Chaos brach aus nachdem der Kampf von Cain und Revus zu Ende war. Besonders letzteren finaler Angriff hatte seine Schäden an der Station hinterlassen. Und diese galt es für die unzähligen Arbeiter zu reparieren. Ihr ungepflegtes Aussehen deutete darauf hin, dass Revus sie mehr als schlecht bezahlte und es war bereits jetzt schon klar, dass ihm die gesamte Station gehören musste. Entsprechend würde ihm auch nichts dafür geschehen, dass er sie beschädigt und jemanden auf ihr getötet hatte. Das alles war klar als Revus Natasha und seine Helfer in einen recht großen Raum führte in dem lediglich ein Tisch und einige Sitzgelegenheiten standen. Revus nahm direkt auf einer davon Platz und innerhalb von kaum einer Sekunde fuhren mechanische Arme aus dem Boden, die seine zerstörten oder beschädigten Teile wieder richteten oder gleich austauschten. Scheinbar war dies eine Art Wartungslabor, Arbeitsraum und Kontrollzentrum für die Station zur gleichen Zeit. Und wahrscheinlich stellte es auch die gesamten persönlichen Quartier-Räumlichkeiten für Revus dar. Es war schockierend wenn man sich das tatsächlich vorstellte, dass Revus seinen Geist in die Station übertragen und jedes System darin kontrollieren konnte. Hier drinnen war er tatsächlich nicht nur der Anführer seines Clans, hier war er Gott.
„So und nun, nachdem dein nervender Beschützer nicht mehr da ist. Unterhalten wir uns“, begann Revus zu sprechen.
„Ich wüsste nicht was wir beide uns zu sagen hätten“, antwortete Natasha schnell und leise, aber erstaunlich ruhig, wie eine Person, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden hatte, oder sich sicher war, dass es sich bald ändern würde.
„Wie wäre es damit, wo du das Artefakt versteckt hast, dass du mir gestohlen hast“, sagte Revus wieder wobei er erstaunlich eindringlich dabei klang.
„Es war niemals dein Artefakt. Ich habe dich also nicht bestohlen“, antwortete Natasha wieder im selben Ton auf Revus´ Frage.
„Laut dem Vertrag, den du damals mit mir geschlossen hast, gehörte alles was meine Arbeiterschaft, also auch du, in der Mine finden zu aller erst einmal mir“, kommentierte Revus ihre Antwort.
„Du hattest kein Recht solche Bedingungen zu stellen“, platzte Natasha plötzlich aus sich heraus und das recht aufgebracht.
„Du bist durchaus mutig für eine Terranerin, das muss ich dir lassen. Glaubst du etwa, dass dein Beschützer noch lebt? Glaubst du, dass er tatsächlich kommen und dich retten wird? Ich habe ihn eigenhändig ausgelöscht und wahrscheinlich ist nicht viel mehr als ein kleiner Haufen Asche von ihm übrig“, kommentierte Revus auf seine übliche überlegene Art. „Also? Wo ist das Artefakt versteckt?“, fuhr er Natasha dann plötzlich an.
„Verkauft und das Geld denen gegeben die es dringender brauchen als du“, antwortete diese ihm auf seine Frage, sehr zu dessen Missfallen, denn eine Zeit lang war er völlig still.
„Nehmt ihr dieses Exoskelet ab und schafft sie ins Bordell, wo sie ihre Schulden ab arbeiten wird. Ich bin mir sicher, dass zumindest ein paar Wesen im Universum das Vergnügen einer Terranerin testen wollen“, befahl er seinen beiden Handlangern dann, bevor diese Natasha einfach aus dem Raum zogen.
Es war seltsam. Es war einfach seltsam zu existieren, zu denken und dennoch nicht das geringe zu fühlen und wahrzunehmen. Der schlimmste Fall war also eingetreten. Cain konnte nicht genau abschätzen wie hoch die Schäden an seinem Körper waren, aber da er noch existierte, mussten sie sich auf starke, äußere Verbrennungen beschränken. Die beiden wichtigsten Organe, welche das Gehirn, das Gefäß seines Geistes, und das Herz, das Zentrum seiner Regenerationsfähigkeit waren, mussten auf jeden Fall unversehrt geblieben sein. Letzteres schien gerade schon seine Arbeit aufgenommen haben und begann ihm neues Muskel- und Hautgewebe über die leidiglich leicht angebrannten Knochen wachsen zu lassen. Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis er wieder vollständig geheilt wäre auch wenn Cain nicht genau sagen konnte, wie lange dieser Vorgang dauern würde. Wahrscheinlich mehrere Wochen, vielleicht sogar Monate in der Zeitrechnung der Bewohner dieser Dimension. Und Cain wusste auch, dass er so viel Zeit nicht mehr hatte. Wenn er doch nur seine entfesselte Form einsetzen könnte. Dann wären weder diese Verletzungen noch dieser Revus ein besonderes Problem, dessen war Cain sich sicher.
„Wieso? Wieso lässt du das mit dir machen? Du wärst zu so viel mehr fähig“, konnte Cain plötzlich jemanden sprechen hören, der ihm erstaunlich ähnlich klang, aber auch überraschend emotional. „Du könntest wenigstens wach aussehen, wenn ich mit dir rede“, sprach das Wesen erneut und reflexartig riss Cain seine Augen auf. Er befand sich in einer eigenartigen dunklen Umgebung, die scheinbar von einer völlig durchsichtigen Flüssigkeit abgeschlossen wurde. Lediglich der Boden schien aus einer seltsamen steinartigen Substanz gebaut zu sein, wobei auch größere Knochen eingearbeitet zu sein schienen. Direkt vor sich fand Cain ein Wesen, dass ihm selbst tatsächlich auch erstaunlich ähnlich sah. Lediglich der Gesichtsausdruck war anders und weitaus emotionaler. „Na bitte geht doch. Und jetzt sag mir, wieso du so sehr hinter deinen Möglichkeiten zurück bleibst“, kommentierte der eigenartige Cain-artige Humanoide.
