direkt panisch hinter Cain als mehrere der Projektile sie verfehlten und Cain zog sie hinter einen weiteren Trümmer in Deckung. Auch Gor´shak musste sich schnell hinter einen Trümmer zurück ziehen von dem aus er jedoch mit einem Plasma-Projektil auf Tervus und dessen Deckung feuerte. Ein lautes undefinibares Geräusch, wie es nur von Hochtechnologie überhaupt nur erzeugt werden konnte, bildete sich beim Abfeuern, bevor der Krach der Explosion Natashas Ohren endgültig betäubte, während das Trümmerteil von Tervus von dem Plasma einfach verdampft wurde. Dieser war jedoch einfach durch einen äußerst schnellen, hohen Sprung dem Plasma und der Explosion ausgewichen und landete nun auf einem anderen Trümmerteil. Von dort aus nahm er Cain mit seiner Strahlenwaffe unter Feuer, bevor dieser mit seiner Rail-Pistole auch nur einen einzigen Schuss abgeben konnte und Gor´shak mit seiner schnellfeuer Energie-Waffe.
Während Cain lediglich schnell den Kopf wieder hinter die Deckung zurück zog musste Gor´shak sich mit Hilfe von telekinetischen Schilden vor den einzelnen Energie-Projektilen schützen und bekam somit auch nicht mit, wie Tervus auf ihn zustürzte und ihm einen Faustschlag direkt ins Gesicht verpasste, direkt gefolgt von einer blitzartigen Schlag-Folge und einem Tritt gegen in den Bauch, so dass Gor´shak nach hinten geschleudert wurde und sich erst wieder aufrichten musste. Als Cain seine Deckung verlassen wollte, packte Natasha ihn am Arm und versuchte ihn festzuhalten.
„Bist du wahnsinnig? Du kannst doch nicht da raus gehen“, schrie sie dabei hörbar in Panik, so dass selbst ein recht empfindungsloses Wesen wie Cain verstehen konnte, dass sie lediglich nicht alleine in diesem Feuergefecht stecken wollte.
„Hör mir jetzt genau zu. Wenn ich gleich die Deckung verlasse, rennst du zu den Überresten deines Schiffes und fliehst mit Hilfe deines Zwei-Rad-Vehikels“, antwortete Cain ihr eindringlich, aber im selben für ihn üblichen Tonfall, während sich Gor´shak wieder aufrichtete und sich verzweifelt versuchte mit seinen Kristallarmen und Flügeln vor weiteren Schlägen von Tervus zu schützen.
„Das schaff ich niemals. Ich bin nicht so schnell wie ihr. Er wird einfach schneller sein und mich wieder einfangen“, kommentierte Natasha Cains Anweisungen panisch und machte sich schnell so klein sie konnte. „Wer ist dieser Gor´shak überhaupt, dass du ihm unbedingt helfen willst? Lass uns doch lieber abhauen und sehen, dass wir hier alleine wieder weg kommen“, fügte sie dann noch schnell an und begann langsam in Tränen auszubrechen.
„Gor´shak hätte mich vorhin töten können um seinen Hals zu retten. Möglicherweise hätte er das schon längst mit Hilfe seiner Telekinese gekonnt, aber er hat es nicht getan. Und das aus einem einzigen Grund“, erklärte sich Cain.
„Und welcher ist das?“, schluchste Natasha und versuchte sich möglichst schnell das Gesicht wieder zu trocknen, wohl um nicht schwach zu erscheinen.
