Es war erstaunlich über welche gewaltigen Forschungsanlagen die Armee der Hölle verfügte. Es war eine mehrere hundert Hektar große Halle, die aufgebaut war wie ein Hangar. Keiner der es von außen gesehen hatte wusste jedoch, dass es sich dabei lediglich um einen kleinen Teil des Gebildes handelte. Tausende neue Maschinen-Modelle, darunter Handwaffen, Mechs und sogar manch fregattengroßes Schiff waren darin zu finden, jedes davon auf einer Art mechanischem Landeplatz, der zusätzlich alle nötigen technischen, magischen und analytischen Geräte beinhaltete, die nötig waren um die Vehikel zu testen, weiter zu entwickeln, zu verbessern und im Falle eines Falles zu reparieren. Zusätzlich dazu arbeiteten an jedem der technischen Geräte niemals weniger als fünf Dämonen, so dass ein gewaltiges Chaos entstand, zumindest auf den ersten Blick, denn jeder Prozess schien wie automatisiert zu laufen. Unter den unzähligen Mech-Modellen stach jedoch eines besonders heraus und dieses war kein anderes als der Legion von Cain. An ihm arbeiteten ganze zehn niedere Arbeiter-Dämonen, wobei es erstaunlich war, dass der Bau dieses Mechs von zwei Erzdämonen, Zernion und Nightbringer zu überwacht werden schien.
„Ey, ihr Drecksviecher gebt mal etwas Gummi, ich will endlich wieder meine Pilotenfähigkeiten damit trainieren“, kommentierte Zernion dabei und lachte verstandlos.
„Beleidigungen werden dir dabei nicht weiter helfen, Zernion“, antwortete Nightbringer nur wenig emotional auf diese Äußerungen, bevor sich endlich einer der Arbeiter-Dämonen von einer der Analyse-Konsolen zu den beiden begab.
„Die Aufrüstungen benötigen nur noch wenige Zyklen an Zeit, Meister Zernion. Aber ich bin mir sicher, dass sich das Warten gelohnt hat“, sprach der Arbeiterdämon schnell und wirkte dabei äußerst panisch. „Wir haben seine Drohnen verbessert, so dass sie nun zusätzlich in der Lage sind Schilde um den Mech zu erschaffen. Je mehr Drohnen dazu verwendet werden, umso stärker werden diese Schilde sein. Ferner haben wir die Materialisations-Möglichkeiten verbessert, so dass nun bis zu zehn Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Außerdem wurden die Kontrollsysteme für die Elemente verbessert, so dass sich die Hauptkombination noch effektiver einsetzen lassen wird. Und um sicher zu gehen, dass der Legion nicht während seiner Transformation zerstört wird, haben wir dessen Jägermodus um ein Rundum-Reflektorkit erweitert. Allerdings war es uns nicht möglich das System so zu erweitern, dass es nach der Transformation erhalten bleibt“, erklärte sich der Arbeiterdämon noch schnell und schien dann eine unterwürfige Haltung einzunehmen und zu beten, dass er es überleben würde.
„Ich verstehe. Also ist er im Jägermodus jetzt praktisch unzerstörbar, aber verfügt über keinerlei Angriffskraft. Habe ich recht?“, kommentierte Nightbringer.
„Genauso ist es. Zu guter Letzt haben wir den Innenraum und das Interface verbessert. Er sollte sich ab jetzt noch effizienter steuern lassen“, fügte der Arbeiter noch an und nahm dann seine betende Haltung wieder an.
„Das werd ich mir doch gleich mal reinziehn“, warf nun Zernion ein und ließ sich mit Hilfe seiner Flügel auf die Reparaturplattform tragen, wo er sich ins Cockpit begeben wollte. Bevor er das jedoch konnte, begann sich die Energie des Mechs zu aktivieren, ebenso die Steuerkontrolle und das Cockpit schloss sich bevor Zernion eintreten konnte. „WAS SOLL DAS?“, schrie Zernion dem nächsten Arbeiterdämon wutentbrannt entgegen.
„Ich weiß es nicht, Meister. Ich versuche das Problem in den Griff zu bekommen aber…“, antwortete dieser noch, bevor Zernion ihn wütend mit seiner Sense zertrennte und dabei ganz offensichtlich die Seele des Dämons aus seinem Körper riss. Kurz darauf zerfiel dieser in zwei Hälften aus denen Blut in Strömen lief und die gesamte Plattform rot färbte. „LOS BRINGT DAS IN ORDNUNG!!!“, schrie er die anderen Arbeiterdämonen wütend an, während diese an dem Problem verzweifelten.
„Wir können nichts machen, Meister, er scheint auf irgendetwas außerhalb dieser Dimension zu reagieren“, berichtete ein anderer Arbeiterdämon noch viel panischer als zuvor.
„IHR DÄMLICHEN VOLLIDIOTEN!!!“, schrie Zernion sie tatsächlich noch wütender an und zertrennte einen weiteren mit seiner Sense, während sich der Legion mit einer Unmenge Energie zu laden schien und somit etwas vorbereitete. Niemand wusste jedoch auch nur in Ansätzen was.