„Ein Großteil meiner Kräfte wurde von Meister Lucifer versiegelt, daher ist es mir nicht möglich meine vollen Fähigkeiten einzu…“, antwortete der echte Cain so wenig emotional wie immer.
„Du erinnerst dich nicht. Du erinnerst dich nicht an den Krieg, an die Prophezeiung und an deinen Platz darin. Du erinnerst dich nicht“, stellte der falsche Cain plötzlich schockiert fest. „Dann habe ich keine andere Wahl“, fügte er plötzlich entschlossen an, bevor plötzlich mehrere Arme aus der Flüssigkeit schossen und den echten Cain packten. Und obwohl dieser sich versuchte dagegen zu wehren so gut es ihm möglich war, so konnte er auch durch wütendes Schreien nicht verhindern, dass ihn die flüssigen Arme nach hinten in den Rest der Flüssigkeit rissen. Und obwohl Cain es nicht verstand, zum ersten Mal in seinem gesamten Leben schien er nicht einfach in einer Flüssigkeit überleben zu können. Wasser drang in seinen Oberkörper und kratzte, es war sicherlich nur noch eine Frage der Zeit bis Cain darin sterben würde. Verzweifelt begann er in die Richtung zu Rudern in der er Land vermutete, aber er schien einfach nicht voran zu kommen.
„Verzeih mir. Du wirst das eines Tages sicherlich verstehen“, kommentierte der falsche Cain noch als dem echten Cain erneut schwarz vor Augen wurde. Aber was war das gerade gewesen? Eine Vision als Folge eines bevorstehenden Todes? Und was hatten diese seltsamen Worte zu bedeuten? War er vielleicht doch zu mehr bestimmt, als Lucifers rechte Hand zu sein oder stellte sein Unterbewusstsein ihn gerade auf eine Probe? Ja das musste es sein. Er würde seinen Herren, seinen Meister niemals verraten. Diese Vision hatte nichts zu bedeuten und dennoch ging sie Cain einfach nicht mehr aus dem Kopf und sollte es auch lange Zeit nicht mehr.
Es war erstaunlich wie viel Schaden der Kampf von Revus und Cain an der Station angerichtet hatte. Es würde sicherlich noch sehr lange dauern bis die Trümmerteile alle weg waren und man überhaupt erst mit der eigentlichen Reparatur beginnen konnte. Besonders in den Bereichen in denen der letzte Angriff seine Explosion hinterlassen hatte, traf dies zu. und so begannen sie Wesen die meist geschmolzenen oder verschmorten Metallstücker abzutransportieren. Ein Humanoide mit einigen Meeresbewohner-Eigenschaften, so wie Schuppenhaut und zusätzliche Kiemenatmung drang jedoch weiter vor bei seiner Arbeit und fand dabei eine Wand die tatsächlich nur den hinteren Teil der Explosion berührt hatte. Die Art wie sie geschmolzen und verbrannt war deutete eindeutig darauf hin. Und tatsächlich fand er dort die stark angebrannten Überreste von Cain über die schon wieder neues organisches Gewebe wucherte.
„Hey Leute. Ich glaub ich hab seine Leiche gefunden“, rief das Fischwesen aus, aber es schien nicht so als hätte irgendjemand den Ruf wahrgenommen. Daher richtete sich das Wesen wieder auf und versuchte zu gehen. Plötzlich packte jedoch etwas seinen Arm und da es nichts anderes außer dem Dämonen-Überrest in der Nähe gab war es für den schockierten Fischhumanoiden bereits jetzt klar, dass es sich noch lange nicht um eine Leiche handelte. Umso schockierter reagierte das Fischwesen als es in das bösartig wirkende Gesicht von Cains entfesselter Form starrte.
„Ich bin also eine Leiche?“, kommentierte Cain mit seiner nun verzerrten, nur wenig emotionalen Stimme und schockierte das Fischwesen noch weiter. Es schien etwas sagen zu wollen, bekam aber keinen Ton mehr heraus. Nachdem sich Cain ein paar Sekunden das Stottern seines Gegenübers angehört hatte begann er in der anderen Hand sein Flammenschwert aufzubauen und zu einem Schlag auszuholen mit dem er das Fischwesen problemlos in der Mitte zerteilen würde. Aber er führte seinen Angriff nicht aus. Wieso kam ihm ausgerechnet jetzt diese Natasha in den Sinn? Wieso kam ihm ausgerechnet jetzt in den Sinn, dass er nur noch zur Verteidigung töten wollte? Plötzlich prallten jedoch Projektile auf seinen Körperpanzer, die aus einer Handfeuerwaffe des Fischwesens stammten, jedoch einfach daran abprallten.
„STIRB ENDLICH! BEIß INS GRAS DU MONSTER!!!“, schrie es dabei aus, bevor Cain tatsächlich seinen Schlag ausführte und das Wesen nicht nur in der Mitte zerteilte, sondern auch in Brand setzte. Dabei schrie es noch kurz auf, während Blut in allen Richtungen aus ihm heraus schoss und letzten Endes nicht viel mehr als ein wenig Asche von ihm übrig blieb.