„Was glaubst du weshalb ich nie in meiner entfesselten Form verbleibe, sondern sie immer wieder versiegle? Weshalb ich nie direkt auf der vollen Kampfstärke ein Gefecht beginne? Nicht zwangsweise aus taktischen Gründen, sondern auch weil es nicht ehrenvoll wäre einem Feind keine Möglichkeit auf einen Sieg zu überlassen. Außerdem wäre es vollkommen langweilig“, antwortete Cain ihr erneut sehr eindringlich, aber nur wenig emotional. „Auch wenn er mich versucht hat im Kampf zu töten, er und ich sind uns ähnlich genug um einander zu respektieren und deshalb muss ich ihm helfen und es wird besser sein, wenn du nicht dabei bist“, antwortete Cain. „Ich habe schon dreimal gesehen zu welchen Dingen Terraner fähig sind, wenn es die Situation erfordert und ich weiß, dass es hier ebenfalls wieder so sein wird. Und falls nicht werde ich rechtzeitig eingreifen“, sprach er weiter und gab sich die hörbar größte Mühe bei seiner Wortwahl und obwohl es Natasha eigenartig erschien, so ging von diesem Dämon dennoch eine eigenartige emotionale Wärme aus und gab ihr ein Gefühl von Sicherheit, dass sie beruhigte. Es kam ihr fast so vor als würde dieser Dämon in seinem tiefsten Inneren verstehen, was sie bereits alles durchgemacht hatte und was sie gerade durchmachte. Aber vielleicht kam ihr das auch nur so vor, auf jeden Fall war es seltsam, dass es gerade Cain war der versuchte sie zu beruhigen. „Und wirst du nun deinen Teil des Plans umsetzen?“, warf Cain schnell ein und Natasha nickte es schnell ab, was dazu führte dass Cain sich seinen Rail-Pistolen und der Suche von Tervus widmete. Ja, auch Cain verstand es wie es war nicht direkt von der eigenen Spezies oder gar einer anderen akzeptiert zu werden nur wegen seiner Herkunft und immer wieder als Verräter dazustehen nur weil er die Dinge kritisch hinterfragte. Und auch wenn es ihm schwer fiel es zu gestehen, waren er, Natasha und Gor´shak auf genau diese Weise gleich, etwas, was er bei noch keinem einzigen anderen Wesen, dem er zuvor begegnet war gefunden hatte.
Gor´shak versuchte weiterhin verzweifelt gegen den weitaus schnelleren und gleichstarken Tervus stand zuhalten. Aber die Kristalle seiner Flügel begannen langsam zu brechen. Auch wenn sie schnell wieder nach wuchsen, war der Dämonenjäger dann einige Zeit schutzlos. Und aus genau diesem Grund verließ er nach einem äußerst heftigen Tritt seines Gegners, der die Risse mit einem lauten Knacksen bis hin zum Ansatz ausbreitete, seine Deckung und schlug direkt mit seiner kristallen Faust zu, wobei laut schreiend seine ganze Kraft hinein legte. Aber auch Tervus holte zu einem Faustschlag aus, als er wieder fest auf dem Boden stand und traf mit seiner Faust auf die von Gor´shak. Als dies Geschah begannen sich Risse über Gor´shaks gesamten Arm zu ziehen, bevor der Kristall einfach in sämtliche Richtungen splitterte was dem ehemaligen Eldar kurzzeitig extrem schwerwiegende Schmerzen verursachte und ihn dazu brachte erneut kurz laut aufzuschreien. In diesem kurzen Moment verpasste Tervus dem Jäger erneut einen Tritt gegen den Kopf und schleuderte das gut einen Meter größere Wesen gegen einen weiteren Trümmer. Anschließend begann er seine Arme wieder zu Energiewaffen zu transformieren und sie auf Gor´shak zu richten, dem wahrscheinlich nichts anderes übrig blieb als sein Ende einfach zu akzeptieren und hinzunehmen. In genau diesem Moment stürmte Cain hinter seiner Deckung hervor und nahm Tervus mit seinen Rail-Pistolen unter recht schnelles Feuer, verfehlte aber sein Ziel um einige Zentimeter, dass ihm Gegenfeuer mit ähnlicher Genauigkeit gab. Zeitgleich stürmte auch Natasha hinter der Deckung hervor und rannte hinter Cain auf die andere Seite, von wo aus sie weiter zum Lagerraum ihres ehemaligen Schiffes kommen konnte. Allerdings blieb diese Flucht trotz der Tatsache, dass Tervus seinen Kopf unten halten musste nicht unbemerkt, weshalb er erneut einen schnellen Satz nach oben machte und Natasha direkt in den Fluchtweg sprang. Schockiert versuchte diese so schnell wie möglich anzuhalten und fiel dabei nach hinten um, wo sie schnell nach hinten krabbelte und versuchte dem wütenden Tervus zu entkommen.