Cain fand sich an einem ihm bisher noch unbekannten Ort wieder. Es war völlig dunkel, so dass selbst der Dämon nicht in der Lage war auch nur das geringste zu erkennen. Aber was noch viel seltsamer war. Sollte er nicht eigentlich schon lange tot sein? Wie konnte er in einer Welt des absoluten Nichts existieren obwohl er tot sein müsste? Oder war er tot und das war der Ort, den sämtliche Weltanschauungen die ihm bekannt waren als „Jenseits“ oder ähnliches, bezeichneten? Er fühlte sich eigenartig, auf eine Weise die ihm sowohl fremd als auch bekannt war. Plötzlich durchzogen Schmerzen seinen gesamten Körper, die sich anfühlten wie Cain sich Luftmangel vorstellte. Schockiert versuchte er zu atmen, aber alles was er dabei in die Lunge saugte war lediglich eine PH-neutrale Flüssigkeit, möglicher Weise sogar tatsächlich Wasser. Panik brach bei dem Dämon aus, in Anbetracht der ungewohnten Situation und so versuchte er zu Schwimmen so schnell er konnte. Einfach in irgendeine Richtung. Irgendwann musste er ja einmal irgendwo ankommen. Aber je mehr er sich bemühte, je schneller er ruderte, umso schneller schien der ganze Vorgang des Ertrinkens abzulaufen und es schien nicht, als hätte diese Flüssigkeit irgendwo einmal ein Ende. Langsam ließen die Kräfte des Dämons nach, die Schmerzen wurden immer unerträglicher, bevor er letzten Endes entkräftet nach unten trieb immer in Gefahr sein Bewusstsein wieder zu verlieren. Aber er musste wach bleiben. Er konnte doch nicht auch noch im Jenseits sterben. So ein Versager konnte er einfach nicht sein. Und dennoch konnte er nicht verhindern, dass er immer tiefer in die Flüssigkeit abtauchte und langsam ins bodenlose versank. Plötzlich wurde alles hell, beinahe so als hätte der Raumhintergrund eine völlig weiße Farbe. Dennoch war es ohne geblendet zu sein möglich etwas zu sehen und sich zu orientieren, was Cain doch sehr verwunderte. Ebenfalls verwunderte ihn, dass er scheinbar auf festem Boden stand, obwohl er keinen erkennen konnte und noch verwunderter war er darüber, dass sich nirgends mehr Flüssigkeit zu befinden schien. Wann hatte er überhaupt die Flüssigkeit verlassen? Der Umgebungswechsel war einfach ganz plötzlich geschehen. Dabei schien es ebenfalls nichts in dieser Umgebung zu geben, außer ihr selbst und einer Reihe gigantischer Tore, die einfach so gehäuft um einen bestimmten Punkt auftraten, wenn man überhaupt einen Punkt in dieser Umgebung festlegen konnte. Es waren fünf und jedes davon war ungefähr 6m hoch und 2,80m breit. Alle waren sie scheinbar aus gelb-bräunlich glänzendem Metall und alle waren mit sehr geschwungenen, aber detailreichen Reliefen versehen, jede allerdings mit einem anderen Motiv. Darunter waren sich bekämpfende Drachen, geschwungene Flammen, sowie auch einfach pflanzenartige Motive. Was hatte das hier nur zu bedeuten? Was zum Henker geschah hier eigentlich? Wo war er?
Immer noch war der Annährungs- und Feindalarm des Schiffes aktiv und immer noch schien weder Natasha noch Gor´shak ihn wirklich ernst zu nehmen. Wenngleich sie beide auf die Brücke gewandert und dort an ihre Stationen gegangen waren. Es war eine hoffnungslose Situation und gerade jetzt nachdem Cain nicht mehr da war um ihnen zu helfen war besonders Natashas Moral völlig am Boden, auch wenn es ihr schwer fiel das einfach so zu glauben. Cain war schon einmal von den Toten zurück gekommen und das würde er sicherlich auch noch einmal. Aber sie war auch nicht dabei gewesen. Sie wusste nicht auf welche Weise er gestorben war. Die ersten Schiffe stießen bereits aus dem Nebel, angeführt von jenem Kreuzer der Eldar, den die beiden schon einmal besiegt hatten. Nur dass dieses Mal ihr Schiff völlig angeschossen war.
„Natasha. Wir müssen versuchen ihnen zu entkommen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Wesen da draußen die Wahrheit erfahren. Hörst du mir überhaupt zu?“, begann Gor´shak nach einer Weile zu sprechen, aber Natasha schien ihn nicht einmal wahr genommen zu haben und das lag wahrscheinlich an Cains sehr plötzlichem Versterben.
„Gor´shak. Sag mir bitte. Stimmt es wirklich, dass Terraner und Eldar die selbe Spezies sind?“, fragte sie dann nach einer Weile sehr niedergeschlagen und leise.
„Die Eldar und die Terraner sind WAS?!“, rief Gor´shak ungläubig und verwirrt aus, als Natasha ihm die übersetzten Daten auf einem Bildschirm zeigte.