„Was war das?“, konnte Cain jemanden in recht weiter Entfernung sagen hören, so dass er sich so schnell er konnte zurück zog und seine versiegelte, humanoide Form wieder annahm mit der er niemandem mehr stärker auffiel als ein übergroßer Terraner es auf einer Piratenstation in dieser Dimension im allgemeinen nun einmal tat. Tatsächlich bedeutete jeder Formwechsel einen komplett neuen, regenerierten Körper für den Dämon, egal welche Schäden er zuvor davon getragen hatte. Allerdings war auch klar dass ein Formwechsel nicht gerade geringe Mengen von seiner inneren Kraft benötigte, so dass er diesen Einsatz immer so taktisch schlau wie möglich wählen musste und nicht einfach bei jedem noch so geringen Schaden die Form schnell mal wechseln konnte. Ferner bestand das Problem der Regeneration seiner Kräfte, welche in der versiegelten, humanoiden Form am aller höchsten war, was ein weiterer taktischer Faktor war, den er dabei bedenken musste.
Was hatte das eben alles zu bedeuten gehabt? Was war diese eigenartige Vision? Und wieso war er danach wieder in der Lage seine entfesselte Form einzusetzen? Es war alles so verwirrend. Aber es war klar, dass irgendetwas das Siegel, dass Lucifer angebracht hatte zerstört hatte. Aber was war mächtig genug um ein Siegel von Lucifer, des Herren der Kriegerschaft der Hölle persönlich, zu zerstören? Vielleicht war es aber auch von seinem Meister genauso präpariert worden um in einem solchen Moment zu brechen. Aber das alles war gerade nicht Cains Problem. Er musste irgendwie schnell von dieser Station runter und das ging am unauffälligsten, wenn er das auf Natasha Randalls Schiff tat. Und so rannte er durch die Straßen und versuchte weiter Natasha zu finden. Und dazu musste er die Unterkunft von diesem Revus zuerst einmal finden. Und das würde sich auf einer solch gigantischen Raumstation durchaus als schwierig erweisen. Es musste einen anderen Weg geben, dachte Cain sich, als er weiter durch die Gänge rannte, aber immer noch nicht das geringste Zeichen von Natasha oder diesem Revus finden konnte. Er hoffte nur, dass er es noch rechtzeitig schaffen würde, auch wenn diese Hoffnung sich wahrscheinlich nicht bewahrheiten würde.
Der Raum in den sie Natasha führten war sogar noch kälter als der letzte. Lediglich Metallwände, eine gewaltige Fesselanlage, sowie mehrere Werkzeuge fanden sich hier.
„Los geh“, befahl eine der Wachen, ein Magma-Wesen hörbar lustlos, während die andere Wache, ein Pflanzenwesen, Natasha mit Gewalt in Richtung der Fesselanlage schob.
„Hey Leute, ihr müsst das nicht tun. Ihr müsst nicht alles machen was Revus von euch verlangt“, begann sie hektisch zu sagen und schien den Prozess herausziehen zu wollen.
„Keiner von uns hat eine Wahl. Revus ist uns allen weit überlegen. Er hat nicht nur tausende Milliarden in Waffen und Kybernetik gesteckt, sondern gleich hunderttausende“, antwortete das Pflanzenwesen.
„Er überwacht uns, während er mit den Stationssystemen verbunden ist. Und wenn wir aufhören nach seinem Willen zu handeln…“, fügte das Magmawesen noch an, beendete seinen Satz jedoch nicht. Es war ohnehin klar, was den beiden blühte, wenn sie sich gegen Revus auflehnen würden. Daher war es nicht allzu verwunderlich, dass das Pflanzenwesen nur wenig später einen Plasma-Brenner nahm und ihn aktivierte.
„Am besten ist, wenn du dich so wenig wie möglich bewegst. Besser für dich und besser für uns, weil wir dann seine Ware nicht beschädigen“, kommentierte es noch bevor es recht langsam auf Natasha zuging und den Brenner bereit hielt.
„Nein! Bitte lasst das!“, begann diese auszurufen und versuchte sich durch möglichst viel Bewegung aus den Fesseln zu befreien. Plötzlich zerbrach die Tür mit einem lautstarken Krachen. Stücke davon flogen sogar noch bis in die Nähe der Wesen, denen kaum noch Zeit blieb, bevor gewaltige Rail-Projektile in sie schlugen und ihre Körper völlig zerrissen. Und auch wenn Natasha zunächst schockiert reagierte, so war sie dennoch froh, dass es tatsächlich Cain war, der gerade gekommen war um sie aus dieser Lage zu befreien und dass er tatsächlich noch lebte. Mit einem kräftigen Druck seiner Hände zerbröselte er das Metall der Fesselvorrichtungen einfach, so dass Natasha bald wieder ihre volle Bewegungsfreiheit zurück erhalten hatte.
„Du bist also wirklich noch am Leben“, stellte sie hörbar erleichtert fest.
„Es ist keine Zeit für nutzlose Feststellungen. Wir müssen diese Station sobald es geht verlassen“, antwortete Cain und zog Natasha erneut an einen passenden Punkt ihres Exoskelets hinter sich her. Dabei verließen die beiden den Raum und die Sektion zu der dieser gehörte. Und auch als sie den Komplex verlassen hatten, zeigte sich noch erstaunlich wenig Gegenwehr. Mittlerweile hatten die beiden sogar den Eingang zum Hangar erreicht und immer noch hatte sich niemand aufgebaut um sie aufzuhalten. Erst als sich die Tür tatsächlich öffnete befand sich Revus dahinter.