„Sag bloß du hast geglaubt, dass ich dich einfach so gehen lassen würde“, kommentierte dieser gezwungen freundlich. „Aber ich werde niemals vergessen, dass du es warst die den Dämon beschworen hat, der meinen Bruder getötet hat!“, schrie er sie dann noch wütender an, so dass sie lediglich aufschreien konnte, bevor Cain das Cyborg-Wesen von der Seite rammte und mit seinem großen, massiven Schwert zuschlug. Als Tervus Cains Arm und damit das Schwert abfing, packte Cain seinen Gegner an der Schulter und rammte ihn mit dem Rücken gegen einen Trümmer, wo er ihn mit seinem gesamten Gewicht und seiner gesamten Kraft unten hielt.
„Ich bin nicht beschworen oder sowas. Ich bin einfach hier, weil ich es so entschieden habe“, kommentierte Cain das ganze erneut nur wenig emotional, bevor sich Tervus mit einem kräftigen Tritt befreite, der Cain ein gutes Stück nach hinten, zurück zu Natasha schleuderte, die nicht mehr in der Lage war irgendetwas zu tun.
„Ich hatte schon gedacht, dass ich am Ende gegen den Dämon und seinen Jäger kämpfen müsste. Aus genau diesem Grund hab ich ja auch vorgesorgt und einige Milliarden zur Seite gelegt“, kommentierte Tervus seine Situation mit einer gewissen überlegenen Ruhe, während sich Cain langsam wieder aufrichtete und Gor´shak hinter dem Trümmer in den Tervus ihn geschleudert hatte hervor kam. Zeitgleich schossen mehrere Strahlen aus dem Himmel nach unten, wie das Materialisieren eines Molekulartransports. Und tatsächlich handelte es sich bei dem transportierten um unzählige metallische Rüstungs- oder Panzerteile, die sich nach und nach selbst rund um Tervus zusammen bauten und auf hochkomplexe Weise austransformierten. Was daraus entstand hatte nichts mehr mit dem ursprünglichen Tervus zu tun, genauso wenig sein noch überlegeneres Lachen, dass definitiv nicht unberechtigt war.
Man konnte es als gewaltigen Metallkoloss bezeichnen, was aus Tervus geworden war. Seine neue Gestalt brachte es auf mindestens 8m, aber so genau konnte keiner der drei das in der kurzen Zeit abschätzen. Man sah Tervus jedoch seine gigantische schwere Panzerung und die Überbewaffnung an, wobei die gigantischen, aber recht kurzen Gliedmaßen zudem noch recht unbeweglich schienen. Allerdings schien es auch nicht, als gäbe es irgendeine Richtung in die kein Waffensystem gerichtet war. Keine drei Sekunden nach seiner Transformation begann Tervus mit einem gewaltigen Waffenfeuer, dass aus mehreren blauen Energie-Gattlings, mehreren Plasma-Kanonen, sowie sogar zwei Flammenwerfern bestand. Dieses Mal war es Gor´shak, der mit Hilfe von telekinetischen Schilden die gesamte Gruppe schützte, während Explosionen um sie herum das gesamte nähere Gebiet umgestalteten. Gerade in dem Moment in dem sich Gor´shak nach hinten wenden wollte fegten mehrere rote Protonenstrahlen an ihm und der Gruppe vorbei, was erneut seine volle Konzentration auf den Schild forderte.
„Los, verschwindet!“, rief der Dämonenjäger dann aus und Cain ließ sich nicht lange Zeit und zog Natasha am Arm hinter sich her. Diese drehte sich noch einmal panisch um und bekam so noch mit wie Tervus mit einer Reihe Raketen nach oben feuerte, die sehr bald ihre Richtung bogenförmig nach unten änderten und nun genau auf Cain und Natasha zustürzten. Aber sie hatten das Ende dieser Sanddüne doch gleich erreicht. Es wäre unfair wenn sie jetzt sterben würden, dachte sich zumindest Natasha, bevor Cain erneut ihren Arm packte.