„Vor vielen tausend Jahren, als der terranische Krieg noch nicht einmal zu erwarten war, soll ein Wissenschaftler die ersten Nanobots entwickelt und an Terranern angewand haben. Es entstand eine Zweiklassengeselltschaft zwischen den Terranern mit Nanobots und denen ohne und eines Tages erklärten sich jene mit Nanobots selbst zur Rasse der Eldar. Sie dachten, dass sie, wenn sie schon die überlegene Art sind, sie auch über die Schwächeren herrschen sollten. Andere Spezies im Universum unterwarfen sich ihnen schnell, lediglich eine organisierte sich schnell und entwickelte recht bald weitaus höhere Technologie als die Eldar sich jemals erträumt hätten: Die Terraner. So wurde der terranische Krieg in Gang gesetzt“, begann Gor´shak teilweise zu lesen und teilweise zu interpretieren.
„Die Gene eines Eldars und eines Terraners waren sich schon immer viel zu sehr ähnlich und jetzt wissen wir auch weshalb“, fügte Gor´shak nun noch erklärend hinzu. „Und die Informationsvernichtung sollte die anderen Spezies im Universum davon abhalten zu erkennen, dass sie tatsächlich nur Sklaven der Eldar sind und es den Terranern gleich tun könnten. Und mit der Verfolgung und Überwachung und Ächtung der Terraner hat man sie all die Jahre klein gehalten. Und deshalb haben sie Eldar sich von Anfang an davor gefürchtet die Reiter der Apokalypse zu suchen. Sie sind eine Macht, die größer ist als sie“, kommentierte er weiter. „Aber wenn das alles wahr ist, dann müssen wir es verbreiten. Die anderen müssen erfahren was vor sich geht, vielleicht ändert das die Kräfteverhältnisse dieses Universums“, fügte er dann noch schnell an.
„Aber wie sollen wir IHNEN entkommen ohne… Cain...?“, antwortete Natasha ihm und deutete auf die unzähligen Feindschiffe, die sich ihnen schnell nährten.
„Ich kann alle Energie in Antrieb und hintere Schilde umleiten. Dann haben wir vielleicht eine Chance. Aber ich werde es nicht alleine schaffen“, erklärte Gor´shak sich schnell.
„Sterben werden wir ohnehin alle, hab ich recht?“, kommentierte Natasha nach einer ganzen Weile Bedenkzeit und widmete sich direkt der Steuerkonsole.
„Ich leite alles in Schilde und Antrieb um und bereite die Datenübertragung vor“, kommentierte Gor´shak seine Arbeit, während Natasha das Schiff aus dem Orbit steuerte.
Es war ein weitaus weiterer Fußweg zu den Toren, als Cain erwartet hatte. Aber letzten Endes hatte er sie erreicht. Dummerweise wusste er ab hier auch nicht mehr weiter. Er hatte sich auch keine Gedanken darüber gemacht. Die wahrscheinlichste Lösung war, dass er eines der gewaltigen Metalltore wählen und hindurch gehen musste.
„Was ist los, Alter? Kannst du dich nicht entscheiden oder was geht in deinem Leben?“, konnte der Dämon plötzlich eine grelle, aber stark verzerrte Stimme hinter sich hören und reflexartig versuchte er eine Rail-Pistole zu materialisieren und drehte sich um, musste aber feststellen, dass er in dieser Welt nicht über diese Kraft verfügte.
„Du bist mir ja ein komischer Kauz, Mann. Entscheide dich einfach für eines dieser Tore“, sprach die Stimme weiter und schien zu einem fast gestaltlosen, rauchartigen Wesen zu gehören, dass lediglich die groben Züge eines sitzenden Humanoiden mit stark verschränkten Beinen und ziemlich langen Armen hatte. Die Farbe des Wesens war wie die des Raumes völlig weiß, allerdings machten schwarze Schattierungen es leicht erkennbar. Ein Gesicht schien es demnach ebenfalls nicht zu haben, obwohl Cain schwören könnte, dass er ein Grinsen in dem rauchartigen Wesen erkannte.
„Und dann wird WAS genau passieren?“, fragte Cain nach, sehr zur Belustigung des eigenartigen, dem Dämon völlig unbekannten Wesens.
„Sag bloß du weißt es wirklich nicht, Mann“, kommentierte das Wesen noch bevor es seine kleinen, sichelartigen Augen schockiert aufriss und dann einfach von einem auf den anderen Moment einfach verschwunden war. Jetzt ließ man Cain schon wieder mit unbeantworteten Fragen einfach so zurück. Aber es stimmte wahrscheinlich. Er musste sich für eines dieser Tore entscheiden und so wandte er sich ihnen wieder zu. Als er sich allerdings umdrehte befand er sich erneut in einer völlig anderen Umgebung. Dieses Mal unter einem gigantischen Baum, dessen lange Äste erst bei fünf Metern Höhe überhaupt erst abzweigten. Dieser Baum schien außerdem in mitten eines recht kleinen Hügels auf einer wiesenartigen Vegetation zu stehen. Der Baum war außerdem sehr rund gewachsen. Es war scheinbar Morgen und eine völlig klare Atmosphäre. Erst jetzt fiel dem Dämon auf, dass sich neben ihm noch eine weitere Person befand. Eine die ihm bereits nach seinem ersten Kampf mit Revus begegnet war und ihm selbst zum Verwechseln ähnlich sah.