„Ich kann euch hier nicht durchlassen“, kommentierte er, bevor er direkt einen Faustschlag auf Cain ausführte und sogar Natasha knapp verfehlte. Während diese einfach nach hinten umfiel vor Schreck, war Cain abgesprungen und stürmte mit seinen Schwertern direkt auf Revus zu. Dieser blockte das erste mit dem Panzer seines Arms und packte dann das zweite mit der bloßen Hand. Mit einer 180 Grad-Drehung schleuderte er Cain einfach durch die Tür hinter sich und jagte ihm zwei Plasma-Strahlen aus zwei Kanonen, zu denen die Arme transformiert waren, entgegen. Eine Explosion bildete sich im Hagar, bevor Revus durch die zerstörte Tür ging. Erst mit der Zeit begann sich Natasha wieder zu besinnen, so dass sie Revus schnell folgte und gerade noch mitbekam wie er erneut mit der Faust nach dem überlebenden Cain schlug.
Tatsächlich hatte Cain das Glück von den beiden Plasma-Strahlen verfehlt zu werden, so dass er nun in der Lage war mit beiden Rail-Pistolen auf Revus zu feuern als dieser durch die zerstörte Tür stürmte. Immer wieder schlugen die Projektile in Revus Panzerung und verformten sich, richteten aber keinen Schaden an. Cain sprang zur Seite als Revus mit seiner gewaltigen Faust zuschlug und rannte im Kreis um ihn, als er seinen anderen Arm zu einer der beiden Gattling-Waffen transformierte und Cain mit grünen Energie-Projektilen unter Feuer nahm. Plötzlich änderte Cain seine Richtung als Revus den anderen Arm zur selben Waffe transformierte und einige Zentimeter vor ihn feuerte. Eine Explosion bildete sich, während Cain auf Revus zustürmte und seine Rail-Pistolen zu Schwertern ummaterialisierte. Es war jedoch nicht mehr möglich für Cain den Schlag durchzuführen, denn Revus packte ihn vorher mit seinem gigantischen Arm und rammte ihn mit dem Rücken auf den Boden und das so fest, dass dieser sich sogar verbog.
„Ich bin erstaunt, dass du immer noch am Leben bist terranisches Mischwesen“, kommentierte Revus dabei in seinem üblichen überlegenen Tonfall. „Aber hier wird dein Glück enden. Du magst meinen schwächlichen Untergebenen überlegen sein, aber gegen mich wirst du nicht ankommen“, fügte er noch schnell an, während Cain sich langsam wieder aufrichtete und dabei auf seine beiden Schwerter stützte.
„Ich falle niemals zwei Mal dem selben Gegner zum Opfer. Und überhaupt. Wieso wollt ihr das nicht verstehen? Ich bin keine terranische Rassenmischung“, antwortete Cain und stürmte ohne jede Vorwarnung auf seinen Gegner zu. Im selben Moment begann er seine entfesselte Form freizusetzen, so dass Revus lediglich noch in der Lage war schockiert seinen Arm zu heben um den Faustschlag von Cain abzufangen. Dieser setzte direkt mit einem Fußtritt nach und obwohl Revus ihn beidarmig abfing schob ihm die gewaltige Kraft von Cain einfach nach hinten weg. Was war dieser „Cain“ nur für ein Wesen, wenn er in der Lage war seine Form zu ändern? Ein neuer Typ von Eldar etwa? Und selbst wenn, war das erst einmal egal, als Revus seine Raketen-Werfer abfeuerte. Erneut starteten die Projektile nach oben und steuerten erst später in Cains Richtung. Dieser begann seine Hand plötzlich mit Flammen zu umhüllen und führte einen Schlag in die Richtung der Raketen aus, woraufhin sie alle von einer gewaltigen Flammenpeitsche zersägt und zur Explosion gebracht wurden. Anschließend stürmte Cain erneut nach vorne, wurde dieses Mal jedoch von den Strahlen-Kanonen von Revus unter Feuer genommen. Diese umschlossen sogar Cains entfesselte Form vollständig, schienen ihn jedoch nicht richtig erreichen zu können. Es war als würde eine gewaltige Schicht Feuer seinen neuen Körper umgeben und ihn schützen. Somit war es Cain problemlos möglich weiter auf Revus zu zustürmen, der schnell seine Arme zu normalen Händen zurück transformierte und Cain zu einem Kräftemessen herausforderte indem er dessen Hände mit seinen eigenen abfing und festhielt.
„Was zur Hölle bist du für ein beschissenes Mistvieh?“ kommentierte er hörbar panisch und in keiner Weise mehr überlegen, während er weiterhin versuchte Cains gewaltiger Körperkraft mit seiner mechanischen Stand zu halten.
Nicht nur Revus reagierte schockiert auf Cains plötzlichen Formwechsel. Auch die anderen Hangar-Arbeiter in der Nähe und Natasha selbst reagierten äußerst schockiert darauf. Gerade letztere schien nun ganz genau zu wissen um welche Art von Wesen es sich bei Cain tatsächlich handelte. Aber das schien im Moment vollkommen egal, als Cain und Revus immer noch versuchten den anderen nach hinten wegzuschieben und das mit aller ihnen zur Verfügung stehenden Kraft. Zeitgleich begannen sich Flammen um Cains Hände zu bilden, die zwischen den Händen der beiden Kämpfer in alle Richtungen in einem vertikalen Kreis heraus schossen. Einer der Flammenstrahlen schlug dabei in ein kleines Schiff und hinterließ verbranntes Metall daran, während Revus´ Hände langsam zu glühen begannen.