„Entschuldige“, kommentierte er kalt, bevor sie mit einem schwungvollen Wurf bis hinter die Düne schleuderte, wo sie zwar unsanft, aber im vergleichsweise weichen Sand landete. Während dessen hatte Cain seine entfesselte Form angenommen und jagte direkt zwei Feuerbälle in die Reihen der Raketen und schwenkte mit einem recht dünnen Flammenstrahl einmal über jede davon. Mehrere Explosionen färbten den Himmel ein, während Cain so schnell er konnte auf den gigantischen Tervus zustürmte. Dieser wurde bereits mit Plasmaprojektilen von Gor´shak unter Feuer genommen und auch wenn es für einen kurzen Moment so wirkte als würde das Plasma den Giganten zumindest aus dem Gleichgewicht werfen, so hinterließ es letzten Endes nicht die geringste Beschädigung. Und auch als Cain mit einem Flammenstrahl aus der Entfernung feuerte hinterließ dieser nicht die geringste Wirkung. Lachend jagte Tervus dem Dämon zwei gewaltige Granaten aus seinem Oberkörper entgegen, welche Explosionen an dessen Schultern hinterließen und ihn mehrere Meter zurück schleuderten. Gor´shak feuerte derweilen mit mehreren Kristallprojektilen und sprang mit der Klinge auf Tervus zu als diese einfach an dessen Panzer abprallen. Tervus drehte sich jedoch einmal um sich selbst und schlug den Dämonenjäger dabei mit seinem gigantischen Arm zur Seite, so dass er fast genau neben Cain landete. Bevor jedoch einer der beiden reagieren konnte, feuerte Tervus erneut mit roten Strahlen und blauen Energieprojektilen auf die beiden und setzte mit zwei Granaten nach. Ein gigantisches Feuerwerk entlud sich um die beiden Gestrandeten, die so schnell sie konnten Deckung hinter der nächsten Düne suchten. Mehrere Plasma-Projektile und Energiestrahlen krachten dort hinein, direkt gefolgt von einer Reihe Raketen. Mehrere Explosionen rissen Unmengen an Sand in die Luft während Cain und Gor´shak hinter ihrer Deckung unbeschadet blieben und Tervus überlegen lachte.
„Ja, so ist es richtig, verkriecht euch vor meiner Macht ihr dreckiges Vieh und bezahlt für den Tod meines Bruders!“, rief er dabei aus während er weiter mit blauen Projektilen feuerte.
„Wenn wir so weiter machen sind wir tatsächlich bald erledigt“, bemerkte der Dämonenjäger. „Und niemand weiß was für Waffen dieses Monster noch in sich verbaut hat“, fügte er noch schnell an.
„Wenn ich meinen Legion hätte wäre die ganze Sache schon längst erledigt“, antwortete Cain sehr zu Gor´shaks Verwirrung. „Kannst du ihn nicht einfach per Telekinese auseinander nehmen?“, fragte er dann.
„Ich kann über die Telekinese lediglich Kräfte aufbringen, die ich auch in der Lage wäre mit meinem Körper aufzubringen. Und dieser Typ ist mir eindeutig ein paar Tonnen zu schwer“, antwortete Gor´shak. „Was zur Hölle ist ein Legion?“, fragte er dann.
„Etwas, dass mir in dieser Situation sicherlich hilfreich gewesen wäre“, antwortete er kalt und wohl wissend, dass es keine richtige Antwort auf Gor´shaks Frage war. „Aber es gibt noch andere Wege ihn zu besiegen, da bin ich mir sicher“, fügte er noch schnell an. „Wir werden diesen Irren besiegen und in seinem Schiff von hier verschwinden.“
Jeder Schritt des gigantischen Cyborg-Wesens hinterließ ein lautes stampfendes Geräusch und eine nicht zu unterschätzende Sandwolke, während Tervus sich langsam in Richtung der Düne, die Cain und Gor´shak als Deckung diente bewegte.