„Wurde ja auch Zeit, dass du deinen Weg hier her findest“, kommentierte die Person und stellte sich dabei auch als die Stimme heraus, die ihn schon seit einer ganzen Weile aus dem Nichts ansprach und wahrscheinlich auch seine Kopfschmerzen verursacht hatte. „Das bedeutet also, dass du dich endlich daran erinnerst wer du bist“, sprach die Person weiter und verwirrte Cain nur weiter. „Du erinnerst dich also doch nicht“, stellte der Unbekannte nur wenige Sekunden später enttäuscht fest.
„An was sollte ich mich erinnern?“, begann Cain zu fragen. „SAG ES MIR!!!“, schrie er anschließend und versuchte erneut zu materialisieren, scheiterte aber genauso wie zuvor daran.
„Lucifer hat scheinbar eine bessere Arbeit geleistet als ich erwartet hatte“, sprach der Unbekannte erneut und ging einfach nicht auf die Frage oder die Drohung ein.
Es hatte nicht sehr lange gedauert bis man Wor´tar und Ma´ik wieder auf den Kreuzer geholt hatte. Allerdings dieses Mal nicht indem sie auf zwei Wisps geschickt wurden, sondern eher über einen normalen Molekulartransport. Mittlerweile befanden sie sich wieder auf der Brücke des Schiffes, welches erneut seine Rolle als Führungsschiff einnehmen sollte. Die Rüstung von Ma´ik hatte sich bereits begonnen zu regenerieren, die Verletzungen schienen den General bereits wenig zu interessieren.
„Statusbericht“, befahl er dann, während er sehen konnte, wie sich sein Schiff immer mehr dem der beiden noch übrigen Verbrecher näherte.
„Die anderen Schiffe sind direkt hinter uns. Wir können sie in recht kurzer Zeit von allen Seiten unter Feuer nehmen lassen“, antwortete einer der anderen Brückenoffiziere.
„Ihr habt uns ziemliche Schwierigkeiten bereitet“, kommentierte Wor´tar, wohl wissend, dass weder Gor´shak noch Natasha ihn hören konnten.
„Aber nun wird es tatsächlich ein Ende finden“, fügte Ma´ik den Worten seines Commanders noch an. „Alle Waffensysteme aufladen und aufschalten. Alle Wisps starten. Feuerbereitschaft halten“, befahl er anschließend und daraufhin starteten recht bald die Wisps wie er es befohlen hatte. Zeitgleich tauchten weitere Schiffe aus dem Nebel und andere schlossen zu dem Eldar-Kreuzer auf. Es war nun möglich jedes einzelne von ihnen zu erkennen, wobei jedes anders aussah, aber durch seine optischen Designmerkmale erkennen ließ von welcher Spezies es gebaut worden war. Somit wirkten Schiffe von den insektoiden Arten zwangsweise ein wenig insektoid und Schiffe von Amphibien-Spezies ein wenig amphibisch. Eine gewaltige Blockadelinie baute sich vor dem beschädigten Toth-Kreuzer auf, während die Wisps des Eldar-Schiffes direkt darauf zusteuerten.
„Was machen die?“, kommentierte Wor´tar verwirrt, als der beschädigte Kreuzer plötzlich beschleunigte und direkt auf Kollisionskurs zu dem Eldar-Kreuzer ging. „Ihnen muss doch klar sein, dass sie sterben werden“, fügte der Commander noch an.
„Sie wollen den Nebel verlassen um die Informationen zu übertragen“, stellte er General nach einer Weile fest und reagierte plötzlich auf eine eigenartige panische Weise. „Alle Waffen sofort abfeuern. Alle Schiffe, sofort volles Feuer! BEEILT EUCH!!!“, schrie er dann aus, bevor die Crew des Eldar-Schiffes wie erwartet als erstes auf seinen Befehl hörte.
Cain versuchte es zu verstehen. Er versuchte zu verstehen, was diese eigenartige Gestalt, die ihm ähnlich sah, von ihm wollte. Er versuchte die gesamte Situation zu verstehen, die sich völlig seinen geistigen Möglichkeiten entzog. Es war einfach unmöglich was da gerade geschah und dennoch geschah es gerade. Und dann war da immer noch diese Frage, die ihn quälte: Sollte er nicht eigentlich schon längst tot sein?
„Es scheint ganz so, als müsste ich meinen Plan ändern“, kommentierte der Humanoide erneut nach einer Weile völliger Ruhe.
„Deinen Plan ändern?“, fragte der Dämon verwirrt.