„Ich werde nicht verlieren. Ich nicht“, kommentierte er dennoch entschlossen und fuhr die beiden Impuls-Kanonen aus seinen Schultern aus, die er direkt auf Cain abfeuerte. Dieser wich blitzartig nach hinten und dann zur Seite als ihn die Feuerstöße der beiden Energie-Waffen verfehlten. Und während Revus seine Arme wieder zu Strahlen-Kanonen transformierte, jagte Cain ihm zwei Feuerbälle entgegen, die jedoch einfach an Revus´ Bauchpanzer abzuprallen schienen. Und als Revus erneut seine Raketen abfeuerte, zerstörte Cain sie mit einem gezielten Flammenstrahl aus seiner linken Hand, während er vor stürmte und in der rechten Hand eines seiner Flammenschwerter erschuf. Als er jedoch zuschlug, wich Revus mit einem Sprung nach hinten und feuerte seine Strahlen-Waffen ab, so dass Cain nichts anderes übrig blieb als sich in Flammen einzuhüllen, bevor er selbst mit seinem Flammenstrahl zurück schlug. Revus aktivierte schnell Triebwerke in seinem Rücken und seinen Beinen und wich mit deren Hilfe dem ersten, sowie auch noch einem weiteren Flammenstrahl aus, bevor er selbst mit seinen Gattlingwaffen auf Cain feuerte, zwei große Kanonen aus seinen oberen Schulterpanzern austransformierte und zwei gigantische rot-orangene, schwarz glänzende Energiestrahlen auf Cain abfeuerte, die eine gewaltige Explosion auf dem Hangarboden hinterließen, welche nicht nur Cain völlig umschloss, sondern auch einige kleinere Schiffe und einige sogar mit ihrer Druckwelle durch den gesamten Raum schleuderte. Einige der Schiffe krachten sogar gegen die Mauer, wo ihr Metall langsam zerbrach und zersplitterte. Auch Natasha war von der Explosion nach hinten geschleudert worden und rutschte auch nach ihrer Landung noch einige Meter über den Boden, bevor die Wand sie abstoppte. Cain hatte die Strahlen jedoch mit einer Flammenumschlossenen Hand abgefangen und um sich herum geleitet. Überhaupt hatte sein ganzer Körper sich mit Flammen umschlossen, beinahe so als würde er selbst brennen. Und Revus hielt sich weiterhin mit Hilfe seiner Triebwerke in der Luft.
„Sieht ganz so aus, als hättest du dir besser Flügel wachsen lassen“, kommentierte Revus überraschend sarkastisch, während seine Arme Schulterkanonen sich erneut ausrichteten.
„Und ich dachte, dass Erzengel die arrogantesten, existierenden Wesen sind. Aber ich lag falsch. Es sind Wesen wie du“, antwortete Cain mit seiner verzerrten Stimme, bevor Revus seine Kanonen erneut abfeuerte und sich die beiden Noppen auf seinem Rücken davon lösten, nach oben schwebten und sich die gewaltigen Flammenflügel auf Cains Rücken bildeten, für die er bekannt war. Blitzartig stürmte der brennende Dämon nach oben, während die beiden Strahlen an ihm vorbei fegten und ein gewaltiges Loch in den Hangar sprengten. Als er jedoch kreuzförmig mit beiden Schwertern zuschlagen wollte, traf er lediglich auf Energieschwerter, die Revus zwischen den eigenartigen Klingenwaffen aufgebaut hatte, die er schon im letzten Kampf mit Cain verwendet hatte.
„Tu nicht so überlegen, das bist du nämlich nicht“, kommentierte Revus seinerseits überlegen, während sich die Abdeckung seiner Torso-Kanone öffnete. Sogar in seiner entfesselten Form war es Cain nicht möglich dem gelb-orangenen Strahl auszuweichen, so dass er davon durch sämtliche Stationswände, hinaus ins All geschoben wurde.
Auch wenn Natasha einen kurzen Moment schockiert reagierte, als der Strahl Cain erfasste, sie wusste, dass er das überstanden haben musste. Sie wusste, dass es nicht so einfach war einen Dämon zu besiegen. Sie wusste, dass Cain nicht so einfach zu schlagen war. Denn sie wusste auch, dass er ein Dämon war, was alle Rätsel um ihn tatsächlich direkt und mit einem Schlag erklärte, sowie auch sein seltsames Verhalten, Wissen und Benehmen in einer Konfliktsituation. Und obwohl Natasha eigentlich um ihr Leben rennen müsste, nachdem sie wusste, was Cain tatsächlich war. Sie wusste auch, dass er es auf Revus, den miserabelsten, sadistischsten Charakter, den Natasha je getroffen hatte, abgesehen hatte und dass er damit einen Tyrannen beseitigen würde. Sie wusste, dass sie Cain nicht fürchten musste. Eine gigantische Explosion bildete sich einige Meter von der Station entfernt und erschütterte sie, und wurde definitiv von Revus´ Strahl verursacht. Es dauerte nicht sehr lange bis er selbst aus dem Hangar auf die Explosion zuraste, die Cain weiter nach hinten schleuderte. Dieser fing seinen rückwärtigen Flug plötzlich ab und beschleunigte auf Revus zu, so dass ihre Schwertwaffen ungebremst aufeinander trafen.