„Ihr braucht gar nicht versuchen euch tot zustellen. Ich weiß genau dass ihr noch am Leben seit“, kommentierte er dabei, bevor er lautstark lachend einige Flammenwerfer in Richtung der Düne abfeuerte, beinahe so als wollte er den Sand schmelzen. „Verbrennt in dem selben Inferno, dass Bestien wie ihr auch verbreitet“, kommentierte er dabei und begann dabei noch viel heftiger zu lachen, beinahe so, als würde er über seinen eigenen „Humor“ lachen. Plötzlich stürmten sowohl Cain, als auch Gor´shak hinter der Düne hervor und nahmen Tervus mit Flammen- oder Magma-Bällen unter Feuer. Während diese erneut nur gegen Energie-Schilde schlugen stürmten die beiden Kämpfer einfach weiter auf Tervus zu und krallten sich so gut es ihnen möglich war an jeweils einen Arm, von denen einer schon fast so groß war wie einer von ihnen. Zeitgleich packte Cain ein Panzerungsteil an der Seite von Tervus und riss es mit einem kräftigen Ruck aus. Dieser reagierte äußerst wütend darauf und schlug mit dem anderen Arm nach Cain, ungeachtet der Tatsache, dass Gor´shak daran hing. Während Cain mit einem Sprung nach hinten auswich packte Gor´shak eine Waffe an dem Arm, an dem er auch hing und riss diese mit einem kräftigen Ruck aus. Dabei war ihm scheinbar jedoch entgangen, dass Tervus mit dem anderen Arm nach ihm griff und ihn nun am Oberkörper packte. Während er den Jäger nun einfach mit aller Gewalt von sich weg schleuderte nahm er nun Cain mit einem dünnen blauen Energiestrahl unter Feuer der einen Graben in den Sand brannte als Cain auswich und Tervus sein Waffensystem nach dem Dämon schwenkte. Stattdessen nahm der den Dämon nun mit zwei Plasma-Kanonen unter Feuer, denen Cain durch einen weiteren Sprung auswich und sich erneut auf Tervus fallen ließ. Dabei begann er auf seiner rechten Handfläche eine nicht gerade kleine Feuerkugel aufzubauen die er vor hatte aus nächster Nähe auf das Cyborg-Wesen abzugeben. Dieses schlug jedoch schockierend schnell mit dem Arm zur Seite und wischte sich Cain dabei fast schon wie eine Fliege aus dem Sichtfeld. Eine gewaltige Schneise bildete sich dabei im Sand als Cain über den Boden rutschte und erst nach einigen Metern im Sand stecken blieb. Zeitgleich hatte sich Gor´shak wieder aufgerichtet, der nun versuchte mit Hilfe seiner Magma-Arme an den Fuß des weitaus größeren Feindes zu gelangen. Dieser reagierte allerdings schneller und griff den Jäger mit den blauen Energieschnellfeuerwaffen an und setzte mit einer Reihe Raketen nach. Und während Gor´shak so schnell er konnte nach hinten zurück wich, schlugen die Raketen nacheinander vor ihm in den Sandboden. Zeitgleich richtete Cain sich wieder auf und sprang auf den Rücken von Tervus, wo er sich ebenfalls schnell fest krallte und ihm eines seiner Flammenschwerter durch den Rücken rammte. Tervus schien einmal lautstark vor Schmerzen aufzuschreien und bemerkte einen kurzen Moment lange nicht, dass Gor´shak mit seinen beiden Schwertern auf ihn zugesprungen kam. Plötzlich fuhren acht mechanische Tentakel aus dem Rücken des Cyborgwesens, von denen jeweils einer Cain und einer Gor´shak am Bauch packte und äußerst gewaltsam in den Boden rammte. Keine Sekunde später kamen die anderen sechs Tentakel dazu und jeder davon griff eine wichtige Gliedmaße der beiden Wesen, so dass sie völlig Bewegungsunfähig waren, und hob sie auf Tervus´ Sichthöhe an. Vorher zertrümmerten jedoch noch zwei weitere die Schwerter des einstigen Dämonenjägers.
„Ich würde sagen, dass es vorbei ist. Ihr habt verloren. Also was ich mit dem Dämon mache ist ganz klar. Aber was mach ich mit dem komischen Mutantenviehch? Ich weiß. Ich werde dich an den Sicherheitsdienst ausliefern und die Belohnung kassieren. Dann hätten sich die Milliarden für meine mechanischen Upgrades sogar noch gelohnt“, sprach Tervus einfach weiter, während die Tentakel Cain immer weiter auseinander zu ziehen begannen. Es war nur eine Frage der Zeit bis seine Gliedmaßen ausrissen und auch Gor´shak schien das Schicksal, dass Tervus für ihn gewählt hatte nicht zu gefallen. Aber was sollten sie nun noch dagegen machen? Gab es überhaupt noch irgendetwas, dass sie tun konnten?