„Wie mir scheint kann ich die Kontrolle über meinen Körper nicht mehr wieder erlangen. Lucifer hat mich tatsächlich besser versiegelt als ich angenommen hatte“, antwortete die eigenartige Person. „Ja, es ist wahr. Dieser Körper gehörte mir, bevor er dem Teufel in die Hände fiel. Dummerweise stellte er fest, dass meine Spezies nicht so einfach zu kontrollieren ist wie er dachte, also versiegelte er mich und erschuf eine Ersatzpersönlichkeit, die alle lästigen Eigenschaften von mir und dabei auch die Emotionen los sein sollte. Du erinnerst dich daran noch sehr gut, nicht wahr? Es ist deine aller erste Erinnerung. So lange du immer unter Dämonen warst, war es mir nicht möglich einzugreifen. Aber hier konnte ich es versuchen. Ich dachte, wenn ich dich dazu bringe dich zu erinnern, würde mir das die Chance eröffnen aus meinem Siegel zu brechen. Aber es hat nicht funktioniert“, erklärte die Person sich weiter und schockierte Cain damit sehr.
„Ich bin eine künstliche Persönlichkeit?“, fragte er noch einmal nach.
„So schwer das zu verstehen ist, es ist nichts als die Wahrheit. Aber mach dir keine größeren Sorgen. Du hast längst meinen Platz eingenommen, ich tat mir lediglich schwer daran es wahr haben zu wollen“, antwortete der scheinbar eigentliche Cain, bevor sich der bisherige wieder besann.
„Also warst du für meine emotionalen „Ausbrüche“ verantwortlich!“, stellte er dann nach einer Weile äußerst wütend fest und scheiterte erneut bei der Materialisation eines Schwertes. Es fiel ihm schwer zu verstehen, dass er in dieser eigenartigen Welt über keine seiner eigentlichen Kräfte verfügen sollte.
„Nenn es nicht „Ausbrüche“, es sind einfach nur Emotionen. Das was die Mechanik von der Biologie unterscheidet. Du musst sie akzeptieren und als Teil von dir anerkennen, wenn mein Plan funktionieren soll“, schritt der wahre Cain, dem künstlichen dazwischen, sehr zu dessen Missfallen. Letzterer knurrte förmlich vor Wut, so sehr missfielen ihm die Worte seines Gegenübers.
„Das kann ich nicht. Ich bin ein Dämon. Ich habe keine Gefühle“, antwortete er dann plötzlich völlig ruhig und nur wenig emotional.
Natasha riss direkt das Steuer zur Seite als die Wisps des Eldar-Schiffes das Feuer auf den Toth-Kreuzer eröffneten. Unzählige blaue Strahlen verfehlten ihr Ziel, während dieses sich unaufhaltsam auf die Feindflotte zubewegte. Zwei der sechs Frontal kommenden Schiffe begannen sich aus der Formation zu lösen, eines davon Insektoid, eines Amphibisch.
„Da kommen sie!“, rief Natasha aus, bevor das Insektoide Schiff mit seinen giftgrünen Strahlenwaffen feuerte, allerdings nur geradeaus nach vorne, so dass es ein leichtes für Natasha war ihnen auszuweichen. Zeitgleich feuerte das Amphibien-Schiff mit türkisfarbenen Energie-Projektilen, von denen drei in die Schilde des Toth-Schiffes schlugen, während es schnell an beiden Schiffen vorbei fegte und einem Magma-Projektil eines Volcano-Schiffes nach oben auswich. Zeitgleich fingen die Schilde einen violett-farbenen Lichtstrahl von einem Schiff der Kristallwesen ab.
„Es sind nur noch wenige Kilometer bis wir ihre Blockade kreuzen“, kommentierte Gor´shak, während er schnell an seiner Konsole arbeitete.
„Jetzt wäre ein guter Moment um den Energieschub vorzubereiten“, antwortete Natasha schnell, bevor sie das Schiff rollte und einem Tachyon-Schneide-Strahl eines Mo´ok-Schiffes, die ein sehr organisches stacheliges Design in komplettem Schwarz aufwiesen, auswich. Plötzlich schlugen weitere türkisfarbene Energie-Projektile des Amphibien-Schiffes ein, während sich die Wisps neu um den Kreuzer formierten. Tatsächlich waren es nur noch wenige Kilometer bis zur Blockade und somit war es recht einfach festzustellen, dass das Eldar-Schiff seine frontalen Tachyon-Waffen, sowie die rot-orangenen Energiestrahlen vorbereitete.