„Ich kann es schaffen. Ich kann ihn besiegen und dann werde ich Revus, der Clan-Führer, der einen Dämon besiegt hat, sein“, kommentierte dieser euphorisch als er sich zeitgleich mit Cain nach hinten abstieß und mit sämtlichen Schnellfeuerwaffen auf Cain feuerte, die sein Maschinen-Körper hergab. Cain wich nach unten aus und fegte über die Oberfläche der Station während Revus und damit der Projektil- und Strahlenregen seinen Bewegungen folgte. Mehrere Explosionen rissen ganze Stücke aus der äußeren Hülle, bevor Cain sich im Flug seinem Gegner zuwandte und mit mehreren Feuerstrahlen aus seinen Händen zurück feuerte. Seine Angriffe umschlossen Revus zwar, schienen ihn jedoch nicht weiter zu beschädigen. „Ich werde Macht haben. Mehr als jeder Clan-Führer zuvor“, kommentierte dieser nun weiter, während er seine Raketen abfeuerte und mit beiden Schulter-Strahlen-Kanonen nacheinander und dann den Impuls-Kanonen in der Schulter nachsetzte, als Cain auf ihn zustürmte und somit zwischen den Raketen hindurch raste. Durch mehrmalige Rollen zur Seite wich Cain ferner beiden Strahlen und den Impuls-Projektilen aus, bevor er direkt vor Revus erschien und mit seinen Flammenschwertern von oben nach unten zuschlug. Dieser blockte die Schläge erneut mit seinem eignen Energie-Schwert ab und ließ sich von der Kraft nach hinten treiben, so dass er direkt wieder auf Cain zustürmen konnte, während dieser seine Bewegungen noch nicht einmal abgeschlossen hatte.
„Du bist nichts weiter als ein dummer kleiner Tyrann“, antwortete Cain auf Revus´ Äußerungen, bevor er die vertikalen Schläge seiner Energie-Schwerter mit seinen Flammenschwertern blockte und nach hinten zurück wich, wo er einen weitaus größeren Flammenstrahl vorbereitete und Revus´ entgegen jagte, aber erneut trotz der hohen Hitze keinen Kratzer an Revus´ Metallpanzer hinterließ.
„Sind wir jetzt etwa dazu verdammt einen ewigen Kampf zu führen, bis in die Hölle und darüber hinaus?“, fragte Revus als ihm auffiel, dass weder seine Waffensysteme Cain schaden, noch Cains Flammen seiner Metallrüstung schaden konnten, fing zwei weitere Schwertschläge von Cain ab und wich nach hinten oben, als Cain diese zu Peitschen umformte und sie nach Revus schwang.
„Sorry wenn ich dich enttäuschen muss. Aber du bist schon längst dort", antwortete Cain erstaunlich ruhig, als er Revus einen Tritt gegen den Bauchpanzer verpasste und ihn von sich wegschleuderte. „Die meisten Erzdämonen beherrschen mindestens drei Elemente oder zwei und eine besondere Fähigkeit“, sprach er nur wenig emotional weiter, während er seine beiden Handflächen nach vorne richtete und sich Revus mit seinen Triebwerken abfing. „Und jetzt rate mal weshalb ich ein Erzdämon bin? Weil ich das Feuer-Element auf einem Level beherrsche der dem der anderen Erzdämonen weit überlegen ist“, fügte er zu guter Letzt noch an, als er nun beide Arme in die Höhe streckte und über seinen Handflächen eine Flammenkugel aufbaute, die es sogar auf ganze 5m Durchmesser brachte und das in kaum mehr als einer Sekunde.
„DAS WIRD NICHT FUNKTIONIEREN!!!!“, schrie Revus wutentbrannt aus, während er sämtliche schweren Strahlen-Waffen auf einmal auf Cain abfeuerte. Zeitgleich dazu feuerte Cain seinen Flammenstrahl ab, der gigantisch genug ausfiel, dass er die Strahlen von Revus und die Raketen einfach verschluckte. Revus versuchte schockiert die Flammen mit der Hand aufzuhalten, konnte aber dennoch nicht verhindern, dass sie ihn einfach umschlossen.
Eine Explosion bildete sich an der Stelle an der sich Revus befunden hatte, aber sie hatte keinen Schaden hinterlassen. wie sich später herraus stellte. Als Revus scheinbar versucht hatte den Angriff mit der Hand zu stoppen hatte er einen Schildgenerator in seinem Körper aktiviert, der stark genug war um den Flammenangriff von sich zuhalten.
„Das war gewiss sehr knapp“, kommentierte Revus. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich den jemals brauchen würde. Aber du hast mich tatsächlich dazu gebracht ihn zu benutzen“, fügte er dann noch an und bezog sich wohl auf seine Energieschilde. Aber auch Cain musste nun zugeben, dass er das Wesen aus dieser Dimension definitiv unterschätzt hatte. Er hätte nicht erwartet, dass es andere Wesen als Himmels- oder Höllen-Krieger mit etwas wie seiner entfesselten Form aufnehmen könnten. „Es scheint so als müsste ich tatsächlich zu meinem letzten Mittel greifen um dich besiegen zu können“, stellte Revus erneut fest und begann mit einigen sehr eigenartigen Transformationen an seinem ganzen mechanischen Körper. Diese wirkten, als würde der gesamte äußere Rahmen aufklappen und sich zunächst völlig mit Energie aufladen und dann wieder neu zusammen zu setzen. Und tatsächlich baute Revus sich zu einer weitaus humanoideren Maschine neu zusammen. Anstelle vieler kleiner spinnenartiger Beine hatte Revus nun zwei normale und alles schien nicht mehr ganz so massiv und auf schnelle Bewegung ausgelegt zu sein.
„Glaubst du etwa tatsächlich, dass du mit einer solch billigen Neuanordnung deiner Bauteile gegen mich ankommen wirst?“, warf Cain ein wenig verwirrt ein, bevor Revus seine Triebwerke aktivierte und mit vollem Schub auf Cain zuraste und das erschreckend viel schneller als Cain es erwartet hatte. Und obwohl er versuchte den Faustschlag abzufangen, landete Revus einen direkten Treffer in Cains Gesicht und fügte innerhalb von einer Sekunde noch vier weitere Schläge und Tritte an zufällige Stellen von Cains Körper hinzu, die dieser nicht abfangen konnte. Als Revus mit einem besonders kräftigen Schlag nachsetzen wollte, wich Cain nach oben und jagte Revus einen Flammenstrahl entgegen, dem dieser durch eine leichte Bewegung zur Seite auswich und anschließend hinter Cain her stürmte. Es war schwierig den beiden zu folgen, als ihre Schwerter aufeinander trafen und Cain mehrmals mit Flammenstrahlen nachsetzte, Revus aber verfehlte. Erst nach dem fünften Angriff nach diesem Muster stürzte sich Revus von oben auf Cain und schob ihn mit vollem Schub in die Station. Das Zusammentreffen war so gewaltig, dass das Metall in einem zehn Meter Radius förmlich zerplatzte und sich Staub und Qualm ins All verteilte, während die beiden auf einer der Stations-Ebenen zum Stehen kamen. Zeitgleich rammte Revus seinen Arm Cain durch den oberen Körperpanzer, so dass der Dämon keine andere Wahl blieb als einen kurzen Moment vor Schmerzen zu schreien.
„Und so kommt es wie es immer kommt. Ich bekomme was ich will und mein Gegner verliert alles. Und jetzt verrecke, was auch immer du für ein Mistvieh bist!“, kommentierte Revus weiter bevor er mit aller Kraft und unter hörbaren Schmerzen seine Hand und damit auch eines der Organe, dass er gepackt hatte unter gigantischen Mengen Blutspritzern aus Cain heraus riss, der erneut nur vor Schmerzen schreien konnte. Und während Revus einen letzten Faustschlag mit beiden Händen vorbereitete um Cains Kopf zu zermatschen, baute dieser ein Flammenschwert auf und schlug horizontal damit zu, so dass Revus keine andere Wahl hatte als nach hinten zu weichen und Cain frei zugeben. Dennoch transformierte er Arme und Schultern zu den großen Strahlen-Waffen und feuerte sie alle auf Cain ab, wo die Angriffe in den Boden rund um ihn einschlugen und Explosionen hinterließen. Als Revus mit seiner Torso-Kanone nachsetzte stürmte Cain direkt nach oben und auf den Strahl zu. Kurz bevor er ihn erreichen konnte, wich Cain mit einer Rolle zur Seite und baute beide Flammenschwerter auf um mit ihnen auf Revus einzuschlagen. Eine gigantische Explosion riss einen noch tieferen Krater in die Station als ohnehin schon darin war, während die beiden Schwertwaffen von Revus und Cain aufeinander trafen und Blitze in die Umgebung entluden.
Panik brach aus als die beiden mächtigen Kämpfer in die Station krachten und deren Schäden immer weiter zunahmen. Säulen krachten zusammen, bevor sich ein Stück von der Station löste und in sich zusammen krachte. Ganz automatisch suchte sich jeder so schnell er konnte ein Schiff und startete so schnell er konnte. So auch Natasha, die schnell zu ihrem Schiff stürmte, bevor auch der Hangar in sich zusammen brechen würde. Hektisch startete sie ihre Triebwerke und schloss sich dem Strom aus Schiffen unterschiedlicher Art an, der von der Station in die Asteroiden führte. Derweilen hatten die beiden Kämpfenden sich wieder voneinander gelöst und Revus nahm erneut Cain mit allen Strahlen-Waffen unter Feuer, so dass Cain mehrmals zur Seite ausweichen musste und dann mit einem Tritt ins Leere zurück schlug, der eine nicht zu unterschätzende Feuerwelle entfachte. Dennoch wich Revus nach unten und folgte Cain dann weiter in die selbe Richtung, während er bogenförmig weiteren Feuerbällen des Dämons auswich. Auf diese Weise jagten beide einmal in so schnellem Tempo um die Station, dass sie lediglich noch als rote und blaue Strahlen wahrzunehmen waren, die gelegentlich aufeinander trafen. Schockiert sahen die anderen Wesen in den Frachtern sich das Schauspiel an, während die Station immer wieder von Explosionen überzogen wurde.
„HAB ICH DICH!“, schrie Revus aus, als er plötzlich aus Cains Sichtfeld verschwunden und hinter ihm wieder aufgetaucht war und obwohl Cain es schaffte sich umzudrehen und beide Flammenschwerter zu heben, konnte er dennoch nicht verhindern, dass Revus ihn mit beiden Energie-Klingen durchstach und mit seiner gesamten kinetischen Kraft bis in den nächsten größeren Asteroiden schob. „Ich hab´s geschafft. Ich werde als derjenige in die Geschichte eingehen, der den ersten Dämon gefunden und getötet hat“, begann er zu lachen, während er eine der Energie-Klingen aus Cain riss und auf dessen Kopf richtete.