„Und los!“, rief Natasha aus und Gor´shak drückte eine bestimmte Taste, so dass alle übrige Energie, sei sie von Waffen oder momentan nicht benötigten Systemen, in Antrieb und Schilde umgeleitet wurde. Tatsächlich führte das zu einem gewaltigen Schub und das genau in dem Moment, in dem das Eldar-Schiff seine Strahlen-Waffen abgefeuert hatte. Unzählige recht dünne Strahlen bewegten sich auf den Toth-Kreuzer zu, während dieser sich noch so zurecht drehte, dass er am einfachsten durch die Blockade passte. Durch den zusätzlichen Schub, verfehlten sie Strahlen jedoch alle ihr Ziel und es war Natasha möglich das gewaltige Schiff an dem ähnlich großen Kreuzer der Eldar vorbei zu steuern und das nur wenige Meter an dessen Hülle entlang. Selbst die Wisps glichen diese plötzliche Bewegung nicht mehr aus und verloren das Schiff als Ziel. Die Strahlen wendeten jedoch recht bald und verfolgten den Kreuzer weiter, der sich an einem Kashiri-Kriegsschiff vorbei bewegte, bevor dieses seine Waffen abfeuern konnte. Anstelle des Kreuzers trafen die Strahlen das Schiff der Kashiri und durchschlugen es mehrfach nachdem dessen Schilde gefallen waren. Gewaltige Explosionen bildeten sich und perforierten das Schiff wie Käse, während sich Stücke davon im All verteilten. Zeitgleich steuerte Natasha das Schiff knapp an einem gewaltigen gelben Strahl eines Pflanzenwesen-Schiffes vorbei und tauchte dann zwischen dem Dreadnought der Uagui und einem der Volcano hindurch, vorbei an der Blockade, was General Ma´ik sehr zu missfallen schien.
„Gebt allen Schiffen Position und Kurs durch. Nehmt die Verfolgung auf. Sie dürfen auf keinen Fall entkommen!“, befahl er erstaunlich wütend und das Eldar-Schiff nahm direkt die Verfolgung auf, während sich die anderen Schiffe mit dem Wendemanöver je nach Größe schwerer oder leichter taten.
„Du musst es tun, wenn du überleben willst“, reagierte der wahre, emotionale Cain auf die vorherigen Worte seines künstlichen Gegenstücks. „Dein Kopf wurde abgetrennt und dein Herz durchstoßen. Momentan hast du außerdem keinen Zugriff auf die dämonischen Fähigkeiten, aber wenn du dich mit mir vereinigst, wirst du eine Macht besitzen, die du noch nie zuvor gekannt hast“, fügte er noch schnell an. „Entscheide dich schnell, ich bin mir sicher, dass deine Seele und damit dein Verstand nicht mehr lange existieren.“
„Ich bin ein Wesen, dass zum Töten geschaffen wurde. Ich kann, ich darf über keine Emotionen verfügen“, antwortete der künstliche Cain.
„Was tust du denn die ganze Zeit schon? Weshalb lässt du einfach Gegner am Leben? Weshalb bist du oft unkonzentriert und weshalb bist du überhaupt noch mit diesen beiden Wesen zusammen unterwegs, wenn sie dir völlig gleichgültig sind?“
„Weil ich keine andere Wahl habe.“
„Du lügst dir etwas vor!“, erhob der wahre, emotionale Cain plötzlich seine Stimme und schockierte sein Gegenstück damit. Hatte er vielleicht tatsächlich recht? „Du musst verstehen, dass Emotionen nicht nur hinderlich sein können. Sie können genauso die Quelle für unglaubliche Kräfte sein, besonders der Mut und der Selbstglaube, aber auch die Liebe und der Hass. Du hast es erlebt, gerade eben. Willst du wirklich, dass du und besonders Natasha sterben, nur weil du so ein starrköpfiger Idiot bist?“, fragte der emotionale Cain weiter.
„Sag mir was ich danach noch tun muss“, lenkte der künstlich geschaffene Cain recht bald, aber dennoch nach einer Weile Bedenkzeit ein und wirkte äußerst unterwürfig.
„Ich sehe schon. Deine dunkle Seite ist schwächer geworden. Bereits ohne Gefühle und lediglich mit deinem Ehrenkodex hatte Natasha einen wesentlich besseren Einfluss auf dich als ich es jemals angenommen hätte. Ich mache also sicherlich keinen Fehler, wenn wir uns gleich vereinigen“, stellte der wahre Cain noch schnell fest, bevor er sich den Erklärungen zuwandte. „Du musst im Wesentlichen gar nichts tun. Ich werde die Vereinigung einleiten und deinen Körper einmalig aus seinem derzeitigen Zustand neu erschaffen. Bedenke aber dass dies nur ein einziges Mal funktionieren wird. Dabei werden deine dämonischen Gene sich noch stärker mit deinen Humanoiden verbinden und du wirst neue Kräfte erhalten, wie erweiterte Materialisation, erweiterte Elementar-Kontrolle und du wirst in der Lage sein dimensionale Fenster zu öffnen.“
„Und wie setze ich diese neuen Kräfte genau ein?“, fragte der künstliche Cain noch schnell.
„Das musst du schon selbst heraus finden. Meine Erinnerrungen wirst du nämlich wahrscheinlich nicht bekommen, da deine Persönlichkeit als Basis dienen wird und nicht die meine. Aber ich bin mir sicher, dass die Vorsehung und die Vorarbeit meiner Spezies dich eines Tages deine wahre Bestimmung erkennen lassen wird. Verfolge einfach weiter dein momentanes Ziel und unterstütze deine Freunde bei ihren. Pass gut auf sie auf und beschütze sie, ganz besonders Natasha“, antwortete der wahre Cain. „Versprich es mir“, fügte er noch an und der künstliche Cain nickte zustimmend mit dem Kopf, bevor sich von der Krone des Baumes an ein grelles gelbes Licht ausbreitete und alles verschlang. Cain konnte nicht verhindern, dass er geblendet wurde, so dass es ihm unmöglich war Rückschlüsse auf das zu ziehen was gerade geschah. Zeitgleich und ohne dass es sonst jemand mitbekommen könnte, begannen sich auf dem eigenartigen im Nebel versteckten Planeten die Reste von Cains Körper zu einer roten, blutartigen Flüssigkeit aufzulösen, wenngleich auch der Prozess äußerst langsam verlief.
Immer wieder fegte ungenaues Sperrfeuer, aller möglichen Waffen an dem Kreuzer vorbei, während dieser unaufhaltsam auf den Nebel und das rote Asteroidenfeld zusteuerte. Immer dicht gefolgt von dem Eldar-Kreuzer und dessen Wisps.
„Sie kommen schnell näher. Nicht mehr lange und sie sind in Aufschaltungsreichweite“, kommentierte Gor´shak, der weiter versuchte das Energiemanagement so zu halten, dass der Schub und die Schildstärke gehalten werden konnte.
„Wir sind ja auch gleich draußen“, antwortete Natasha und wich schnell einem Asteroiden nach unten aus, genau in dem Moment als das Eldar-Schiff seine Tachyon-Waffen abfeuerte. Diese schlugen stattdessen in den Asteroiden und verkleinerten dessen Masse dabei um die Hälfte. Nicht sehr lange und der nächste Asteroid stellte sich Natasha in den Weg, an dem sie seitlich entlang flog und so einen anderen als Deckung vor den blauen Strahlen der Wisps nutzen konnte. Mittlerweile hatten auch die anderen Schiffe den Nebel und damit auch das Asteroidenfeld erreicht und eröffneten direkt mit allen ihren Waffen das Feuer. Ein unglaubliches Inferno an Explosionen zog sich durch das Feld und schien dem Kreuzer immer näher zu kommen, als dieser zwischen zwei kollidierenden roten Felsen hindurch flog und über die Oberfläche eines weiteren hinweg, auf ein besonders großes Exemplar zu, während ein weiterer giftgrüner Strahl eines Insektoiden-Schiffes über den Kreuzer hinweg fegte und ihn verfehlte. Plötzlich flog ein weiteres Schiff, offensichtlich ein Insektoiden-Dreadnought, zur Seite, dass den Asteroiden als Sichtschutz verwendet hatte, und schob sich mitten in Natashas gewählte Flugbahn. Und genauso plötzlich wie das Schiff erschienen war, begann es den Toth-Kreuzer mit einem besonders großen Exemplar des gift-grünen Strahls und unzähligen sichelförmigen Projektilen der selben Farbe unter Feuer zu nehmen. Die Schilde begannen dauerhaft aufzuleuchten, während unzählige Explosionen sie überzogen. Keine Sekunde später folgten vier Kugelförmige Projektile der selben Farbe, die alle in die Schilde einschlugen und noch größere Explosionen daran hinterließen. Als nun jedoch hinter einem weiteren Asteroiden noch ein weiterer Dreadnought, dieses Mal ebenfalls von den Toth erschien und ein beinahe niemals endendes Dauerfeuer aus Photonen-Projektilen abgab, schienen selbst die verstärkten Schilde endgültig zusammen zu brechen. Mehrere Explosionen überzogen die Hülle, bevor Positronen-Strahler abgefeuert wurden und zwei weitere gewaltige Schneisen über die beiden Ausläufer zogen. Die Brücke selbst wurde bei jedem Treffer in Erschütterungen versetzt. Energieleitungen explodierten, teilWeise sogar ganze Konsolen, bevor eines der Photonen-Projektile mitten in die Brücke traf und den vorderen, sowie oberen Teil davon abriss. Die Explosion reichte noch weit bis in das innere hinein und drohte sogar Natasha noch zu erreichen.
„NEIN!“, schrie nun Gor´shak aus, der sie beide schnell mit telekinetischen Schilden umgab und sie somit sowohl vor der Explosion und den Splittern rettete, sondern auch noch vor der entweichenden Atmosphäre, bevor sich ein einziges großes Kraftfeld um die Brücke bildete und der Luftdruck sich wieder stabilisierte. Natasha hatte bereits vorher den Kurs nach unten korrigiert, so dass das Schiff unter den Dreadnoughts entlang flog, während es förmlich eine Flammenspur hinter sich herzog. „Wir haben die Kommunikationsanlagen für Langstrecken verloren. Selbst wenn wir aus dem Nebel kommen, gibt es keinen Weg mehr wie wir die Informationen verbreiten können“, stellte der Jäger anschließend noch fest, während Natasha noch versuchte das gerade geschehene zu verkraften, denn ohne Gor´shak hätten die Explosion sie verbrannt, die Splitter sie mehrfach durchschlagen und die entweichende Atmosphäre sie direkt ins Weltall gerissen.