„Ich werde einem niederen Tyrannen nicht gönnen mich zu besiegen“, kommentierte Cain lediglich noch, bevor die Flammen, die seinen Körper umhüllen sich schlagartig erweiterten und ein größeres, lediglich noch aus Flammen bestehendes Abbild von Cain ab dessen Oberkörper bildeten, sehr zu Revus´ Schock.
„Was ist das?“, brachte dieser lediglich noch heraus, bevor das Abbild in seiner Hand eines der Flammenschwerter materialisierte und direkt auf Revus schlug. Und obwohl dieser versuchte es mit Hilfe seiner Energie-Klingen abzublocken, konnte er nicht verhindern, dass die Klinge ihr Ziel erreichte, was Revus´ Hauptkörper war. Mit einem sauberen Schnitt zertrennte Cain den mechanischen Humanoiden einfach in der Mitte und ließ nichts weiter aus dessen Trümmern, die von der gewaltigen Explosion übrig waren, von ihm zurück. Erst jetzt richtete sich der eigentliche Cain wieder auf, während sein Flammenabbild einfach zusammen brach. Auch die Flammen, die seine entfesselte Form umgaben brachen recht bald zusammen, so dass man nun auch sehen konnte, dass sich sein Gesichtsausdruck wahrscheinlich während des gesamten Kampfes höchstens bei einem der Treffer geändert hatte, die Revus gelandet hatte.
„Wa... Wa... Was ist das für ein Wesen?“, fragte einer der Insassen eines Personen-Transporters, von dem aus man den gesamten Kampf hatte mitansehen können.
„Möglicher Weise eine neue Art Eldar?“, begann ein anderer zu vermuten.
„Nein. Es ist ein Dämon“, stellte ein weiterer schockiert fest.
„Ein Dämon der Revus beseitigt hat“, stellte ein wiederrum anderes Wesen viel begeisterter fest, bevor ein Massenjubel auf dem Personen-Schiff ausbrach.
„DER TYRANN IST BESIEGT!!!“, schrie ein weiteres aus.
„Wir sind frei!“, fügte ein Wesen auf einem anderen Frachter an. Langsam schwebte Cain mit verschränkten Armen aus dem Krater, so dass er zwangsläufig auf eine gewisse Weise überlegen wirken musste und jeder auf den Schiffen wusste, dass es für Cain ein leichtes wäre, sie jetzt alle mit einem einzigen Schlag zu vernichten. Und dennoch hatte er es bisher noch nicht getan. Er wusste, dass es nicht zweckmäßig wäre und ihn bei seiner Suche nach dem was er wollte mit großer Sicherheit nicht voran bringen würde. Einmal ganz davon zu schweigen, dass er sein Versprechen gegeben hatte nur noch zur Verteidigung zu töten und ein Bruch dieses Versprechens seine Ehre stark beschädigen würde. Und so schwebte er stattdessen zu Natashas Schiff, sehr zu deren Schock, denn nun war sie sich sicher, dass Cain sie nicht mehr brauchen und damit beseitigen würde. Anstatt ihr jedoch einen Flammenangriff in die Schilde zu jagen, begann sich seine gesamte Form zurück zu bilden zu dem Zustand wie Natasha Cain gewohnt war. Hatte die entfesselte Form etwa nur eine begrenzte Einsatzdauer? Oder wollte Cain einfach nur eine friedliche Absicht demonstrieren? Überhaupt war es ein Rätsel für Natasha wie er sich so lange mit ihr hatte abgeben können, wenn er solche Kräfte besaß. Mehr aus Panik davor diese gleich zu spüren zu bekommen, als aus eigenem Willen öffnete Natasha die Tür ihres Raumschiffes, als Cain sich daran gekrallt hatte. Es war also nicht sehr verwunderlich, dass er nur wenig später das Cockpit betrat. Ohne sich auch nur im geringsten an Natashas zittrigen Metallarmen zu stören, platzierte Cain sich wie üblich mit seinem PDA und seinem Rücken an der Wand und begann es zu lesen. Aber es war etwas anders. Es dauerte nicht sehr lange bis er seinen Lesefluss stoppte und sich tatsächlich für die immer noch völlig verängstigte Natasha zu interessieren schien. Möglicher Weise war ihm aufgefallen, dass er noch „etwas“ zu beseitigen hatte und würde es nun gleich tun.
„Was glotzt du so, niedere Lebensform? Solltest du uns nicht lieber von hier weg bringen?“, fragte er jedoch einfach stattdessen und das in einem erschreckend kalten Tonfall, wie er ihn immer hatte. Es war definitiv das erste Mal, dass so etwas geschah. Hatte Cain sich etwa tatsächlich ein wenig verändert in der Zeit in der er schon mit ihr unterwegs war?
„Du bist… ein Dämon...“, stellte Natasha erneut fest, wenn auch immer noch verängstigt. „Das ist ja sowas von cool“, fügte sie dann nach einer gewissen Zeit noch an, wobei sie nicht nur viel fröhlicher und normaler, sondern auch äußerst fasziniert klang. „Dann bedeutet das ja, dass ich all die Jahre recht hatte. Endlich kann ich meine ganze Theorie beweisen. Und wenn ich hier einen echten Dämon vor mir stehn hab, dann heißt das, dass die Reiter auch existieren“, begann sie dann aus sich raus zu platzen. „Oh, ach ja. Richtig. Wir sollten weiter fliegen“, fiel ihr dann plötzlich auf, woraufhin sie sich den Kontrollen zuwandte und das Schiff zusammen mit den anderen von dort wegsteuerte.