Es hatte bereits eine ganze Weile gedauert bis sich Cains Körper völlig aufgelöst hatte, aber es war geschehen. Alles was nun noch davon übrig war, war ein einziger roter See, scheinbar tatsächlich aus Blut. Plötzlich begann sich aus diesem See langsam ein gewisser Bereich nach oben auszubeulen und immer stärker die Züge von Cains Körper auszuprägen. Zu guter Letzt änderte sich noch die äußere Farbe und Cain stand völlig regeneriert vor dem Felsen an den man ihn geheftet hatte. Er fühlte sich anders als vor seinem vermeidlichen Tod. Und irgendwie war da dieses Wissen, dass Gor´shak und Natasha in Gefahr waren, verbunden mit dem tiefen Bedürfnis ihnen beiden zu helfen. Was war gerade überhaupt geschehen? Was passierte hier eigentlich überhaupt? War gerade wirklich eine Art Vereinigung abgelaufen? Und wie konnte er überhaupt noch leben, nachdem sein Kopf abgetrennt und sein Herz durchstoßen war? Der Dämon entschloss nicht mehr weiter darüber nachzudenken und alles was von nun an geschehen sollte zu akzeptieren. Das hatte er versprochen und das würde er auch tun. Das gebot ihm tatsächlich seine Kämpferehre. Ebenso wie dass er auf Natasha aufpassen und sie beschützen würde. Und das würde er gleich tun indem er sich ins All begeben würde. Dazu nahm der Dämon wie üblich seine entfesselte Form an und erhob sich mit Hilfe seiner Flammenflügel immer schneller in die Lüfte und darüber hinaus. Und obwohl es immer noch fraglich war, was er gegen eine ganze Flotte an Feindschiffen ausrichten könnte, so jagte er weiter durch das Weltall, auf den roten Nebel zu. Wenn er doch nur den Legion hier hätte, dann wären alle Probleme sicherlich beseitigt. So wusste er immer noch nicht was er zur Rettung von Gor´shak und Natasha beitragen sollte. Aber irgendetwas musste er beitragen, immerhin hatte er es Versprochen, einen Schwur an sich selbst geleistet. Und das tatsächlich sogar in seinem Falle im wahrsten Sinne der Worte.
Natasha brauchte einen Moment um das letzte erschreckende Erlebnis zu verkraften. Allerdings schaffte sie das recht schnell, als ihr klar wurde, dass niemand das Schiff steuerte. Und so riss sie schnell das Steuer nach oben und wich einem Asteroiden nur sehr knapp aus. Gerade in diesem Moment hatte das Eldar-Schiff jedoch wieder seine Tachyon-Waffen abgefeuert, so dass sie stattdessen den Asteroiden trafen und ein fein säuberliches Loch hinein trennten, denn das Gestein schien einfach aufzuhören zu existieren, als das Projektil einschlug. Mittlerweile hatten sich die hinteren Waffen der Dreadnoughts aufgeladen, so dass auch hier ein nicht gerade geringes Projektil- und Strahlen-Inferno auf ihr beschädigtes Schiff einregnete. Allerdings riss Natasha das Steuer zur Seite und flog das Schiff schräg zwischen zwei weiteren Felsen hindurch.
„Es sind nur noch wenige Kilometer bis zum Ende des Nebels“, kommentierte Natasha noch, während sie einem Asteroiden von oben zur Seite auswich und dann das Schiff durch zwei vertikal sehr eng zusammen liegende Felsen hindurch steuerte, immer dicht gefolgt von dem Kreuzer der Eldar.
„Es hat doch längst alles keinen Zweck mehr“, antwortete Gor´shak nun äußerst deprimiert und deutete auf die Zerstörung der Kommunikationsanlagen hin.
„Es gibt sicherlich einen anderen Weg“, kommentierte Natasha noch schnell während sie das Schiff zur Seite driftete und den blauen Strahlen der Wisps, die ebenfalls hinter dem beschädigten Kreuzer her waren, gerade entkam. Am Ende dieser beider Asteroiden lag das Ende des Nebels und die Hoffnung, die Natasha immer noch hatte. Allerdings sollte diese sehr bald schwinden als sie bereits durch den Nebel sehen konnte. Schnell war klar, dass neben den 16 Schiffen, die den beiden in den Nebel gefolgt waren, noch mindestens die doppelte Menge weiterer Schiffe außerhalb des Nebels platziert war. Darunter fand sich sogar ein Titan der Kristallwesen und einer der Volcano. Eine Übermacht der sie nicht gewachsen waren und der sie auch nicht mehr entkommen konnten.
„Festhalten!“, schrie Gor´shak noch aus, als sich die Wisps um den Kreuzer sammelten und ihn mit ihren blauen Energiestrahlen unter Feuer nahmen. Mehrere Explosionen rissen Stücke aus dem Schiff, teilweise sogar einen der beiden Frontausläufer ab, während die Brücke durchgeschüttelt wurde. Zeitgleich begann der Kristalltitan seine Hauptwaffe, einen gigantischen violett-farbenen Energiestrahl aufzuladen und auszurichten. Und spätestens jetzt gab es keinen Zweifel mehr daran, dass sie beide versagt hatten. Sie würden völlig umsonst sterben, nach alle dem was gerade geschehen war, das wussten sie spätestens als der Kristall-Titan eine gewaltige Hauptwaffe abfeuerte.